Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Die Kupferblechner waren/sind allerdings damit beschäftigt die Kupfereindeckung der Balustraden anzufertigen und - nehme ich an - auch die restlichen Kupferbedachungen der Fenstergiebel (An der Südwestecke/Südseite waren sie fleißig beschäftigt!)
    Und die Giebelarbeiten sind halt hinter den Gerüsten und Werbeplanen nicht so gut zu sehen!

  • Boah, es tut sich einfach nix wirklich für uns Sichtbares, gähnende Langeweile, :schlafenbett::sleeping:|| , im Schlüterhof bilden sich schon Biotope, mit Algenbewuchs, Flachwasserzonen, demnächst Schilfränder, Muschelbänke und moosüberwachsene Sandsteine, vielleicht auch einen Sandstrand, an dem dann die glitschigen Weitspringer um die Wette quaken können,.... ach ja! Geduld!

  • Es ist wie mit einem Baum: Im Winter tut sich nichts. Manchmal schwanken die Zweige, manchmal die ganzen Äste, manchmal liegt Schnee darauf, manchmal hängen Tropfen dran oder Eiszapfen, manchmal nichts. Aber im Inneren vom Wurzelwerk aufwärts tut sich viel. Beim Schloss sehr viel! Beim Baum gibt es schon seit dem Herbst Blütenknospen, verborgen in den Knospenhüllen. Beim Schloss sind die Blüten schon ein wenig sichtbar durch die Gerüste hindurch. Im Sommer werden sie am ganzen Schloss aufblühen in Reichtum und einer Schönheit, die es mit jedem Blütenbaum aufnimmt.

    Und diese Blüten werden nie mehr abfallen auf Jahrhunderte - so dürfen wir hoffen.

    Freuen wir uns darauf und schauen wir bis dahin durch die Gerüste und beachten nicht die hässlichen Reklamehüllen, die, welch eine Erlösung! dann für immer verschwunden sein werden.

    Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,

    Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern‘,

    Und verstehe die Freiheit,


    Aufzubrechen, wohin er will.


    Hölderlin

  • Verstörende Nachrichten...wie ich finde!

    Die MOPO berichtet aufgrund eines Spiegelberichts, dass nicht nur der Zeitpunkt für die Eröffnung des Humboldt-Forums gefährdet sei, sondern dass das Spendenziel noch bei weitem nicht erreicht wäre.
    Ich nahm die ganze Zeit an, dass über 80 Mio. zusammen sind..wie kommt dann der SPIEGEL NUR AUF 43,3 Millionen Euro an Spenden?

    https://www.morgenpost.de/berlin/article…plan-wankt.html

    http://www.deutschlandfunk.de/berliner-stadt…:news_id=851906

  • Also, in dem Artikel gibt es zwei widersprüchliche Aussagen.

    Einerseits steht da:

    Zitat

    Dies gehe aus einem Bericht des Bundesbauministeriums an den Haushaltsausschuss des Bundestages hervor, schreibt das Nachrichtenmagazin.
    Bis Oktober seien erst 43,3 Millionen Euro an Spenden eingegangen, der Förderverein Berliner Schloss hat jedoch 105 Millionen zugesagt.

    Andererseits kann man da lesen:

    Zitat

    Ähnlich äußerte sich der Sprecher der Stiftung Humboldt Forum im Berliner Schloss, Bernhard Wolter. Er sei zuversichtlich, dass das Spendenziel bis zur geplanten Eröffnung des Humboldt Forums Ende 2019 erreicht wird, sagte Wolter am Sonnabend der Deutschen Presse-Agentur. Von den 105 Millionen Euro zugesagten Spenden seien aktuell 72,5 Millionen in bar zusammen.

    Ja, wat denn nun? huh:)

  • Aus den Formulierungen heraus würde ich schließen, dass man nicht zwischen Spendeneingang Förderverein Berliner Schloss e.V. und Eingang Bund unterschieden hat. Was der FV eingenommen hat landet ja nicht automatisch in den Kassen des Bundes, der es letztendlich bekommen muss. Das würde natürlich heißen, dass der FV derzeit noch auf rund 35 Millionen Euro an Spenden sitzt.

    Nichtsdestotrotz glaube ich immer noch nicht, dass sie es schaffen bis Ende nächsten Jahres. Da werden wohl noch um 10, 15 Millionen fehlen - sofern nicht doch noch der große Scheck um die Ecke kommt.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Den Artikel würde ich mal nicht so ernst nehmen, der ist nämlich selbst komplett widersprüchlich. Es wird berichtet, dass dies und das...und dann heißt es, das Ganze wird entweder dementiert oder es gibt auch ganz widersprüchliche Berichte. Klingt für mich wieder nur wie der nächste Versuch der Panikmache um das Schloss/HF. ;)
    Außerdem, und das müssen wir ja nicht zum hundersten Mal wiederkäuen: Der Bund ist schon längst in die Bresche gesprungen und hat alle Rekonstruktionsvorhaben bereits vorfinanziert. Alle noch ausstehenden Arbeiten sind bereits in der Ausführung bei verschiedenen Firmen, inklusive der Figuren, die, wie man nun beschwichtigt, auch erst mal weggelassen werden können. Das sagt man natürlich, um eine ganz bestimmte Gruppe zu besänftigen, die generell gegen das Schloss sind und keinen Cent vom Bund in Kunst und Kultur gesteckt sehen wollen. Genau wie man früher besänftigt hat, es wird vielleicht erstmal nicht die Balustrade oder die Kuppel gebaut. Der Drops ist schon gelutscht, ist bereits alles bezahlt, aus der Planungsphase raus und in teilweise fortgeschrittener Umsetzung, inklusive weitere Rekonstruktionen, wie die Portaldurchfahrten.
    Der Bund wird sich hier nicht blamieren und ein weiteres Berliner Baudebakel produzieren. Das Schloss/HF bezahlt der eh aus seiner Portokasse...
    Das einizige was ich mir durchaus vorstellen könnte, ganz losgelöst von den Rekonstruktionsarbeiten des Schlosses, sind Probleme und Verzögerungen beim Ausbau des HFs. Das kann immer mal passieren. Hoffen wir mal nicht, aber selbst wenn, das Schloss an sich ist ja trotzdem schon mal da und hat das Stadtbild geheilt, selbst wenn innen noch gewerkelt wird. ;)

  • mmhh, also die Debatte ist über die Berichterstattung einer Berichterstattung?
    Ich denke solange wir die usprüngliche Berichterstattung des Spiegels nicht haben; nützt es nicht viel zu spekulieren.

    Einmal editiert, zuletzt von uhugreg (19. Februar 2018 um 08:43)

  • Einmal ganz ehrlich: Hat es in der ganzen Zeit auch nur EINE einzige Berliner Zeitung gegeben, die das Projekt auch nur annähernd wohlwollend verfolgt oder gar gefördert hätte? Weder von Berliner Medien noch gar vom Spiegel durfte man je anderes erwarten als maliziöse Berichterstattung.

    Umso mehr freue ich ich, dass ich gerade am Freitag noch aus einem Impuls heraus meine erste Spende für dieses Jahr überwiesen habe. Ich bleibe Spender so lange es nötig ist, wenn auch immer nur mit gerade erschwinglichen Beträgen - und danach geht's verstärkt mit der Garnisonkirche weiter. Sollte irgendwann vielleicht auch in Neustrelitz irgendwann einmal Ähnliches mit dem dortigen Schloß möglich sein, werde ich mein Herz gerne auch an dieses Projekt hängen.

  • Vor einigen Tagen wurde der Auftrag für die Rekonstruktion der Laterne für die Kuppel vergeben. Hier die wichtigsten Daten:


    VE 38131-05 Laterne Kuppel Stahlbau-, Modellbau-, Bronzeguss, Verglasungs- und Vergoldungsarbeiten

    Die Leistung der VE 38131-05 beinhaltet die Erstellung der Laterne mit Kreuz oberhalb der Kuppel für das Bauvorhaben Berliner Schloss Humboldt-Forum und umfasst Stahlbauarbeiten-, Modell-, Formbau- und Bronzegussarbeiten sowie Kupfertreibarbeiten, Patinierungsarbeiten und Vergoldungsarbeiten. Die Leistung setzt sich aus den folgenden wesentlichen Teilleistungen zusammen:
    01.) Fertigung von ca. 19 Modellen- und Formenbau;
    02.) Fertigung von 8 figürlichen (Engeln), und ca. 10 floralen (Palmenblätter/ Blüten) sowie ca. 90 weiteren Werkstücken als Bronzeguss sowie eines Kreuzes auf einem Sockel als Kupfertreibarbeit;
    03.) Fertigung eines inneren Edelstahltragwerk aus überwiegend Sonderprofilen ca. 4,75 to;
    04.) Oberflächenbearbeitung durch Zislesielieren, Patinieren und Wachsen ca. 100 Stück;
    05.) Oberflächenbearbeitung durch Vergoldungsarbeiten als Aktzentvergoldung ca. 18 Stück;
    06.) Vorleistung zur Installation von Blitzschutzelementen und einer Aktzentbeleuchtung;
    07.) Montage von Sicherheitselementen z. B. 24 Stück Anschlagpunkten;
    08.) Zusammenbau und Montage der Laterne;
    09.) Kupferabdeckungsarbeiten zur Einfassung von 8 Fußkonsolen.

    Angaben zur Ausführungsfrist:
    Beginn: 09/02/2018
    Ende: 28/05/2019

    Gesamtwert der Beschaffung (ohne MwSt.)
    Wert ohne MwSt.: 1 899 369.36 EUR

    Den Zuschlag erhielt die Berliner Firma *Stefan Fittkau GmbH Metall + Kunstschmiede*

  • Ich habe den Spiegel heute beim Deutschen Presserat wegen des Verstoßes gegen die Sorgfaltspflicht bei der Recherche (§ 2 des Pressekodex, betroffene Seiten (hier der Förderverein Berliner Schloß) müssen gehört werden) angezeigt. Ausweislich der Mitteilung des Fördervereines hat der Spiegel den Artikel wider besseres Wissen geschrieben, da sich die Herrschaften nichtmal die Mühe gemacht haben beim Förderverein nachzufragen. Das geht ganz einfach mit einer Online-Beschwerde.

  • Habe den Artikel heute gelesen. Mich würde interessieren, was der Spiegel denkt, wem er mit diesen (auch noch falschen) Zahlen tatsächlich noch die Zornesröte über die Steuerverschwendung ins Gesicht treiben kann? Für BER und Stuttgart 21 werden fast jedes Jahr neue Milliardenbeträge nachgeschossen - kaum jemand regt sich noch auf. Für einen Zweck, den ich hier wohl nicht noch eigens benennen muss, gibt der Finanzminister pro Jahr gut den 1000-fachen Betrag frei, ohne dass dem Spiegel gross etwas dazu einfällt.
    Die einzige Politikerin, die der Spiegel für ein verurteilendes Zitat hinter dem Ofen hervorlocken konnte, war Gesine Lötzsch von der Linken. Auch hier erübrigt sich wohl jeder Kommentar.
    Nein, ich denke, letztlich muss man dem Spiegel sogar noch dankbar sein für seine gehässige Intention, denn so bekommt die Tatsache noch einmal Publicity, dass eben noch Spenden fehlen und dass es schön wäre, wenn der eine oder andere noch etwas überweist, vielleicht ja auch einmal ein deutsches Unternehmen oder eine Stiftung.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir