Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Und gestern:

    Oben am Portal IV

    Und weiter unten über dem Eingang


    Hmm täuscht das oder hat man gleich das Auge der Schlaufe des Fredericus-Rex-Monogramms mitvergoldet? Ich kann es nicht genau erkennen, aber auch so wirkt das ganze etwas "teigig" oder klobig. Nun habe ich von nichts so wenig Ahnung wie vom Vergolden, aber der Adler zum Beispiel wirkt deutlich feiner und graziler. Mag vielleicht auch daran liegen, dass der Sandsteingrundlage beim FR-Monogramm etwas...wie soll ich sagen...frühbarock-manieristisch wirkt? (auch wenn das schon im Original schon so gewesen sein mag), die ganze Machart erinnert mich jedenfalls an die Ornamentik manchen frühbarocken oder renaissancenen Hauses, die auch oft eher "gebacken, wie aus der Spritztüte eines Konditormeisters" (also modelliert) denn gehauen wirkt. Insgesamt wirkt es so, als wäre das Monogramm (vielleicht dessen Vorlage?) einige Jahrzehnte älter als der Schlüter-Barock. Oder bin ich da ganz auf nicht nachvollziehbaren Abwegen in meinem Eindruck?

    Einmal editiert, zuletzt von Kaoru (18. November 2017 um 11:53)

  • Kaoru, kannst schon richtig liegen. Vielleicht mal Seinsheim fragen!

    Habt Ihr bemerkt, auf Vulgows Fotos zu sehen: das Schloß setzt schon Patina an, bevor es überhaupt entrüstet ist. Hier und da Regenschlieren und Grünalgenbesatz (auf dem ersten Bild von Vulgow, oben an des Engels Flügelspitze).
    Wird Zeit, daß das Gerüst wegkommt, damit Luft rankommt und der Sandstein schneller abtrocknen kann, sonst isses Schloß grün statt sandsteinocker-golden zur Einweihung! floet:):thumbup:

    PS: ich denk mir als bei den Bildern mit den Handwerkern, Bildhauern und Restauratoren: WAS MUSS DAS FÜR EINEN RIESENSPASS MACHEN SOLCHERLEI ERFÜLLENDE ARBEIT TUN ZU DÜRFEN! GEMÜTLICH AUF'M GERÜST SITZEN UND VERGOLDEN, HACH! :koenig::):daumenoben:

    Einmal editiert, zuletzt von SchortschiBähr (18. November 2017 um 17:05)

  • Von vergoldeten Kuppelfenstern konnte ich nichts finden. Die werden offensichtlich ganz normal mit Kupfer eingedeckt, bzw. plastisch geformt. Eine kunsthandwerklich anspruchsvolle Arbeit, der die beauftragte Firma hoffentlich mehr gerecht werden kann (wovon ich ausgehe!), als jene bei den Kupferarbeiten an der Parochialkirche.

  • Die Kuppel wächst und wächst empor. Bald wird die zweite Tambourschale gemauert. In diesem Fortgang habe ich mich gefragt, wie nun das Kuppelgesims gefertigt wird. Ist es auch aus Naturstein, oder gemauert und verputzt? Nein, nach den Plänen wird es offenbar aus Kupferblechen geformt, mit integrierter Ablaufrinne und alle weiteren Profilierungen nach oben in den Kuppelbogen hinein sind ohnehin aus Kupferblech.
    Hier der betreffende Ausschnitt aus den Ausführungsplänen:

  • An der originalen Schloßkuppel scheint das Kuppelgesims allerdings aus Naturstein, also Sandstein oder gemauert mit stukkiertem, profiliertem Gesims gefertigt worden zu sein.
    Die alten Aufnahmen klären dazu auf, insbesondere das Foto der beschädigten Kuppel. Am Kuppelgesims gibt es einen Einschuß, der ganz klar die gemauerte/Naturstein-Substanz aufzeigt:

    Was meint Ihr dazu?
    Bei genauerm Hinsehen scheint in der rekonstruierten Ausführung das Kuppelgesims teils aus gemauerten, verputzten Profilierunen zu bestehen und die oberen Hälfte aus Kupferblechen.

    Hier in vereinfachter Darstellung zu sehen:

  • Lieber SchortschiBär,

    vielen Dank für die Luftbilder des Schlösschens mitten in Berlin.

    Längst ist es ja kein Luftschloss mehr, was hier in 350 Bildern vor uns wächst und wächst! Und wir haben es von Tag zu Tag verfolgt, haben uns gefreut, geärgert, haben geschimpft und genörgelt, haben gezittert, uns gestritten, sind - wenigstens ich - jedem Freund und Bekannten auf die Nerven gegangen mit unserem Traum vom Berliner Stadtschloss, das immer weiter und weiter gewachsen ist, und zusehends immer weniger Traum mehr war, sondern Wirklichkeit wurde und nun bald fertig, leibhaftig fertig vor uns stehen wird!

    Wenn auch genügend Reste zum Träumen bleiben.

    Vielen Dank für diese schöne Zeit unseres Lebens! Ich möchte sie nicht mit irgendetwas tauschen.

    Alles prüfe der Mensch, sagen die Himmlischen,

    Daß er, kräftig genährt, danken für Alles lern‘,

    Und verstehe die Freiheit,


    Aufzubrechen, wohin er will.


    Hölderlin

  • Zitat von Humboldtforum

    14. FORUM – KANN REKONSTRUKTION FORTSCHRITT SEIN? NEUE TECHNOLOGIEN IM BAUHANDWERK

    Vortragsveranstaltung und Podiumsdiskussion ­ Termin Donnerstag, 7. Dezember, 17 Uhr
    Eintritt frei

    Ort Kronprinzenpalais, Unter den Linden 3, 10117 Berlin

    Programm hier - sehr interessant!

    Zitat von Humboldtforum

    … erfahren Sie, welche aufwändige Recherche für die planerische Umsetzung zur Rekonstruktion der historischen Fassade nötig war und wie die konkrete Umsetzung der Bildhauerarbeiten mit traditionellen Methoden einerseits und moderner Technik andererseits erfolgt. Zusätzlich erhalten Sie spannende Einblicke zu den Herausforderungen bei der Sanierung des Neuen Palais in Potsdam und der Staatsbibliothek Unter den Linden Berlin. Gern können Sie sich an den Diskussionen mit Architekten, Ingenieuren und Handwerkern beteiligen.


  • Der Mobilkran "Mobihub" ist auch aus dem Bild der Webcam verschwunden, ich frage mich, ob er nun im toten Winkel vor Innportal I steht oder ob er ganz abgerauscht ist.

    Nun, in der Vergangenheit verschwand er Auch immer 1 bis 2 Wochen in solchen Fallen.