Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Meint ihr eigentlich die Kuppel wird vor dem Winter noch eingedeckt?

    Laut der Ausschreibung die BautzenFan zitiert hat,...

    Die Herstellung der Laterne der Schlosskuppel (mit allem Zierat) ist ausgeschrieben:

    [...]

    ...nein. Dicht ist sie an sich aber schon.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Dazu müssen sie doch erst einmal zur Oberkante Tambour hochgemauert haben, oder? Das dauert wahrscheinlich noch eine kleine Weile. Obschon es auf der Westseite in den letzten Tagen ganz flott von der Hand geht. Rechts, mehr Südseite haben die heute mit dem Hauptgesimms angefangen.
    Könnte mir aber vorstellen, daß kontinuierlich weiter hochgerarbeitet wird, je nach Witterung und die Kuppel bis Anfang/Mitte Februar fertig ist, damit die Handwerker dann mit der Laterne beginnen können. Und nach Ausschreibung ist dann Ende Mai '18 alles fix und fertig. Juhu! :thumbup:
    Na ja, mal schauen, ...

    Einmal editiert, zuletzt von SchortschiBähr (20. September 2017 um 20:01)

  • ich meine nicht die Laterne. Die wird ganz zum Schluss kommen. Aber das Kupferdach an sich kann ja durchaus früher kommen. Das war meine Frage . Auch dazu hatte Bautzen Fan mal was geschrieben. Finde es aber nicht mehr .

    APH - am Puls der Zeit

  • Dein Anliegen habe ich verstanden, aber die Ausschreibung hab ich wohl zuerst falsch interpretiert, weil dort auch von Kupferarbeiten und Kuppelstahlbau die Rede ist. Tatsächlich hat der Hannoveraner vor 2 Jahren dazu etwas geschrieben, was aber wohl eher mehr Fragen als Antworten aufwirft.

    Diesen Anblick müssen wir wohl nur noch maximal ein Jahr ertragen... Den veröffentlichten Ausschreibungen nach zu schliessen, wird die Kuppel bis Ende des III. Quartals 2016 mit Kupfer gedeckt sein.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Frage an die Fachleute unter uns zur Dacheindeckung:
    Ich stelle seit längerem rätselnd fest, daß die Dacheindeckung immer wieder an anderen Stellen begonnen wird, etliche Meter fortgeführt und dann eine Lücke gelassen wird , wieder fortgeführt, um später an ganz anderer Stelle wieder neu angefangen zu werden. Ebenso nur einseitig, also nicht über den First auf die andere Dachseite hinunter. Aktuell fangen Sie jetzt an an der Südostseite mit der Isolierung auslegen an. Kann uns Jemand aufklären über diese dem Laien rätselhafte Deckungsmethode!? huh:)?(

  • Daraus:

    [...]
    Es sollte weiß beschichtetes Holz verwendet werden und die äußere Verglasung sollte aus nach historischen Verfahren hergestelltem Glas bestehen.
    [...]
    Das Außenfenster besteht aus 4 mm Restaurierungsglas[...].

    ...weil hier schon mal die Befürchtung geäußert wurde, dass die Fenster nach außen mit "modernem" Glas gebaut sein könnten.. ( Exilwiener ;) )

  • Das Humboldtforum hat einen neuen Newsletter verschickt:


    1000 Fenster fürs Schloss

    Darin steht gleich zu Anfang:

    "Mit den großen Bogenfenstern in den Portalen sind nun alle Fenster im Humboldt Forum im Berliner Schloss eingebaut."

    Das stimmt leider nicht ganz! Es gibt noch ein Fenster im ersten Stock des Eckrondells, das noch mit einer Holzplatte provisorisch verschlossen ist - erkennbar in der Webcam der Ostfassade.
    Es handelt sich um das Wohnzimmer der Königin Elisabeth Ludovika, Ehefrau Friedrich Wilhelms IV, der in dieser Ecke des Schlosses seine Vision einer hochklassizistischen Innenarchitektur verwirklichte.
    *träum*

  • Es fehlen sogar noch viel mehr: Wenn ich es auf der Webcam richtig sehe, sind die Fenster in der südlichen Kehlung von Portal III auch noch nicht drin. Zudem fehlen noch alle Fenster des Kuppel-Oktogons - immerhin 24 Stück. :lehrer:

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Einige Aufnahmen von heute.

    Hier ist alles seit vielen Monaten unverändert...

    ...während am Spreeufer schon lange an der Uferbefestigung und nunmehr auch -verkleidung gearbeitet wird.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Nun, war in Berlin und habe mir die Baustelle angeschaut, bin überrascht denn das Gebäude wirkt kleiner als ich gedacht hätte.
    Leider war die Terrasse auf die Humboldt-Box geschlossen, und dies seit letzte Woche wurde mir gesagt, Grund dafür wollte mir aber niemand nennen :(

  • Das ändert sich wahrscheinlich, wenn die Gerüste weg sind!

    Glaube ich nicht. Das ging mir vor 3 Jahren, als ich vor dem Beton-Rohbau stand nicht anders.
    Den Effekt hatte man bei der Dresdner FK übrigens genauso gehabt, als die Gerüste fielen. Das ist eine optische Täuschung aufgrund der historischen Bilder, dasss die Bauten größer erscheinen. De facto sind aber sowohl die FK als auch das Berliner Schloss ehrfurchtgebietende Monumentalbauten (siehe Größendimension der Details). Dass sie am Ende aber gar nicht klotzig wirken (keine Albert-Speer-Kuppelhallen), sondern angenehm menschlich und gerade "richtig" - darin liegt m. E. unter anderem die Größe ihrer Architektur.

    Anbei ein Foto von vor 2 Jahren der Eosanderschen Eckkartusche bei Bildhauer Sven Schubert in Dresden. Leider ohne "Maßstabsfigur", aber an der Leiter, die im VG steht, kann man ein wenig die riesigen Dimensionen ermessen:

  • Die Größenverhältnisse, das Wort gibt ja schon das wieder, nämlich 'im Verhältnis zu', waren im 18. und frühen 19. Jh. sicher beeindruckender, als das Umfeld noch bebaut war und diese Gebäude(Schlossfreiheit, Burgstraße, Schlossplatz) 'verhältnismäßig' klein waren. Und das noch ohne die Schlosskuppel, die ja erst später kam und dem ganzen noch eins drauf setzte wie das I-Tüpfelchen.

    Jetzt, wo rundherum entweder garnichts oder nur noch größenmäßig angepasste Bauten (Neuer Marstall, ehem. Staatsratsgebäude, Dom) stehen, kann der Bau natürlich nicht die Wirkung entfalten wie einst zu Erbauungszeit.

    Wenn man aber aus den verschiedenen Richtungen sich dem Schlossareal nähert, ob Unter den Linden, Eiserner Brücke, Burgstraße, Franzöischer Straße oder Breitestraße, wo der Blick durch andere Bauten gefasst ist und das Schloss sich allmählich erschließt, ist der Eindruck schon gewaltig. Viele Fotos hier im Forum, besonders von @Vulgow, haben dies besonders gut gezeigt.

    Das Schloss ist quasi ein 'Sitzriese' , von fern gewaltig, aber aus der Nähe wohltuend menschlich proportioniert, finde ich.

  • Nein ich meinte schon 'Sitzriese'. Das kommt daher, dass ich, wenn ich irgendwo sitze und ich halte mich dabei gerade (Junge, halt dich gerade!, pflegte meine Mutter bei Tisch zu sagen) z. B. in der U-Bahn, ich die meisten Leute neben mir an Größe überrage. So gefühlte 1,85 m. Steh ich dann aber auf, so bin ich genau so groß wie die anderen, also 1,75 m, denn ick habe ssuu kurze Beene.....

    Wollte es so ausdrücken mit den unterschiedlich empfundenen Größenverhältnissen, Scheinriese triffts aber auch 8)

    Natürlich hat da Schloss keine sssuuu kurzen Beene!