Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Außer den Eichenpfählen war noch jede Menge Originalmaterial im Boden, das stillschweigend entsorgt wurde:

    - Zunächst was zu den Pfählen: Wer eine möglichst authentische Rekonstruktion anstrebt, geht mit dem Originalmaterial nicht so um, wie es geschehen ist. Der Beitrag der Verkäufe zu den Baukosten war marginal. Dafür ist nun dieses Holz in alle Winde zerstreut und zweckentfremdet. Das war gedankenlos. Auch wenn es zweifellos nicht möglich war, diese Holzgründung im Boden zu lassen. Mir wären viele Möglichkeiten eingefallen, sie zu bewahren. Beispielsweise eine Verwendung zum Bau eines Ausstellungsraumes im Eosanderhof.

    - Das gesamte Ziegelmauerwerk des Fundaments bis zum Grundriss des Palastes der Republik. Dazu muss man leider anmerken, dass das Mauerwerk zu großen Teilen zerrüttet war durch die Sprengungen. Eine weitere Verwendung als tragendes Fundament wäre riskant gewesen. Man ließ nur noch das archäologische Fester stehen. Ich glaube aber kaum, dass eine so komplette Beseitigung alle anderen Teile des Fundaments nötig gewesen wäre. Bei der Frauenkirche in Dresden konnte man das komplette Fundament wieder nutzen - trotz Witterungsschäden.

    - Die bereits erwähnten Fundamente für die vorbereitete Versetzung des Innenportals III aus der Zeit von Wilhelm Zwo.
    Das ist um so verwunderlicher, als man doch von der Fläche des Eosanderhofes einen Großteil zugebaut hat. Es wäre zwanglos möglich gewesen, einen Teil der Ausstellungsfläche dadurch zu gewinnen, dass man diese geplante Veränderung, die nur am Nordwestflügel tatsächlich ab 1888 verwirklicht worden ist ("Den Rest sollen Unsere Enkel machen!"), komplett umgesetzt hätte. Aber das war ja Wilhelms Idee gewesen und deshalb igitt.

    - Ebenfalls schon erwähnt: Die Unmengen Pflastersteine aus beiden Innenhöfen. Was hätte dagegen gesprochen, diese soweit noch verwendbar, wieder einzubauen? Das beißt sich mit dem Anspruch, die vorhandenen Reste der Barockfassaden, wo immer möglich wieder einzubauen. Um die beschädigten Sandsteinreste wird so ein seltsamer Kaputtkult getrieben, weil man die Beschädigungen nicht ausbesserte. Ein Pflasterstein, der noch ganz ist, wird nicht eingebaut und landet auf dem Schutt. Man korrigiere mich, wenn ich mich irre, aber soweit mir bekannt, ließ man diese Steine geräuschlos von der Bildfläche verschwinden.

    Der Förderverein Berliner Schloss e.V. hat sich nicht gerade mit Ruhm bekleckert. Ihm blieb nur, den gleichgültigen Umgang mit den realen Schlossresten beschönigend zu kommentieren. Schlosstüten wurden verkauft, mit einem Stück Ziegel und etwas Holz. Mich wundert besonders, dass von dort nicht der geringste öffentlich geäußerte Widerstand gegen die Entsorgung ausging. Man lächelte tapfer und fand alles toll. Ging ja auch nicht anders, wenn man so ein Riesenprojekt mit begonnen und sich darum unbestritten verdient gemacht hatte - um danach nur noch als mickeriger Komparse alles mittragen zu dürfen, was unter weit gehendem Ausschluss der Öffentlichkeit dann als Humboldt-Forum ausgebrütet wurde.

    Es ist Franco Stellas Verdienst, dass nicht alles kaputt ging. Man mag zwar über die 70er-Jahre-Parkdecks den Kopf schütteln, die nun statt Querbau und Renaissancebauten das neue Schloss zieren, aber wenn ich mir ausmale, welche Monstrosität herausgekommen wäre, wenn ein deutscher Architekt den Zuschlag bekommen hätte, dann wache ich am helllichten Tag schreiend aus einem Alptraum auf.

    Hier hat doch bestimmt der Eine oder Andere guten Kontakt zum Förderverein. Vielleicht kann man dort in Erfahrung bringen, was aus den Pflastersteinen geworden ist?

  • Was ist das denn ?!
    Ein rosa Dixi-Klohäuschen auf dem Gerüst im Schlüterhof ! 8o

    Es ist das Ergebnis eines mühsam ausgehandelten Kompromisses zwischen den Kreuz-Befürwortern und denjenigen, die den "Zweifel"-Schriftzug auf der Ostfassade wollten.

    Die Intendanten des Humboldt-Forums feiern sich für diesen großen Wurf. Das Klo, so hieß es, stehe sinnbildlich für die enormen zivilisatorischen Fortschritte in urbanen Räumen und konterkariere durch seine originelle Färbung wirksam die zentralistische barocke Struktur mit einem demokratischen Element als denjenigen Ort, den jeder, vom Hartzvierer bis zum Bundespräsidenten unweigerlich hin und wieder einmal aufsuchen müsse.

  • Ich sehe die Debatte um die Ggründungspfähle dann doch etwas anders. Man muss sehen, dass eine Neugründung des Gebäudes zwingend nötig war, alles andere wäre abenteuerlich gewesen. Daher ist es natürlich bedauerlich, dass damit die wenigen noch original erhaltenen Elemente des Schlosses verschwunden sind, aber auf der anderen Seite wären die finanziellen Risiken viel zu groß gewesen. Denn wir müssen uns vor Augen halten, dass die Gegner von Rekonstruktionen nichts lieber als ein Scheitern bzw. die völlige Sprenung des Finanzrahmens gesehen hätten, um damit in Zuknft zu argumentieren, dass weitere Rekonstruktionen völlig unzumutbar für den Steuerzahler wären.
    Daher ist es völlig richtig gewesen, das Gebäude neu zu gründen.
    Und jetzt stellt sich die Frage, was man mit den geborgenen Originalfragmenten macht. Seien wir ehrlich, ja, es ist Originalsubstanz, aber wenn ich im Museum des Orten einen Stamm sehe, reicht mir das völlig aus, was hätte es gebracht, 100 davon zu sehen?
    Man kann dann ferner sicher die Meinung vertreten, dass man hätte prüfen können, ob man die Pfähle nicht z.B. zu Fußbodenbelag hätte umarbeiten können. Aber ich muss sagen, dass ich die Idee, dass sich jeder Spender oder interessierte einen Teil des alten Schlosses nach Hause holen kann, gar nicht schelcht. So lebt das Schloss eben weiter, auch in einer etwas anderen Weise. Ich kann da nichts Verwerfliches dran finden. Es ist ja nicht so, dass man die originalen Fassadenelemente jetzt billig verkloppt. Daher finde ich den Weg der Stiftung absolut richtig. Ich sehe das daher eher pragnatisch und finde, man sollte bei solchen Dingen vielleicht nicht immer zu pedantisch sein. Das schadet in der Summe mehr als das es nützt. Aber da kann man vielleicht auch eine andere Meinung haben.

    APH - am Puls der Zeit

  • Hm, gibt es denn jetzt noch ein Eckchen, wo 2-3 Pfähle original in der Erde sind, oder nicht?

    Es ist schon klar, daß man das Gebäude umfangreich neu gründen mußte, vor allem wenn eine U-Bahn noch darunter kommt, also gewissermaßen auch nach unten neu gebaut werden mußte.
    Nur, so ein kleines Eckchen, wo noch ein kleines Stück Originalsituation herrscht, das wäre halt schon arg, arg wertvoll gewesen für die Zukunft, in der man nicht weiß, was für abenteuerliche Geschichtsklitterungen es noch geben wird (irgendwann wird es heißen, das Schloß sei erst 2017 gebaut worden, und man läßt die Vorgängerbauten "unter den Tisch fallen".).
    Ein herausgezogener Pfahl in einer Vitrine - die wohl auch ständig mit Wasser gefüllt sein muß, damit der Pfahl nicht vertrocknet und sich abenteuerlich verzieht und für Dendro nicht mehr zu gebrauchen ist - ist da ein vergleichsweise wackliges Andenken, das auch jederzeit an einen anderen Ort gebracht werden kann, und insofern nie so aussagekräftig sein kann wie ein Stückchen erhaltenes Originalfundament am Originalort.
    Bei allem Verständnis für die Notwendigkeit der Entfernung des meisten Restfundaments, ein Stückchen Original belassen und drumrumumbauen wär schon gut gewesen...
    sollten sich aber unter der Bodenwanne des Palasts der Republik noch Pfähle und Fundamentreste befinden, würde mir das reichen; die brauchen nicht zugänglich zu sein, nur vorhanden.

    Die originalen Pflastersteine, ja wenn man die noch hat, sollten sie unbedingt als Spolien mitverwendet werden.

    Ansonsten schließe ich mich der Meinung von Barocksurfer hinsichtlich der Architektenwahl unbedingt an; ein deutscher Architekt hätte sich gewiß zu einigem Unfug hinreißen lassen, der weniger an historischer Gestaltung wiedergewonnen hätte.

  • Hm, gibt es denn jetzt noch ein Eckchen, wo 2-3 Pfähle original in der Erde sind, oder nicht?

    Lieber Loggia, Originalpfähle befinden sich sehr wahrscheinlich noch so einige unterhalb der im Rahmen des "Archäologischen Fensters" geretteten Originalfundamente. Dort sind und bleiben sie natürlich unsichtbar - was sie ja auch wären, wenn das Originalschloss noch stünde...

    Unter der "Palastwanne" ist aber sicher alles weg.

  • Bautradition:
    wenn das so wäre (also, daß da im "archäologischen Fenster" ein Stück Original erhalten blieb, was ich aber nicht weiß), wäre ich sehr zufrieden.

    Wie gesagt, ich habe schon sehr viel Verständnis für das "neu bauen", eben gerade wegen der U-Bahn.
    Und ich sehe halt generell die Üblichkeit, daß man in Städten nach jedem Desaster neu überbaut (die vielen Schichten von Troja mögen als historisch-langfristiges Beispiel herhalten, aber auch andere alte Städte wie Rom oder Köln haben da bereits einiges zu bieten), und andernseits auch Schichten nach unten zu durchbricht (Paris und London sind x Stockwerke weit unterkellert, was nicht von Anfang an so war, Berlin ist nach wie vor vergleichsweise "flach" und "ebenerdig"). Also, das ist Normalität und muß man als solche betrachten.

    Aber so gewisse "Pietätseckchen", wo man eine Situation aus einem bestimmten Jahrhundert konserviert, finde ich schon sinnvoll. Also, nicht vollständiges Abräumen, sondern ein Eckchen lassen, damit Spätere wissen können, da war was vorher.

  • Hm, verstehe ich jetzt nicht, weshalb man nun diese auskragenden Querträger in die Wand dübelt? Schon klar wegen Versetzung der Geison und Sima-Platten. Aber die sind doch bisher auch auf die Mauern aufgelegt und evt. mit einfachen Stahldübeln mit dem Betonkern verbunden worden.
    Ganz schön aufwendig! Grund ist vielleicht auch die geringe Tiefe der Vormauerung hier an den kleinen Risaliten. Oder was meint ihr?

  • Hm, verstehe ich jetzt nicht, weshalb man nun diese auskragenden Querträger in die Wand dübelt? Schon klar wegen Versetzung der Geison und Sima-Platten. Aber die sind doch bisher auch auf die Mauern aufgelegt und evt. mit einfachen Stahldübeln mit dem Betonkern verbunden worden.
    Ganz schön aufwendig! Grund ist vielleicht auch die geringe Tiefe der Vormauerung hier an den kleinen Risaliten. Oder was meint ihr?

    Die Wände sind an den Risaliten deutlich dünner als an den Rücklagen - und auch als an den Portalrisaliten. Das war schon beim Originalbau so: In den Mittelachsen der Portale I, II, IV und V stand jeweils eine Säule im Fassadenspiegel und eine in den Innenräumen. In den Hofrisaliten war es dagegen nur eine Säule. Wie gering dort die Mauerstärke ist, kann man auch an den Konsolen erkennen, die an den Rücklagen viel tiefer sind. Was nun die Gebälkplatten betrifft, so sind diese eigentlich nur stabil, wenn sie mindestens zu 60 Prozent im Verbund der Wand stehen. Das bekommt man wegen der Betoninnenwand schon bei beim Geison nirgends hin, auch nicht an den Rücklagen, weshalb das Geison überall (auch an allen Außenfassaden) mit Betonriegeln beschwert wurde. An den Hofrisaliten reicht aber auch das nicht aus, daher die Stahlträger. Ist etwas gemogelt, so wie ja auch die Zwickel über den großen Fensterarkaden wegen der geringen Tiefe nicht aus Sandstein, sondern auch Beton sind.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Apropos Pflastersteine: Es gab eine Fachtagung mit Experten, da haben wir uns dafür ausgesprochen, die historischen Pflastersteine zur Pflasterung der Lauben im Schlüterhof zu verwenden, also für jenen Bereich, der räumlich ein Teil der barocken Fassaden ist.
    M. Rettig (Hg.), Rekonstruktion am Beispiel Berliner Schloss aus kunsthistorischer Sicht. Ergebnisse der Fachtagung im April 2010 (Impulse – Villa Vigoni im Gespräch, Bd. 2), Stuttgart 2011

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Zum von den Intendanten des Humboldtforums angedachten Schriftzug ZWEIFEL für die Ostfassade habe ich mir noch folgende Deutung klargemacht:
    Wenn wir in Zweifel sind, sind wir uns nicht einig, wir sind uns uneins, wir zweifeln an, können uns nicht entscheiden, hadern mit A oder B oder gar C. Der Zweifel beinhaltet die Zwei, statt beim einigsein/einssein die Eins. Im Zweifel sind wir hin und her gerissen und in der Dualität gefangen. Im italienischen DIABOLO kommt das noch deutlicher hervor, der Zweifler. Im Teufel steckt der Fall in die Zwei ebenso. Das englische Devil deutet uns ähnliches an. Der Teufel steckt im Zweifel, der der trennt von der Einheit. Bin ich eins, weiß ich intuitiv was für mich gut und richtig ist.
    Somit entgegne ich dieser "teuflischen Idee" ein klares NEIN. Für mich als Mitspender gibt es keinen Zweifel am Neuen Berliner Schloß. PUNKT!

  • Sehr geehrter Sortschihbär,

    ausnahmsweise muß ich Ihnen einmal widersprechen, denn ich finde es tatsächlich gut, daß die Inschrift 'Zweifel' gerade an der Ostfassade angebracht wird.

    Meiner Ansicht nach steht sie nämlich, für den - mit der absehbaren Vollendung der Schlüter'schen Fassaden und der damit zunehmenden Erfahrbarkeit ihrer grandiosen Wirkung für das Stadtbild - auch bei den damaligen Entscheidungsträgern immer stärker wachsenden Zweifel, ob die Bundestagsentscheidung, die Ostseite nicht historisch aufzubauen, nicht ein grandioser Mißgriff war.

    Sie steht in meinen Augen auch dafür, daß 'im Zweifel' in nicht allzu ferner Zukunft, diese nüchterne Ostfassade, der Erasmus-Kapelle, dem Grünen Hut, dem Herzoginnenhaus und dem Galeriebau des Großen Kurfürsten wird weichen müssen.

    Deshalb - und nur deshalb - befürworte ich diese Inschrift, denn sie zweifelt die Ostfassade wunderbar an !

  • @ Pagentorn,
    hältst du den gewöhnlichen zukünftigen Schlossbesucher für so unmündig und einfältig, dass er die architektonischen "Mängel" der Ostfassade nicht selber bemerkt ??
    Und soll man nach deiner Logik auf der Schlüterhoffassade dann den Schriftzug "Grandios" anbringen ??

  • ...denn ich finde es tatsächlich gut, daß die Inschrift 'Zweifel' gerade an der Ostfassade angebracht wird.

    Immer langsam! Das steht nämlich noch lange nichts fest...zum Glück. Stella hat sich nämlich klar dagegen ausgesprochen diese Schriftzug anzubringen. In einem Interview zum Tag der offenen Baustelle wurde bei MacGregor auch nochmal nachgefragt, ob der Schriftzug nun feststünde und der beschwichtigte sofort: Nein! Es wäre nur ein Vorschlag gewesen.

    Ich glaube/hoffe, man vergisst den ganzen Mist schnell, Vor allem, wenn das Schloss dereinst steht. Man musste Diskurs-und Kompromissbereitschaft vorgeben, als eine kleine aber lautstarke Minderheit wegen des Kreuzes auf der Kuppel vor dem Mund schäumte. Es hätte eine schlechte öffentliche Wirkung gehabt, wenn man diese einfach ignoriert hätte. ;)

  • Moderne Künstler sollten sicherlich die Möglichkeit bekommen sich "auszudrücken". Dafür gibt es bestimmte, geschützte Umgebungen, beispielsweise die "Documenta" in Kassel. Dort wird nicht zwischen Kunst und schlechtem Geschmack unterschieden, und es werden nur Menschen den Produkten dieser Künstler ausgesetzt, die dies ausdrücklich wollen. Dorthin würde eine historisch korrekte Rekonstruktion der Fassade von Stella, mit eben diesem Schriftzug darüber hingehören. Die Zielgruppe hätte dort ihre Freude, und alle normalen unschuldige Menschen würden verschont werden.

    Ich hoffe, das kommt nicht zu intolerant rüber. Öffentliche Gebäude sollten aber meines Erachtens wirklich kein Ort sein, an dem sich selbst berufene Künstler verwirklichen sollten.

    _______________________________________
    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Zum von den Intendanten des Humboldtforums angedachten Schriftzug ZWEIFEL für die Ostfassade habe ich mir noch folgende Deutung klargemacht:
    Wenn wir in Zweifel sind, sind wir uns nicht einig, wir sind uns uneins, wir zweifeln an, können uns nicht entscheiden, hadern mit A oder B oder gar C. Der Zweifel beinhaltet die Zwei, statt beim einigsein/einssein die Eins. Im Zweifel sind wir hin und her gerissen und in der Dualität gefangen. Im italienischen DIABOLO kommt das noch deutlicher hervor, der Zweifler. Im Teufel steckt der Fall in die Zwei ebenso. Das englische Devil deutet uns ähnliches an. Der Teufel steckt im Zweifel, der der trennt von der Einheit. Bin ich eins, weiß ich intuitiv was für mich gut und richtig ist.
    Somit entgegne ich dieser "teuflischen Idee" ein klares NEIN. Für mich als Mitspender gibt es keinen Zweifel am Neuen Berliner Schloß. PUNKT!

    Wenn ich mir eine kleine etymologische Anmerkung erlauben darf: in diabolos steckt nicht das Wort "zwei" (griech. = di), sondern "durch" (griech. = dia). Der Diabolos ist derjenige, der alles durcheinander wirft (griech. = dia-ballein), der Verwirrung stiftet, die Dinge auf den Kopf stellt und pervertiert und der natürlich auch die Menschen gegeneinander und gegen Gott ausspielt.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Wenn ich mir eine kleine etymologische Anmerkung erlauben darf: in diabolos steckt nicht das Wort "zwei" (griech. = di), sondern "durch" (griech. = dia). Der Diabolos ist derjenige, der alles durcheinander wirft (griech. = dia-ballein), der Verwirrung stiftet, die Dinge auf den Kopf stellt und pervertiert und der natürlich auch die Menschen gegeneinander und gegen Gott ausspielt.

    Ein Humanist! Ein Humanist!!
    :daumenoben:


    Oder doch nur Google?

    Auckland bei Nacht

  • Jetzt erkennt auch langsam die "kulturelle Elite" das nichts passt:


    Der Artikel ist zwar etwas alarmistisch, und die Autorin ist sicherlich keine Freundin der Rekonstruktion, aber grundsätzlich hat die Autorin recht. Es wird viel gefaselt von mangelnder Interdisziplinarität, Zusammenarbeit etc... von in der Vergangenheit lebenden Völkerkunde-Museen die keine Gäste mehr anzögen, aber vielleicht verhält es sich einfach so: In einer Zeit in der man die Welt "zu Gast" hat weil eine großzügige Kanzlerin eingeladen hat, an jeder Ecke uns Spezialitäten aus aller Herren Länder angeboten werde, uns täglich die Initationsrituale von abgeschiedenen Südsee- und Amazonasvölkern auf Discovery Channel präsentiert werden, da verliert der Reiz des Fremden und exotischen einfach an Bedeutung.


    weiter ein interessantes Detail:

    Zitat von welt.de

    [...]
    Die jüngsten Versuche der Deutschen, auf Reisen in die beteiligten Länder zu vermitteln, Kuratoren nach Deutschland einzuladen, wirken eher befremdlich. Zumal rund 300.000 Objekte, gut zwei Drittel der Sammlung im Ethnologischen Museum, mit einem Chemikalien-Mix verseucht sind und gar nicht mehr gefahrlos an die Öffentlichkeit gegeben werden können.
    [...]

    https://www.welt.de/kultur/article…boldtforum.html

    Vielleicht spricht das dafür, dass der Angleich des Inneren an das Äußere schneller von statten gehen wird.