Auf den Zerstörungsfotos sieht man gut, wie die Stockwerkssäulen sich durch den gesamten Baukörper hindurchzogen, um dann an den Fassaden der Portale I und V wieder in Erscheinung zu treten.
Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte
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Auch Portal VI war ursprünglich offen, und zwar über alle Geschosse (vgl. die Wiederholung der korinthischen Säulen in den Pilastern vor dem Schweizer Saal, die Wiederholung der Arkade usf.)
Durch die Fassade blickte man in das Treppenhaus wie in eine Bühne, wo Jupiter tonans auf dem Adler als Deus ex machina erschien. Die Palastfassade wurde zum Proszenium, so wie umgekehrt im Teatro Olimpico in Vicenza das Prozenium zur Palastfassade wurde. -
Indem der Große Treppenhausrisalit zur Bühne wurde, wandelten sich die Hofloggien in Theaterlogen, so wie umgekehrt barocke Theaterlogen (wie im Teatro Farnese zu Parma, um 1617) den Charakter von Hofloggien annahmen.
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Vielen dank Seinsheim und an Alle, die hier geballtes Wissen vermitteln!
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barocke Theaterlogen (wie im Teatro Farnese zu Parma, um 1617
Übrigens ist dieses auch eine Rekonstruktion nach Zerstörung im WKII 1944
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@ Seinsheim, danke für die anschaulichen kunsthistorischen Bildvergleiche.
Dann braucht es mindestens die Reko des Gigantentreppenhauses und des Schweizer Saales , um diese Theaterinszenierungsarchitektur wieder sichtbar, nachvollziehbar und vielleicht kreativ bespielbar werden zu lassen.
@ Octavian, ach, das ist eine Reko!!! ... und ich dachte gerade beim Anschauen, "nicht auszudenken, wenn das mal Feuer fängt, alles aus Holz gebaut,..." -
@ Octavian, ach, das ist eine Reko!!! ... und ich dachte gerade beim Anschauen, "nicht auszudenken, wenn das mal Feuer fängt, alles aus Holz gebaut,..."
Nein, das hat's alles schon hinter sich.
Verschiedene skulpturale Details hat man aber, glaube ich, weggelassen und auch die Holzsichtigkeit - schon wieder dieses Thema - ist nicht original (denn wie gesagt: außer im 19. Jh. war früher alles farbig gefasst), sondern sollte bewusst den Wiederaufbau dokumentieren. Sieht m. E. trotzdem très chique aus....À propos dokumentieren: Hat jemand von euch heute morgen das ZdF-MoMa gesehen mit den aktuellen Innenaufnahmen aus dem Humboldt-Forum mit der inneren Fassade des Eosanders? "Mächtig gewaltig" um es mit der Olsen-Bande zu sagen....
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Im Schlüterhof tut sich was: Der große mittlere Kran ist verschwunden; dafür hat man eine große noch eingepackte Figur aufgestellt - und die Kehrmaschine ist gerade durchgefahren. Das alles lässt für mich darauf schließen, dass wir den Hof am Wochenende betreten dürfen!
Quelle: http://cam04.berlinerschloss-webcam.de/Auch vor dem freigelegten Fassadenteil zwischen Portal IV und V laufen gerade die Aufräumarbeiten - samt Kehrmaschine. Ich freue mich schon sehr darauf, es morgen live zu sehen!
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Im Nachbarforum ist die Frage aufgekommen, ob man die kleinen Reichsäpfel samt Kreuz auf den Kronen zwischen dem Sprenggibel der Fenster bewusst weggelassen hat oder ob die noch kommen:
Zitat von Vulgow
An der Musterfassade war es jedenfalls noch mit angebracht:Zitat von SeinsheimIm Modell:
Zitat von frank1204Wäre auf jeden Fall ein ärgerliches Detail, falls man sie bewusst weggelassen hat und sie auch nicht mehr anbringen wird. Zumal man ja auch von Seiten der Stiftung absolut nicht dran denkt, das Kreuz auf der Kuppel oder den Bibelspruch wegzulassen. Wieso dann also hier?
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Vielleicht (so hoffe ich doch!) kommen die Reichsäpfel noch mit den Vergoldungen, die ja, soweit ich das erkenne auch noch ausgefüht wurden.
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Hier übrigens noch ein paar interessante Bilder zum Einbau der großen Fenster/Türen von Bildau & Bussmann an den Risaliten, ich glaube den Link hatten wir noch nicht:
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Ein erster Blick auf den Bogen des Eosanderportals, wo ebenfalls eine Spolie verbaut wurde:
http://www.spreeradio.de/sites/radiocor…21/img_4926.jpg
http://www.spreeradio.de/sites/radiocore3.radiocenterberlin.de/files/styles/node_gallery/public/ct/fotogalerie/field_image/2017/06/21/img_4924.jpg
______Und dann der Hinweis auf eine Reihe zauberhafter Vorkriegs-Nachtaufnahmen (vor allem der Lustgartenseite) von Hedda Walther, auf denen man zum Teil bis in die erleuchteten Innenräume hineinschauen kann. Die Bilder sind einfach großartig!
http://previous.bildindex.de/bilder/d/fm400428
http://previous.bildindex.de/bilder/d/fm400429
http://previous.bildindex.de/bilder/d/fm400430
http://previous.bildindex.de/bilder/d/fm400431
http://previous.bildindex.de/bilder/d/fm400432
http://previous.bildindex.de/bilder/d/fm400433
http://previous.bildindex.de/bilder/d/fm400434
http://previous.bildindex.de/bilder/d/fm400435
http://previous.bildindex.de/bilder/d/fm400436
http://previous.bildindex.de/bilder/d/fm400437
http://previous.bildindex.de/bilder/d/fm400438 -
Hier der von Octavian erwähnte ZDF-Morgenmagazin-Beitrag:
https://www.zdf.de/nachrichten/zd…clip-9-256.htmlSehenswert!
Vulgow, vielen Dank für das Teilen der tollen Fotos. Sehr beeindruckend die Innenräume "herausleuchten" zu sehen!
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... wo ebenfalls eine Spolie verbaut wurde:
Nennt man es eigentlich auch Spolie wenn das Bauteil an seinen Originalen Platz zurückkehrt?
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Ja, denn auch dann stammt es als einzelnen Teil ja aus dem ursprünglichen Bau.
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https://www.zdf.de/nachrichten/zd…lip-23-262.html
https://www.zdf.de/nachrichten/zd…lip-18-256.html
Noch zwei weitere Beiträge des MOMA zum Schloss. Nicht nur, dass sich sowohl Frau Grütters als auch die Gründungsintendanz für das Kreuz aussprechen, womit das Thema eigentlich durch sein sollte, es gibt weitere spektakuläre Bilder vom Portal III. Es lohnt sich wirklich, da mal rein zu schauen.
Bei den Bildern habe ich auch jetzt das Konzept von Stella für die Eingangshalle verstanden. Ich muss sagen, Stella war ein Glücksfall für Berlin. Auch das Forum wirkt sehr durchdacht. Die Grundstruktur des Gebäudes - auch von oben - wirkt sehr organisch. Ich bin begeistert!
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Ganz frisch - die Bekrönung der Wappenkartusche von Portal V.
Ob das kleine Kreuz noch drauf kommt? -
Damit steht nun fest, was wir uns die nächsten Tage ansehen können. Entgegen meiner Prognose hat es auch Portal V nicht bis zur Vollendung geschafft. Das wird aber den Gesamteindruck des Portals nicht mildern, von unten sähe man die Attika eh nicht, selbst wenn sie da wäre. Bezüglich der Kreuze, so denke ich, wird man es wie mit den Posaunen der Engel handhaben: sie kommen ganz zum Schluss, inklusive der Vergoldungen von Insignien und Schriften. Eingerüstet werden muss die Fassade sowieso noch einmal.
Jetzt freue ich mich aber erst recht auf morgen und hoffe auf gutes Wetter.
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Die Portale der Lustgartenseite erhalten - im Gegensatz zu denen der Schlossplatzseite - keine Balustraden, sondern geschlossene Brüstungen.
Schlüter-Portal I, Schlossplatz
Schlüter-Portal V, Lustgarten
Bildquelle jeweils: ww.bildindex.de -
Mal eine ganz andere Frage, die ich mir seit einigen Tagen stelle, aber nicht zu beantworten vermag: Wenn ich mir insbesondere alte Luftbilder des Schlosses betrachte, scheint es mir so zu sein, dass die Dächer des historischen Baus offenbar gar nicht mit Kupfer gedeckt waren. Zumindest unterscheidet sich die Farbe der Dächer von Kuppel und kleinen Kuppeltürmchen (Kupfer mit Grünspan) ganz deutlich von der des restlichen Daches, das meiner Meinung nach eher wie das Zinkblech aussieht, aus dem so gern Fensterbretter gefertigt werden. Weiß da jemand Genaueres?
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