Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Die für das Baumanagement am Humboldtforum zuständige Firma "Convis" hat bei YouTube ein höchst interessantes Video eingestellt, das jedem schönheitsgierigen Schlossfan großartige Aus- und Einblicke bietet :foto:

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  • Aedificium: guck Dir mal den Plan an, den die Werkstatt zeigt, die etinarcardiameo verlinkt hat. Dort wird sehr deutlich, daß diese Muschel hinter der Krone sitzt (=sich überschneidende Linien von Muschel und Krone). Sie ist später kaum sichtbar, weil die Krone davor steht. Auf dem historischen Bild sieht man davon nur die oberen Zweige (links und rechts vom oberen Teil der Krone), die seitlich der Muschel emporsprossen. Diese sind bei dem neuen Bauteil aber durch das Gerüst verdeckt bzw. noch nicht eingebaut.

  • @ Aedificium: Wenn Du bei den Fotos auf der von mir verlinkten Seite ganz nach rechts scrollst, kannst Du die fertige Muschel mit den Lorbeerblättern sehen, die genau dem entspricht, was auf Snorks Foto zu sehen ist. Und es gibt dort auch einen gezeichneten Detailplan, in dem vermerkt ist: "Edelstahlprofil zur Befestigung der Kartusche". Die wird also separat gefertigt und dann mithilfe der Stahlverankerungen fixiert. Man kann übrigens jedes der dort zu findenden Fotos durch Draufklicken noch vergrößern.

  • Nee, die Blätter sehen doch ganz anders aus und ausserdem müsste ja auch die Kartusche drunter zu sehen sein...

    Die Kartusche samt Krone war eine Metallapplikation, die unter Wilhelm II um 1890 angebracht wurde. Sie überdeckte die das Blattwerk und die Muschel weitgehend.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Ich schlage folgendes vor : jeder der sich über den Dachcafé beschwert, sollte jedesmal 1€ spenden, dann wäre nach einem Monat das gesamte Projekt finanziert. :)
    Sorry Leute, aber langsam finde ich es extrem nervig, ich glaube jeder hat verstanden, dass Ihr mit den Dachrestaurant nicht zufrieden seid, müsst Ihr aber bei jede Gelegenheit darüber klagen? Wird sich dadurch der Bauherr seine Meinung ändern?
    Ist halt in erster Linie ein Betonklotz mit Teilweise nachgebaute Fassaden überzogen, kein Schloss.
    Seit doch glücklich, dass es in der Mitte wenigstens schöner aussieht als zur Zeit des Palastes der Republik, und man sollte mit den Vorhandenen zufrieden sein. Ich will nur daran erinnern, wie die Stella-Konkurrenzprojekte aussahen, und das einer der Vorschläge darin bestand, den Palast der Republik zu erhalten.

  • Ja genau! Leute, gewöhnt euch doch endlich daran, dass unsere Städte nur noch ein verkommenen Rest ihrer einstigen Pracht darstellen und hört auf darüber zu meckern. Wir können ja froh sein über die paar Frolics, die uns gnädigerweise in Form von Rekos zugeworfen wurden... (wer Ironie findet, darf sie behalten!) :kopfwand:

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Auf den Plänen sieht man gut, wie monströs die Aufbauten sind.

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Ein paar Bildchen von heute früh.

    Bitte nicht über diese eckige Nebenkuppel diskutieren - das könnte einige interessiert Mitlesende verärgern.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Eine Zwischendecke wurde eingezogen, um einen Museumsrundgang in allen Etagen zu ermöglichen. Und dies ist kein böses Machwerk, sondern für einen Museumsneubau schon eine sehr sinnvolle Sache, weil sonst überall Sackgassen entstehen.

    Von einem "bösen Machwerk" hat auch niemand gesprochen - zumindest ich nicht. Aber ich sehe eben die Gefahr, dass dieser Zustand im wahrsten Sinne des Wortes zementiert ist, d.h. wenn in zehn Jahren jemand auf die Idee kommt und das nötige Geld zusammenkriegt, um den Rittersaal zu rekonstruieren, werden sich alle an diesen praktischen Rundgang gewöhnt haben (der ja "schon immer da war"), und diesen so sehr schätzen, dass man nicht mehr darauf verzichten will. Was einmal da ist, wird nicht mehr so rückgängig gemacht.

    So wie das Dachrestaurant (ups... Schweigegelübde gebrochen...) - das wird in ein paar Jahren in jedem Reiseführer als "Muss" (neudeutsch: "Do") verzeichnet sein, wird cool und stylish sein und "zu Berlin gehören". Und niemand braucht sich Hoffnungen zu machen, dass es eines Tages wieder verschwinden könnte, es sei denn, es ginge in Flammen auf, und der Abbruch wäre billiger als eine Wiederherstellung.

    Wie gesagt: Noch schlimmer finde ich eigentlich die Unmöglichmachung einer Reko des Weißen Saals.

  • 3 Mio. Spendet jeder Dax Konzern aus der Portokasse. Man müsste eben mal seinen Arsch hoch kriegen und den Wert seiner eigenen Kultur wieder schätzen lernen.

    Wenn jeder der 30 Dax Konzerne 1 Mio Spendet ist das gesamte Paradegeschoss mit Treppenhäusern bezahlt. Ich denke das sollte in einem der reichsten Länder der Welt zu schaffen sein. Und dann darf man auch gerne eine Plakette mit dem Firmennamen irgendwo anschrauben.

    Ich denke wenn z.b. Frau Merkel das wichtig wäre und sie 30 mal zum Hörer greift ist das in 5 Stunden durch. Man müsste es nur wollen .

    Ja, da müsste eine Art "Wir schaffen das.... nur mit Eurer Unterstützung!" kommen. Es ist einfach schade - Die Bundesrepublik hatte seit dem Mauerfall insgesamt 16 Jahre lang einen Bundeskanzler, der sich ein rekonstruiertes Berliner Stadtschloss wünschte. Und ausgerechnet jetzt, wo tatsächlich immerhin die äußere Gestalt überwiegend zurückkehrt, aber trotzdem vieles schiefläuft und besser hätte gemacht werden können und ein kanzlerseitiges Machtwort einiges in die richtigen Bahnen lenken könnte, haben wir eine Regierungschefin, die das Thema nicht zu interessieren scheint. Wer weiß, ob ihre beiden Vorgänger nicht sogar dafür gesorgt hätten, dass Neptunbrunnen und Rossbändiger an ihren Platz kommen und das Dach ohne Firlefanz errichtet wird.

  • @ Schlossgespenst

    ich verstehe deine Haltung total, es gibt zwischen uns in der Bewertung der Sachlage eigentlich auch gar keinen Dissenz, auch wenn das manchmal vielleicht so rüber kommt.

    Mein Blick auf dieses ganze Thema ist nur einfach ein anderer. Ich sehe, weil ich damals auch stark engagiert war, eben den Prozess, wie es überhaupt zum Schlossbau kam. Es stand damals Spitz auf Knopf, in der Expertenkommission, die damals den Schlossneubau zu bewerten hatte, der dann auch Grundlage für den Bundestagsbeschluss war, gab es meiner Erinnerung nach eine Mehrheit von gerade einmal einer Stimme, eine Stimme.

    Auch wenn man sich schwer tut dies zu akzeptieren, aber damals mussten die linken Eliten mit ins Boot und da musste man Zugeständnisse machen. Das inhaltich sehr zweifelhafte Konzept des Humboldtforus war so ein Zugeständnis. Das im Inneren ja nichts an das historische Schloss mit all der Preußenvergangenheit erinnert ebenso. Das man sich überhaupt darauf verständigen konnte, dass man später die Option hat, es ändern zu können, ist vor der damaligen Ausgangslage fast ein Wunder.

    Wir können heilfroh sein, dass es äußerlich kaum Brüche gibt, ich prophezeie, dass dies in heutigen Wettbewerben anders laufen würde. Man hat die historische Kuppel und eben keine wie auf dem Reichstag (schau mal in die Wettbewerbsergebnisse, was da alles sonst so im Spiel war), wir haben 3 Fassaden ohne jeden Bruch, wir haben das Eckrondell, alle Innenportale, wir haben die Option auf fast alle historisch relevanten Innenräume.

    Auf der Negativseite stehen die Ostfassade, die Dachaufbauten, der verbaute Eosanderhof und dass der Weiße Saal nicht kommen kann. JA, das ist alles für sich sehr ärgerlich, das eine ist schwieriger rückgängig zu machen, das andere weniger. Aber was wäre die Alternative gewesen? Dass es gar kein Schloss gegeben hätte!

    Man spricht rückblinkend immer von Türen, die manchmal nur für kurze Zeit offen stehen. Ich sage voraus, dass wir abseits des Korridors der damaligen Zeit nie wieder so viel Schloss bekommen würden. Ich sage sogar, dass wir heute gar kein Schloss mehr bekommen würden, weil linke Protestgruppen mit Bürgerbegehren etc. ein solches Projekt heute unmöglich machen würden.

    Ich sehe daher immer, was man jetzt bekommt und nicht das was noch fehlt. Bis auf wenige Dinge wie den Weißen Saal ist alles theoretisch möglich, wer weiß wie die Leute in 10 Jahren über das Schloss denken. Fast alle Türen sind weiter offen, daher ist mein Gedanke, dass man sich zunächst über die 80 % freut, die erreicht wurden und die keinesfalls selbstverständlich waren und dass man dann, wenn sich die Tür wieder öffnet, für die Dinge kämpft die möglich sind, was aktuell z.B. die Umfeldgestaltung des Schlosses wäre. Da sind noch Türen offen, dafür sollte man sich engagieren.

    Der Rest kommt, wenn die Menschen das wollen. Und ich bin mir sicher, dass sie es wollen werden, wenn das Schloss erst mal wieder im Bewusstsein der Menschen präsent ist, aber alles Schritt für Schritt und vielleicht manchmal mit etwas mehr Dankbarkeit, wir hatten beim Schloss oft sehr sehr viel Glück.

    APH - am Puls der Zeit

    4 Mal editiert, zuletzt von Apollo (15. Mai 2017 um 11:33)

  • Ein paar Bildchen von heute früh.

    Vielen Dank Dir! Schöne Lichtstimmung.

    Interessant: Jetzt haben sie sogar noch einen Gerüstüberbau übers Café gemacht. Extra für Euch.... Denn damit erscheint dieses noch höher. Und wenn das Gerüst wieder weg ist, wird jeder sagen "Ach das Café stört doch nicht groß" :D

    Tik-tak nenne ich das .

  • Man spricht rückblickend immer von Türen, die manchmal nur für kurze Zeit offen stehen. Ich sage voraus, dass wir abseits des Korridors der damaligen Zeit nie wieder so viel Schloss bekommen würden. Ich sage sogar, dass wir heute gar kein Schloss mehr bekommen würden, weil linke Protestgruppen mit Bürgerbegehren etc. ein solches Projekt heute unmöglich machen würden.

    Ich denke, das kann man ganz dick unterstreichen.

    Es gab drei wesentliche Glücksfälle:

    1. Wilhelm von Boddien
    Er hat immer an die Wiederherstellung geglaubt. Ohne ihn würde es heute kein Schloss geben. Das Engagement und die Begeisterung mit der er so viele ansteckte, sind und waren Gold wert. Die unglaublich wichtigen Vorarbeiten, die er mit dem Verein angestoßen hat (Fassaden-Attrappe, detaillierte Pläne etc), sind ein wesentlicher Baustein für die Überzeugungsarbeit gewesen. Bis hin zu persönlichen Verleumdungs-Kampagnen seitens der Gegner und der ständigen Kritik musste er einiges erdulden. Er ist nie umgefallen. Ein Adeliger, der sich seinem Land verpflichtet fühlt und die nötige Portion Rückgrat und "Sturheit" hat, dem aber persönliche Eitelkeit fremd ist und beharrlich mit viel Geduld seiner Vision gefolgt ist.
    Selbst wenn er es nicht persönlich veröffentlicht haben sollte, oder nicht mal die Anweisung dazu gegeben hat, aber ich denke die "Die Zehn Gebote der Gelassenheit" von Papst Johannes XXIII., die vor einiger Zeit auf der Seite des Schloss-Vereins erschienen sind, waren ein etwas kryptischer Hinweis, der zeigt, wie sehr man von beiden Seiten in die Zange genommen worden ist.

    2. Die DDR hielt sich nicht an ihre eigenen Gesetze.
    Hierzu ein Zitat aus dem Spiegel:

    Zitat von Spiegel

    Der spektakulärste Bruch mit den Asbestschutzvorschriften war der Bau des Palastes der Republik in Ost-Berlin. Für das staatstragende Monumental-Bauwerk verarbeitete die Baubrigade Schaller aus Gera 1974 nach einem schwedischen Verfahren auf acht Stockwerken 720 Tonnen faserigen Spritzasbest. 175 000 Quadratmeter Oberfläche der Stahlträger wurden mit einer bis zu drei Zentimeter dicken Brandschutzschicht ummantelt. Die Akkordarbeit an der "Multi-Vitrine" (Volksmund) wurde vom Regime mit dem "Banner der Arbeit" belohnt.

    Zu diesem Zeitpunkt war Spritzasbest bereits seit fünf Jahren in der DDR gesetzlich verboten. Mit einer Ausnahmegenehmigung hatte der Ministerrat die Verwendung des eigens aus Afrika importierten Stoffs für den Renommierbau freigegeben.

    http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13492344.html
    Spiegel 44/91, Hervorhebung von mir.

    Zweifelsohne würde der PdR heute unter Denkmalschutz stehen, wäre dort kein Asbest verarbeitet worden und somit die komplette Entkernung notwendig geworden.

    3. Das historische Fenster von dem wissen.de bereits gesprochen hat.
    Insbesondere die "Treiber" aus dem links-grünen Lager - und man halte von ihnen aus politischer Sicht was man will - aber Thierse, Schröder, Vollmer etc. die gerade bei ihren Parteien riesige Überzeugungsarbeit leisten mussten, um zweimal im Bundestag eine Mehrheit unter einer rot-grünen Bundesregierung [sic!] für das Schloss zu bekommen. Diese Mehrheit brauchte Kompromisse. Ich schätze es genauso ein wie wissen.de: heute wäre so ein Bau nicht mehr möglich. In Zeiten einer CDU von Merkel, ihrer hysterischen Verteidigungsministerin etc auf einer vermeintlich konservativen Seite braucht man gar nicht erst zu fragen, wie das heutige Personal von SPD, Grüne, geschweige denn Linke, die immer dagegen waren, etc zu einem Schloss-Neubau stehen würde (Ausnahmen (zB die Haushalts-Initiative für die Denkmal-Kolonnaden von einem SPD-Abgeordneten) bestätigen die Regel). Kleine, aber laute außerparlamentarische Initiativen würden ihre Übriges tun.

    Als vierten Glücksfall könnte man Stella bezeichnen, dem wir zwar einerseits die mäßig schöne Ostfassade verdanken, aber dennoch mit 3 zusätzlichen Innenportalen, historischen Durchfahrten und historischer Kuppel schon wesentlich über die politischen Beschlüsse hinausgegangen ist, und soweit man das beurteilen kann, größtenteils - soweit machbar - auch sensibel auf die Innenraum-Optionen eingegangen ist. Unter einem deutschen Architekten à la Kulka wäre das anders gelaufen. Allenfalls Kollhoffs Entwurf würde ich in direkter Konkurrenz zu Stella sehen, allerdings hätte auch er den großen Schlosshof komplett ohne Portale überbaut.

    Das alles entschuldigt zwar nicht den nachträglichen und extrem ärgerlichen Fress-Bunker auf dem Dach, ja macht es sogar noch ärgerlicher, aber macht doch ein wenig demütig ob des Erreichten.

  • @ thommystyle

    dem ist auch von mir eigentlich nichts mehr hinzuzufügen.

    Das gesellschaftliche Umfeld hat sich massiv gewandelt. Dazu zählen auch die Möglichkeiten der direkten Intervention durch die Bürger. Was eigentlich als positives Mittel direkter Demokratie gedacht war, ist letztlich aber leider zunehmnend zu einem Mittel des Stillstands und des Dagegens geworden. Der Bürgerentscheid ist sozusagen der scheindemokratische Ausdruck des Wutbürgers.

    Man ist einfach unzufrieden über die eigene Lage und einige wenige ideologisch aufgeladene Personen lenken diese Unzufriedenheit dann auf bestimmte Projekte. Niemand der arbeitslos ist wird dadurch einen Job finden, wenn die Garnisonkirche nicht gebaut wird, aber die Leute tun so als ob. Somit hat sich aus meiner Sicht dieser eigentlich gut gemeinte Ansatz der Bürgerbeteiligung leider völlig disqualifiziert und lässt mich dann auch traurig zurück, weil ich eigentlich eben für eine solche Beteiligung wäre, nur eben mit positivem Geist und nicht derart destruktiv!

    Somit ist genau richtig was thommystyle sagt, heute würde, stünde der Palast noch, ein Proteststurm losberechen, wollte man ihn abreißen und selbst wenn man den Palast los werden würde, ich kann mir nicht vorstellen, das heute das Resultat dann wäre, dass das Schloss wieder entstehen würde.

    Aber seien wir dankbar, es hat geklappt und ich bin mir anders als oktavian sicher, dass wir verhältnismäßig zeitnah die ersten Innenräume bewundern können, ich denke, dass in 10 bis 15 Jahren auf jeden Fall die Treppenhäuser stehen werden. Wenn ich aber Herr von Boddien richtig verstehe, liegt der Fokus aktuell eben auf dem Schlossumfeld und das ist die richtige Entscheidung, eben weil hier noch etwas bewegt werden kann, wohingegen die Innenräume auch in 4 Jahren noch angegangen werden können.

    Wenn man die aktuellen Äußerungen richtig verfolgt, ist meine Vermutung, dass man die Wippe schlucken muss, es haben sich so viele Leute beim Bund jetzt extrem weit aus dem Fenster gehangen, ich denke da ist wenig zu machen. Man kann nur hoffen, dass man es zumindest schafft, das Projekt in die nächste Legislatur zu schieben, Herr Lammert ist dann ja nicht mehr im Amt.

    Damit stehen in der Priorität die Rossebändiger und der Neptunbrunnen auf dem Plan und da zeichnet sich eine Strategie bei Herr von Boddien ab, nämlich dass wenn man die Originale nicht bekommt, man dann eben auch hier dupliziert. Das Becken für den Neptunbrunnen muss ja sowieso neu entstehen, bleiben die Figueren für den Brunnen und Abgüsse der Rossebändiger. Ich denke, beides wäre zu finanzieren. Das man diese Strategie versucht, deutete Herr von Boddien im Gespräch mit Frau Lüscher an. Eine Antwort wie die Stadt dazu stehen würde kam aber trotz mehrmaliger Nachfrage von Herr Boddien nicht. Aber ich denke auf diesen Kompromiss könnte es hinaus laufen.

    APH - am Puls der Zeit

  • Schloßgespenst: ach, das glaube ich nicht, daß Dachrestaurant und Rundgang in 20, 30 Jahren noch jemandem arg wichtig sind. Das sind ziemlich zeitgeistige Dinge, die relativ schnell veralten (bzgl. Rundgang ist es aber auch eine Frage der Funktionalität, die dann anders gelöst werden muß - also was Ernsteres). Wer rennt denn heute noch in die Terrassen am Zoo? Und die waren auch mal top-hip als Ausflugsziel. Wie Wissen.de und tommystyle richtig darlegen, gibt es immer mal wieder Zeitfenster, und es hängt dann an einzelnen Personen, ob etwas geht oder nicht. Und wenn ich mir das so durchlese, welche Hürden das Schloß nehmen mußte, dann finde ich es schon eine Art Wunder, daß das jetzt so dasteht und aller Voraussicht nach in 2 Jahren zumindest äußerlich wieder erfahrbar ist. Die Innenräume werden in einem 2., vielleicht 3. Anlauf kommen, dann, wenn das Publikum das Gebaute eine Weile auf sich hat wirken lassen und dabei einige denn doch Sehnsüchte entwickeln.

  • (@Wissen.de) dass wenn man die Originale nicht bekommt, man dann eben auch hier dupliziert

    Vernünftiger Ansatz, finde ich völlig richtig.
    Dann kann man bei einer nötigen Revision immer mal noch Orginale und Kopien tauschen, so man das will.