Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Ja das Kreuz wurde doch von der OTTO Erbin/Besitzerin/Witwe schon letztes oder vorletztes Jahr finanziert. Ist als in einem der oben verlinkten Artikel zumindest missverständlich dargestellt, wenn das Kreuz im Zusammenhang mit der aktuellen Großspende erwähnt wird. Interessanter wird sein, ob man das Bibel-Zitat wieder anbringt. In den Visualisierungen ist es jedenfalls nirgends zu sehen.

  • Auch das hatten wir schon geklärt. Auf den Plänen ist kein Bibelzitat eingezeichnet!

    Dann würde etwas Wesentliches fehlen, nämlich der authentische Hinweis auf das Gottvertrauen, dass seit über 1000 Jahren die Geschichte unseres Landes geprägt hat und das es auch heute gibt.

    Es kann doch nicht sein, dass man einerseits am Hauptportal des Schlüterhofes sämtliche Götter und Halbgötter der griechischen Mythologie rekonstruiert, sich aber andererseits bei der Kuppel einen wesentlichen Hinweis auf den einen christlichen Gott verschämt verkneift! (Bei einer Sure würde man sich das vermutlich nicht trauen...)

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    Gutmensch = Gut gemeint, nicht zuende gedacht, schlecht gemacht

  • Ja das Kreuz wurde doch von der OTTO Erbin/Besitzerin/Witwe schon letztes oder vorletztes Jahr finanziert. Ist als in einem der oben verlinkten Artikel zumindest missverständlich dargestellt, wenn das Kreuz im Zusammenhang mit der aktuellen Großspende erwähnt wird. Interessanter wird sein, ob man das Bibel-Zitat wieder anbringt. In den Visualisierungen ist es jedenfalls nirgends zu sehen.

    Hatte beim Überfliegen statt Bibelzitat Bebelzitat gelesen. Wie sehr muss man in diesem linken Berlin schon verdreht worden sein, dass man zu solchen Freud'schen Fehlleistungen fähig ist?!

    Wer einer Halbwahrheit eine weitere Halbwahrheit hinzufügt, schafft keine ganze Wahrheit, sondern eine ganze Lüge.

  • Das Kreuz ist doch schon länger finanziert!

    Das ist zumindest bemerkenswert. Ich weiß nicht, ob das in ein paar Jahren noch so einfach durchginge. Vermutlich sind die Islam-Verbände noch nicht auf den Trichter gekommen oder noch nicht bedeutend genug.

  • Hier kann man mal in die Kuppel des Humboldtforums hineinschauen.

    Berliner Schloss bekommt tatsächlich eine "historische" Kuppel - rbb online

    Alles über dem Betonkegel (ab 0:21 ff.) wird dann also einen riesigen, leeren, nicht zu besichtigenden Hohlraum bilden.

    'Fusajiro' hatte ja am 11. Oktober letzten Jahres diese Veranschaulichung eingestellt:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Booooah - was für ein grandioser Raum (Film). Wie kann man so etwas nur verschenken????

    Ich denke langsam, eine solche triumphale Architektur verträgt diese links-rot-grün verdrehte Republik einfach nicht mehr....

    Und der Witz am Rande ist, dass der untere genutzte Restkuppelraum komplett ohne Tageslicht sein wird. Sinnloser gehts einfach nicht.

    Also so schön und wunderbar der Wiederaufbau des Berliner Schlosses auch, aber langsam habe ich den Eindruck, dass dort sämtliche "historische" Bemühungen wirklich an und mit den Fassaden endeten. Da bietet ja langsam sogar der Dresdner Neumarkt mehr.

    À propos Kuppeln: Sehr zu empfehlen ich dieses wunderschöne Buch, das ich mir vor ein paar Wochen zugelegt habe:
    https://www.amazon.de/gp/offer-listi…8&condition=new

    DAS wirds dann in Berlin eben nicht mehr geben :wuetenspringen:

    Einmal editiert, zuletzt von Oktavian (9. Mai 2017 um 16:13)

  • Abwarten, sag' ich, wenn der Hype mit dem neu eröffneten Humboldtforum und Schloß nach ein paar Jahren abflaut wird man sich nach neuen Attraktionen umschauen müssen und mit neuen Leuten kommen neue Ideen und das schlafende Raumpotential der Kuppel wird neu entdeckt werden! Ist ja nichts verschenkt. Sind wir froh, daß die historische Form der Kuppel verwirklicht wird. Im Innern umbauen läßt sie sich allemal, weitere Ebenen mit mittiger Öffnung lassen sich einziehen. Das jetzige Gewölbe ließe sich flacher gestalten und mittig öffnen für Lichtfluß. Kann mir nicht vorstellen, daß man den Raum so verschenkt. Nur seltsam, daß Stella keine vollständige Raumnutzung dafür vorsah. Vielleicht weil die Kuppel bei Wettbewerbsabgabe noch zur Disposition stand!?

  • Und das wär so eine schöne Dachkapelle oder Dachcafé geworden.

    Was nicht ist, kann ja (in der Zukunft) noch werden. Der Ist-Zustand resultiert ja daraus, das die Kuppel erst recht spät mit in die Planung aufgenommen wurde. Was die Nutzung der Kuppel für Verfahren hätte nach sich ziehen können, wurde damals glaube hier schon besprochen (Brandschutz z.B.).

    'Fusajiro' hatte ja am 11. Oktober letzten Jahres diese Veranschaulichung eingestellt:

    Ich glaub in dem Zug war das auch Thema. Eigentlich wollt ich mich dazu nicht äußern, da ich nicht im Projekt direkt drinstecke und meine Infos auch nur von hier habe, aber die Presseberichte sind jounalistisch wieder 08/15.

    Zitat von Tagesspiegel

    [...] Sie kommt, mit Schmuck und Ornamenten – und nicht nackt und kugelig wie ein Osterei. Die Rede ist von der Kuppel des Schlosses in der historischen Gestalt. Bisher war diese Nachbildung nur eine „Option“ [...]

    Gleiches im rbb-Beitrag. Soweit ich mich erinnere war die Bedingung für die Kuppel ein Spender. Kein Spender, keine Kuppel, AUCH nicht in Beton o.ä. denn zuerst waren nur 3 Außenfassaden und 3 Schlüterhof-Fassaden geplant. Die Kuppel (und das Rondell) kam nur wegen einem Spender als Bonus dazu. Dann vor eins, zwei Jahren wurde das Kreuz und als letzes jetzt "nur" die Laterne gespendet (die Kuppel ists ja eben schon gewesen, sonst bräuchte man auch nicht für die Laterne und das Kreuz sammeln).

    Das wäre an sich kein Problem, kennt sich der Laie und Projektfremde damit nicht wirklich aus. Aber laut dem Bericht kommt das so rüber, als ob am Schloss noch nicht alles "in Sack und Tüten wäre" und jetzt kurz davor noch ein Beton-Eierbecher hätte gebaut werden können.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

    Einmal editiert, zuletzt von Fusajiro (10. Mai 2017 um 15:18)

  • Der Kuppelraum, der durch die eingezogene Zwischendecke eigentlich zukünftig nur noch ein gedrungener runder Saal sein wird, soll zukünftig die Turfan-Höhlen von der Seidenstraße beherbergen. Warum man dafür allerdings nicht diesen Raum in seinen Original-Proportionen wieder einrichten konnte will mir nicht einleuchten. Schade um den monumentalen Raum!
    Siehe dazu auch frühere Beiträge mit Bildern >> hier und hier.

  • Meiner Meinung nach muss die Kuppel nicht unbedingt praktisch genutzt werden - das ist ja bei den wenigsten historischen Kuppelbauten der Fall. Wenn ich aber die "vorher - nachher"-Bilder aus Kralles zweitem Link (danke dafür!) vergleiche, kommen mir fast die Tränen. Hoffentlich lässt sich das durch nachfolgende Generationen noch reparieren...

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  • Ich vermute mal das sich dieser Fehler genau so schwer beheben lässt wie die Spreeseite oder die verbauten Säulen in den diversen Räumen. Das kommt eben davon wenn man Modernisten ein Schloss rekonstruieren lässt... :daumenunten:

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Machen lässt sich prinzipiell alles. Aber es kostet halt ne Rie-senstange Geld.

    Und ob der Bund die nach den mehr als 500 Mio EUR dann noch mal ausgeben wird nur für 2-3 unrentable historische Raumrekos - das ist mehr als fraglich.......

  • Also in der Kuppel dürfte es zu keinem Problem kommen. Wenn man das Projekt nun schon 2 jahre lang verfolgt weiß man, dass diese Kegeldecke nur eingezogen und für die Statik irrelevant ist. Ansonsten gilt natürlich wie bei allen Vorhaben: Der Wille und das Geld muss da sein. Und meistens scheitert es doch eher am Willen.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Was die mediale Reaktion auf die Nachricht betrifft, dass nun auch die Kosten für die Laterne gedeckt sind, möchte ich nur mal darauf hinweisen, dass der dem Schlosswiederaufbau meist besonders ablehnend gegenüberstehende "Tagesspiegel" dazu einen Artikel veröffentlicht hat, dessen Verfasser offenbar nicht einmal ansatzweise verstanden zu haben scheint, worüber er eigentlich berichtet, denn wie das nachfolgende Zitat belegt, kann er zwischen der eigentlichen Kuppel und der Laterne nicht unterscheiden:

    "Wohlhabende Gönner haben sich nicht nur erbarmt, gleichsam die Kuppel zu kaufen, sondern sie setzen dieser außerdem noch die Krone auf: Genau genommen werden die Handwerker acht Engel, die ihre Flügel spreizen, nach historischen Plänen nachbilden. Die Figuren stehen unter der Kuppel und tragen acht Palmzweige sowie die „Laterne“ darüber. Das Ganze wird wiederum von einer vergoldeten Kugel gekrönt, über der sich ein Kreuz in den Himmel über Berlin erhebt."

    Der weniger gut informierte Leser wird aufgrund dieses Textes zunächst nicht verstehen, dass die Laterne eine Konstruktion ist, die sich auf dem Scheitel der großen Hauptkuppel erhebt. Ferner dürfte es ihm schwerfallen nachzuvollziehen, dass die Laterne im wesentlichen aus drei Elementen besteht: erstens ein näherungsweise zylindrischer Unterbau, der aus den acht Engeln mit gespreizten Flügeln gebildet wird, zweitens eine darüber befindliche Kuppel, deren Segmente die aus den von den Engeln getragenen gewölbten Palmzweigen sind, und drittens als Abschluss auf dieser kleinen Palmzweigkuppel eine Kugel samt einem sich darüber erhebenden Kreuz.

    Wenn Herr Schönball die Laterne oberhalb der Engel vermutet, wird er vielleicht nach der Fertigstellung des Humboldtforums vergeblich nach einem Blinklicht auf der Kuppel Ausschau halten...