Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

Zitat von Seinsheim

Ursprünglich sollte das Schloss komplett gestrichen werden. Hellgraue Säulen und Fensterrahmen, vergoldete Kapitelle.
http://berliner-schloss.de/wp-content/upl…-2-1024x714.jpg

Das empfand man dann aber als zu pflegeintensiv. Und dann muss man bedenken: die barocken Bauten, die das Schloss einst umgaben und die gleichfalls vollkommen verputzt waren wie das Palais Wartenberg (http://images.zeno.org/Kunstwerke/I/big/073s082a.jpg) existieren nicht mehr. Jedoch existieren das Alte Museum, der der Dom und der Marstall, die zu einer Zeit gebaut wurden, als die Sandsteinteile des Schlosses ihren Anstrich längst verloren hatten. Nun steht also barockes Stilempfinden gegen urbane Ensemblewirkung. Insofern ist die gegenwärtige Lösung vielleicht doch ein guter Kompromiss. Stünde das Schloss isoliert, würde ich auf alle Fälle für eine komplette Farbfassung plädieren.

Vielleicht war das dann in der Folge auch der Grund warum man sich (zu meinem großen Bedauern) für die weniger fein gegliederten Fenster entschieden hat?!

Zitat von thommystyle™

Vielleicht war das dann in der Folge auch der Grund warum man sich (zu meinem großen Bedauern) für die weniger fein gegliederten Fenster entschieden hat?!

Die dickeren Profile - die ich wie an vielen historischen Bauten für sehr nachteilig halte - dienen auch der besseren Wärmedämmung. Thermopenfenster brauchen eine festere Rahmung als einfache Glasscheiben, die mit Kitt befestigt werden.

Zitat von fabsinia

Belvedere auf dem Klausberg.
Die Farbschäden sind am gesamten Gebäude sehr gut zu erkennen.
Es besteht komplett aus Sandstein und ist komplett gestrichen!

Angesichts der angrenzenden Bäume könnte es auch eine Form von Veralgung sein. Die würde bei Naturstein natürlich natürlicher wirken. Im Barock gab es diesen Baumbestand in dieser Form eben noch nicht.

Die Webcam zeigt zumindest bei Portal II, dass die Fenster beim gesamten Risaliten eingesetzt sind - leider nicht gut zu erkennen.

Daher die Bitte an Forumsfreunde vor Ort, wenn möglich die Kamera zu zücken und ein paar- Fotos hier einzustellen

Werde mal in den nächsten Tagen, wenn das Wetter etwas besser ist vorbeischauen.

Ansonsten barmt mich die nackte Kuppel, ob der Glatze, die friert:

Man baut aktuell die Gerüste am Tambour ab. Heißt es beginnt entweder die Sandsteinverkleidung der Kuppel oder die Fenster kommen. Auf jeden Fall passiert etwas

Na, dann will ich mal 'Spreetunnel' davon verschonen, bei dem unerfreulichen Wetter nach Mitte zu reisen (gibt ja nicht sooo viel Neues zu sehen) und auch 'Bautradition' schnell seinen kleinen Wunsch erfüllen.

Von der Neuen Wache

Ab Schlossbrücke folgender Blick.

Die Kuppel von der Schleusenbrücke aus betrachtet.

Portal 2 und die großen Fenster

Beim Portal 1 sind diese auch schon eingebaut.

Winterliche Bauarbeiten am Spreeufer

Von den Fernsehturmterrassen
Man könnte eigentlich auch den Lustgarten hierherverlegen, wenn schon der Brunnen hierbleiben muss.

Zitat von Seinsheim

Die dickeren Profile - die ich wie an vielen historischen Bauten für sehr nachteilig halte - dienen auch der besseren Wärmedämmung. Thermopenfenster brauchen eine festere Rahmung als einfache Glasscheiben, die mit Kitt befestigt werden.

In Falle des Berliner Schlosses wäre das aber egal gewesen - zumindest lese ich das so aus der Pressemitteilung des Herstellers heraus -, denn die äußeren Fenster dienen in erster Linie der Optik und haben eine Einfachverglasung, wie man beim Hersteller erfährt :

Zitat

386 Kastenfenster aus ausgewählter höchstwertiger europäischer Eiche im FarbtonNCS S-1002 Y, lautete der Auftrag. Die Innenfenster als sogenannte Funktionsfenster mit Flügel und Blendrahmen jeweils 90 mm Bautiefe. Die Außenfenster mit Einfachverglasung mit 62 mm Bautiefe. Beide Fenster verbunden mit ebenfalls von WERTBAU gefertigter Kastenfenster-Laibung seitlich, sowie oben viergeteilt mit den Auslass-Schlitzen für Funktionsrollladen sowie einem Schlitz für die Kastenbelüftung. Unten als betretbare Ausführung mit nach Vorgaben eingefräster Wasserrinne.

Vielleicht klingt das nun übertrieben, aber wenn ich mir die Fotos der Fenster so ansehe, dann sind mir die Industriegläser zu glatt und plan.

In Wien wird gerade das Palais Batthyany generalsaniert und wenn ich richtig gehört habe, werden die Außenfenstergläser so produziert, wie in der guten alten Zeit, sodass die Wirkung eine autentischere ist. Ich sehe das auch bei meinem Haus, wie stark alte Verglasungen wirken.

Zitat von Oktavian

Aber schlimm einmal mehr dieser Café-Kasten aufm Dach

Mecker nicht. Du hast diese Schande als bedauerlichen Unfall eingeordnet und den Schänder in Schutz genommen und freigesprochen. Nu musste damit leben.

So schön das auch ist, dass Samsung den Aufbau quasi mitfinanziert - ich freue mich schon darauf, dass man eines Tages, von Unter den Linden kommend, nicht mehr als allererstes auf ein überdimensionales Werbeplakat blicken wird.

Zitat von Exilwiener

Vielleicht klingt das nun übertrieben, aber wenn ich mir die Fotos der Fenster so ansehe, dann sind mir die Industriegläser zu glatt und plan.

In Wien wird gerade das Palais Batthyany generalsaniert und wenn ich richtig gehört habe, werden die Außenfenstergläser so produziert, wie in der guten alten Zeit, sodass die Wirkung eine autentischere ist. Ich sehe das auch bei meinem Haus, wie stark alte Verglasungen wirken.

Ja, ein bisschen glatt sind sie, aber nicht wie ich befürchtet habe, komplett glatt:
Ich denke hier kann man es gut sehen in der Spiegelung des Gerüsts.

Zitat von Vulgow

So wie hier sind sie aber leider freilich auch nicht: http://www.glasbiegerei-pfaltz.de/index.php/inha…tikglasscheiben

Du liebe Güte Oktavian, raste doch nicht gleich aus ob dieser augenzwinkernden Stichelei

Oktavian,

Du bleibst! Basta.

Lieber Oktavian, lieber Kardinal, bleibt doch bitte hier!