Berliner Schloss - architektur- und kunstgeschichtliche Aspekte

  • Hat eigentlich jemand eine Ahnung ob die riesigen schmiedeeisernen Tore an den Portalen kommen oder nicht?

    Auf alten Visualisierungen und auch im Spendenkatalog tauchen Sie noch auf. Auf neueren nicht mehr.

    Ich habe den Verdacht dass sie leider wegrationalisiert wurden. Weiß jemand von vor Ort mehr?

    Im Spendenkatalog sind sie noch gelistet. Wenn am Ende die 105 Mio. € zusammen kommen, die Tore aber nur große Glasfenster werden, fühle ich mich einmal mehr von dem gesamten Projekt verarscht. :sad:

  • Bist du dir da sicher? Im aktuellen 5. Spendenkatalog (gedruckt im Herbst 2014) finde ich dazu keinen Anhaltspunkt -dagegen findet sich die von mir oben eingestellte Visualisierung aus dem Foyer auch im Katalog wieder.

    Derweil der heutige Fortschritt bei der Geniengruppe über der Hauptdurchfahrt von Portal III:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Bist du dir da sicher? Im aktuellen 5. Spendenkatalog (gedruckt im Herbst 2014) finde ich dazu keinen Anhaltspunkt -dagegen findet sich die von mir oben eingestellte Visualisierung aus dem Foyer auch im Katalog wieder.

    Ok, das kann sein. Ich bin davon ausgegangen, dass sie noch im Spendenkatalog gelistet sind, weil die Tore noch auf dieser Seite unter "Schlossfreiheit" stehen.

  • Ich weiß es gibt einen eigenen Thread für das Einheitsdenkmal.

    Wenn man aber die heutigen Nachrichten und Zeitungen verfolgt, stellt man fest das die Große Koalition wahrscheinlich am Mittwoch den Beschluss zum Wiederaufbau des Einheitsdenkmals, wegen explodierender Kosten, fallen lässt.

    http://www.rbb-online.de/politik/beitra…lin-kippen.html
    (Quelle: Regionalfunk Berlin- Brandenburg -rbb-)

    Dieser Beitrag sollte nur für Forumsmitglieder interessant sein, die es eventuell noch nicht mitbekommen haben, also nicht in den Thread "Einheitsdenkmal" verschieben.

    Danke :P

  • Das waere sehr gut! Das eventuell frei werdende Geld koennte somit in die zurueckholung des Neptunbrunnens und das schlossumfeld investiert werden! Das wiederaufgebaute schloss ist Einheitsmal genug! Nur durch die Revolution der buerger konnte das von den roten Barbaren gesprengte schloss wiederaufgebaut werden!

    Das Zeichen lautet, dass am Ende alles gut wird und Barbaren keine Chance haben! Die Wippe braucht kein Mensch! Das Schloss und die wiedergewonnene Freiheit aber schon.

  • Die Gitter kommen nicht und das aus guten Gründen:

    1. Obzwar sehr hochwertig gestaltet und für sich sehr schön anzusehen, passten sie stilistisch gar nicht zur barocken Konzeption. Es gibt Elemente am Schloss, die zwar auch stilistisch späteren Epochen, auch dem Historismus, entstammten, den Bau aber dennoch bereicherten (z.B. die Bronzereliefs am Portal III von Otto Lessing oder das große Wappen ebendort). Gerade an den Portalen I, II, IV und V aber waren die Gittertore von sehr störender Wirkung. Denn die ganze Wirkung dieser Portale beruht wesentlich auch darauf, daß die Architektur im Erdgeschoß gemäß der dorischen Ordnung geradezu schmucklos ist, von Stockwerk zu Stockwerk aber immer schmuckvoller und reicher wird. Dies wurde offenbar bei Bau der Gittertore gar nicht mehr (bzw. noch nicht wieder) begriffen.

    2. Portal III: Bei Gitter statt Windfang wäre die grandiose EIngangshalle gar nicht benutzbar, weder als großes Entrée noch für Veranstaltungen, da man jeder Wetterlaune ausgesetzt wäre.

    3. Es war Resultat einer historisch bedeutsamen Geste, daß die Durchgänge frei und unvergittert waren: Friedrich der Große höchstselbst öffnete das Schloß der Allgemeinheit. Dies war Ausdruck seines Selbstverständnisses, erster Diener des Volkes zu sein. In der 48er-Revolution (ich glaube, es steht bei Cyran, Das Schloss an der Spree) sollen die provisorischen Gitter, die Friedrich Wilhelm IV. flugs hatte anbringen lassen, von den aufständischen Bürgern herausgerissen worden sein in der Berufung auf "altes Volksrecht". Vielleicht als notwendige Reaktion auf die Attentate auf Wilhelm I. sind dann die von einigen hier vermißten Gittertore eingebaut worden, Sie erlaubten nicht einmal den Blick in die Höfe; so hoch war der untere, massive Teil. Wollen wir die wirklich wiederhaben? Ich nicht.

  • Wollen wir die wirklich wiederhaben? Ich nicht.

    ...und anstelle der originalen Gitter diese modernistische Nullnummer ala Kaufhauseingang? Der für die Nutzung notwendige Windfang ist ja die eine Sache, aber ich kann mir nicht vorstellen dass es keine bauliche Lösung geben kann die beides, historische Gitter und Windfang, vereinen hätten können.
    Die moderne Lösung ist dem Schloss unwürdig und ja, ich will die alten Gitter wiederhaben!

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Hier wäre es vielleicht sinnvoll eine Anfrage an den Berliner Förderverein Schloss e.V. zu stellen. Da bekommt man sicher umgehend Antwort.

    Sollte allerdings jemand in den nächsten Tagen die Humboldtbox besuchen, kann man die Frage evtl. vor Ort klären.

  • Zumindest für die Portale I und V wird man aber doch trotzdem irgendwas brauchen oder? Zum einen geht es ja nur immer ums "Forum", das komplett offen bleiben soll wenn ich mich nicht täusche. Zum anderen wird man den Schlüterhof bei den Veranstaltungen schließen müssen, schon allein wegen der Sicherheit. Oder will man dann jedes mal Bauzaun mit Security aufstellen?

  • Die ist nur nass. Bei Trockenheit ist sie knochenfarben.
    Schau doch einfach meine Bilder der letzten Wochen an...

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Gut, Nässe kann da die Farberscheinung ändern. Aber die anderen Farbtöne der Gegenstände sind auch intensiver als sonst auf der webcam. Und es ist das einzige Foto in der Reihe von heute morgen, das so eingestellt ist. Deshalb dachte ich, endlich mal realistische Farben! Aber okay, Du mußt es wissen als Ortskundiger, und ja Deine Bilder habe ich gesehen. Sonst wohl ein hellerer Farbton.

  • Die Teilung des verglasten Portales ist gar nicht mal so schlecht aber der Kämpfer der Verglasung müsste unbedingt die Profile der steinernen Kämpferkapitelle übernehmen.
    Durch die Profilierung werden nicht nur die Bauteile überzeugender verbunden, sondern durch unterschiedliche Licht/ Schattenwirkung erscheint der Kämpfer auch nicht als so banaler Balken. Das sehe ich in der gegenwärtigen Simulation als die größte Disharmonie.

  • Du musst einfach abwarten, wir hatten später noch besseres Fotografierwetter. Ich hab's aber auch nicht bis dahin geschafft. :zwinkern:

    Nochmals der fertige untere Teil der Kartusche der nördlichen Kehlung im Detail.

    So soll's mal werden, hier im Bild allerdings bereits mit Kriegsschäden zu sehen.

    Dann die Meldung, dass die Musterfassade jetzt abgebaut/abgerissen wird. Die Fassadenteile werden ja - wenn ich mich richtig erinnere - nicht am Bau verwendet, sondern ausgestellt. Dass die Arbeiten begonnen haben sollen, ist mir gar nicht aufgefallen.

    Fassaden-Attrappe auf Schloss-Baustelle wird abgerissen - Berliner Morgenpost

    Tja, und die Ostseite präsentiert immer mehr ihres künftigen Eindrucks.

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    (Immanuel Kant)