Ich muss sagen, dass gerade in der Nichtkorrespondenz der Stella-Ostfassade ihr ganz großer Vorteil liegt. Sie wirkt schon heute wie ein Anbau, als etwas, war originär nicht zum Schlossbau passt. Durch diese abgesetzten großen Fugen zwischen Schloss und Ostzeile vermittlet der Bau auch direkt nach außen, dass er eine Zutat ist, kein integraler Bestandteil des Hauptbaus. Viel besser geht es eigentlich nicht, denn die Chance, sich von einem solchen Anbau zu lösen ist viel größer, als von etwas, was scheinbar fest in den Schlossbau integriert ist.
Wenn man das ganze also vor der Perspektive betrachtet, wie groß die Chance ist, dass diese Zutat irgendwann wieder verschwindet, würde ich sagen, stehen diese sehr gut, weil eben diese Anbauwirkung derart offensichtlich ist, dass es sowohl baulich wie auch ästhetisch leicht zu machen wäre. Daher sollte man einfach mal abwarten.
Trotzdem- und dabei bleibt ich - hat Stella vom Grundkonzept (also Grundriss, Nord-Süd-Querung, Respekt vor den Leistungen der vorherigen Baumeister) das absolut beste abgeliefert, was im Wettbewerb eingereicht wurde. Dieser Respekt vor der Historie des Schlosses wird seine große Leistung bleiben, auch wenn die Ostfassade irgendwann wieder verschwinden sollte!