Uiii - da hat sich ja der Stadtumbau Ost mit den Flächenabrissen vieler Gründerzeitler richtig gelohnt. Nur zehn Jahre nach den Schrumpfprognosen, stellt sich Leipzig jetzt als stark wachsende Stadt dar. Jetzt wird auf einmal Wohnraum knapp und man denkt an Nachverdichtung. Tja, die teure Nachverdichtung hätte man sich sparen können, wenn die Bestandsbauten nicht überhastet - mit Abrissprämien subventioniert - geopfert worden wären...
http://www.lvz.de/Leipzig/Lokale…-in-Stadtteilen
Leipzig - Allgemeines
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Politiker - auch und gerade in Sachsen- zeigen nach Niederlagen einen erstaunlichen Aktionismus. Ein häßlicher Kriminalfall bewegt die Leipziger Stadtgesellschaft derzeit. Der designierte sächsische Ministerpräsident Kretschmer hat eine Idee, wie Leipzig die Kriminalität in den Griff bekommen könnte:
Kretschmer: „Wenn ich Oberbürgermeister wäre, würde ich nach einem solchen Überfall erst einmal Schneisen schlagen lassen. Damit sich Verbrecher dort nicht verstecken können.“
Das könnte eventuell in Görlitz, der Heimatstadt Kretschmers gelingen. Im Leipziger Auenwald, zu dem das Rosental gehört, dürfte das aber schwierig werden.
Fockeberg Auwald [GFDL (http://www.gnu.org/copyleft/fdl.html) or CC-BY-SA-3.0 (http://creativecommons.org/licenses/by-sa/3.0/)], by Prolineserver (Own work (taken by myself)), from Wikimedia Commons
Gut das Foto ist auf dem Fockeberg aufgenommen worden. Straftäter werden aber sicherlich nicht nur im Rosental ihren Opfern auflauern.
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Das Sprachrohr der Ostler, die SUPERillu, hat Leipzig und Dresden getestet. Zum Stadtbild Leipzigs hat das Blatt folgendes herausgefunden:
Auch die Leipziger haben trotz der Zerstörungen des
Zweiten Weltkriegs und der sozialistischen Bauwut eine schöne Stadt, die
sich ihren quirligen europäischen Innenstadtcharakter mit dem
Nebeneinander von Wohnen, Leben, Studieren, Einkaufen, Tourismus
und Kultur erhalten konnte. Sie gehen sicher etwas unpathetischer mit
ihrem historischen Erbe um. Und sie waren sich wohl stets bewusster,
dass es noch andere Menschen auf der Welt gibt als sie selbst.
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"Ich fand Leipzig Mitte der Nullerjahre unglaublich spannend. Man spürte noch das alte Leipzig mit dem Kohlegeruch und den unsanierten Fassaden. Aber ich merkte gleich: Hier passiert was.“ Für ihn sei Leipzig heute eine „sehr attraktive Stadt mit einem spannenden Kulturleben, mit guten Einkaufs- und Ausflugsmöglichkeiten“ -
Aufgrund akuter Einsturzgefahr muss im Stadtteil Plagwitz ein um 1900 erbautes, stark verfallenes Gründerzeitgebäude abgerissen werden.
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Märchenschloss am Gutenbergplatz gerettet
http://www.lvz.de/Leipzig/Lokale…gplatz-gerettet
Zitat von LVZAm Gutenbergplatz hat Leipzig jetzt eines seiner schönsten historischen Gebäude zurückerhalten. Die Passanten können sich kaum satt sehen an dem Haus, das wie ein Märchenschloss wirkt...
Diese Stadt müsste zwangsverordnete Musterstadt für ganz Deutschland sein - für mich nicht umsonst die schönste Großstadt Deutschlands (neben Hamburg). Diese Stadt wird tatsächlich von Jahr zu Jahr durch solche Rekos noch schöner. -
Vieles ist bestimmt gut gemeint, wenn man das lokale Zentralorgan zitiert, aber der Gutenbergplatz sieht in der Realität im Jahre 2017 eben so aus:
(Vergleichsfotos alle 28.12.2017)
Entgegen der qualitativ hochwertigen Baukultur im obigen Beitrag, wird z.B. das häßliche wie stupide Gebäude des ehemaligen VEB Kombinat Chemieanlagenbau Leipzig-Grimma eben nicht abgerissen, um wieder an städtischer Attraktivität zu gewinnen, sondern wie rechts andeutend zu sehen, sollen daraus 4 einzelne Knastblöcke entstehen, die in den Traufhöhen natürlich wieder überzogen sind. Ein Schelm, wer Arges dabei denkt. Schließlich hat dieser VEB u.a. auch die südamerikanische Drogenmafia mit entsprechenden Aufbereitungsanlagen beliefert ...
Nochmals der geschichtliche Vergleich:
Originalaufnahme von R. Brauneis Dresden um 1900. Vom Verlag Paul Wolff, Breite Straße 7a gedruckt, aber erst am 25.9.1909 nach Jever b/Oldenburg gelaufen.
annähernder Vergleich vor drei Tagen
Wesentlich besser sieht es in Blickrichtung am Ostplatz aus:
folglich um 1915
Auch wenn noch nicht alle Gebäude am Ostplatz saniert sind, richten sich die Lückenschließungen an der städtebaulichen Grundsubstanz aus - wie auch weiter vorn in der Prager Straße am "LKG-Gebäude". Dies wird Stahlbauer bestimmt hier nochmals einflechten können.
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Vieles ist bestimmt gut gemeint, wenn man das lokale Zentralorgan zitiert, aber der Gutenbergplatz sieht in der Realität im Jahre 2017 eben so aus:
Wobei man einschränken muss, dass der eigentliche Gutenbergplatz auf dem Bild nicht ersichtlich ist sondern nur die Stadtbahnhaltestelle mit gleichem Namen. Die Aufnahme zeigt einen Abschnitt der Prager Straße in Richtung Ostplatz, welcher sich in den nächsten Jahren durch diverse Projekte stark verändern wird.Der Wiederaufbau des Buchgewerbehauses in Verbindung mit dem angrenzenden Ausstellungsgebäude von Curt Schiemichen ist zweifellos ein wunderbares Stück Stadtreparatur – auch wenn blassfarbige Aufnahmen hier mal wieder die Stadt in ein zu negatives Licht zu rücken versuchen.
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Auch wenn noch nicht alle Gebäude am Ostplatz saniert sind, richten sich die Lückenschließungen an der städtebaulichen Grundsubstanz aus
Nur den gleichen Ziegelgelbton hat man scheinbar nicht gefunden oder er war zu teuer. Realiter wirken die zwei Gelbtöne (beim neubau eher ein braungelb-khaki) deutlich dysharmonischer, es beißt sich regelrecht. Bei gleichem Farbton wären die Unzulänglichkeiten des Neubaus kaum aufgefallen, er hätte sich als "Lückenfüller" angenehm im Hintergrund gehalten. So aber zwingt er das Auge des Betrachters, ihn nicht einfach wohlwollend zu übersehen, sondern ihn anzusehen und das nicht zum Vorteil...
Der schwarze Block des ehemaligen Technischen Rathauses/Chemiekombinates stört mich garnicht mal so sehr, hat auch gewisse Qualitäten. Da finde ich die Zerstückelung abgesehen von der geplanten Ladenzone eher schade.
https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…ger_Strasse.JPG
Das derzeit durch Werbung verdeckte Mosaik wird wohl leider auch nicht erhalten.
Geplant:
http://www.lvz.de/var/storage/im…daBigTeaser.jpgErinnert mich eher an eine Bettenburg.
Ganz gelungen finde ich sogar, wie das alte technische Rathaus zusammen mit dem 50er-Jahre Uniklinik-Institutskomplex und der außergewöhnlich prächtigen Gründerzeitfront der Stephanstraße das Johannistal einrahmt. Im Frühling, wenn die Schrebergärtern im Johannistal erblühen wirkt das ganze sogar ziemlich malerisch, eigentlich ein ziemlich einzigartiges Ensemble, leider finde ich gerade kein brauchbares Bild. Aber da Leipzig topographisch bedingt wenig "Staffagewirkungen" in den Stadtansichten hat und hier einmal die Gebäude links und rechts in die Talsenke hineinragen ist das eben eine nicht ganz reizlose Ecke, meiner Meinung nach.
Ich kann allerdings vestehen, dass man die Prager Straße im allgemeinen nicht schön findet und der besagte Chemiekombinatsbau kann durchaus dazu beitragen.
Dazu muss man aber bedenken, dass die Prager Straße nie ein fertiges oder bedeutendes Ensemble war. Bis zum Ostplatz gab es eine gewisse geschlossenheit, aber dahinter war die Stadt noch im Werden. Je weiter man auswärts fährt, desto mehr fäll das heute auf. Sicher, vieles sind Kriegsverluste aber vieles der Stadterweiterung wurde bedingt durch den 1. Weltkrieg einfach nie fertig.
Die Prager Straße stand und steht auch immer in merkwürdiger Konkurrenz zur Straße des 18. Oktober. Beide führen sie zum Völkerschlachtdenkmal. Die Prager Straße als natürliche Ausfallstraße, immer schon wichtiger, immer schon belebter und organisch gewachsen.
Die Straße des 18. Oktober im späten Kaisserreich als imposante Magistrale konzipiert und angelegt und nie fertig geworden. Die DDR-Plattenbebauung hat dem ganzen jenseits der Messe erst städtebauliche Qualitäten gegeben (ohne Ironie) doch leider ist die Straße heute ziemlich tot, trotz der vielen Wohnungen.
Wie leider auch die Prager Straße jenseits des Dunstkreises vom Ostplatz ein ziemlich toter, lebensfeindlicher Raum zu sein scheint.
Die postmodernen Großbauten die durchaus die Dimensionen des Chemiekombinatbaus aufnehmen, sind Relikte der euphorischen Aufbruchsjahre nach der Wende. Als es zum zweiten Male in der Geschichte hieß: Leipzig soll Millionenstadt werden. Es kam denn dann nun mal anders. Die Häuser stehen. Mächtig, billig, steril, großkotzig und seelenlos. Was kann man da schon noch verbocken, plump gesagt?
Heute will Leipzig zwar keine Millionenstadt mehr werden, aber die Vorkriegseinwohnerzahl (auf viel größerer Fläche) wird realistischerweise in weniger als 20 Jahren erreicht sein.
Die Neubebauung zB. das neue Studentenwohnheim am Ostplatz wird die Diemensionen der Nachwendebebauung aufnehmen. Anders kann man dem aufgeweiteten Straßenraum auch kaum Herr werden und wenn Leipzig groß bauen will (und auch muss, wenn man irgendwie das Wohnen bezahlbar halten möchte) dann doch hier. Hier kann man nicht mehr so viel kaputtmachen sondern fast nur gewinnen.Ein großer städtebaulicher Fehler wurde nach der Wende an der Prager Straße aber begangen, der mich immer noch jedes mal aufregt und wie an so vielen Beispielen zeigt, dass Leipzig sich seit jeher immer künstlich etwas damit schwer tut, eigentlich naheliegende, nicht nur architektonisch sondern auch städtebauliche repräsentative Räume zu schaffen. Das wurde und wird oft verhunzt, obwohl es sich anbietet.
In der Prager Straße meine ich diesen einen Solitär. In den 90ern erbaut, als man glaubte, bis 2000 habe man den gesamten Blockrand geschlossen:https://www.google.de/maps/place/Uni…2.3908018?dcr=0
Statt vor der fast schlossartigen, sehr monumental-repräsentativen Gehörlosenschule (der weiße Bau) einen großen Schmuckplatz zu schaffen und diesen links und rechts zu fassen, wollte und wird man das Gebäude bis auf eine kleine Gasse zum Mittelrisaliten komplett verbauen. Die Architektur, die sich davor gesellt und verstellt wird wohl bei weitem nicht die Qualität des Schulgebäudes erreichen. Eine große Chance vertan. Zudem sah und sieht das solitäre Eckhaus in der unbebauten Umgebung bis heute ziemlich "beknackt" aus. Es stört enorm und nimmt viel von der Wirkung, die die Schule entfalten könnte. Links und rechts garnieren seit Jahrzehnten Parkplätze das Ensemble.
Aber nunja. Man wird sehen, was die Zukunft bringt.
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Update zum Buchgewerbehaus
Da ich gestern vor Ort war auch hier das entsprechende Bauupdate. Ich kann nur sagen, es ist meine Lieblingsreko im Moment, weil der Bau einfach so unglaublich schön ist. Als ich dann endlich vor Ort war, ging mir das Herz auf. Auch wenn das Areal drumrum etwas schwierig ist, ist das Buchgewerbehaus der Leuchtturm des Areals und strahlt heute schon aus allen möglichen Perspektiven. Wäre ich grade nicht so müde, ich würde eine Ode an diesen Bau verfassen. Dass er gerettet wurde, ist ein Wunder, dass es eine Vollreko wurde, ist unbeschreiblich. Aber Bilder sagen mehr als tausend Worte, daher los geht's
Details
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Die Gerüste sollen ja bald fallen, nur das Portal zum Hof war noch verdeckt
Ob hier wirklich Museen einziehen? Ich denke nicht
Erker
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Es ist so fantastisch geworden
Die Rückseite des Baus gibt es später.
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Wiedermal ein prächtiges Gegenbeispiel für alle, die den Historismus für minderwertig halten.
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Hier sieht man wahrlich den Unterschied zwischen Wissen aus erster Hand und dem, was in Leipzig meist über die Medien geistert. Und auch der historisch funktionale Zusammenhang sollte wie genannt richtigerweise in der Planung wieder mehr Beachtung finden, denn zwischen diesem Gebäude und der Deutschen Bücherei steht weiterhin der wundervolle Nachfolger der Taubstummenanstalt Talstraße 38:
http://www.landesschule-fuer-hoergeschaedigte.sachsen.de/download/shs/A…hulgebaeude.pdf
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Abschließend geht es zur Rückseite. Obwohl der Bau gerade erst fertiggestellt wurde, scheinen fast alle Wohnungen vermietet, was man an den Fenstern und dem regen Betrieb um das Haus herum ablesen konnte.
Kleines Tor
Fassade zur Straße hin
Portal
Figuren
Giebel
Das war es zunächst aus dem graphischen Viertel. Eine umfassende Galerie zu Leipzig mit Innenstadt, Waldstraßenviertel, Musikerviertel und graphischem Viertel folgt in den nächsten Wochen.
Ich wünsche allen APH-lern ein frohes, gesundes und harmonisches Jahr 2018
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Auf DIESER Nachtaufnahme der Leipziger Innenstadt kann man erkennen, dass die meisten Kriegslücken inzwischen geschlossen wurden. Der Bereich an der Reichsstraße oder der Wilhelm-Leuschner-Platz sind noch offene Wunden.
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Weite Brachen, teilweise als Parkplatz genutzt, sieht HIER von der Thomaskirche, über den Markt bis zum Sachsenplatz. HIER stehen das Hôtel de Saxe und ein weiteres Gebäude in der Klostergasse noch. Die Aufnahme muss also 1968 oder früher entstanden sein.
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Das Café Riquet braucht unbedingt wieder eine angemessene nachbarschaftliche Bebauung. Der heutige Parkplatz gleich daneben sollte wirklich kein Endzustand bleiben.
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Was stand früher eigentlich neben dem Riquet?
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Was stand früher eigentlich neben dem Riquet?
Zum Markt hin Deutrichs Hof, ein Renaissancehaus erster Güte. Im Jahr 1968 abgerissen.
Einige Spolien wurden wohl eingelagert und sollen bei einer Nebebauung mit einbezogen werden.
Wie viel genau erhalten ist, weiß ich leider nicht.in den 1950ern, rechts das Riquet:
Deutsche FotothekDer Durchgangshof
gemeinfrei.Die schon in den 1890er Jahren abgerissene Seite zum Nikolaikirchhof:
geimeinfrei.Noch ein Farbbild von 1966, Klaus Liebich:
Auch der mindestens barocke Bau links neben der Nikolaistraße existiert heute nicht mehr.https://geheimtipp-leipzig.de/wp-content/upl…kontraste-1.jpg
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Deutrichs Hof war ein so köstlicher Renaissancebau, dessen Verlust tut auch heute noch richtig weh, auch der phantastische Innenhof. So ein Gebäude kann man nicht gleichwertig ersetzen, das ist völlig unmöglich. Desgleichen das herrliche Haus, welches schon in den 1890 er Jahren abgerissen wurde. O je.
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