Berliner Schlösser und Herrenhäuser

  • Das war jetzt, glaube ich, das letzte der "Berliner Schlösser", das außen noch nicht saniert war, oder?

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Es gibt noch Schloss Biesdorf, auch wenn das eher ein Herrenhaus oder sowas ist. Aber es wird überall als "Schloss" bezeichnet. Jedenfalls wartet es noch auf seine Sanierung.

  • Ja, das ist ein alter Industriellensitz. Ist aber m.W. seit einiger Zeit außen auch fertig, bin aber nicht sicher.

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Zitat

    Aber es wird überall als "Schloss" bezeichnet.

    Das ist aber auch so'ne Berlin-Brandenburger Eigenart. Hier wird i.d.R. schon als "Schloss" bezeichnet, was anderswo höchstens als Herrenhaus durchginge. Na ja, war halt immer 'ne arme Gegend hier; da verschieben sich die Maßstäbe wohl etwas.

  • Schloss Biesdorf bekommt historische Gestalt:

    Zitat

    Das Schloss Biesdorf an der Bundesstraße 1/5 soll wieder seine historische spätklassizistische Gestalt erhalten. Nach der denkmalgerechten Restaurierung der Erdgeschoss-Fassaden und des Turms der 140 Jahre alten Villa will der Verein "Stiftung Ost-West-Begegnungsstätte Schloss Biesdorf" auch das fehlende Obergeschoss aufbauen.

    http://www.morgenpost.de/bezirke/marzah…alt_zurueck.htm

    mfg

    Auf dass das baukulturelle Gedächtnis der Städte in unser
    aller Interesse und für die Zukunft erhalten bleibt !

  • Ich weiß nicht, ob an anderer Stelle bereits über dieses Projekt berichtet worden ist. Wie ich folgendem Zeitungsartikel http://www.morgenpost.de/printarchiv/be…gerschloss.html" entnehmen kann, wird momentan ein baufälliges historisches Gutshaus im ehemaligen Dorfkern Hohenschönhausen in Berlin restauriert bzw. rekonstruiert. Es gibt auch eine Seite eines Fördervereins dieses Projekts: http://www.schlosshsh.de/index.html

    Scheint mir an sich ein sehr löbliches Projekt zu sein, allerdings ist mir nicht klar, ob die Ankündigung einer "denkmalgerechten Rekonstruktion" als Drohung zu verstehen ist oder nicht. So ist angegeben, dass an einer Decke sogenannte archäologische Fenster eingebaut werden sollen, um verborgenen Stuck aus früheren Zeiten sichtbar zu machen. Wird die historische Bausubstanz vielleicht à la Chippi lediglich in einem ansonsten modernistisch umgestalteten Inneren präsentiert, ohne das tatsächlich Rekonstruktionen durchgeführt werden?
    Wer weiß genaueres?

  • Sehr interessant! Ein schönes Projekt.

    Bisher habe ich Hohenschönhausen immer mit dem hässlichen Folterknechtkerker der DDR verbunden, auch wenn der Berliner Bezirk auch so heißt, aber das Fluidum hängt dem leider auch noch um, wahrscheinlich ähnlich wie zB beim bayrischen Dachau, das ja eine eigentlich ansonsten schöne Stadt ist und dem seine KZ-Vergangenheit noch ein bisserl nachhängt.

    Egal, Hauptsache das Schloss wird gerettet und es scheinen trotz Krankenhausnutzung noch einige Innendekorationen erhalten zu sein.

    Vielleicht kann uns einer der Berliner, in einiger Zeit, ein paar Bilder der fertigen Liegenschaft hier einstellen.

  • Der Balkon ist mittlerweile schon wieder angebracht:
    http://www.schlosshsh.de/artmedic_aktuell2/aktuell1.php

    Ein ob seiner Umgebung durchaus Mitleid mit dem Bau bewirkendes Bild von der Straßenseite aus diesem Frühjahr:

    Quelle: Wikipedia, Benutzer Platte

    "Schloss" HSH ist übrigens nur eine Bezeichnung aus dem Volksmund, tatsächlich ist es ein ehem. Gutshaus.

    Zitat von "Wikipedia"

    Das sogenannte „Schloss Hohenschönhausen“ an der Hauptstraße 44 ist kein Schloss im eigentlichen Sinne, sondern die lokale Bezeichnung für das ehemalige Gutshaus. Der Bau stammt mit großer Wahrscheinlichkeit bereits aus dem 17. Jahrhundert, damals vermutlich noch eingeschossig. Spätestens seit 1792 ist das Haus zweigeschossig und besitzt seitdem im Erdgeschoss ein System durchgängiger Kreuzgratgewölbe.

    Bis 1736 residierte hier die Adelsfamilie von Röbel, danach diente der Bau noch weiterhin als Wohnhaus für die jeweiligen Gutsherren. Nachdem Gut und Gemeinde im Jahr 1911 zusammengelegt wurden, wohnte in den 1920er Jahren Paul Schmidt, der unter anderem die Taschenlampe und die Trockenbatterie erfand, im Schloss. Schmidt verkaufte das Gebäude schließlich 1929 an die Stadt Berlin, die es daraufhin zunächst als Kinderhort, Kinderkrippe, Kindergarten und Haushaltsschule nutzte. Im Krieg war hier die örtliche Luftabwehrzentrale untergebracht. Nach der Kapitulation diente das Gebäude dann zunächst als Krankenhaus, zunächst für Tuberkulose, später für Geschlechtskrankheiten. Ab 1957 wurde das Schloss in eine Entbindungsklinik umfunktioniert. Anfang der 70er Jahre diente es nur noch als Frauenklinik.

    Seit 1990 steht das Gebäude leer, die angekündigte Restaurierung sollte eigentlich 1993 beginnen. Ursprünglich war vorgesehen, hier das Heimatmuseum für den Bezirk Hohenschönhausen unterzubringen, was nach der Bezirksreform 2001 nicht mehr machbar war, da künftig ein Heimatmuseum für den gesamten Bezirk entstehen soll. Damit das Gebäude dennoch nicht dem Zahn der Zeit zum Opfer fällt, entstand der „Förderverein Schloss Hohenschönhausen“, der sich unter dem Motto „Steine für das Schloss – Ich bin dabei“ um eine Restaurierung bemüht. Die ersten Arbeiten hierfür konnten im Jahr 2005 aufgenommen werden. Die Pläne sehen unter anderem einen gastronomischen Bereich mit Biergarten im Erdgeschoss vor.

    Weitere Bilder hier:
    http://fotoalbum.web.de/gast/raoul-all…henschoenhausen

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Habe zufällig folgende Seite gefunden, nach welcher der Wiederaufbau des Biesdorfer Schlosses weiter gehen kann, weil nun eine Finanzierung von fast 9Mio Euros gesichert wäre. Wenn ich es richtig verstehe wird wohl vor allem das noch fehlende Obergeschoss wiederaufgebaut, um ab 2015 eine Galerie realistischer DDR-Kunst zu präsentieren. Leider finde ich auf die Schnelle keine Informationen, ob dabei auch der spätklassizistische Saal originalgetreu wiederhergestellt werden soll, der auf dem Photo auf folgender Seite zu sehen ist. Das wäre natürlich genial. Weiß jemand genaueres?

    http://ensembleschlossbiesdorf.wordpress.com/das-bilderschloss/

  • Hallo Frank,

    danke für den aktuellen Hinweis:

    Ich glaube nicht, dass die Galerie nach altem Vorbild wiederhergestellt wird; eine definitive Bestätigung habe ich allerdings auch nicht für diese Annahme.
    Hier befindet sich ein Text, der es aber anzudeuten scheint:
    http://www.wolfeisentraut-archprof.de/Biesdorf.html

    Der halbwegs aktuelle Planungsstand, zusammengefasst beim Bezirksamt Marzahn-Hellersdorf:
    http://www.berlin.de/ba-marzahn-hel…-zurueckstellen

    Und wenn ich schonmal dabei bin, gibt's natürlich auch Bilder:
    http://linie7.de/tourismus/sehe…chloss-biesdorf

    Modell des Vorkriegszustands,von mir geknipst in diesem Sommer:

    Eine, wie ich finde, schöne Zusammenstellung sehr gelungener Aufnahmen:

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    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (25. Juni 2016 um 21:17)

  • Besten Dank für die Links. Das Video gibt wirklich einen guten Einblick der Lage und Architektur des Schlosses.
    Ja, leider scheint es "nur" zu Rekonstruktion der äußeren Hülle zu kommen. Da hatte ich mich wohl zu früh auf mehr gefreut. Ärgerlich.

  • Sehr interessante Geschichte! Es sind immer wieder herausragende Einzelpersonen, denen wir die Überlieferung und Rettung unserer Kulturgüter verdanken! Mahlsdorf ist hier nur ein Beispiel.

  • Schloss Schönhausen im Pankower Ortsteil Niederschönhausen.
    Ein Haus mit wahrlich wechselnder Geschichte: Zunächst Herrenhaus, dann Preußisches Königsschloss/Königinnenschloss, dann Möbel- und Gemäldelager, nachfolgend staatliches Ausstellungsgebäude, Sowjetbesatzungs-Mehrzweckgebäude, DDR-Präsidial- und Staatsratssitz, anschließend Gästehaus, danach Ort von "Rundem Tisch" und der 2+4-Verhandlungen, dann wiederum Gästehaus, heute schließlich Ausstellungs- und Museumsnutzung.

    Südliche Torhäuser - in diesem Bereich befindet sich heute auch die Bundesakademie für Sicherheitspolitik.

    Die Hauptseite nach Westen.

    Blick durch die Allee zum westlichen Eingangsbereich.

    Der recht weitläufige Schlossgarten am Verlauf der Panke.

    Die Gartenseite, welche im Gegensatz zur Hauptseite einen geschmückten Mittelrisaliten besitzt.

    Elisabeth Christine, bekanntermaßen das Gegenteil einer "First Lady" des Königreichs Preußen, verbrachte hier über 50 Sommer.

    http://de.wikipedia.org/wiki/Schloss_Sch%C3%B6nhausen
    http://www.spsg.de/index.php?id=3422

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    2 Mal editiert, zuletzt von Mantikor (25. Juni 2016 um 21:19)