Freiburg im Breisgau

  • Sehr schlimm, daß dieses Breuninger auch noch eine Fassade am Marktplatz hat.

    Aber die Seite zum Marktplatz finde ich schon recht übel.

    Du sprichst vom Münsterplatz. Der Marktplatz befindet sich westlich der Kaiser-Joseph-Straße und ist komplett von historischen und historisierenden Bauten umgeben.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Guter Artikel:

    Zitat

    Dort, wo einst der Bertoldsbrunnen stand, befindet sich heute eine vierspurige, von vielstöckigen Verwaltungsbauten umstellte Straßenkreuzung. Weite Teile der Innenstadt sind locker mit gleichförmigen, von Grünstreifen durchzogenen Siedlungszeilen bebaut. Nur einige wenige, um das Münster gruppierte historische Gebäude erinnern als "Traditionsinsel" inmitten einer modernen, vom Autoverkehr durchfluteten Großstadt noch ans alte Freiburg.
    Unvorstellbar? So oder so ähnlich könnte Freiburg heute tatsächlich aussehen, wäre die Stadt nach den Zerstörungen des Zweiten Weltkriegs gemäß dem damals vorherrschenden städtebaulichen Leitbild der "autogerechten Stadt" wiedererrichtet worden. So geschah es zum Beispiel in Berlin, Hannover, Kassel, [lexicon='Frankfurt am Main'][/lexicon] oder Stuttgart. Denn die historischen Altstädte hatten unter den Architekten und Stadtplanern jener Zeit kaum Fürsprecher: Die einst eng bebauten, verwinkelten Viertel erschienen ihnen als überholter Zustand, der nun dank der – wie es der Berliner Architekt Hans Scharoun ausdrückte – "mechanischen Auflockerung" durch den Bombenkrieg endlich überwunden werden konnte. In der Folge wurden auch zahlreiche vom Krieg unversehrte oder wiederaufbaufähige Gebäude den modernen Verkehrsplanungen geopfert, viele aus heutiger Sicht erhaltenswerte Baudenkmäler und Stadtbilder gingen dabei verloren. In Freiburg kam es, wie man heute nicht nur am Bertoldsbrunnen sehen kann, anders.[...]


    Freiburg: Der zweite Wiederaufbau - badische-zeitung.de

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Im Artikel wird jedoch auch der unbefriedigende Wiederaufbau in Städten wie Würzburg und Münster lobend hervorgehoben. Das ganze klingt stark nach süddeutscher Selbstzufriedenheit. "Seht her, was für tolle Kerle wir doch sind. Unmittelbar nach dem Krieg haben wir alles richtig gemacht. Andere Regionen mit weniger klugen Bevölkerungsteilen holen jetzt nach, was wir damals getan haben. Selbstverständlich gibt es bei uns nichts mehr zu verbessern und jede Forderung nach Rekonstruktionen ist demnach völlig deplatziert..."

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Im Artikel wird jedoch auch der unbefriedigende Wiederaufbau in Städten wie Würzburg und Münster lobend hervorgehoben. Das ganze klingt stark nach süddeutscher Selbstzufriedenheit.


    Würzburg ist meine Geburtsstadt und ich halte den dortigen Wiederaufbau für wesentlich schlechter als den Freiburger (siehe auch "Kriegsschicksale Deutscher Architektur"). Ansonsten stimmt es natürlich, dass der heutige akzeptable Zustand der Freiburger Innenstadt Besseres verhindert - man ruht sich auf seinen Lorbeeren aus und ist sogar stolz auf diverse Verschlimmbesserungen der letzten Jahre, wie nun auch wieder beim zuletzt diskutierten Beispiel. Allerdings hat es aus der Bürgerschaft durchaus Gegenwind gegeben. "Süddeutsche Selbstzufriedenheit" ist dann doch ein wenig pauschal und undifferenziert - zumal Freiburg mit seiner grün-alternativen Mehrheit alles andere als "typisch süddeutsch" ist.

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  • Zitat

    (...)Tatsächlich gibt es abschreckende Beispiele wie die Rekonstruktion des
    Braunschweiger Residenzschlosses als Fassade für eine Shoppingmall. (...)

    Weiss gar nicht wieso das immer so negativ bewertet wird. Immerhin wurden innerhalb des neuen Schlosses auch einige Räume rekonstruiert. Und für mich steht die Aussenhülle an erster Stelle. Denn sie prägt das Stadtbild. So lange auf dem Gebäude nicht ein riesiges Schild mit der Aufschrift "Galeria Kaufhof" steht, finde ich am Braunschweiger Schloss mit Einkaufszentrum nichts auszusetzen.

    Was die Grünen in Baden-Württemberg angeht, bin ich mir ziemlich sicher, daß die nach der AKW-Debatte schnell wieder abgewählt werden. :squint:

  • Was die Grünen in Baden-Württemberg angeht, bin ich mir ziemlich sicher, daß die nach der AKW-Debatte schnell wieder abgewählt werden.


    Freiburg ist schon seit Ewigkeiten Grünen-Hochburg, auch unser Bürgermeister ist grün. Im Vauban-Viertel hatten die Grünen bei der letzten Wahl über 70(!) Prozent - ohne AKW-Debatte wären es vielleicht 50 gewesen. :wink:

    Volle Zustimmung zum Braunschweiger Stadtschloss - ich bin sehr froh über dieses Rekoprojekt, gerade an dieser fürchterlichen Stelle.

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  • Zitat

    Mit einem Investitionsvolumen von insgesamt 90 Mio. Euro ist in Freiburg (Breisgau) das Stadtviertel Westarkaden veranschlagt.

    Ich sehe da keine Arkaden. Hört sich zwar edel an, aber wo sind sie? :gehtsnoch: Ist den Herren von der Immobilienzeitung wohl egal.

  • Um dieses Projekt ist lange und viel gestritten worden. Sieht man dem Ergebnis nicht an.

    Anders als der Artikel vermuten lässt, liegt das Areal allerdings peripher in einer relativ vergessenen Ecke.

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  • Zitat

    Vision 2030
    Demokratische Stadtentwicklung
    Freiburg im Breisgau

    Dipl.Ing. Dr. phil J. H. Immo Kirsch

    Diese Arbeit entstand, nachdem die Stadt Freiburg sich erfolglos um die Teilnahme an dem Wettbewerb des Deutschen Instituts für Urbanistik (DIFU) "Stadt 2030" beworben hatte, zeitgleich in Freiburg die Vorbereitungen für die Aufstellung einer neuen FNP-Fortschreibung 2010 mit einem Dialogprozess liefen und wohl auch als Reaktion auf die total misslungene Bürgerbeteiligung in dem vom Bundesministerium für Bauwesen geförderten Workshop zum 'Alten Messplatz" eines EXWOST-Projektes.

    Quelle: Altstadt

  • Guten Abend allerseits,

    ich möchte nochmals auf den zweiten Bauabschnitt des Augustinermuseums zurückkommen und darauf hinweisen, dass das zum Abbruch bestimmte sog. Torhaus «überwiegend aus den 1920er Jahren [stammt], [und] nur ein geringer Teil der Fassade aus dem 18. Jahrhundert.» (Zitat aus dem Artikel). Ferner werden Torbogen und Balkon bewahrt und in Mäcklers Neubau integriert.

    Der alternative Entwurf unseres Forummitglieds «zeitlos» ist zweifellos schön, doch suggeriert er Historizität, versperrt abermals den Blick auf den Chor der Klosterkirche und ergreift nicht die Chance, den Klosterhof für Passanten erlebbar zu machen. Ich befürworte Rekonstrutionen an ihren Originalschauplätzen - dennoch möchte ich mich selbst nicht gedanklich in die Grenzen der architektonischen Phantasie von vor 500 Jahren sperren.

    Abgesehen von den Schießscharten des blauen Gebäudeabschnitts halte ich Mäcklers Entwurf für sehr gelungen und sensibel. Er ist kleinteilig, beschert einen sichtbaren Giebel, ein Vorplätzchen, einen Brückengang (wie man mancherlei in Freiburg findet). Des Weiteren sieht er vor, historische Versatzstücke respektvoll zu integrieren sowie eine eigenwillige Interpretation von in Freiburg häufig anzutreffender Fassadenfiguren anzubringen. Beliebigkeit kann dem Architekten jedenfalls nicht zum Vorwurf gemacht werden. Mit Verlaub: manchmal erscheint mir die Kritik in diesem Forum doch arg reflexartig. Die Gründe dafür liegen wiederum auf der Hand. Die Skepsis kommt nicht von ungefähr. Mäckler aber scheint den Bürgern zuzhören - ist das die gelebte Bürgergesellschaft, wie sie Kretschmann einläutet?


    Es grüßt
    GuideDuchemin

  • Also die Öffnung des Vorplatzes ist eindeutig zu begrüßen; kritikwürdig sind,in der Tat, die Schießschartenfenster.

    "Willst du eine Stadt vernichten, baue Kisten, Kisten, Kisten!"

  • Zitat

    Die schlechte Nachricht: Die Anwohner haben noch wenig Gefallen an den Entwürfen des Neubaus an der Salzstraße.

    Aber is ja egal. huh:)


    Zitat

    "Scheußlich" urteilte ein anderer über Mäcklers Entwurf des Neubaus Salzstraße 32, der an Stelle des heruntergekommenen Torhauses entstehen soll. Der Neubau werde das hässlichste Haus der Oberen Altstadt, die Fenster seien unpassend, das eckige Tor für die Kunsttransporte viel zu groß.

    Zitat

    ein anderer störte sich an den gaubenartigen Lüftungsschächten.

    Zitat

    Nur Martina Feierling-Rombach lobte "die sehr selbstbewusste Architektur": "Das ist eine städtebauliche Aufwertung, wie man sie sich nur wünschen kann." Das alte Torhaus sei eine sehr monotone, abweisende Architektur.


    Freiburg: Sanierung: Trotz Finanzlochs: Planungen fürs Augustinermuseum gehen weiter - badische-zeitung.de

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  • GuideDuchemin

    Danke für deine Reaktion auf meine nicht relevante Alternative die, aufbauend auf den Entwurf von Mäckler, dessen wesentliche Schwächen beseitigt. Gegen Historizität habe ich nichts. Dich stört die Übernahme des Torbogens mitsamt Balkon an verrückter Stelle nicht?
    Die Verbesserung der Sichtbarkeit des Chors trifft nur bedingt zu. Die Höhe der Neubauten und ihre Ausdehnung hin zum Chor der Kirche erlauben kaum Einsicht auf selbigen.
    Der Zugang zum Innenhof bliebe dagegen unter Beibehaltung des Eingangstors am Originalstandort ebenfalls erhalten. Der dazugehörige Mauerabschnitt, welcher in den Chor überleitet, ist logisch und macht die Begrenzung des ehemalige Klosterareals verständlich. Das scheint mir in der Abwägung sinnvoller als ein schattiges Plätzchen mit zurück versetztem Torbogen.

    Ich habe nichts gegen Neues, sofern die Veränderung eine Gesamtverbesserung der Situation mit sich bringt. Zum Schutz des Stadtbildes, und darum geht es hier vorrangig, muss sich Mäcklers Entwurf daran messen lassen.

  • Zitat

    Der Freiburger Postbahnhof muss weichen: Das einst preisgekrönte Gebäude an der Bahnlinie wird nach nur 28 Jahren abgerissen und macht einem Dienstleistungskomplex Platz.

    Freiburg: Innenstadt: Postbahnhof wird abgerissen - nur 28 Jahre nach seinem Bau - badische-zeitung.de

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • ... und macht einem Dienstleistungskomplex Platz.


    Ich fürchte, in ein paar Jahren ungern Bilder des Dienstleistungskomplexes machen - oder sehen - zu wollen. Die Freiburgerinnen und Freiburger aus 2012 sind nicht mehr so locker, weltoffen und innovativ drauf, wie sie es vor 28 Jahren mal waren. Das hängt mit der Alterspyramide zusammen.

    3 Mal editiert, zuletzt von Zirp (3. Februar 2012 um 23:03)

  • 230 Wohnungen sollen in Freiburg abgerissen werden – um kurz darauf ebenso viele neue zu schaffen. Dieser Plan ist Teil des Mammutprojekts "Uniklinik 21", das nicht nur das Gesicht des Krankenhaus-Areals verändern wird.

    Zitat

    Weichen muss unter anderem die unter Denkmalschutz stehende Robert-Koch-Klinik (ehemals Tuberkuloseklinik), die heute das Tumorzentrum Freiburg beherbergt. Die Klinik darf abgerissen werden, weil der Erhalt des Gebäudes laut Einschätzung der Denkmalbehörde "nicht zumutbar" sei. Wegfallen werden auch das Haus Langerhans (heute Blutspendezentrum) und die Zahnklinik im Hochhaus nahe dem Friedrich-Ebert-Platz. Abgerissen wird aßerdem die Gebäudereihe direkt an der Hugstetter Straße: Dazu zählen die Flachbauten mit Kiosks und Cafés sowie die Gebäude, in denen heute die Klinikverwaltung und das Universitätsbauamt sitzen.

    Zitat

    Zum großen Wurf holt auch Reinhard Disch aus, Vorstand des Bauvereins Breisgau, der in Freiburg und Umgebung etwa 5000 Wohnungen besitzt. Er will das Karree zwischen Lutherkirche und Klinikeingang neu bebauen. Die Gebäuderiegel stammen aus den 30er Jahren und wurden nach dem Bombenangriff im November 1944 auf Freiburg zum Teil aus den Trümmern wieder aufgebaut. "Einfachstwohnungen" seien das, sagt Disch. Seit Jahren sei klar, dass der Bauverein nicht mehr viel investieren will. Dennoch will er die Häuserzeile mit 80 Wohnungen an der Lutherkirchstraße zunächst einmal stehen lassen. "Es gibt Menschen, die wollen einfach nur eine günstige Miete." Die liegt für die Zweizimmerwohnungen derzeit bei rund 5,50 Euro kalt je Quadratmeter.

    Quelle: Freiburg: Bebauungsplan: Mammutprojekt "Uniklinik 21" verändert ganzen Stadtteil - badische-zeitung.de

  • Habsburgerstraße 107:

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