Freiburg im Breisgau

  • Zitat

    (... ) Ziegeldach, Putzfassade, Lochfenster – allerdings in der Architektursprache des Jahres 2013.(...)

    Ist zunächst wirklich mal ein begrüßenswertes Projekt. Allerdings klingt das eher nach einem Baukörper in der Kubatur des historischen Hauses. Nicht wie eine echte Rekonstruktion. Aber man muss zufrieden sein. Der Parkplatz kommt weg und wird mit einem Haus inklusive Satteldach bebaut. Das allein ist schon toll.

  • Zitat

    Nach dem großen Erfolg unserer Facebook-Seite mit über 1.600 Fans haben wir uns entschlossen nun auch eine Homepage mit eigener Internetseite einzurichten.

    Historisches Freiburg ist ein Freizeit Projekt und hat sich zum Ziel gesetzt die Erinnerung an das historische Freiburg zu erhalten. Die Definition von historisch sehen wir etwas großzügiger. Bilder und Dokumente vom Mittelalter bis in die 1980er Jahre sind bei uns zu finden. Inzwischen wurde auch begonnen geschichtliche Daten zu präsentieren. Dies ist recht zeitaufwendig, wird aber nach und nach immer weiter ergänzt.

    Natürlich ist so ein Projekt in Zeiten des immer strenger werdenden Copyright schwer mit neuen Bildern zu versorgen. Daher sind auch wir auf die Unterstützung unserer Fans angewiesen. Einfach mal im Keller, auf dem Speicher, oder in Schränken nach schauen. Vielleicht schlummern dort noch tolle Schätzchen die erhalten werden sollten.

    Falls jemand eine Sammlung auflöst, oder eine Wohnung räumen muss, hole ich auch gerne Bildmaterial, oder Bücher persönlich ab. Bitte keine alten Bilder und Bücher entsorgen. Wir möchten es erhalten. Besonders Aufnahmen die nicht gerade unsere Sehenswürdigkeiten zeigen sind selten.


    Quelle: http://www.historisches-freiburg.de/das-projekt/

  • Aus dem geplanten und ersehnten Wiederaufbau des Andlauschen Hauses wird leider in absehbarer Zeit nichts. Nach der medialen Tebartz-van-Elst-Hysterie fürchtet sich das Freiburger Bistum vor einer "Limburger Diskussion" und hat das Projekt auf Eis gelegt.


    Es war zu befürchten, dass so etwas Folge der Ereignise rund um den Bau des Hauses der Bischöfe in Limburg ist.

    Es herrscht bei den kirchlichen Entscheidungsträgern (Laien wie Kleriker) derzeit eine Angst vor, für Ausgaben eine negative Kritik zu bekommen. Dies betrifft besonders Bauvorhaben mit einem gewissen repräsentativen Charakter.

    Diese Reaktion auf die Vorfälle in Limburg halte ich aber für falsch. Sicherlich muß jedes Bauvorhaben vor seiner Planung auf seinen Sinn hin geprüft werden. Die Kirche kann und soll sich jedoch nicht aus dem öffentlichen Raum zurückziehen und dazu gehören nun auch einmal entsprechende Gebäude. Hinzu kommt, dass die Kirche meiner Meinung auch einen gewissen kulturellen Auftrag hat.

    Daß es in Limburg zu den bekannten Problemen gekommen ist, liegt nicht an dem Bauvorhaben "Haus der Bischöfe" an sich, sondern daran, daß die Kosten explodiert sind und insbesondere an fehlender Information und Transparenz. Dafür, daß dies zukünftig nicht mehr vorkommt, kann man ja Sorge tragen. Geschieht dies, dann werden auch kirchliche Bauten - insbesondere wie das Andlausche Haus in Freiburg - wieder akzeptiert werden.

  • Schließlich wird auch die neue Bischofsresidenz in Rottenburg akzeptiert, die mit 40 Mio. noch um einiges teurer ausgefallen ist als die Limburger (Architekt: Arno Lederer). Die Katholische Kirche ist nun mal auch ein Kulturträger, dem die abendländische Baukunst ungeheuer viel verdankt. Dazu sollte die Kirche selbstbewusst stehen und sich nicht durch problematische Gestalten wie Tebarz-van Elst und das endlose Medien-Gegacker über ihn verunsichern lassen. Vielleicht wären fürs erste Leserbriefe in dieser Sache hilfreich.

  • @ zeitlos,

    ist ja lustig, daß Du gerade heute diesen Artikel bringst. Habe heute diesen "Freiburger Schneewittchensarg" (und das ist verharmlosend) rundherum abgelichtet und bin am Vorbereiten für einen post. Also demnächst kommt eine ganze Ladung Bilder mit den blendenden Reizen dieses kolosalen Stadtspiegels. :blink:

    Hier schonmal ein Zeitungskommentar:

    http://www.badische-zeitung.de/freiburg/muens…ht-allenthalben

  • ursprüngliches Gebäude: http://www.alt-freiburg.de/graphik/freiburgerhof01.jpg
    veränderter Zustand nach Kriegszerstörung: http://ais.badische-zeitung.de/piece/03/8e/89/68/59672936.jpg
    Umbauplanung: http://ais.badische-zeitung.de/piece/04/4e/7b…8-p-590_450.jpg
    nach Umbau, derzeitiger Zustand: http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…iburger_Hof.jpg
    Gegenüberstellung: ursprünglich//derzeitiger Zustand nach Umbau: http://www.hoefler-stoll.de/Bilder/Freiburger_Hof_bg1.jpg

    Die Architekten: http://www.hoefler-stoll.de/aktuell.htm

    Die Veränderungen der Dachpartie dürften Passanten auf Grund der Gebäudehöhe im ersten Moment kaum wahrnehmen.
    Bei genauerer Betrachtung fällt die Dacherhöhung ins Blickfeld. Verstärkt wird dieser Eindruck durch die modernistischen, lang gestreckten Gauben. Aus meiner Sicht kein harmonischer Abschluss, aber auch keine Katastrophe. Die hohen Gauben und deren Anzahl verleihen dem neuen Dach von unten betrachtet eine wuchtige Masse. Gemessen an der ursprünglichen Dachsituation (gesehen um 1907) grenzt dieses neue Zitat jedoch an eine Beleidigung. Gelungen finde ich das neue Dachgesims.

    Jeder, der sich die Fähigkeit erhält Schönes zu erkennen, wird nie alt werden.
    http://www.archicultura.ch

    5 Mal editiert, zuletzt von zeitlos (9. Mai 2014 um 06:40)

  • Gestern war ich also auf Fototour rund um die neue Universitätsbibliothek. Unser "Zeitloser" hat ja oben schon auf die blendenden Qualitäten des neuen Bauwerkes aufmerksam gemacht. Hier nun dazu die aktuellen Baustellenfotos mit der weitgehend fertiggstellten Fassade. Innen- und Umfeldarbeiten sind noch in vollem Gange.

    Der Neue Bücherglaspalast steht in fast ausschließlich historischem, d.h. gründerzeitlich geprägten Bautenumfeld. Hier hat die moderne Architektur wieder ein Megafanal an maximaler Kontrastwirkung erreicht!

    Ein erster Vorgeschmack, vom alten Unigebäude aus der Humboldtstraße gesehen, Richtung Westen, links die ganz alte Unibibliothek, heute KG I.

    Nähern wir uns lamgsam an, um die Wirkung nicht zu schockartig zu entfesseln... :unsure:

    Die schwarzen Netzsegel vor der Fassade, sind die erwähnten blendungshemmenden im von "zeitlos" eingestellten Artikel:

    Und jetzt Freiburgs neue universitäre Errungenschaft etwas größer, über die Werthmannstraße/Ecke Rempartstraße gesehen:

    Zum Vergleich hier der Vorgängerbau

    ein Vertreter des Betonbrutalismus, hier immerhin integriert begrünt
    und im mindesten nicht so kontrastig abgehoben, wie der Neubau, zumindest waren die blockhaften Straßenräume noch bewahrt und der erst vor wenigen Jahren schön restaurierte Gründerzeitbau an der Ecke Belfortstraße, Werthmannstraße nicht so bedrängt, wie jetzt:

    Der Altbau im Vergleich nochmal: hier


    Und die beiden Baukörper im Vergleich alt/neu

    Ein Zeitraffervideo vom Abriß hier.


    Je mehr ich den "Schneewittchensarg" fotografierte, umso mehr erkannte ich seine graphischen Reize und die damit verbundenen reizvollen Kontrastmotive! :rolleyes:

    ... und ich fotografierte viel und kann deshalb eine gewisse Faszination nicht abstreiten, die mich, ob dieses exotischen, extraterrestrischen kubistisch gefalteten Stahlglasbetonlabors ergriffen hatte. :cool:

    Blick aus der Werthmannstraße Richtung Norden

  • Auf den Visualisierungen wirkte der Bau viel heller. Ursprünglich waren auch helle Aluminiumverkleidungen vorgesehen. Aber wegen der Blendwirkungen hat man sich für schwarz entschieden und nun diesen technoiden Raumschiffhangar (statt eines funkelnden Kristalles) sich ins Stadtbild geholt. Das wird offensichtlich auch sehr kritisiert. Die schwarze, dunkle Erscheinung!
    Während des Fotografierens schnappte ich Wortfetzen zweier vorübergehender Männer auf, die sich über das Bauwerk unterhielten. Meinte der eine, man lobe den Bau, weil sich die Umgebung in seinen Fassaden spiegle.
    Hmm, ja stimmt und sogar noch expressionistisch gebrochen und mehrperspektivisch. Nur, wenn dem Architekten nix mehr einfällt, hängt er Spiegel vor die Fassade oder läßt Bäume pflanzen... :kopfschuetteln:


    Rechts das Stadttheater, mit rudimantärer Fassade, Aufsatz und Dach vom Wiederaufbau!

    Infos zu den Freiburger Unibibliotheken
    hier http://www.google.de/url?sa=t&rct=j….66330100,d.bGQ

    Hier ein kritischer Artikel zum Neubau vom BUND http://vorort.bund.net/suedlicher-obe…k-freiburg.html

    Hier einige Bilder zum konstruktiven Innenbau. Die Treppenhäuser vom Altbau sind stehen geblieben: http://www.badische-zeitung.de/freiburg/fotos…-zum-glaspalast

    Und hier eine Info von Landesseite.

    Weitere Impressionen nun:

    Hat es nicht enorme graphische Wirkung!? Der öffentliche Raum als Spielfeld graphsich-künstlerischer, mentaler Experimente des Architekten und seiner Bauherren. Der Architekt als Bildhauer. Der städtische Umraum, historisch gewachsen als galeristischer Hintergrund.
    Für die Öffentlichkeit, den in der Stadt lebenden Menschen ein Zwangscrashkurs in hyperseelenlosen Graphikdesign, denen sogar noch das Augenlicht dabei geblendet wird. Welch ein Symbol!?
    Der Architekt als nüchtern geometrisch denkender Bildhauer, der grob modellierte, künstlich generierte Kuben mit aalglatten Massenflächen plastiziert und sie in den organischen, steinernen Stadtorganismus implantiert.

    Hier die Situation entlang der Milchstraße, die völlig neu angelegt wird. Vorher schon war die niedrige Häuserzeile rechts von der alten UB "erschlagen" worden, jetzt rückt die Kristallfassade zwar etwas schrägwinklig ab, doch der verschließende, abweisende Kontrast zu diesem Versuchshangar aus der area 51 könnte nicht größer sein! disgust:)

    Aber wie gesagt: für mich schon ein "hinundhergerissensein" zwischen Faszination und Abscheu!

    Noch sind nicht überall die Fassadenpanele angebracht, ebenso Abdeckleisten. So sieht die Fassade an vielen Stellen noch wie zusammengenietet aus.

    Und wo bitte geht es rein? Hier bitte, in die Tunnelkatakomben der Bibliothek. Macht echt Spaß darin zu büffeln. Okay, das ist hinten, vorn sieht es aber auch nicht anders aus und an den Seiten ist der Eingang größer, zur Anlieferung!?

    Nochmal die im Bau befindliche Milchstraße.

  • Was ist das für ein hässlicher Schrott? :kotz:
    Ästhetisch vollkommen deplaziert. Zum Glück haben Glasfassaden eine hohe Sanierungsfrequenz. Das wird dem Bau hoffentlich kein langes Leben bescheren. Ich wünsche jedenfalls den Abriss zum schnellstmöglichen Zeitpunkt.

  • In die Milchstraße in umgekehrter Richtung geblickt, nach Norden zum Stadttheater.

    Frage an die Fachleute unter Euch: wird diese Fassadenkonstruktion nicht nach Jahren der Alterung immense Wasserdichtigkeitsprobleme verursachen!?

    Die experimentellen Sonnensegel.

    Zum Abschluß noch eine Gesamtansicht von UB und Stadttheater vom Rotteckring aus gesehen.

    Der alte Synagogenplatz vor den Kollegiengebäuden, also gegenüber des Stadttheaters wird nun neu gestaltet. Die Wiese verschwindet also unter Plaster... huh:)

    Weitere Freiburg.updates folgen!

  • Wahnsinn...Da fehlen einem die Worte... Etwa so, als ob man ein Atomkraftwerk in einen Nationalpark stellen würde, oder einen riesigen Metallklotz in einen ruhigen See wirft. Es gäbe allerdings sicher noch einige treffendere Vergleiche!

    Das ist doch absolut schrecklich! Wie kann man so ein Ding nur in solch ein schönes Gründerzeitviertel stellen? Rundherum nur prächtige historistische Häuser, ein wunderbares Ensemble, und mitten darin dieser grauenvolle Stahl-Glas-Walfisch... Was denken sich die Bauherren dabei?

    :kotz:

    Ich möchte dem Gebäude ja keineswegs gewisse Qualitäten abstreiten. Es geht ja doch eine gewisse Faszination davon aus. Die interessante Form, die Schrägen, bis zu einem gewissen Grad auch die Fassadenverkleidung (nächstes Mal bitte eine weniger bedrückende Farbe!) ... sieht ja schon irgendwie toll aus. ABER NICHT HIER!!! Hier schaut es aus wie mitten ins Stadtbild gesch...!

    Hier können wir also nur auf die Kraft der Verwitterung hoffen. Und vielleicht entscheidet man sich ja auch irgendwann zu einem Neubau, wenn die Studenten an einem heißen Sommertag da drin gekocht werden. :biggrin:

  • Das ist doch eine Zumutung, wie ein Panzer der sich in die Stadt reingeschoben hat. Selbst bei den mäßigen Lichtverhältnissen spiegelt das Ding schon extrem. Bei direkter Sonneinstrahlung im Sommer wird man da doch blind oder gegrillt.

  • Tja, blind oder gegrillt werden trifft es bei der neuen Freiburger Unibibliothek schon ganz gut...

    Siehe: http://www.badische-zeitung.de/freiburg/einfa…--84584986.html

    Reflexionen zur Universitätsbibliothek: Das Blendwerk der Fassade - muss nun alles mit Werbeplanen verhangen werden, um die Verkehrssicherheit zu gewährleisten?

  • Vielleicht noch interessant, wie die Entwürfe aus dem Architektenwettbewerb von 2006 aussahen. Nun ja, :unsure: sieht so aus, als ob die bittersten Kelche an uns vorüber gegangen seien. Immerhin ist der jetzt gebaute Entwurf der, der als einziger plastisch in ungewöhnlicher Weise durchformt wurde, und dabei aber die Blockrandbebauung aufweicht. Die anderen Entwürfe ähneln sich alle und wären meines Erachtens die noch größere Zumutung für Freiburg gewesen: Brutal blockhafte Strichcode-Quader.
    Ich kann da nur dem 4.Preis noch was abgewinnen: wegen der Farbigkeit und dem organisch ausschwingenden, erkerartigen Bauteil an der Fassade!
    Immerhin hat man also gewagt die Klötzchenentwürfe links liegen zu lassen.... :rolleyes:

    http://www.ub.uni-freiburg.de/fileadmin/ub/a…ung/2006-04-30/

    oder hier

    Hier eine Uni-Broschüre zum Umbau mit den Grundrissen des Neubaus:

    http://www.ub.uni-freiburg.de/fileadmin/ub/p…nfo_ub_2013.pdf