Freiburg im Breisgau

  • @younghwoerth: Natürlich hat mir auch einiges gefallen in Freiburg. Auch wenn ich die Stadt insgesamt für überschätzt halte, bin ich immer sehr angetan von den beschaulichen Gassen und dem quirligen Leben in der Altstadt. Trotzdem muss ich noch einmal eine Lanze für Colmar brechen. Mag sein, dass dort einiges "versifft" ist, aber ich habe dort Dutzende Häuser gesehen, die in Deutschland längst weggerissen wären, die aber in Colmar selbstverständlicher Teil eines historisch gewachsenen Stadtbildes sind. Dazu gehört auch, dass dort Häuser zwar vielfach unsaniert sind, aber dort auch nicht auf grobe Art und Weise Plastikfensterrahmen eingesetzt oder alte Türen herausgebrochen werden. Colmar besitzt einen altertümlichen Charme, fast alle Fachwerkhäuser sind bewohnt und wie gesagt Graffiti haben ich in der Colmarer Innenstadt nicht gesehen. Graffiti - was Du als Selbstverständlichkeit für eine Studentenstadt beschreibst - findest Du z.B. in Heidelberg in der Altstadt weitaus weniger als in Freiburg.

    ...

  • Ja, Heidelberg passt schon besser als Vergleich (wenn auch immer noch 70000 Einwohner kleiner). In Freiburg trägt sicher "das Alternative, das Grüne, das Öko" zu einem vermehrtem Grafitti-Vorkommen bei. :zwinkern: Wie es auch sei, ich sehe das auch als ein Problem an und die Großstadt Dresden zeigt ja, daß es besser geht.

    Du hast natürlich recht, daß Colmar eine großartige Altstadt mit angenehmer Atmosphäre besitzt - die Stadt ist nicht umsonst eines der Top-Ausflugsziele der Freiburger.

    Dennoch ist der Lebensstandard in Frankreich ein anderer. Ich lade gleich mal ein paar Bilder aus Mülhausen hoch, das sich von der Größe her sicher besser mit Freiburg vergleichen lässt als Colmar.

    Hättest Du mir Deinen Aufenthalt in Freiburg angekündigt, hätte ich Dich ein bißchen herumgeführt. :)

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • So etwas wäre in einem Stadtzentrum östlich des Oberrheins undenkbar. Und die Außenviertel sind teilweise sowas von heruntergekommen, daß es nicht zu fassen ist. Ich hatte bei meinem Ausflug leider keine Kamera dabei.



    http://www.panoramio.com/photo/2440403\r
    http://www.panoramio.com/photo/2440403



    http://www.panoramio.com/photo/7696235\r
    http://www.panoramio.com/photo/7696235



    http://www.panoramio.com/photo/15035529\r
    http://www.panoramio.com/photo/15035529



    http://www.panoramio.com/photo/2441851\r
    http://www.panoramio.com/photo/2441851


    Und hier hat wohl der Ostblock Einzug gehalten:

    http://www.panoramio.com/photo/22678373\r
    http://www.panoramio.com/photo/22678373

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  • Na und? Was soll mich dran schrecken? sind unsere endlosen, alles zersiedelnden 1Familienhäuser besser? Irgendwo müssen ja die Leute wohnen.
    Dafür scheint es ein hübsches Stadtzentrum zu haben - ohne Kaufhausmonster am Hauptplatz!

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat

    sind unsere endlosen, alles zersiedelnden 1Familienhäuser besser


    Zumindest sind die einigermaßen sauber und gepflegt und es werden keine Autos angezündet. Aber es war sowieso nur das letzte Bild aus der Peripherie, die ersten 4 Aufnahmen kommen aus der Innenstadt.

    Zitat

    Dafür scheint es ein hübsches Stadtzentrum zu haben - ohne Kaufhausmonster am Hauptplatz!


    Wie immer gilt: Erst informieren, dann schreiben. Mülhausen hat mitten in seinem "hübschen Stadtzentrum" gleich mehrere Monster (sogar ein schäbiges Hochhaus direkt in der Altstadt - habe leider kein Bild gefunden) stehen. Natürlich sollte - gerade Dich - ein Stadtzentrum wie das von Mülhausen erschrecken, vielleicht machst Du mal einen kleinen Ausflug, wenn Du mich besuchst. :D

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  • Nix da zuerst informieren, dann schreiben - schließlich sind wir alle hier, um was zu lernen. Dass ich von M/E absolut nix versteh, ist klar, ging auch aus meinem Text hervor. Auf dem Luftbild war um den Platz allerdings nichts Störendes auszumachen.
    Sind die ersten Bilder nun ehm. 'Altstadt' oder nur gründerzeitlich erweiterte Innenstadt? Für mich macht das schon einen gewissen Unterschied :zwinkern:

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das:

    http://www.panoramio.com/photo/418170\r
    http://www.panoramio.com/photo/418170
    steht an der Nordseite des Mülhausener Hauptplatzes (man sieht nur einen Teil des weitläufigen Komplexes) - wenn auch zum Glück etwas hinter der Hauptkirche Saint-Etienne versteckt.

    Zitat

    Sind die ersten Bilder nun ehm. 'Altstadt' oder nur gründerzeitlich erweiterte Innenstadt?


    Teils, teils. Der gezeigte Bereich ragt aus der gründerzeitlichen Erweiterung in den Kern hinein - ich gehe davon aus, daß dafür Altbauten weichen mussten. Aber es gibt in der Altstadt noch weitere nette Kontraste. Bei meinem nächsten Ausflug wirth mich die Kamera begleiten.

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  • nun, das mag ich tatsächlich eher wenig.
    Ja, du kannst nach Frankreich Ausflüge machen, und ich nach Tschechien. ich kann mich allerdings noch gut erinnern (und zu 100% ist es aus meinem Kopf noch nicht heraußen) dass letzteres einst wahrlich keine Selbstverständlichkeit war.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Wobei mich Tschechien viel mehr interessiert. Frankreich ist abseits vom Elsaß überhaupt nicht mein Fall.

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  • seh ich fast auch so. Aber es ist ein entferntes, beinahe exotisches Land, und die Vorstellung, dass man am Sonntag einfach so hinüberfährt, hat was Lustiges an sich, so wie es am Anfang bei Tschechien war.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Hier siehst Du den östlichen Teil der Altstadt (unten links der Hauptplatz):



    Wie ich gerade gelesen habe, wurde Mülhausen im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört.

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  • Augustinermuseum, Freiburg - Außenfassade - Neuer Anbau

    Für mich nicht nachvollziehbar, warum man diese klösterliche Einheit im Sinne der form follows function - Doktrin
    dermaßen verhunzen wollte.
    Freiburg bekommt aus meiner Sicht damit einen unnötigen Kratzer in seinen glänzenden Lack versetzt - schade!

    Das große Fenster des Kirchenschiffs ist bereits bei M. Merian als wesentliches Merkmal zu sehen.
    http://www.alt-freiburg.de/graphik/merian01z1.jpg

    Vieles mag bei Umbauten des 19./20.Jahrhundert missglückt sein, doch immerhin wurde bei der vorletzten Sanierung die klösterliche Außenansicht trotz Museumsnutzung wiederhergestellt und fand mit dem Torhaus einen würdigen Anbau
    Bing Maps - Wegbeschreibungen, Routen, Verkehr

    Unter anderem wurde das großen Fenster des Kirchenschiffs wieder sichtbar gemacht, hier vor dem aktuellen Umbau, durch ungeschickten Standort beim Fotografieren verdeckt:
    http://de.academic.ru/pictures/dewik…06_04_08_01.JPG

    Die laufende Sanierung mit dem jüngst fertig gestellten Anbau stellt aufs Neue den baulichen Charakter der Klosterkirche infrage und zwar in gröberer Weise als es durch den Umbau zum Theater im 19. Jahrhundert geschah. Er verbaut nicht einfach das ehemals wiederhergestellte große Fenster des Hauptschiffes, sondern hat es zugunsten der Neukonzeption beseitigt.
    Auf kleinere Details wie Dachfenster, Beschriftung, Farbgebung, Absetzung vom Bestand u.s.w. möchte ich erst mal gar nicht weiter eingehen. Der neue Anbau ist meines Erachtens zumindest für die Außenwirkung so unnötig wie ein Kropf. :boese:

    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…useum_Neu_1.jpg
    http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…useum_Neu_2.jpg

  • Das stimmt allerdings. Was ist denn in dem Anbau drin, ein Treppenhaus?
    Falls dies denn so sei, sei darauf hingewiesen, dass in den letzten Jahren die Vorschriften für den Brandschutz verschärft wurden, so dass in vielen öffentlichen Gebäuden/Versammlungsstätten zusätzliche Rauchschutztüren und Fluchtwege/notwendige Treppenhäuser eingebaut werden mussten/müssten. Da kommt dann aus scheinbarem Platzmangel schnell jemand auf die "Idee", außen irgendwo ein Treppenhaus dranzusetzen. Sei es als offene Stahlkonstruktion oder eben als "normalen" Anbau. Aus meiner Sicht sind diese neuen Brandschutzanforderungen völlig überzogen. Es ging vorher doch auch jahrelang gut. Heute traut sich auch bei der öffentlichen Bauherrschaft niemand mehr, von den Vorschriften im Einzelfall abzuweichen.

  • Selbstbewusste Architektur

    Zitat

    Die Stadtverwaltung stellt die weiteren Baupläne des Augustinermuseums vor – und erntet Kritik.
    Die gute Nachricht vorab: Im Augustinermuseum wird weitergebaut, einen Planungs- und Ausführungsstopp wird es trotz der schwierigen Haushaltslage nicht geben. Im Rathaus hat man sich eine Alternativvariante überlegt, die den Doppelhaushalt 2011/2012 nicht belastet und die Planungen für Bauabschnitt zwei vorantreibt. In Kauf genommen werden muss dafür eine eineinhalbjährige Verzögerung; Ende 2015 soll er bezugsfertig sein. Die schlechte Nachricht: Die Anwohner haben bislang wenig Gefallen an den Entwürfen des Neubaus an der Salzstraße.

    Am Dienstagabend hatte die Stadtverwaltung ins Historische Kaufhaus geladen, um über den zweiten Bauabschnitt des Augustinermuseums zu informieren. Die Vertreter der Stadt, der externe Projektsteuerer Wolff Stottele und Architekt Christoph Mäckler hatten sich viel Kritisches anzuhören. Ein Mann fand den dreiteiligen Neubau "etwas sehr putzig", ein anderer störte sich an den gaubenartigen Lüftungsaufbauten. "Scheußlich" urteilte ein Anwohner über Mäcklers Entwurf des Neubaus Salzstraße 32, der an Stelle des Graffitiverschmierten Torhauses entstehen soll. Dieser werde das hässlichste Haus der Oberen Altstadt, die Fenster seien unpassend, das eckige Tor viel zu groß: "So kann das nicht bleiben." Ausstellungsobjekte werden meist in 7,5- oder 12-Tonnen-Lastern angeliefert, "da kann ich keinen Bogen einbauen", entgegnete Mäckler. Und für die graphische Sammlung sind große Fenster, die viel Tageslicht reinlassen, nicht geeignet. [...]

    Ich finde es gar nicht mal so schlecht, eben nur zu eckig. Herrgottnochmal, einfach ein wenig mehr Abwechslung, Herr Mäckler!
    Schade um das Torhaus ist aber dennoch allemal, aber das wurde in Freiburg gewiss wohlabgewogen?

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die Salzstraße ist in dem Bereich ausschließlich von erhaltenen Altbauten gesäumt - die mäcklerschen Neubauten werden die tief atmende Atmosphäre an dieser Stelle beeinträchtigen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • So geschmacklos und scheusslich kann man nur in D bauen. Man stelle sich so etwas in einer italienischen Altstadt vor! Gibt s in Sachen Torhaus keinen Denkmalschutz? Aber es ist natürlich etwas schmuddelig und muss daher weg. Die schwäbische Reinlichkeit kann derlei nicht hinnehmen, das darf niemand verlangen!

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Das alte Torhaus ist wahrlich viel romantischer, es wirkt gar barock. Ein neuer Fassadenanstrich und man hätte eigentlich ein gemütliches Juwel.

    http://www.badische-zeitung.de/freiburg/trotz…--43553853.html

    Am Eckigen störe ich mich sogar weniger, aber die Fassadengestaltung des blau-grauen Hauses mit den vielen kleinen Fensterlöchern passt überhaupt nicht in den Straßenzug. Hier wären andere Fenstersetzungen (man kann sie ja notfalls mit Jalousien zuhängen) und eine feinere Fassadengliederung vonnöten.

  • So geschmacklos und scheusslich kann man nur in D bauen. Man stelle sich so etwas in einer italienischen Altstadt vor! Gibt s in Sachen Torhaus keinen Denkmalschutz? Aber es ist natürlich etwas schmuddelig und muss daher weg. Die schwäbische Reinlichkeit kann derlei nicht hinnehmen, das darf niemand verlangen!

    Neh, das stimmt nicht. Solche Baunsunden gibt es auch in Norditalien.

  • Guten Abend!!!

    So wie ich das sehe ist das tatsächlich eine Angelegenheit für den Denkmalschutz, vor allem dieser pseudohistorische Bogen aus Disneyland..

    Das ganze wirkt auch mich wie eine AbM für Architekten und eine Geldverbrennungsaktion. Es würde ich nicht wundern, wennn die Gebäde bewußt heruntergewirtschaftet wurden. Unglaublich, dass so etwas heute noch möglich ist. Gerade im geschundenen Freiburg sollte man für jedes Original dankbar sein.