• Ein ganz besonderes Schmankerl in der Nordstory Serie des NDR auf Youtube:


    Stralsund Stadt und Archetektur

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    Leben im Weltkulturerbe

  • Bau eines neuen Altstadtquartiers in Stralsund ab 2017 ?

    Die Ostseezeitung berichtet:
    Die letzte zusammenhängende Freifläche in der Altstadt der Hansestadt soll bebaut werden. Das auf dem so genannten Quartier 33 zwischen Böttcher-, Jacobiturm-, Filter- und Papenstraße Häuser entstehen werden, ist nichts Neues, sondern viel mehr ein Dauerbrenner. Seit Jahren wird über die brache Fläche vor der Kirche St. Jakobi, auf der derzeit noch Autos parken, diskutiert. Die Richtung für dieses Filetstück, wie es Ulrike Wendland, Mitglied des Gestaltungsbeirats, nannte, ist klar. Die Grundstücke sollen parzellenweise entwickelt werden, geplant sind einzelne Häuser. (...) Für das letzte freie Stück in der Stralsunder Altstadt sollen die Baupläne nun forciert werden, eine Ausschreibung gibt es aber nicht vor 2017, heißt es aus dem Gestaltungsbeirat. (Bericht der OZ).

    Bisher ist das Quartier 33 am Fuße der Jakobikirche ein trostloser Parkplatz (siehe aktuelles Bild), dass das Viertel aber grundsätzlich viel Potential hat zeigt z.B. dieses historische Foto.
    Wünschenswert für die Fassadengestaltung wären m.E. allerdings im Gegensatz zu dem jüngst fertiggestellten Quartier 17 mehr Kleinteiligkeit und Giebel und weniger grobschlächtige Moderne.


    Weitere Informationen zum Quartier 33 auch hier

  • Noch ein erfreuliches Projekt aus der Altstadt Stralsunds:

    Seit einiger Zeit bemüht sich eine Bürgerinitiative um den Wiederaufbau des 1944/1960 zerstörten Semlower Tores.


    Bild Wikipedia

    Das aus Backstein errichtete Semlower Tor gehörte zu den seeseitigen Stadttoren Stralsunds und befand sich am Ende der Semlower Straße zur Wasserstraße hin. Das Semlower Tor wurde erstmals im Jahr 1277 urkundlich erwähnt. Es war 13,30 Meter breit, 17 Meter tief und 22,65 Meter hoch und war damit das höchste der Stralsunder Stadttore. Es wurde zu Wohnzwecken und als Speicher für Getreide genutzt; bei einer Umgestaltung im Jahr 1599 wurden zwei unterschiedliche Renaissancegiebel errichtet.
    Im Zweiten Weltkrieg wurde das Tor beim Bombenangriff auf Stralsund am 6. Oktober 1944 beschädigt (siehe Bild), der Torbogen sowie zwei Reihen der Rundbogenfenster blieben jedoch erhalten. Das Tor wurde in den 1950er Jahren gesichert und teilweise wieder aufgemauert. Gelder für einen vollständigen Wiederaufbau wurden in der DDR-Zeit bzw. durch die Stadt Stralsund jedoch zu dieser Zeit nicht bereitgestellt. Schließlich fiel die wohl ideologisch motivierte Entscheidung für die Beseitigung des Semlower Tores, somit wurden dessen Überreste trotz Protesten aus der Bevölkerung im Juni 1960 gesprengt.

    Der Wiederaufbau des Semlower Tores wäre eine großartige Sache! :applaus:
    Alle Informationen über das Wiederaufbauprojekt gibt es auf dieser Facebook-Seite.
    .

  • Tolle Neuigkeiten aus Stralsund: Ein Binzer Unternehmer hat zwei baufällige, aus dem 17. Jahrhundert stammende Altstadthäuser in der Heilgeiststrasse erworben und saniert sie für circa 4 Mio. € :applaus:

    http://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Str…17.-Jahrhundert

    In der Altstadt die Macht, im Kneiphof die Pracht, im Löbenicht der Acker, auf dem Sackheim der Racker.

    Hätt' ich Venedigs Macht und Augsburgs Pracht, Nürnberger Witz und Straßburger G'schütz und Ulmer Geld, so wär ich der Reichste in der Welt.

  • Also von diesem Semlower Tor und seinem gewünschten Wiederaufbau höre ich auch jetzt zum ersten Mal.

    Jedenfalls scheint es, außer dieser Facebook-Seite, keine weiteren Informationen im Netz zu geben. Die Initiative hat wohl keine eigene Internet-Seite, bzw. ist nur ein Ableger des Bürgerkomitees Altstadt-Stralsund. Man hofft auf einen großzügigen Investor, der das Tor errichten und als Wohnraum vermieten möchte. Ob die Idee so zum Erfolg gelangen kann?

    Ein Problem ist auch noch ein plumper Neubau, den man auf dem Baugrund des ehemaligen Tores erbaut hat. Den kann man, wegen der straßenseitigen Fenster, nicht einfach integrieren. Das Haus müsste weg. - Hier ist die Vogelperspektive des Bereichs.

    Ein Wiederaufbau wäre jedoch großartig.

  • Die Situation Semlower Straße (nach rechts zum Markt führend), Ecke Wasserstraße (links) im Jahr 2012.Rechts das Haus, welches die Seite des Semlower Tores blockiert.

    Auf GoogleMaps sah ich, dass auf der anderen Ecke der Wasserstraße, wo links die Sonnenschirme stehen, groß gebaut wird. Vielleicht mag ja jemand berichten?

    ___

    Die oben in der Meldung genannten Sanierungskandidaten:

    Heilgeiststraße N°15 von 1681

    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Klugschnacker', CC BY-SA 3.0

    Heilgeiststraße N°15a von etwa 1700

    Bildquelle: Wikimedia, Urheber 'Klugschnacker', CC BY-SA 3.0

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die facebook-Seite für das Semlower Tor wird von mir betrieben, wie auch mehrere weitere solcher Seiten (z.B. Neuer Markt Rostock, Freunde BK usw.).

    Eine eigenständige Initiative gibt es bislang nicht (die könnte ich aus Zeitgründen auch gar nicht leiten), aber viele Fürsprecher. Das Bürgerkomitee steht als Ansprechpartner dort, weil über diese Plattform darüber diskutiert wurde und sie sich als Retter des Stadtbildes begreift, wozu die Reko des Tores gut ins Bild passt. Daher will ich auch möglichst engagierte Bürger dazu bewegen, dieses Anliegen im Bürgerkomitee einzubringen.

    Es braucht nicht für jedes einzelne Anliegen eine eigene Vereinsgründung, es müssen auch mal vorhandene Ressourcen besser gebündelt werden. Sobald sich jemand findet, der das engagiert in die Hand nimmt, gehts da auch voran, da bin ich sicher. Erstmal muss das Thema ins Bewusstsein der Stadt gerückt werden.

    So, jetzt isses raus. ;)

  • Klar, gern. Heutzutage können wir ja auch aus der "Ferne" eine Menge bewegen, vor allem bei dieser wichtigen Bewusstseinsarbeit.

    Beim Thema "Kulturhauptstadt Europas" ist offenbar noch etwas Überzeugungs- und Bewusstseinsarbeit mit den benachbarten Polen nötig:

    "Mit der Region Pomerania wollte sich Stralsund um den begehrten Titel "Kulturhauptstadt Europas" bewerben. Doch die polnischen Partner (Stettin, Stargard und die Woiwodschaft Westpommern) sind abgesprungen. Damit fehlt vorerst das Geld, um das Projekt in Angriff zu nehmen."

    (Ostsee-Zeitung vom 12. Oktober 2016)

  • Wie viel von der ursprünglichen Bausubstanz blieb in Stralsund eigentlich nach dem 2. Weltkrieg und der DDR-Zeit übrig ? Denn ich dachte, dass die Altstadt größtenteils erhalten blieb.

    PS: Tut mir Leid, wenn die Frage nicht zum Thema passt, aber ich wusste nicht, wo ich die Frage sonst stellen könnte :zwinkern:

  • Eigentlich recht viel im Vergleich zu anderen Städten. Einen großen Verlust gab es aber im Gebiet um die Jakobikirche und im Gebiet am Hafen. Bei Google oder Bing kannst du das auf den Satelitenkarten sehr gut erkennen. Einige Stadttore sind in ostdeutschen Städten aus verkehrstechnischen Gründen zu DDR-Zeiten abgerissen worden, so wie das Semlower Tor. Stralsund hatte aber das Glück, dass rechtzeitig die Wende kam, ansonsten gäbe es dort viele "historisierende" Plattenbauten, wie sie in meiner Heimatstadt Greifswald im Nordteil der Altstadt zu finden sind.

  • Beim Thema "Kulturhauptstadt Europas" ist offenbar noch etwas Überzeugungs- und Bewusstseinsarbeit mit den benachbarten Polen nötig:

    "Mit der Region Pomerania wollte sich Stralsund um den begehrten Titel "Kulturhauptstadt Europas" bewerben. Doch die polnischen Partner (Stettin, Stargard und die Woiwodschaft Westpommern) sind abgesprungen. Damit fehlt vorerst das Geld, um das Projekt in Angriff zu nehmen."

    (Ostsee-Zeitung vom 12. Oktober 2016)

    Naja, ich seh das eh recht skeptisch. Das Verständnis von Pommern ist in Polen ein anderes als bei uns. Das zeigen schon die Bezeichnungen. Was wir Hinterpommern nennen ist bei ihnen "Westpommern". Schwierig hier auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Im Zweifel würden wohl wie so oft die Deutschen zurückstecken und anderen die Deutungshoheit überlassen. Das brauchts dann m.E. auch nicht.

  • Es ging eigentlich vornehmlich um die Finanzierung, nicht um ganze Kulturlandschaften und Deutungshoheiten. Die "Region Pomerania" ist ein Fördergebiet in Form einer Euroregion.

    Es sollte ein Partnerprojekt zwischen Stralsund und Stettin werden. Hätt ich sehr reizvoll gefunden. Vielleicht in einer anderen Konstellation.

  • Erst war ich recht geschockt über diese Nachricht, vor allem weil ich dachte, dass der architektonisch interessante Pavillon dann auch verschwindet:
    Pionierhaus steht kurz vor dem Abriss

    Dann freute ich mich aber sehr, dass der schmucke Anbau doch gerettet und transloziert wird, an einen Ort, an dem er sogar besser zur Geltung kommt (gleich gegenüber der Altstadt, statt wie bisher weit ab in der Vorstadt):
    Pionierhaus-Veranda zieht in den Bürgergarten um

  • Ebenfalls erfreulich: eine der letzten Ruinen in der Stralsunder Altstadt wird endlich zu neuem Leben erweckt! :daumenoben:
    Die Böttcherstraße 34 hat damit endlich eine Zukunft.

    Alter Speicher wird saniert

    In dem Stralsunder denkmalgeschützten Gebäude aus dem 19. Jahrhundert entstehen Arztpraxen, ein OP-Saal und Wohnungen.

    Der Backsteinbau wurde im Jahr 1863 als Lagerhaus für Getreide erbaut.
    1899 erwarb der Stralsunder Kaufmann Carl Lange das Gebäude als
    Umschlagsplatz für Säcke und Planen, die in der Firma produziert wurden.
    Zu DDR-Zeiten entstanden dort Camping-Zelte.


    Fast drei Jahrzehnte stand das Gebäude leer und verfiel. Jetzt ist es einsturzgefährdet. Künftig sollen in dem Haus Arztpraxen, ein OP-Saal und Wohnungen, die über mehrere Etagen führen, entstehen. Investor ist eine Stralsunder Bauherrengemeinschaft.

    Der Speicher muss aufgrund des schlechten Zustandes komplett entkernt werden. „Nur die vier Umfassungswände bleiben stehen“, sagt der Greifswalder Architekt Holger Ehmke. Erhalten werden könne auch eine alte Treppe. Zunächst soll die Fassade mit einer Stahlkonstruktion abgestützt und gesichert werden. Nach dem Beginn des Rohbaus rechnet Ehmke mit einer Bauzeit von 18 Monaten. An der äußeren Fassadengestaltung werde sich nichts verändern. Alle Pläne seien mit der Denkmalpflege abgestimmt, so Ehmke.

    QUelle: Ostsee-Zeitung, 3.10.2017


    So stand der Torso schon lange in einer Seitengasse der Haupteinkaufsstraße herum:


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stra….jpg?uselang=de
    Wiki Commons, Klugschnacker


    https://commons.wikimedia.org/wiki/File:Stra…n_Wikipedia.jpg