• Hinzu kommt noch die riesige Brücke nach Rügen. Früher war es immer eine Idylle aus Mittelalter und Natur.

  • Über die alte Brücke sind pro Tag auch ca 20.000 Autos gebrummt, eine Idylle aus Mittelalter und Natur stell ich mir jedenfalls anders vor. Heute sind es wohl so ca. 30.000. Mich stört die Brücke jedenfalls nicht sonderlich. Sie führt klar an der Altstadt vorbei. Was das Ozeaneum angeht, da ist die weiße Farbe natürlich etwas dumm gewählt. Aber ich kann mit dem monolithischen und an sich eigentlich recht interessantem Ozeaneum bedeutend besser leben als mit diesem einfältigen, hier links zu sehenden quietsch orangenem Lückenfüller http://www.panoramio.com/photo_explorer…sc&user=1487343. Der ist wirklich extrem billig und sieht, wenn man davor steht, aus wie eine Plastikschachtel.
    Und wenn man sich den desaströsen Vorzustand des Hafenareals mal vor Augen führt, kann man nur beklatschen was aus diesem Quartier herausgeholt wurde. Das Ozeaneum hat da eine sehr belebende Funktion.

  • In diesem Forum muss man ja immer sehr vorsichtig sein, mit positiven Äußerungen über "zeitgenössische" Architektur. Doch ich muss sagen, daß mich das Ozeaneum ebenfalls nicht stört. Es ist weit genug vom Stadtzentrum entfernt. Da finde ich die ein oder andere zentrale Platte weitaus ärgerlicher. Von diesem orangefarbenen Mülleimer ganz zu schweigen.

    Über das Quartier 17 freue ich mich sehr. Dachte zwischenzeitlich schon, das Projekt befindet sich im Baustopp. In dieser Webcam-Ansicht zeigt sich seit einer Ewigkeit ein scheinbar unverändertes Bild.

  • Das Ozeaneum ist ja wohl eine der bausünden des Jahrhunderts, die ganze mittelalterliche Kulisse ist zerstört !!! Was ist jetzt eigentlich in den Räumen des Meeresmuseums ?


    Reichlich überzogener Kommentar. Warst du mal im schönen Stralibu :cool: seit Errichtung des Ozeaneums? Es ist ein unglaublicher Gewinn für die Stadt.

    Auch wenn ich mir durchaus eher einen Solitärbau gewünscht hätte, das wäre einfach deutlich teurer geworden und die nebenan liegenden Speicher wären heute wahrscheinlich noch immer ungenutzt. So bin ich sehr froh über den Zugewinn.

    Architektonisch empfand ich es zunächst zwar als gewöhnungsbedürftig, doch: Es wird dem ohnehin sehr heterogenen Hafenviertel von Stralsund gerecht. Es liegt nicht im Nominierungsgebiet des Welterbes. Das soll kein Freifahrtschein für Modernistenarchitektur sein, aber das ist der Bau von Behnisch auch nicht. Er hat eine schwungvolle Note und einen unverwechselbaren Charakter, der mittlerweile von Besuchern wie auch Stralsundern weitgehend geschätzt wird.

    Das Ozeaneum ist eines der ganz wenigen profitablen Museen in Deutschland. Eine dicke schwarze Null am Ende des Jahres muss man bei den Betriebskosten für Großaquarien erstmal schaffen! Zudem wurde es völlig zurecht zu "Europas Museum des Jahres 2010" gewählt. Schaut euch ruhig mal ein wenig auf der Webseite um: http://www.ozeaneum.de/aquarien.html


    In den Räumen des Meeresmuseums hat sich nichts Grundlegendes verändert. Während das Ozeaneum vor allem Inhalte zum offenen Ozean und den Lebenswelten in Ostsee, Nordsee und nördlichem Atlantik zeigt, sind im Meeresmuseum die schillernden tropischen Meereswelten zu finden. Siehe Webseite: http://www.meeresmuseum.de/

  • Zudem möchte ich herausstellen, dass die Umgebungsgestaltung des Ozeaneums absolut gelungen ist.

    Es grüßt die Robbe:

    mein Bild


    Besonders gelungen sind die kanalseitigen Sonnenliegen, die fast den ganzen Tag mit Sonne verwöhnt werden.
    An entsprechend schönen Tagen sind die oft komplett belegt. Und ernten neidische Kommentare von auswärtigen Besuchern. :cool:


    mein Bild


    Im Hintergrund ist schon die Kron-Lastadie zu erahnen, ein Mix aus saniertem Fachwerkspeicher aus dem 18. Jahrhundert und einem Terrassen-Neubau mit kleinteiliger gastronomischer Nutzung. Der Speicher war 1827 als erstes deutsches Marinedepot genutzt worden, zu dieser Zeit war Stralsund noch Festung und der Speicher war ein Teil des Bastionengürtels um die Stadt. Webseite: http://www.kron-lastadie.de

    Die Stadtterrasse ist ein genialer Schachzug. Sie ist nahezu durchgängig belebt, da öffentlich zugänglich (auch ohne Bestellabsichten). Oben stehen Strandkörbe zum faulenzen bereit.

    Jawoll, Stralibu Beach wird seinem Ruf als Entspannungsmekka wahrlich gerecht. :thumbup:

  • Nun noch eine (für mich) erfreuliche Meldung, die Frankenvorstadt in Stralsund kann etwas Gentrifizierung wirklich gut vertragen (das Viertel unmittelbar zwischen Hafen, Altstadt, Rügenbrücke, Frankenteich und Bahngleisen):

    Keine Fördermittel für herunter gekommene Wohnungen
    an der Reiferbahn in Stralsund

    https://media.ostsee-zeitung.de/images/newsdes…7039b384943.jpg
    Direkteinbindung des Bilds der Ostseezeitung aufgehoben - bitte (endlich) das Urheberrecht beachten! (Palantir)
    Hier sollten Wohnungen entstehen, die auch für sozial schwach gestellte Menschen bezahlbar gewesen wären.

    Stralsund (OZ), 18.4.13
    Darüber informierte der Chef der Stadterneuerungsgesellschaft (SES), Peter Boie, auf der Bürgerschaftssitzung am Donnerstag.

    Die Stralsunder Wohnungsbaugesellschaft (SWG) will die 220 herunter gekommenen Wohnungen aus den 1950er-Jahren mit Hilfe von Fördermitteln so modernisieren, dass sie auch für sozial Schwache bezahlbar bleiben.

    Aus dem Bauministerium habe es jedoch eine Absage gegeben, weil das Projekt wirtschaftlich nicht vertretbar wäre. Verwiesen wird auf leerstehende Wohnungen in Grünhufe. Hält Schwerin an der Absage fest, sollen die Häuser abgerissen werden.

    https://www.ostsee-zeitung.de/stralsund/inde…news&id=3749027

  • Damit nicht genug - diese Woche war in städtebaulicher Hinsicht sehr ergiebig für die Welterbe- und Hansestadt vor Rügen:
    Der städtische Kauf des Hafenspeichers Silo III von 1910 vor der Altstadt eröffnet gänzlich neue Entwicklungsmöglichkeiten. Zuvor war dieser in der Hand der Geitreide AG, die kein Nutzungskonzept für den historischen Putzspeicher entwickeln konnte.

    Hansestadt kauft Hafenspeicher


    Der Hafenspeicher Silo III, in den 1910ern an der Hafenstraße 16 in Stralsund errichtet (alias "Putzspeicher")

    Stralsund (OZ), 19.04.2013
    Den alten Hafenspeicher neben dem Parkhaus Ozeaneum hat die Hansestadt für ihr Sondervermögen angekauft.

    Darüber informierte Peter Boie, Chef der Stadterneuerungsgesellschaft, in der jüngsten Bürgerschaftssitzung. Was die Stadt mit dem Speicher vorhat, dazu machte er keine Angaben.

    Zunächst soll ein städtebauliches Entwicklungskonzept für das gesamte Quartier entwickelt werden. Um sich hier alle Möglichkeiten offen zu lassen, hat sich die Stadt das Objekt offenbar gesichert.

    Boie machte aber deutlich, dass die Hafennutzung in diesem Bereich auch künftig Vorrang hat.

    Quelle: https://www.ostsee-zeitung.de/stralsund/inde…news&id=3750158 // http://www.ostsee-zeitung.de/Vorpommern/Str…t-Hafenspeicher

    Auführlicherer Artikel: http://www.ostsee-zeitung.de/ozdigital/Druc…etag=20.04.2013


    Weitere Bilder von Silo 3 auf der Hafeninsel: https://commons.wikimedia.org/wiki/Category:…%28Stralsund%29

  • erbse: Wie siehts jetzt eigentlich mit Quartier 17 aus? Sollte doch dann bald fertig sein in diesem Jahr. Aktuelle Bilder wären super da die Internetpräsenz von Q.17 nicht viel hergibt. :foto:

    Plus Outre

  • Hallo Lupi und Neußer: euch kann geholfen werden. Ich bin momentan auf Rügen im Urlaub und habe gestern in Stralsund Photos vom Quartier 17 aufgenommen, dem großen Neubauprojekt in zentraler Lage der Stralsunder Altstadt. Photografisch habe ich dabei diesen Neubaublock einmal umrundet. Meine Eindrücke sind sehr gemischt. Erfreulicherweise gibt es einige halbwegs an das historische Stadtbild angepasste Neubauten. Allerdings sind diese nur in der Minderzahl und zum Teil von grässlichen Modernistenbauten umgeben. Von daher natürlich besser als manch anderes Neubauprojekt in deutschen Altstädten, aber erbärmlich im Vergleich zur historischen Bebauung von Stralsund oder dem, was in Dresden oder Frankfurt in ähnlich zentraler Lage errichtet wird.

    Einmal editiert, zuletzt von -Frank- (31. August 2013 um 15:33)

  • Hier im ersten Bild sind rechts übrigens die beiden einzigen in den Neubaublock integrierten Häuser zu sehen, die den Krieg unzerstört überstanden hatten:

  • Vielen Dank für die Bilder vom Quartier 17. Ich habe auch einen durchwachsenen Eindruck vom Ganzen.
    Lobenswert ist die angedeutete Kleinteiligkeit, sowie einige gute Einzelstücke wie der Backsteinbau.
    Ein paar mehr Giebel hätte ich mir gewünscht.

    Plus Outre

  • Hallo Frank,

    danke für die aktuellen Bilder.

    Ich halte das Projekt für größtenteils & halbwegs in Ordnung. Der schwächste und schlechteste Abschnitt befindet sich m. E. ausgerechnet direkt an der Ecke Ossenmeyerstraße/Badenstraße hinter dem Rathaus. Die plumpen Flachdächer gehen dort einfach gar nicht - zumal auch der Nikolaikirchblick dadurch schwer beeinträchtigt wird. Auch das zweite Haus links von den zwei Altbauten an der Badenstraße ist ein Griff ins Klo, finde ich. Die Gestaltung zur Heilgeiststraße ist zwar auch nicht so prickelnd, aber da die Umgebung dort gegenüber ohnehin bereits mit Großbauten verbockt ist, fällt es nicht ganz so schwer ins Gewicht.

    Falls du nochmals von Rügen nach Stralsund kommst - zwei Bitten um fotografische Besichtigung:

    Diese Häuser in der Böttcherstraße nahe beim Meeresmuseum (Bild von 2012).

    Der Kampische Hof in der Mühlenstraße (Bild von 2012).

    Würde mich interessieren, was sich dort getan hat.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Wie Lupi bereits erwähnt hat, ist das Bemühen um Kleinteiligkeit lobenswert, die Ausführung ist aber durchwachsen bis unbefriedigend. Einige Bauten deuten gewisse Bemühungen zur Gestaltung an, andere sind einfach nur banal. Insgesamt ein Komplex, der viele Chancen verschenkt und sicher in 50 Jahren wieder verschwunden sein wird, wie vermutlich 90% der Gebäude, die heute errichtet werden.

    @ Frank

    danke für die Bilder und ich wünsche dir noch einen schönen Resturlab auf Rügen :smile:

    APH - am Puls der Zeit

  • Hallo Palantir, leider kann ich dir nicht weiterhelfen. Ich war diese Woche zwar zweimal in Stralsund, hatte aber auf diese Häuser nicht besonders geachtet und in Stralsund auch, abgesehen vom Quartier 17, nicht viel photographiert, da ich vor ein paar Jahren schon Stralsund für meine Bildsammlung umfassend abgelichtet hatte.

    Danke wissen.de :)

  • Vielen Dank für die ausführliche Bilderreihe, -Frank-!

    In der Ansicht der Webcam , sieht man schon einige Veränderungen zu den bekannten Modellen. Leider nur negative Veränderungen. Weggelassene Gauben, veränderte Fensteraufteilungen und andere Farben. Hier , zum Beispiel, sieht man, daß das zweite Gebäude in der Kleinschmiedstraße (von der Ecke Heilgeist / Kleinschmied) eigentlich in gelbem Farbton geplant war. Nun ist es weiss :sad: .
    In dieser Ansicht (rechts), erkennt man kleine Gauben auf dem gelben Eckhaus. In der Realität wurden diese anscheinend weggespart. Die Idee der Häuser mit den grünen Stahlstreben fanden die Architekten wohl dermaßen genial, daß auf jeder Straße mindestens eines davon reingeknallt wurde.

    Insgesamt jedoch auf jeden Fall recht positiv und viel besser als die allermeisten innerstädtischen Neubauprojekte. Verschiedene Höhen, verschiedene Farben und verschiedene Breiten würden schon fast für eine ansehnliche Bebauung genügen. Doch leider sind diese Minimalanforderungen für etliche Neubauriegel schon zu viel.