Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Dass das TR verschwunden ist, das ist wirklich großartig! Ich war jetzt auf der Do-Römer Homepage und muss sagen, dass ich mich schon sehr auf die Rekonstruktionen freien werde. Ich finde es aber trotzdem schade, dass es auch in F den einen der anderen Füllbau gibt, der so überhaupt nicht ins Quartie passen wird. Schade, dass die Fer die Fehler der DDner hier nachahmen. Wenigstens den Hühnermarkt hätte ich mir als stimmigen Platz ohne unnotwendigen Brüche gewünscht.

    Mein ihr, dass in der Fer Altstadt in Zukunft noch mehr Rekos drinnen sind? Die Schirn ist ja genauso eine Bausünde wie das TR. Beonders fein wäre es aber, wenn am Römer selbst noch Rekos zurück kämen. Die 50er Jahre Häuschen sind zwar lieblich, aber nichts zB gegen ein wiederaufgebautes Salzhaus!

  • Dieses Thema hatten wir ja nun wirklich schon sehr oft.

    Der Hühnermarkt hat ja nun faktisch so gut wie keine Brüche, sondern stellt ein relativ stimmiges Ensemble dar. Die Füllbauten sind kein "Fehler", sondern das Ergebnis des Komprommisses mit der Architektenschaft. Es sei denn man wertet die Vorbehalte der im BdA organisierten Architekten und deren Vorliebe für Neubauten generell als "Fehler". Die Leute von "Pro Altstadt" haben sich ja für mehr Rekonstruktionen ausgesprochen, aber letztlich haben sie nicht das letzte Wort.

    Bezüglich der Rekonstruktionen der Zukunft wurde schon des öfteren vermerkt, dass derzeit vermutlich in dem Bereich mittelfristig das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Die Schirn wird mittelfristig nicht abgerissen. Es ist fraglich, ob ein Abriss der sehr beliebten Kunsthalle auf ähnliche Erleichterung fiele wie der Abriss des weitgehend wirklich verhassten Technischen Rathauses. Das Salzhaus wird nicht rekonstruiert, weil die Nachfolgebauten bereits unter Denkmalschutz stehen. Anders sieht es womöglich südlich des Römers aus. Dort allerdings wären die Eigentumsverhältnisse zu prüfen.

    Wo Rekonstruktionen theoretisch in absehbarer Zukunft möglich sind?
    - Es gibt bereits Ideen für eine Neugestaltung des Areals südlich des Römer, an der Alten Mainzer Gasse. In diesem Forum wurde schon darüber diskutiert (siehe hier). Inwieweit sich die Politik einmal davon inspirieren lässt, steht in den Sternen. Machbar wäre es wohl.
    - Als Rekonstruktion möglich wäre die Alte Börse auf dem heutigen Paulsplatz. Die Fläche ist frei. Es müssten einige Bäume gefällt oder versetzt werden. Man müsste den Bürgern klar machen, dass durch die Verengung des Platzes ein Zugewinn an stadträumlicher Lebensqualität entstehen könnte. Z.B. wenn in dem Gebäude Restaurants und Cafés untergebracht würden.
    - Ebenfalls als Rekonstruktion möglich sind die kleinen Garküchenhäuser am Weckmarkt südlich des Doms (es die kleinen Häuser am rechten Bildrand hier). Dort befinden sich derzeit einige Parkplätze, die man vielleicht kompensieren müsste. Hier stellt sich die Frage, welche Funktion die kleinen Gebäude übernehmen könnten. Auch hier urige Gastronomie? Ein Touristen-Info-Büro?...
    - Der Rathausturm "Langer Franz" ist ja bereits mittelfristig zur Rekonstruktion vorgesehen, wenn es nach Christoph Mäckler ginge.
    - Ich persönlich gehe noch von der Chance von Rekonstruktionen auf der Südseite der Saalgasse aus, also gegenüber den postmodernen Häusern. Das allerdings nur, wenn die architektonisch teils wertlosen Häuser der Saalgassen-Südseite zum Abriss anstehen und die Vorkriegsbebauung ausreichend dokumentiert ist.

    Allerdings muss man sich bewusst sein, dass die Zeiten sprudelnder Steuereinnahmen für die Stadt Frankfurt nicht unbedingt unendlich andauern werden. Sollte es zu einem Konjunktureinbruch kommen, dann ist für solche Idee ohnehin vermutlich kaum noch das Geld da. Das Problem betrifft allerdings ganz Deutschland.

  • Bezüglich der Rekonstruktionen der Zukunft wurde schon des öfteren vermerkt, dass derzeit vermutlich in dem Bereich mittelfristig das Ende der Fahnenstange erreicht ist. Die Schirn wird mittelfristig nicht abgerissen. Es ist fraglich, ob ein Abriss der sehr beliebten Kunsthalle auf ähnliche Erleichterung fiele wie der Abriss des weitgehend wirklich verhassten Technischen Rathauses. Das Salzhaus wird nicht rekonstruiert, weil die Nachfolgebauten bereits unter Denkmalschutz stehen. Anders sieht es womöglich südlich des Römers aus. Dort allerdings wären die Eigentumsverhältnisse zu prüfen.


    - Als Rekonstruktion möglich wäre die Alte Börse auf dem heutigen Paulsplatz. Die Fläche ist frei. Es müssten einige Bäume gefällt oder versetzt werden. Man müsste den Bürgern klar machen, dass durch die Verengung des Platzes ein Zugewinn an stadträumlicher Lebensqualität entstehen könnte. Z.B. wenn in dem Gebäude Restaurants und Cafés untergebracht würden.
    - Ebenfalls als Rekonstruktion möglich sind die kleinen Garküchenhäuser am Weckmarkt südlich des Doms (es die kleinen Häuser am rechten Bildrand hier). Dort befinden sich derzeit einige Parkplätze, die man vielleicht kompensieren müsste. Hier stellt sich die Frage, welche Funktion die kleinen Gebäude übernehmen könnten. Auch hier urige Gastronomie? Ein Touristen-Info-Büro?...
    - Der Rathausturm "Langer Franz" ist ja bereits mittelfristig zur Rekonstruktion vorgesehen, wenn es nach Christoph Mäckler ginge.

    Ich glaube die Alte Börse kannst Du vergessen. Der Paulsplatz hat die heutige Größe seit über 60 Jahren und dient als Budenplatz für den Weihnachtsmarkt, und da wird niemand an einer Verkleinerung interessiert sein. Café/Restaurant ist natürlich immer eine Möglichkeit, aber ich würde lieber gar nicht erst eine Bebauung ins Spiel bringen, denn das könnte versehentlich die Leute auf den Plan rufen, die dann so etwas planen und damit viele Leute begeistern würden - und dann doch besser gar nichts. Es sei denn es käme ein steinreicher Mann, der anbietet, die Alte Börse oder gar nichts zu rekonstruieren. Aber es kommt ja nicht mal jemand, der die Turmspitze des Langen Franz rekonstruiert. Dabei wäre da der politische Widerstand vermutlich gleich Null - wenn jemand Geld gäbe, könnte er sofort loslegen. sad:)

    Da würde ich den Garküchenhäusern schon etwas bessere Chancen einräumen.

    Und das Salzhaus? Neben der leidigen Geldfrage hätten wir es hier wohl mit einem Fall zu tun, der mit dem "Fall Pellerhaus" vergleichbar ist. Wenn Geld und politischer Wille da wären, würde man den Denkmalschutz schon irgendwie in den Griff bekommen.

    Man sollte sich an die mehr oder weniger machbaren Maßnahmen halten. Langer Franz, Kämmerei-Dach, und das Haus zum Kranich (wem auch immer das heute gehört) wären meine Favoriten. Hätten alle drei wieder ihre alte Gestalt, wäre die Ecke Römerberg/Paulsplatz mehr als aufgewertet. Die Nachbarhäuser des "Kranich" in der Braubachstraße mit ihren verstümmelten Dachzonen sowie das nur noch im Erdgeschoss originale Haus zur Maus wären ebenfalls eher machbare Aufgaben. Tja - und das Dach der Paulskirche natürlich; aber da würde massiver ideologischer Widerstand drohen; hier "hülfe" vermutlich nur ein Brand, der das Nachkriegsdach zerstört, so dass man argumentieren könnte "wenn wir das Dach schon neumachen müssen, dann machen wir doch gleich das alte wieder druff"

  • Tja - und das Dach der Paulskirche natürlich; aber da würde massiver ideologischer Widerstand drohen;

    Hm... aber ehrlich: Warum ausgerechnet das alte Dach der Paulskirche rekonstruieren? Nur um des Rekonstruierens willen?
    Wenn schon, dann den alten Innenraum als historischen Ort der ersten dten. Demokratie.....(ich verstehe immer noch nicht, wie man dort auch noch die letzten Reste nach 1945 beseitigen konnte - diese Deppen. Die Grundstruktur des Raumes könnte noch da sein...)
    Aber ich fürchte, dass man da vergeblich wird drauf warten müssen. Ich denke Dtl. hat gerade gaaanz anderes zu tun....Ich betone: leider

  • "Schlossgespenst", ich wollte nur für "Exilwiener" beantworten, wo Rekonstruktionen in absehbarer Zukunft überhaupt möglich wären. Ansonsten teile ich Deine pessimistische Sicht.

    Paulskirche, Salzhaus halte ich derzeit für völlig illusorisch. Die Widerstände wären enorm. Zumal die Paulskirche als Symbol der Wiederaufbauphase ideologisch behaftet ist. Die Bevölkerung würde den Sinn der Geldausgabe kaum verstehen. Die Gefahr, dass bei einer Paulsplatz-Bebauung ein Glaspavillon entstehen würde, ist nicht von der Hand zu weisen. Es wäre jedenfalls ein Risiko.

    Ebenfalls skeptisch bin ich beim Haus zum Kranich incl. Nebenbebauung und dem Haus zur Maus. Vermutlich sind die Gebäude im Privatbesitz, also könnte nur durch Initiative der Eigentümer eine Änderung erfolgen. Und woher sollen die das Geld nehmen? Zumal es Ärger mit ihren Mietern incl. Mietausfälle gäbe. Ich vermute, dass dieser Zug leider abgefahren ist.

    Mehr Chancen rechne ich dem Langen Franz und dem Kämmerei-Dach zu. Allerdings die Kämmerei erst wieder in 20 Jahren, da das Flachdach ja gerade leider wieder saniert worden ist.

    Die Garküchen halte ich auch für möglich. Sage ich ja auch seit Jahren. Hier müsste man einige Parkplätze kompensieren, damit die Anwohner nicht auf die Barrikaden gehen. Und es müsste eine passende Nutzung her, mit der sich die Bürger gut anfreunden könnten.

  • Hm... aber ehrlich: Warum ausgerechnet das alte Dach der Paulskirche rekonstruieren? Nur um des Rekonstruierens willen?

    Nein, weil es das Originaldach war, das nicht zufällig einfach besser ausgesehen hat - man vergleiche nur dieses Bildmit dieserAnsicht - wobei ich zugeben muss, dass das heutige Kirchendach für Frankfurter Verhältnisse noch eine recht annehmbare Lösung darstellt; nicht zuletzt, wenn man bedenkt, was ein paar Meter weiter passiert ist mit dem Rathausdach, das kurz vorher immerhin noch so ausgesehen hatte und heute so aussieht - unfassbar, im Kopf der Verantwortlichen muss es genauso ausgesehen haben wie in der entkernten Kirchenruine.


    Und, ja, natürlich: Der eigentliche Frevel ist der Innenraum. Aber dem historischen Interieur würde ich, trotz der Nationalversammlung, noch schlechtere Rekonstruktionschancen einräumen.

  • Ebenfalls skeptisch bin ich beim Haus zum Kranich incl. Nebenbebauung und dem Haus zur Maus. Vermutlich sind die Gebäude im Privatbesitz, also könnte nur durch Initiative der Eigentümer eine Änderung erfolgen. Und woher sollen die das Geld nehmen? Zumal es Ärger mit ihren Mietern incl. Mietausfälle gäbe. Ich vermute, dass dieser Zug leider abgefahren ist.

    Tja, das kommt ganz drauf an, wem das eine oder andere Gebäude eines Tages gehört und wie der Eigentümer drauf ist. Wäre es z.B. jemand wie Günter Jauch, wäre so einiges möglich.

    Und da es ja selbst in Kassel jemanden gibt, der seinem verhunzten Haus immerhin die alte Fassade zurückgibt (siehe hier), sollte man vielleicht nichts ausschließen, auch wenn es nicht sehr wahrscheinlich ist.

  • Ich halte auch den Langen Franz, das Kämmerei-Dach und die Garküchen für am realistischsten. Die Parkplätze stehen ja schon seit zwei Jahren nicht mehr zur Verfügung (Baustellencontainer stehen dort), die wird also niemand vermissen.

    Das Gebäude ist auch recht günstig zu rekonstruieren, da recht klein, wenig Bauzier, keine Unterkellerung. Man müsste hier evtl. das Handwerk mit einbinden (Lehrbaustelle etc.)

  • Also ABSOLUT NOTWENDIG ist tatsächlich das Kämmerei-Dach und der Lange Franz - vor allem da Frankfurt immer mit seiner Skyline wirbt wäre doch der Lange Franz endlich auch ein historisches Gebäude/Turm in der Skyline:

    Ich verstehe nicht wieso - gefühlt - sich alle so nach dem Salzhaus sehnen? Ich finde den Nachkriegsaufbau mit dem Phönix aus der Asche und den integrierten alten Holzelementen ganz spannend zumindest so sehr, dass ich finde, dass es nicht zerstört bzw. verschwinden sollte.

    VIEL VIEL wichtiger finde ich das Haus Lichtenstein ! Auch weil es architektonisch und was das Material angeht mal etwas anderes / herausragendes am Römer ist/wäre es ist kein Fachwerk und auch nicht vergleichbar mit den beiden "Steinernen Häusern"

  • Ich bitte die Qualität der Aufnahmen zu entschuldigen. Es war schon dunkel, als ich an der Baustelle vorbeikam. Dementsprechend unscharf und pixelig sind die Bilder.

    Rechts das "Haus am Dom", in der Mitte die "Goldene Waage".

    "Goldene Waage".

    Ein Blick auf den nun vom "Stadthaus" überbauten "Archäologischen Garten".



    Krönungsweg.



    Ein (unscharfer) Blick durch den Bauzaun auf den ferne Baustelle des "Roten Hauses".



    Das neue "Haus zu den 3 Römern", links das "Steinerne Haus".



  • Das sieht alles schon sehr schön aus. Ich hoffe wirklich, daß die Frankfurter von ihrem neuen Quartier so begeistert sein werden, daß es zu einer ernsthaften Diskussion um die andere Seite des Römerberges und die Idee von "Reanimation Altstadt 2.0" kommt.

    Ein altstädtisches Gefüge beidseits des Platzes wäre einfach nur großartig.

  • Ich bin schon sehr auf das Endergebnis gespannt und die Rekos werden wunderschön! Trotzdem finde ich es schade, dass man wieder kein störungsfreies Esemble schaffen konnte/wollte.

    Wenn ich mir das "Haus am Dom" et cetera so ansehe oder auch den linken Nachbarn der "goldenen Waage", dann muss ich schon sagen, dass "moderne" Architektur einen Zumutung ist. Ich finde diese einfach nur hässlich und primitiv.

  • Eng, stickig, dunkel - so möchte heute keiner mehr leben - so tönten die Altstadtgegner, als die Aufbaupläne auf dem Tisch lagen. Mittlerweile wissen wir, dass die Wohnungen einen reißenden Absatz fanden und nun wissen wir, dass auch die kleinen Läden äußerst attraktiv sind. 135 Anfragen sind lt. FNP für die rund 30 Gewerbeflächen eingegangen: http://www.fnp.de/lokales/frankf…;art675,2439764

    ...

  • Mit dieser etwa zu rustikal geratenen Pseudo-Brandwand, einschließlich dieses seltsam deplatzierten künstlerisch bearbeiteten Steins kann ich mich noch immer nicht anfreunden:

  • Als Bonus:
    das neue "Salzhaus":

    ..., ich muss doch eins mal loswerden: Das neue Haus "Zu den drei Römern" finde ich nicht viel besser ähnelt dem wiederaufgebauten Salzhaus doch sehr. Somit fügt sich "Zu den drei Römern" zwar gut in das Areal ein aber wirklich hübsch ist es nicht (irgendwas am Dach fehlt find ich) und ich finde an eben dieser Stelle (Eingang zum Krönungsweg) ist das sehr schade.

    Ich erkenne zwar auch die Materialwahl an etc. aber irgendwie wirkt es platt...
    Wie gesagt es ist nicht schlecht aber eben auch nicht wirklich toll - woher sind eigentlich die Spolien die da verbaut wurden/werden - ich bin mal noch auf das Erdgeschossgewölbe gespannt.

    Gibt es eigentlich ein Bild/ eine Zeichnung wie es an der Stelle aussah als dort tatsächlich noch 3 Häuser standen?