Mal ein kleiner gestriger Gang um das Areal der Baustelle, die leider durch Planen und Zäune stark von Blicken abgeschirmt ist. Der Gang, der nur der Weg zu meinem Auto war, soll den Blick auf einige der erhaltenen historischen Gebäude und der interessanten 50er-Jahre-Gestaltung des unmittelbaren Altstadtareals lenken.
Der Dom, Domstraße, eine ganz andere Landmarke als die schrecklichen Hochhäuser hinter dem Palais Thurn und Taxis:
Die östliche Seite der Domstraße, vom Domeingang blickend, zeigt einige erhaltene Gebäude aus der Kaiserreich-Zeit:
(Leider ist das Bild etwas unscharf geworden)
Daneben eines der 50er-Jahre-Häuser mit den künstlerisch interessant gestalteten Erkern:
Neues Stadthaus an der Domecke:
Auf der Dom-Südseite das nach dem Krieg wiederhergestellte gotische Leinwandhaus:
Die Sicht von Süden:
Neben dem Leinwandhaus der 50er-Jahre-Bau, der das "Café Metropol" beherbergt. Blick auf das Gesamtgebäude und drei Architekturdetails.
In den Nachkriegs-Höfen finden sich zahlreiche alte Brunnen. Hinter dem "Metropol" z.B. der spätbarocke Freiheitsbrunnen.
Das soll kein reines Loblied auf den 50er-Jahre-Wiederaufbau sein, aber zur Differenzierung anregen. Zum einen zeigt sich, dass das Märchen vom baulichen Zwang in der Notzeit nicht wirklich stimmt. Es ist mit der Architektur, wie mit der geistigen Verfasstheit: In den 50er Jahren war noch weit gesünderes Maß vorhanden, die großen kreativen Sünden folgten erst in den folgenden Jahrzehnten, als das Wirtschaftswunder längst gegriffen hatte. Zum anderen gibt es auch Qualitätsunterschiede. Exemplarisch hier an der Straße "Zum Pfarrturm". Rechts einer der schmucklosen Nachkriegsbauten ohne künstlerischen Anspruch, der bedenkenlos abgerissen werden kann, links ein Gebäude mit einem doch interessanten Tordurchgang, also durchaus mit gestalterischen Qualitäten.
Dann noch zwei Impressionen vom Mainufer, Mainkai. Klassizistische Bebauung neben Gebäuden der 50er-Jahre.
Und dieses schmale Haus war noch vor wenigen Jahren ein erhaltenes Fachwerkhaus. Die Hessenschau berichtete einst, dass es einem "Liebhaber" für den absurd billigen Preis von 100.000 Mark (oder waren es schon Euro?) verkauft worden sei. Der "Liebhaber" ließ es umgehend abreißen und sich einen Kasten mit Glaserkern hinsetzen, damit der Mainblick besser zu genießen ist.