Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Das "Neuen Roten Haus" (Markt 15) ist jetzt tatsächlich auch entrüstet, soweit ich das gesehen habe. Davon habe ich aber leider kein aktuelles Bild. Aber hier mal ein paar Detail-Aufnahmen noch mit Gerüst - die Fenster werde noch versprosst sein, das sind Doppelfenster und nur die äußeren Fenster haben Sprossen, die da noch nicht eingesetzt sind:

  • Auf der Seite des Deutschen Architektur Forums ist das "Neuen Roten Haus" (Markt 15) aus weiter Entfernung zu sehen:

    http://www.deutsches-architektur-forum.de/forum/showthre…t=10345&page=63

    (Siehe Post von Schmittchen vom 25.02.17 um 23:04.)

    Hier auch im Detail (stark vergrößert):

    https://abload.de/img/nordfassadenparmn.jpg

    Tolle Bilder sind das hier und auch in den anderen Foren. cclap:)

    Die farbigen Rahmen um die Fenster beim "Rotes Haus" (Markt 17) werden nicht realisiert? Schade eigentlich. Diese sind ja auf den Visualisierungen und vor allem auf alten Aufnahmen zu erkennen...

  • Ein bisschen bin ich erschrocken, als ich gesehen habe, dass die Gurt- und Fenstersimsen auch in Rotbraun gestrichen wurden. Die Version in den Ansichten auf der DomRömer-Seite mit diesen in hell gestrichenen Elementen sieht besser aus als die jetzt realisierte Version.

    Auf Fotos um 1900 ist zu sehen, dass diese damals tatsächlich heller gestrichen waren als nach etwa 1920. Damals besass das Haus zudem noch hell gestrichene Ecklisenen, was noch besser aussah! Kaiserpalast hat eine sehr alte Ansicht dazu kürzlich eingestellt. Ich besitze die gleiche Karte im Original, und sie ist 1902 gelaufen:


    Die farbigen Rahmen um die Fenster beim "Rotes Haus" (Markt 17) werden nicht realisiert? Schade eigentlich. Diese sind ja auf den Visualisierungen und vor allem auf alten Aufnahmen zu erkennen...

    Bei der letzten Aussenrenovation um 1915/1920 wurden diese Fensterrahmen viel schmaler gestrichen als vorher. Die breiteren Rahmen waren vorteilhafter und authentischer. Nach dieser Renovation und auch jetzt wirken die Fenster wie in die Wand eingeschnitten. Für Frankfurt unüblich, was in Nürnberg aber die Regel war.


    Ganz kitschig finde ich zudem, dass bei den Erdgeschossstützen die horizontalen Profile und bei den Kopfbügen die Fasen rot herausgeholt worden sind. Dass war ganz bestimmt nie so! Dem archaischen Eindruck dieser jahrhundertealten Konstruktion ist dies abträglich. Auch vor zwei- und dreihundert Jahren nicht! Ins gleiche Kapitel fällt auch das farbliche Herausholen von schmiedeisernen Beschlägen, sei es an konstruktiven Bauteilen wie dem Schirnvordach oder generell an Fenstern und Fensterläden. Ich habe noch nie einen historischen Befund vorgefunden, wo das so war. Das ist eine Sitte aus dem 20. Jahrhundert, die nur unnötig die Baukosten in die Höhe treibt! Bis vor hundert Jahren hat man jeweils immer darüber hinweggepinselt!

    Wunderbare Detailverliebtheit bei den Beschlägen (diese sind für die Lackierung noch mit gelbem Klebeband "abgeklebt").


    Es mag sich vielleicht jetzt wieder jemand stören, dass bereits vor Fertigstellung des Hauses Kritik geübt wird, obwohl wir eine Rekonstruktion mehr zurück haben und wir um jedes solche Haus froh sein sollten. Ich möchte es aber als Kritik auf hohem Niveau bezeichnen, bei der ich mich frage, weshalb immer wieder die gleichen Fehler gemacht werden. Kardinal und ich haben schon mehrmals darauf hingewiesen, dass das Rote Haus eine Zangengeburt ist, leider. Architekt Jourdan, der den Auftrag erst während des Bauvorganges übernommen hatte, hat aber das Beste daraus gemacht. Nur bezüglich Farbharmonie haben Jourdan und ich offenbar das Heu nicht auf der gleichen Bühne. Auch bei der Goldenen Waage stören die dunkelblau hervorgehobenen horizontalen Profile, die sich mit dem Rot des Fachwerks überhaupt nicht vertragen! Blau war früher ein sehr teures Pigment, das "mit Gold abgewogen wurde". So eine kostbare Farbe hätte man im 17. Jahrhundert niemals für so ein gewöhnliches Profil verwendet! Jetzt sieht es wie eine Kombination von rot/gelb/blau aus dem Legosortiment aus: Bild.

    Ein Bauforscher oder versierter Kunsthistoriker im Gestaltungsbeirat hätte das ganze Quartier noch besser gemacht, als es schon ist.

  • Die meisten Gerüste sind verschwunden, sogar am Neuen Roten Haus.

    Mir gefällt das Rot sehr gut


    Besser lässt sich das Neue Rote Haus Markt 15) leider nicht einfangen


    Von Ferne grüßt Stoltze


    Detail Balken und Schirn am Roten Haus (Markt 17)


    Rückseite Markt 36, auch hier sind Spolien angebracht


    Spolien Kragsteine an der Rückseite von Markt 36


    Hier nochmal die Spolien im Sockelgeschoss Vorderseite Markt 36.

    Auch wenn es eine "moderne Interpretation" wurde, ist das Resultat von Markt 36 allemal besser als die karge Visu auf der Dom-Römer-Website

    http://www.domroemer.de/markt-36

  • Vor laaanger Zeit hieß es doch mal, dass der "Schöppenbrunnen" von seinem aktuellen Standort im Abseits auf dem Fried Lübbecke Platz, (schon diesen gruseligen "Platz" nach Fried Lübbecke http://www.freunde-frankfurts.de/verein/luebbecke.html zu benennen, ist grausam) , versetzt werden sollte, und zwar auf den Platz vor die goldene Waage:


    Also gestern stand der Brunnen noch dort, von Ausbau oder Versetzungsarbeiten nix zu sehen


    Aber auch am vermeintlich neuen Standort, vor der goldenen Waage, ist beim besten Willen nicht zu erkennen, wo der Brunnen einmal montiert werden würde ... m.W. sollte er so stehen, dass er den Eingang zum Stadthaus "im Rücken" haben sollte ...

    Weiß jemand etwas darüber?


  • Das Thema ist leider vom Tisch. Der Brunnen bleibt, wo er ist und kommt nicht vor die Goldene Waage. Denkmalschützer hatten befürchtet, dass er einen Transport nicht unbeschadet übersteht. Stand gestern in der FAZ.

  • Zur Begründung der Denkmalschützer, warum man den Brunnen nicht vor die goldene Waage transloziren könne, fällt mir nur ein: "Ausreden gibt es ja viele, wenn man nicht will".

  • Es wird an den Standort an der Goldenen Waage allerdings wieder die einst nahe dem Technischen Rathaus gelegene Bodenplatte zur Erinnerung an die Zerstörung der Altstadt ins Pflaster eingelassen werden.

    http://album.weitblickforum.de/data/media/61/…urt1107_016.jpg

    Allerdings reicht den Politikern dieser Hinweis heute nicht mehr. Es soll laut Plänen der Stadt ein neuer, zweiter Ring um die Bodenplatte gelegt werden, in dem explizit auf die "Deutsche Schuld" hingewiesen wird.

  • Ich habe eher die Befürchtung, dass der Brunnen die Zeit nicht mehr lange am aktuellen Standort übersteht.
    Wenn das gute Stück im Osten Deutschlands stehen würde, wäre schon längst eine Restaurierung im Gange.
    Und nach Abschluss der Arbeiten würden alle Denkmalschützer unisono zugeben, dass sie schon immer für den neuen Ort gewesen sind.

  • Ich habe eher die Befürchtung, dass der Brunnen die Zeit nicht mehr lange am aktuellen Standort übersteht.

    Hast Du dafür eine Begründung? Die Frankfurter Brunnen werden eigentlich regelmäßig renoviert. Wie derzeit z.B. beim Gerechtigkeitsbrunnen. Und das hier angesprochene Stück macht nun keinen richtig baufälligen Eindruck. Es kann aber sein, dass eine Umsetzung Substanzverluste mit sich bringen könnte. Das vermag ich nicht zu beurteilen.

  • Manometer, der Bereich Hühnermarkt ist b.a.w. unzugänglich, daher gibt es leider keine neuen Bilder vom Esslinger oder vom neuen Roten Haus. Es sei denn jemand nimmt mal wieder an einer Führung teil.

    Nochmal zurück zum Schöppenbrunnen:

    Sicher wünsche ich mir hier einen prominenteren Standort als den jetzigen. Ob aber der kleine Platz vor der goldenen Waage dafür geeignet gewesen wäre, bin ich mir nicht so sicher.

    Der Platz ist ohnehin eng und eher dunkel, eingezwängt von Stadthaus, Haus am Dom und verschattet durch den Baum.

    Auch hat der Platz bereits einen unangefochtenen Blickfang, die goldene Waage. Daneben wäre der Schöppenbrunen eher untergegangen.

    Daher hoffe ich eher auf eine Chance an anderer Stelle (sofern der Denkmalschutz es zulässt).

    Einmal editiert, zuletzt von Bautradition (5. März 2018 um 09:12)

  • Der Schöppenbrunnen sollte meiner Meinung nach bis auf weiteres da verbleiben wo er ist. Ich sehe keinen Sinn darin jetzt alle verbliebenen Reste der historischen Altstadt in den rekonstruierten Teil zu verbringen.

    Am jetzigen Standort erinnert der Brunnen daran, dass auch dort Altstadt ist und kann so zu positiven Ideen für die Umgestaltung des Bereichs zwischen Rathaus und Main anregen.

    Eine Versetzung würde ich allerdings befürworten, wenn diese an den Ursrünglichen Standort erfolen würde. Dieser dürfte allerdungs durch das Stadthaus überbaur sein. Bei einer Neugestaltung des Bereich südlich vor den Domturm, an Stelle der des ehemaligen Krautmarktes, wäre es allerdings auch fast zwingend den Brunnen fort aufzustellen.