Frankfurt a. M. - Altstadt - Dom-Römer-Areal

  • Bei allen anderen Gebäuden sind die Verschieferungen ja fertig, also entsprechend dem letzten Stand der Planung. Im letzten Projektfilm war der Vordere Schildknecht nur weiß verputzt zu sehen. Also müsste man annehmen, dass dann doch wieder der vorige Entwurf ohne Verschieferung eingesetzt wurde, oder nicht?

  • Ja, Bautradition, man fragt sich, warum Markt 30 - wenn schon aufgrund von Praktikabiltät und Kostengründen eine Rekonstruktion nicht möglich ist - z. B. durchgehend so ein schmutziges Braun als Fassadenfarbe hat (Anknüpfung an das Fachwerk des eigentlichen Gebäudes, das da stand?), oder wieso man für so etwa Simples überhaupt einen teuren Architektenwettbewerb veranstaltet...

  • Die neue Altstadt wird sehr schön, mit den Neubauten kann ich insgesamt gut leben. Die Qualität des Quartiers scheint wirklich sehr hoch zu sein. Wenn man bedenkt was hier geplant war eine unglaubliche Entwicklung!

    In meiner Heimatstadt Odense wird der älteste Teil der Stadt gerade neugebaut nachdem man in 1970 die 3 (!) Marktplätze abgerissen hat. So wie in Frankfurt wird es leider nicht kommen http://fragadetilby.dk/topmenu/vinder…er%20og%20byrum

    Da wird man schon neidisch.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • In meiner Heimatstadt Odense wird der älteste Teil der Stadt gerade neugebaut nachdem man in 1970 die 3 (!) Marktplätze abgerissen hat.

    Was war denn das für eine Barbarei? Hast Du Aufnahmen der alten Marktplätze?


    Moderationshinweis (Riegel):
    Bitte beim Thema bleiben und weitere Infos zu Odense in einem separaten Strang posten.

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Anlässlich der "Ausrüstung" von Markt 28 "Würzgarten" habe ich das bessere Wetter heute genutzt um ein paar Handypics zu machen. Dabei kam es mir auf der Baustelle wiedermal so vor, als ob Frankfurt alles täte, dass man ja keinen Blick auf die kommende Herrlichkeit werfen kann: Zäune, Folien, Gerüste überall.

    Der "Würzgarten befindet sich versteckt hinter einem über 2 Meter hohen, roten Bretterzaun (auf nachfolgendem Bild sieht man den Zaun und eine "Biertischgarnitur" davor, die wie Spielzeug wirkt.



    Also strecken ....



    Zum Glück gibt's aber ein Loch im Bauzaun, hier nun "Würzgarten"



    Fortsetzung folgt nach dem Abenessen :D

  • Also gut, dann geht's jetzt weiter:

    Im Rebstockhof wachsen die Sockelgeschosse empor - auch hier Foto über meterhohes Tor gemacht - der Wachmann hat mich vorher erstmal skeptisch gemustert.



    Hier nochmal das schöne Haus "Zu den drei Römern", Markt 40, mein heimlicher Favorit unter den Neubauten.

    Das Sockelgschoss geheimnisvoll folienverhangen:



    Der Blick hinter die Folien zeigt wunderbares. Man hat begonnen die ersten Spolien zu montieren!

    Mir hat's fast die Tränen in die Augen getrieben, es wird wundervoll.

    Von rechts unter die Plane gelunzt:





    Von links:



  • Soooo schön! Ich bin begeistert! Man darf in Zukunft bitte NUR noch so bauen! Merkt Ihr auch, wie gut es einem beim Betrachten dieser Häuser geht! Bauherren, die pro futuro anders Bauen hätten bei mir eine hohe Verschandelungssteuer zu zahlen.

  • Ich will nur Hoffen das in " naher bzw. näherer " Zukunft der Rest der Innenstadt innerhalb der Wallanlagen etwas angeglichen wird , so das keine Traditionsinsel im 50 Jahre Bausubstanz - Dschungel steht :crying:

  • Dazu fehlt noch eine Rasengleistrasse bei der Straßenbahn in der Braubachstraße vor der Paulskirche und dem Kunstmuseum. So ließe sich der Stadtraum um die Altstadt insgesamt beruhigen und menschlicher gestalten.

  • Das Haus "zu den drei Römern" gefällt mir als Neubau außerordentlich gut.
    Wäre ich 25 Jahre jünger und nicht bereits 1991 das erste Mal in Frankfurt gewesen (und somit die ganze Geschichte seitdem kennen), so würde ich ein Baujahr zwischen 1910 und 1928 schätzen...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Ich finde, man muss dem ganzen Team um das Dom-Römer-Projekt wirklich mal ein großes Kpompliment machen. Und das schließt auch die Architekten explizit mit ein. Wir im APH sind da ja immer besonders kritisch und mosern vielleicht manchmal auch einen Tick zu viel, und da schließe ich mich voll mit ein, aber hier ist wirklich außerordentliches gelungen.

    Als ich mir gestern die Bilder des Würzgarten ansah, dachte ich, wow, was für ein schöner Altbau. Und das ist eigentlich das schönste Kopliment, was man einer Rekonstruktion machen kann. Anders als vielleicht in Dresden, wo alles irgendwie noch sehr gemacht aussieht, wirken die Rekos wie auch die Neubauten in Frankfurt sehr organisch. Und da zeigt sich einmal mehr die besondere Qualität dieses Projekts. Hier setzt man nämlich nicht nur architektonisch, sondern auch was die Bauausführung angeht Maßstäbe.

    Und wir sehen eben jetzt diese 5% bessere Leistung in allen Belangen, und ich bin zugegebenermaßen froh, dass man sie sieht. Ich kann mich nur wiederholen: Für die Rekonstruktionsbewegung ist die Frankfurter Altstadt sicherlich die Zielmarke, die in Zukunft Orientierung bietet für hoffentlich viele weitere Projekte dieser Art!

    APH - am Puls der Zeit