Dresden, Neumarkt - Allgemeines

  • Zitat von "bilderbuch"

    alle voll des Lobes ob der großartigen Rekonstruktionsleistung der Martinshof und nun sollen sie plötzlich Grund allen Übels sein?!


    Also ich persönlich war keineswegs voll des Lobes.
    Durch meine telefonische Direktschaltung in die Höhle der Löwen 8) habe ich immer wieder erfahren dürfen, dass Martinshof alles andere als der großherzige Investor mit Herz für Dresdens Altstadt zu sein scheint. Sogesehen passt die Entwicklung für mich ganz gut ins Bild.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich bin weit davon entfernt von "Herz" zu sprechen, da ich mir der fatalen Wirkung marodierenden Kapitals durchaus bewusst bin.
    Abgesehen davon hat der Martinshof das Grundstück Anfang 2006 erworben und ein Wiederaufbau des Hotel Stadt Rom wurde erst Anfang 2007 durch die CDU ins Gespräch gebracht. Vorher wurde eine Rekonstruktion als nicht vereinbar mit den Wohnzeilen an der Wilsdruffer angesehen und deshalb eine Baumpflanzung an Stelle des Hotels favorisiert.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Ja dann frage ich mich halt nur, warum Martinshof zuletzt selbst so ein großes Interesse daran hatte, das Stadt Rom als Erweiterung seiner Residenz zu errichten. :zwinkern:

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Ich bin kein Gegner des Hotel Stadt Rom, da es eines der wertvollsten Gebäude des Neumarktes war und städtebaulich für den Platz von enormer Bedeutung ist. Ohne den Bau zerfließt die Süd-West-Ecke im Nirgendwo. Allerdings sieht man an dieser Stelle sehr gut, was eine schlechte Stadtplanung mit fehlenden Bebauungsplänen anrichten kann. Ein abermaliges Armutszeugnis für Dresden!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Habt ihr das hier gesehen? Schsische Zeitung [online]

    Schon ein Unterschied zu dem mausgrauen, spiegellosen Treppenhäuschen (das Staffeldach hat man auch gleich weggelassen), das da in Wahrheit steht.
    Ist natürlich klar, dass da das Hotel Stadt Rom selbiges im doppelten Sinne in den Schatten stellt...dann ist das Teil nämlich eingekreist von prachtvollen Bauten ;) Übrigens, steht der Wohnblock der Wilsdruffer Straße nicht im Süden und wird damit zum eigentlichen Schattenspender??? Ganz nebenbei, viele alte Leute haben es gar nicht so gern, wenn ihnen vor allem im Sommer die Sonne so in die Fenster reinzimmert....das Ergebnis sieht von draußen dann sehr hübsch aus...nämlich wunderbar heruntergelassene Jalousien. ich finde diese ganze Diskussion an den Haaren herbeigezogen.

    Auch sonst finde ich es eine Barbarei, dass selbst der Denkmalschutz (!!!) das beliebige Verschieben des Hotels unterschützt, aber ich hatte es schon unter den Beitrag des DF geschrieben, jetzt, wo die Keller weggebaggert sind, ist ja quasi das Vorkriegsgedächtis des ursprünglichen Standortes eh ausgelöscht. Für mich wird der Denkmalschutz in Dresden allmählich eine echte Lächerlichkeit.

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Schatten über HSR? Na und? Früher standen alle Häuser dicht auf einander. Schatten: fast überall. Kein Argument um Stadt Rom nicht zu bauen. Die Visualisierung von AH zeigt klar wie schön die Bauten zu einander passen. Von der Neumarkt aus gesehen deckt Stadt Rom die DDR-Nachkriegsbauten der WD Strasse ab. Also her mit dem Hotel Stadt Rom!!!! :lachen:

  • So langsam wird es schräg, so werden Bauabstände Schattenwürfe oder ehemalige Fussgängerzonen herbeigezogen, um die Angelegenheit ins Wanken zu bringen.

  • rien ne va plus, wie s aussieht...

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Dresden hat einfach die unnachahmliche Gabe, sich selbst zu zerstören.
    Gab es einmal ein einziges brauchbares Konzept für den Stadtaufbau, dann wird es gleich wieder von allen Seiten aus sabotiert und zerstört....
    Jeder will es hier jedem recht machen, man ist harmoniesüchtig ohne Ende. Kaum einer ist bereit, Verantwortung zu übernehmen. Da kann ja dann nichts draus werden....

  • In Dresden ist es, insbesondere was den Neumarkt angeht, sehr ruhig geworden. Die Insider wissen, dass dies in Dresden noch nie etwas Gutes bedeutet hat.

    Vom British Hotel oder vom 2. Bauprojekt von Herrn Köllmann (Rampische 23-27, 31-33) hört man gar nichts mehr, genauso wie zum Q VIII der Baywobau oder dem Q VI, das doch schon vor 2 Jahren eigentlich an Herrn Prisco und Co. verkauft werden sollte.
    Auch um das Gewandhausareal ist es verdächtig ruhig.
    Das gleiche gilt für das Hotel Stadt Rom.
    Auch vom Q V hört man seit Wochen keine Neuigkeiten mehr.

    Entweder sind alle Beteiligten im Osterurlaub verloren gegangen oder hinter den Kulissen wird mal wieder im großen Stil intrigiert. Was nun wahrscheinlicher ist kann sich ja jeder selbst ausrechnen.

    Für alle die aber schon seit Jahren das Drama um den Neumarkt verfolgen ist eine solche Ruhe immer ein Alarmsignal gewesen, beim Hotel in der Rampischen war es doch ähnlich. Keine News und plötzlich waren die Bagger da.

    APH - am Puls der Zeit

  • Hören nur wir hier im Forum nichts mehr - oder hören auch die Dresdner in ihrer Stadt nichts mehr von diesen ganzen Vorhaben? Die Ortsansässigen kriegen doch immer mehr mit als andere Forumsnutzer, das ist bei Themen zu allen Städten so.

  • Zitat

    Neumarkt-Gesellschaft streitet über wuchtige Bauten in Dresden


    Der Verein kämpft um alte Stadtstrukturen nicht nur rund um die Frauenkirche. Er lehnt die Pläne für den Postplatz völlig ab.


    Große Pflastersteine liegen derzeit am Neumarkt. Sie sind für die Schloßstraße bestimmt. Doch das Bild hat Symbolik: Wie soll der Neumarkt und die Dresdner Innenstadt aufgebaut werden? Zu diesem Thema organisiert die Neumarkt-Gesellschaft zwei Veranstaltungen. Foto: Ralf Hirschberger/dpa
    Wie soll es mit dem Bauen in Dresdens Innenstadt weitergehen? Diese Frage will die Gesellschaft Historischer Neumarkt mit den Dresdner Stadträten am 16. Mai in der Dreikönigskirche diskutieren. Für den Tag zuvor hat sie ein hochkarätig besetztes Bausymposium zum Thema „Deutschland zwischen Tradition und Moderne“ organisiert. Zu beiden Veranstaltungen ist es nötig, sich anzumelden.

    Vor zehn Jahren hat sich die Gesellschaft gegründet, um rund um die Frauenkirche weitere Bauprojekte wie den Neubau am Coselpalais zu verhindern. „Es geht nicht nur um mehr Grün, sondern um die Qualität und Strukturen“, sagt Kunsthistoriker Stefan Hertzig. Der Advanta-Riegel und der Wilsdruffer Kubus seien abschreckende Beispiele. Dresden verfolge immer noch den Städtebau der 1960er- und 70er-Jahre. „Das muss sich ändern. Ich halte das Schürmannkonzept für Makulatur.“ (SZ/kle)


    http://www.sz-online.de

  • Zitat

    Dresden verfolge immer noch den Städtebau der 1960er- und 70er-Jahre.


    Schön, dass es der Presse mal so direkt gesagt wurde (auch im Hinblick auf Auto-Brücken-Straßen-Parkplatzpolitik).

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • In meinen Augen erreicht die GHND wenig, wenn sie sich jetzt auf den Postplatz "stürzen" will. Seine Planung zählt meiner Meinung nach zu dem Besten, was es nach der Wende in Dresden gab.
    Vielleicht wäre Dresden und der GHND mehr geholfen, wenn man sich langsam dem Neustädter Markt zuwendet und versucht an dieser Stelle etwas im Sinne einer Rekonstruktion zu bewegen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat

    In meinen Augen erreicht die GHND wenig, wenn sie sich jetzt auf den Postplatz "stürzen" will.

    Keine Angst, das tut sie nicht, sondern der Postplatz wurde nur als ein Paradebeispiel für das Versagen von moderner Architektur und Städtebau in Dresden angeführt.

    Zitat

    Seine Planung zählt meiner Meinung nach zu dem Besten, was es nach der Wende in Dresden gab.

    Die Schürmannsche Postplatzplanung ist megaloman und schlicht und ergreifend überholt, da sie in keinster Weise auf zur Zeit die "moderne" Zeitströmung der Europäischen Stadt Bezug nimmt.
    Es werden dort Baublöcke entstehen, gegen die der Wilsdruffer Kubus ein Zwerg ist - und die entstehende Atmosphäre wird einem das Blut in den Adern frieren lassen. Glaubt mir und schaut euch bitte mal die Bilder vom Stadtmodell an!

    Na ja - deshalb sollen dann dort ja jetzt überall Bäume hin.
    Wie hieß so was noch bei Hans Nadler? "Abpappeln."

  • das Schlimme ist ja, dass selbst die wenigen Dinge, die am Postplatz zu DDR-Zeiten noch als halbwegs vertretbar gewertet werden konnten, weggerissen und zugepflastert wurden. Zudem die (entschuldigt bitte) primitve Kunst ( wie ich hörte, soll der Mülleimer schon wieder beschädigt worden sein )...dieser ganze Mist zieht sich dann quasi die ganze Wilsdruffer Straße entlang bis zum Pirnaischen Platz....schaut euch alleine mal die Lampen ( Laternen kann man es nicht nennen ) entlang derselbigen an...diese neuen Dinger passen in ein Gewerbegebiet auf dem Dorf, aber nicht in ein Stadtzentrum...ich werd die Teile an diesem Wochenende mal fotographieren... da hatten die "Dresdner Tulpen" bedeutend mehr Charme... ganz zu schweigen vom Dresdner Brunnensterben ( kleine Kirchgasse, Brunnen vor dem Kulturpalast,...)

    ...kurze Zwischenfrage...am Postplatz gibt es ja noch letzte Reste der Vorkriegsbebauung (versteckt in einer mittlerweile zuwuchernden Wildnis)...jetzt sagt bloß, die werden bei der Neubebauung gleich mit beseitigt...

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Die neuen Lampen sind wirklich ein Graus. Leider hat sich bei der Beseitigung der alten Kandelaber keinerlei Widerstand geregt. Bezeichnenderweise habe ich genau die gleichen Bajonett-ähnlichen Laternen auch im Chemnitzer Stadtzentrum gesehen, wo sie auch nicht bedeutend schöner wirken, aber vielleicht besser ins Gesamtbild passen.
    Dagegen finde ich die neuen Lampen auf Postplatz und Prager Straße recht schön.

    @ DarkVision:

    Meinst du die Reste des alten Postamts? Die sollten, so stand es zumndest vor ein paar Wochen in der Zeitung, zu Loftwohnungen umgebaut, also tatsächlich erhalten werden.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Zitat

    Dagegen finde ich die neuen Lampen auf Postplatz und Prager Straße recht schön.

    Naja..schön...ich finde sie etwas weniger hässlich, als die an der Wilsdruffer..schön sind sie deswegen aber noch lange nicht

    da finde ich neuen Laternen am Heidenauer Boulevard schöner

    http://www.infokanal24.de/fotos_2008/sta…es/DSC_4725.jpg

    Gruß DV

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  • Gibt es eigentlich irgendwann mal irgendwas Neues aus Dresden. Nachrichten, Infos, bilder etc.
    Es wirkt ja fast als hätte man eine Nachrichtensperre verhängt!

    APH - am Puls der Zeit