Dresden, Neumarkt - Allgemeines

  • Es ist ja schön, dass er des Themas Gewandhaus annimmt, denn "Im April 2008 entschied der Dresdner Stadtrat, die Bebauung der Fläche für mindestens 10 Jahren auszusetzen und dann neu zu entscheiden. ". Ich weiß nicht, ob die Rekonstruktion eines bereits 1791 abgerissenen Gebäudes eine besonders gute städtebauliche Idee ist, aber sicherlich wird es dann nächstes Jahr wieder eine Diskussion geben, für die er sich bereits wappnen möchte.

    Äm... du bist wieder nicht richtig informiert: Diese Entscheidung ist schon lange nicht mehr aktuell.Der Stadtrat hat dann später endgültig die Nichtwiederbebauungg der Fläche beschlossen. Überleg doch mal: sonst könnten die USD und Blobel jetzt gar nicht bauen.... Nein: Die Begrünung kommt - und das ist auch gut so (in mehrfacher Hinsicht).

    Lach, also ich bin auch keiner Weise obrigkeitshörig. Glaser engagiert sich nicht - er kann es nicht lassen, verbrannte Erde zu schaffen.

  • Ämmm... Agon: Prof. Glaser ist der ehemalige Landeskonservator von Sachsen, ein ganz, ganz, ganz hohes und großes Tier!!!
    In allen Bereichen (Schloss, Oper, Frauenkirche) war und ist er stets FÜR Reko und historischen Wiederaufbau gewesen - nur nicht am Neumarkt, da ihm dort jemand von 25 Jahren die Schau gestohlen hat.


    Meinst Du, dass wenn es nicht diesen Fähigeren gegeben hätte und dieser Glaser nicht die Schau gestohlen hätte, der Neumarkt heute ohne diese leider doch vielen Bausünden (Innside Hotel, Metastasen Ecke Kimmerle,..., Mussolini Tempel Prisco) möglich geworden wäre? Wenn dem so ist und das vermute ich ganz stark bei dieser neurotischen glasigen Gestalt, wäre Glaser vermutlich einer der ersten gewesen, der auch für den Abriss des Kulturbalastmonsters eingetreten wäre, um den Neumarkt vollends stimmig abzurunden.

  • Ich dachte das wäre größer. So klein und am Bauzaun stört es nicht wirklich. Viele werden denken, dass es Schrott von der Baustelle ist.
    :D

    Wenn nicht anders angegeben, sind alle Bilder von mir.

  • Kunst im öffentlichen Raum ist in jedem Falle zu begrüßen. Warum sich diese aber scheinbar nur auf den Neumarkt beschränken muss, leuchtet mir nicht wirklich ein. Andere Plätze hätten Kunst im öffentlichen Raum weit dringender nötig. Immerhin kann ich mich noch gut an die temporäre Installation erinnern, die vor ca. zwei Jahren den Georgsplatz zierte. Für den Wiener- oder Dipp'ser Platz könnte man sich Ähnliches vorstellen. Dresden braucht mehr Kunst!

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Wenn das Teil auf nem vernünftigen Sockel stünde, statt auf dieser Hebebühne, könnte man es vielleicht sogar ertragen...

  • Warum sich diese aber scheinbar nur auf den Neumarkt beschränken muss, leuchtet mir nicht wirklich ein.

    Das ist doch nicht so schwer verständlich. Es geht diesen Künstlern doch nicht um Verschönerung der Stadt zur Freude der Bürger, am Ende noch in den vernachlässigten Arealen, sondern um Selbst-Vermarktung. Diese ist nun mal am prominenten Neumarkt vor der Frauenkirche am erfolgversprechendsten. Diese Leute wollen eben alle kleine Ottmar Hörls oder HA Schults werden. Vor allem, weil man von solcher Prominenz finanziell leben kann.

  • Das ist doch nicht so schwer verständlich. Es geht diesen Künstlern doch nicht um Verschönerung der Stadt zur Freude der Bürger, am Ende noch in den vernachlässigten Arealen, sondern um Selbst-Vermarktung.

    Ja sicher, aber Dresden ist doch keine Stadt, in der jeder sein Kunstwerk nach eigenem Gusto irgendwo abstellen darf. Immerhin haben wir bereits seit 1994 eine Kunstkommission, die sich für eine "lebendige Kunst im Stadtraum" einsetzt. Dazu sollte nicht nur der Neumarkt zählen.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe

  • Verstehe auch nicht, warum ausgerechnet der Neumarkt ständig vollgerümpelt werden muss. Der hat eigentlich genügend dauerhafte Standbilder zum Schmuck. Der Altmarkt hätte es wohl deutlich nötiger der gähnenden Leere entgegen zu wirken. Mein Vorschlag wäre ein zweiter Galgen analog zum schon bestehenden. Dazwischen könnte dann eine überdimensionale Hängematte gespannt werden.

  • Verstehe auch nicht, warum ausgerechnet der Neumarkt ständig vollgerümpelt werden muss.

    Das ist doch sonnenklar: es ist dieses zwittrige Verhalten der Verwaltung und Verantwortlichen: kein klares Bekenntnis zum Neumarkt und das dauernde Torpedieren von Bürgerinitiativen, Vereinen und dem gesunden Menschenverstand und zum anderen ein stetes Nutznießen aus der Existenz des Neumarktes nach GHND-Vorbild und Arbeit.

    Denen ists ja nichtmal peinlich, dass sie den Neumarkt bis zum letzten Quentchen vermarkten und als Dresdens Projektionsfläche No.1 geradezu ausnutzen - und in allem Umfeld und Reststadt mit größter Mühe dieses (selbst genutzte) Erfolgskonzept zu verhindern, zu hintertreiben und zu denunzieren nicht müde werden.

  • Denen ists ja nichtmal peinlich, dass sie den Neumarkt bis zum letzten Quentchen vermarkten und als Dresdens Projektionsfläche No.1 geradezu ausnutzen

    Hm... wer sind denn jetzt "denen"??

    Die LHStadt Dresden besteht aus zig unterschiedlichen Ämtern und Leuten, die alle beileibe nicht dasselbe wollen. Du darfst da nicht vom SPA etwa auf die Vermarktung schließen, da hat das eine mit dem andern rein gar nichts zu tun. Auch in der Politik ist sich doch das Stadtparlament nicht auch nur im Ansatz darüber im klaren, was man städtebaulich-archtektonisch mit Dresden will.... Deshalb läuft ja alles so dermaßen aus dem Ruder...

  • Ich denke, dass ich mit "denen" unser SPA im speziellen und die Stadtpolitik und Marketing im einzelnen meine. Namentliches Beispiel wär Frau Klepsch (die keinen Hehl aus ihrer Ablehnung des NMs macht und Kulturbürgermeisterin (und Denkmal) sein will), Herr Hilbert, der sich dort gern fotografieren lässt, aber kein greifbares Statement abgeben kann/will (zu städtebaulichen Themen), Herr Schmidt-Lamontain (pro Großinvestor, irritiert von Dresdner Bürgervereinen) und dann wird Frau Bunge ein Budget erhöht um das Ansehen DDs zu erhöhen und die zieht mit der Altstadt/Neumarkt ins Land.

    Das "aus dem Ruder laufen" stimm ich dir leider vollends zu.

  • Es fehlt halt der "große starke Mann" (oh welch böser Begriff), eine charismatische Persönlichkeit, die die Stadt beisammenhalten und angemessen repräsentieren könnte. In dieser Hinsicht hatte Dresden seit 1990 nur mehr als schwache Ober- wie auch Baubürgermeister, von denen niemand je wirklich Verantwortung übernehmen wollte. Just hatte es anfangs noch versucht, aber scheiterte ebenfalls.
    Alles kein Vergleich z. B. mit FfM gerade. Aber ist es sonstwo besser? Ich bezweifele es. In Berlin verfasert die Stimmannsche Vision dank Lüscher und R2G ja auch immer mehr....

  • Die SZ widmet sich in einem Überblicksartikel den aktuellen Bauarbeiten an den noch offenen Neumarkt-Quartieren:

    http://www.sz-online.de/nachrichten/de…lt-3684798.html

    Demnach dürften bis zum Herbst dieses Jahres die Arbeiten an den letzten noch freien Quartieren begonnen haben. Dann allerdings fehlt noch das Hotel Stadt Rom, dessen Realisierung aufgrund der Bauten an der Wilsdruffer Straße in den Sternen steht. Leider hat das Werkstattverfahren vor einigen Jahren hierzu keine überzeugenden Antworten liefern können.

    Wahre Baukunst ist immer objektiv und Ausdruck der inneren Struktur der Epoche, aus der sie wächst. Ludwig Mies van der Rohe