Bad Muskau - Weltkulturerbe Muskauer Park - Neues Schloss

  • Jene erfreuliche Meldung entstammt der Bild Online-Ausgabe.

    Zitat

    Zweite Löwen-Statue im Muskauer Park
    Donnerstag, 01. April 2010, 16:24 Uhr
    Bad Muskau (dpa/sn) - Vor dem Neuen Schloss in Bad Muskau (Kreis Görlitz) steht seit Donnerstag wieder ein goldenes Löwenpaar. Die zweite rekonstruierte Figur wurde auf der Schlossrampe im Fürst- Pückler-Park aufgestellt. Der erste Löwe hat schon im August 2009 auf einer Seite der Treppe seinen Platz. Die Originalskulpturen aus vergoldetem Zinkguss waren 1949 zum Einschmelzen verkauft worden. Die Rekonstruktion der Tierfiguren kostete rund 190 000 Euro, teilte der Staatsbetrieb Sächsisches Immobilien- und Baumanagement mit. Die Bronzefiguren wurden in der Kunstgießerei Lauchhammer (Brandenburg) gegossen.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Karasek: Vielen Dank für die neuen Photos. Ich bin besonders von der vielgestaltigen und zum Teil sehr filigranen Dachlandschaft beeindruckt. Und die von vielen sicherlich gewünschte Patina wird ja im Laufe der Zeit noch kommen :)

  • die Farbgestaltung erinnert mich spontan an eine - namentlich - berühmte Eiscremetorte...macht Appetit

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Spaghetti-Eis? :lachen:

    Ist aber wirklich schön geworden...

    Klar sieht vll. noch bisschen zu neu aus, dass wird sich aber schnell geben

    Auf dass das baukulturelle Gedächtnis der Städte in unser
    aller Interesse und für die Zukunft erhalten bleibt !

  • Die Stadt Muskau ist doch im Krieg weitestgehend zerstört worden.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "Flyer"

    Spaghetti-Eis? :lachen:

    Ist aber wirklich schön geworden...

    Klar sieht vll. noch bisschen zu neu aus, dass wird sich aber schnell geben


    Hier passt doch wohl Pückler-Eis am besten.

  • Hallo Karasek, als ich vor etwa einem Jahr um das Schloss gelaufen bin, hatten die Arbeiten auf der Rückseite und der linken Seite gerade erst begonnen. Hast du zufällig auch die anderen Seiten des Schlosses fotografiert und kannst vielleicht ein paar Bilder vom Baufortschitt zeigen?

    Hier sind zwei Ansichten von Ende März 2009:

  • Hallo Winson,

    ich bin zwar nicht Karasek und hatte auch kein "Karasekwetter", stelle hier aber dennoch ein paar Bilder von meinem Ausflug zum Pücklerschloss im April diesen Jahres hier ein.

    Gruß DV

    P.S. Noch ein Verweis zur Stadt --> http://www.architekturforum.net/viewtopic.php?p=109186#p109186">viewtopic.php?p=109186#p109186

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Danke für die Bilder!

    Zitat von "DarkVision"


    An diesem Bild möchte ich gerade so erkennen, dass auch die Fassade zwischen den Türmen kurz vor der Vollendung steht. Es wird wahrscheinlich nochmal ein ganz anderer Eindruck sein, wenn man ganz um das Schloss rumlaufen kann, ohne Gerüste, ohne verfallene Fassaden. Dennoch, mit der Dachlandschaft und den bereits fertiggestellten Bereichen finde ich das Wasserschloss nun doch dem Welterbetitel würdig, es ist etwas besonderes geworden.

  • Zitat von "Winson"

    An diesem Bild möchte ich gerade so erkennen, dass auch die Fassade zwischen den Türmen kurz vor der Vollendung steht.

    Jepp...dem ist auch so...nur das kleine Nebengebäude links hat noch die alte Fassade

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Zitat von "Winson"

    Dennoch, mit der Dachlandschaft und den bereits fertiggestellten Bereichen finde ich das Wasserschloss nun doch dem Welterbetitel würdig, es ist etwas besonderes geworden.


    Ich dagegen verstehe den Welterbetitel immer weniger. Bei allem Respekt, aber was soll denn bitte an diesem Schloss und dem dazugehörigen Park von so herausragender Bedeutung sein? Allenfalls die Größe der Parklandschaft erscheint mir hervorhebenswert. Sicher ganz nett anzuschauen, aber europa- oder zumindest deutschlandweit einmalig? Zudem befinden sich Bereiche des (größeren) polnischen Parkanteils nicht in perfektem Zustand.

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Naja, der Vergleich mit dem Taj Mahal hinkt dann doch etwas... :lachen:
    Aber ich finde den Park auch nicht welterbewürdig. Man vergleiche das mal mit ein paar Kreationen von Capability Brown in England, da ist Bad Muskau dann nur noch ein Park unter vielen. Ich schätze bei der Vergabe spielte der grenzüberschreitende Gedanke eine Rolle, auch wenn ich gerade die polnische Seite nun wirklich heruntergekommen und enttäuschend empfinde.

    Wegen der Anlegestelle: es gibt im Park bereits eine gut versteckte Anlegestelle. Scheinbar war es also früher üblich über die Kanäle zu schippern. Touristisch ist das zwar kaum nutzbar, aber zumindest wird das Schloss wohl eine Anlegestelle gehabt haben die sicherlich dann auch wiederkommt.

  • Der Titel 'Weltkulturerbe' ist doch ohnehin Quatsch, über den man als Mitteleuropäer nur ärgerlich oder hämisch hinwegsehen kann (obwohl er uns in Wien wahrlich gute Dienste geleistet hat).
    Dass gerade Objekte nicht allererster Bedeutung sich damit schmücken wollen, ist verständlich und eventuell sogar begrüßenswert - was braucht oder bräuchte auch Sanssouci diesen comischen Titel?
    Meistens steckt eine politische Absicht dahinter, etwas Bestimmtes auf lange Zeit zu erhalten, Musterbeispiel ist die Semmeringbahn bei uns in NÖ (als ob wir nichts anderes hätten...). Auch das ist legitim. ME war es auch mit dem DDer Elbtal so - schade, dass die Rechnung nicht aufgegangen ist.
    Dass die Muskauer Wiederaufbauleistung derart belohnt wird, ist mE ob der Anspornwirkung begrüßenswert.
    Warum also nicht - dass in D viel Wertvolleres rumsteht, ist kein Argument.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Meistens steckt eine politische Absicht dahinter, etwas Bestimmtes auf lange Zeit zu erhalten, Musterbeispiel ist die Semmeringbahn bei uns in NÖ (als ob wir nichts anderes hätten...).

    Wie wahr! die politische Absicht hinter die Erhaltung der Semmeringbahn leuchtet mir aber nicht auf Anhieb ein- ich kann da nur speculieren. Weißt Du mehr Ursus?

    Ich finde den Welterbetitel auch Quatsch, genauso wie der Titel "Kulturelle Hauptstadt Europas" die ab und zu vergeben wird, fast immer nicht nachvollziehbar weil aus politischen Gründen.

    Dennoch: ich glaube, daß z. B. das Welterbe Kölner Dom und Hildesheimer Dom und Michaeliskirche einen positiven Einfluß in diesen beiden Städten gehabt haben, in Köln durch Hochhausverhinderung und mehr integrale, klassische Stadtplanung, in Hildesheim selbst durch Rekonstruktion. Im Falle Dresden hat es in der Tat leider nicht geklappt.
    Es ist also angesagt, aus dieser politisch und finanziell hochdotierten Unsinn Vorteil zu holen. Dennoch könnte man m. E. ruhig auf Welterbeauszeichnungen verzichten.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Seh ich auch so, Brandmauer, auch für Wien war der Einfluss ein höchst positiver (Verhinderung von Hochhäusern in Landstraße).
    Die Kulturhauptstadtschaft hat sich für unsere Städten hingegen nur nachteilig ausgewirkt - siehe diese dummen, albernen Pseudomodernismen in Graz und Linz, unnötig wie ein Kropf.
    ad Semmeringbahn:
    Im Wesentlichen ging es um den sog. Semmeringbasistunnel, worüber zwischen den Bundesländern Steiermark und Niederösterreich ein Streit entstanden war. Stmk wollte eine günstigere Anbindung der Murz-Mürzfurche an Wien, NÖ bedeutete dies naturgemäß nichts (oder weniger) und gab vor, sich um die Trinkwasserbestände zu ängstigen (wahrscheinlich nicht ohne Grund, obzwar dieses Land sonst kaum Naturschutzinteressen nachkommt, schon gar nicht bei der endgültigen Verschandelung der Gegend durch die skandalöse Semmeringautobahn, verniedlichend 'Schnellstraße' genannt).
    Um den Tunnel nun obsolet erscheinen zu lassen bzw um argumentieren zu können, dass die Kosten dafür zu hoch seien (da man ja nun die alte Ghega-Bahnstrecke ohnehin erhalten muss), wurde die Semmeringbahn zum Weltkulturerbe erklärt.

    Nun, es gibt wahrlich schimmere Fehlentscheidungen. man könnte sogar meinen, hier stecke sogar ein beträchtliches Maß an Klugheit dahinter, das dem nö Landeshauptmann eigentlich nicht zuzubilligen ist.

    Bei Muskau liegt das Bestreben auf der Hand, diesem verlassenen Winkel einen gewissen touristischen Aufschwung zukommen zu lassen.
    Wirklich, warum eigentlich nicht. Auch wenn der damit in Verbindung stehende Graf Pückler wohl eine inferiore Figur gewesen ist- es gibt weit niedrigere Motivationen. Und so übel wird die ganze Anlage nicht sein (ich kenne sie leider nicht).
    Schade nur, dass man nicht die Stadt Muskau als solches ins Ensemble einschließen und wiederherstellen will.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat

    Bei Muskau liegt das Bestreben auf der Hand, diesem verlassenen Winkel einen gewissen touristischen Aufschwung zukommen zu lassen.
    Wirklich, warum eigentlich nicht. Auch wenn der damit in Verbindung stehende Graf Pückler wohl eine inferiore Figur gewesen ist- es gibt weit niedrigere Motivationen. Und so übel wird die ganze Anlage nicht sein (ich kenne sie leider nicht).
    Schade nur, dass man nicht die Stadt Muskau als solches ins Ensemble einschließen und wiederherstellen will.

    Ich vermute, daß auch der "Grenzüberschreitende" Charakter des Parks eine Rolle gespielt hat bei der Entscheidung, ihn zu Weltkulturerbe zu erklären. Diese Entscheidung hatte, so erkennen wir, nämlich eine politische, ähm idealistische, Motivation. Darüber wird man dann die Stadt Muskau vergessen sein.
    Wenn der WKE-Titel dazu führen würde, daß der heute polnische Teil des Parks auch in Schuß gebracht würde, wäre das wiederum natürlich nur positiv. Daß Essen zusammen mit Görlitz zur kulturellen Hauptstadt Europas erklärt wurde - auch dies wiederum sehr idealistisch - hatte wenigstens zur Folge, daß in Görlitz auf der heute polnischen Neißeseite ein Platz rekonstruiert wird, mit den früheren Häusern.

    Deine Geschichte von der Semmeringbahn ist wirklich sehr illustrativ dafür, wie diese Dinge gehen.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Der Titel hat natürlich eine sehr gute Werbefunktion. Ohne den Titel würden wohl weniger Besucher diese "entlegene" Ecke aufsuchen. Ich jedenfalls werbe gerne damit. *g Aber gut, es war auch Pücklers erster Park, der grösste Park dieses Stils in Mitteleuropa und schlecht sieht das Schloss auch nicht aus. Dass die Stadt und der Park durch Ländergrenze obendrein zerteilt ist, setzt den Vergabekriterien vlt noch ein Krönchen auf. Immerhin wurde eine Brücke wieder errichtet und der polnische Teil besser hergerichtet als früher.

    Naja, fehlt noch, dass man auf polnischeer Seite den Blechmarkt platt macht, ne ordentliche Brücke baut, schöne, historisierende Häusle auf polnischer Seite und auf deutscher einen würdigen Platz vor der Brücke. *träumt* Immerhin gibt es auf polnischer Seite schonmal die geilste Pizzeria, in der ich bisher gefuttert habe (eine Villa mit Bäumen drumrum, ich saß auf braunen Möbeln in den Erkerfenstern in einem beige/weiss verputztem Raum und hatte preiswertes Bier zu riesigen Pizzen :) ).

  • Ein reich bebilderter Bericht des MDR:

    Zitat

    Endspurt für neue Attraktion - Brückenschlag im Muskauer Park

    An der Englischen Brücke im Muskauer Park ist am Dienstag der letzte Stahlträger für die neue Verbindung nach Polen montiert worden. Nach der Doppelbrücke an der Jeanetteninsel wird damit die zweite Verbindung über die Neiße im Fürst-Pückler-Park wieder hergestellt. [...]


    Brückenschlag im Muskauer Park | MDR.DE


    Ach ja:
    Karasek - gibt's dich noch? stickpoke:)

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)