Anregung für Dresden-Freunde: Miniaturausgabe des Altmarktes

  • Komme gerade von einer Reise durch Brandenburg und Sachsen zurück.
    Der Dresdner Neumarkt ist bisher tatsächlich sehr schön gelungen und verheißt noch einiges.
    Der Altmarkt dagegen ist wohl für immer perdu und wird, sofern dies möglich war, immer häßlicher.
    Allerdings habe ich auf meiner Reise eine kleine, aber für mich sensationelle Endeckung gemacht:
    Es gibt ihn noch, den Dresdner Altmarkt, zwar in etwas kleinstädtischer Form, dafür aber in Originalsubstanz, und dazu weitgehend von der Gründerzeit verschont (sieht man vom pompösen Rathaus ab, das jedoch, zumal an eine etwas überdimensioniert geratene Ausgabe des Ständehauses erinnert, auch etwas sehr Dresdnerisches an sich hat).
    Die Rede ist von einer mir bis dato völlig unbekannt gewesenen Kleinstadt Großenhain, nördlich von Meissen. Der annähernd quadratische, ziemlich geräumige Markt wird an drei Seiten von Dresdnerisch anmutenden, nobel zurückhaltenden Barockhäusern gesäumt. Nur eine Fassade fällt als besonders reichhaltig aus der Reihe, die mich wiederum irgendwie an das wiedererstehende British Hotel gemahnt.
    Der den Platz bekrönende hohe Kirchtum besteht aus wie der der Kreuzkirche aus schwarzem Sandstein.
    Vielleicht bereitet diese Anregung hier jemandem die gleiche Freude, wie ich sie erlebt habe.
    Auch sonst gäbe es von dieser Reise viel Erfreuliches zu berichten, jedoch davon vielleicht ein andermal

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Kleinstadt Großenhain

    Ja stimmt. Von Großenhain war ich auch sehr überrascht.
    Diese Stadt hätte in der Region mehr Beachtung verdient. (gerade im Vergleich zur recht bekannten (und architektonisch belanglosen) Nachbarstadt Riesa)

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Vielen Dank, Ursus Carpaticus! Touristische Hinweise dieser Art halte ich immer für sehr willkommen!

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehenbleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Großenhain ist ganz nett.
    Aber es fehlt doch irgendwie ein Alleinstellungsmerkmal, um sich als touristisches Ziel gegen die starke Konkurrenz im Umfeld zu behaupten.

  • Zitat von "Miwori"

    starke Konkurrenz im Umfeld

    Besser als Riesa ist es allemal. Aber die haben die Halle und den Sport. Das zählt heutzutage mehr...

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat von "youngwoerth"

    Besser als Riesa ist es allemal. Aber die haben die Halle und den Sport. Das zählt heutzutage mehr...


    Städte vom Typ Großenhain, also mit intakter sanierter Altstadt, gibt es doch einige im Dresdner Umland:
    Großenhain, Kamenz, Radeberg, Pirna, Dippoldiswalde, Meißen, Bischofswerda, Neustadt/Sa., Freiberg

    daneben eine Nummer kleiner:
    Königsbrück, Radeburg, Pulsnitz, Stolpen, Hohnstein, Stadt Wehlen, Dohna, Tharandt, Wilsdruff, Nossen, Lommatzsch.

    Mit anderen Worten: Eine historische Innenstadt mit alten Gassen, saniertem Marktplatz und Postmeilensäule hat heutzutage eigentlich jeder.
    :zwinkern:

    Ausnahmen: Dresden, Heidenau, Freital, Coswig und eben Riesa.
    Wobei Riesa immerhin eine schöne Gründerzeit-Fußgängerzone besitzt.

    Die zu Riesa gehörige Altstadt wäre in Strehla zu vermuten, jener Stadt, die ihren Platz als Zentrum der Gegend wegen der Eisenbahn und den ortsansässigen Brückenverhinderern einst an Riesa verlor.
    Aber dort war ich noch nicht.

  • Zu Lommatzsch, die Stadt des Terence Hill, sie ist zwar von der Grund-Substanz sicher eine schöne Stadt, mit der Sanierung schaut es aber doch recht müde aus. Viele Häuser stehen leer und sind dem Verfall preisgegeben. Leider lockt die Lommatzscher-Pflege keine Leute an und so wird sich an der Situation in der Stadt westlich von Meißen auch in den kommenden Jahren nichts ändern. An anderer Stelle war hier auch mal was von Mittweida zu lesen. Wunderschöne sanierte Altstadt, leider fehlte mir bei meinem zufälligen Besuch die Zeit, sie besser zu erkunden. Ist aber auf jeden Fall nen Tip und Trip wert, da auch die Umgebung als recht reizvoll einzustufen ist. Vor einigen Jahren war ich auch in Pirna, ebenfalls sehr zu empfehlen. Der Markt mit seinem zentralen Rathaus erinnert mich ein wenig an Weiden in der Oberpfalz. Für Leute, die gerne idyllische Kleinstädte besuchen kann ich auch Luckau in der Niederlausitz sehr empfehlen, zumal die hiesige Stadtmauer noch fast follständig erhalten geblieben ist, was leider in der Nachbarstadt Lübben leiderr nicht mehr der Fall ist.
    Gruß vom Unterspreewälder

  • Unterspreewälder

    In Luckau war ich auch, jedoch dachte ich, diese Stadt in diesem Forum zu loben, hieße Eulen nach Athen zu tragen.
    Luckau ist für mich heute die schlesischte Stadt Deutschlands (von Anlage und Bauten her, ich weiß, dass dieser Titel geographisch einer anderen, größeren, und natürlich noch schöneren Stadt gebührt) :zwinkern:
    In Mittweida war ich übrigens auch:
    Interessante Historismusbebauung, sehr großstädtisch, leider mit modernen, anspruchslosen Fassaden durchsetzt (der Begriff 'Bausünde' wäre zu hart.)
    Ich war nicht sosehr angetan.
    Viel schöner ist da schon Waldheim:
    Neben dem obligaten reizvollen Platz erstklassige, großstädtisch anmutende Historismusensembles.
    Vielleicht kan mal jemand Bilder reinstellen, ich bin nur durchgefahren ohne stehen zu bleiben, Banause, der ich bin (nun, ich wollte leider nach MW, die Zeit war schon sehr knapp, und die Mulderegion hat es so überhaupt in sich: Penig, Rochsburg, Wechselburg, Geithain, Gnandstein, Rochlitz, Colditz, Grimma und die Rückfahrt über Mildenstein, MW, Kriebstein ist doch ein bissl viel für einen Tag, nicht wahr?)
    Pirna erachte ich jedoch schon als eine Nummer größer als diese Städte.

    @andere
    Bitte mich nicht misszuverstehen. Ich weiß, dass Großenhain nur eine Kleinstadt von vielen ist, und dass es allentwo Bedeutenderes gibt. Erwähnenswert war es mir nur
    a) wegen der Dresden-Altmarkt-Assoziation
    b) weil es in meinen Quellen sogut wie unerwähnt ist:
    Im Dumont Sachsen überhaupt
    und im Knaurs Sachsen nur mit nichtssagender Beschreibung
    Auch der ansonsten verlässliche Georg Piltz: Kunstführer durch die DDR liegt ausnahmsweise etwas daneben: 'Bürgerhäuser vor dem Stadtbrand 1744 (ein Beispiel) Die nach 1744 errichteten Häuser sehr schlicht.'
    Darum.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • @Ursus und Unterspreewälder: Die von Euch aufgezählten Städte habe ich von Dresden aus auch alle abgeklappert. 8)

    Nur Luckau habe ich aufgrund einer inakzeptablen Anbindung ans überregionale Verkehrsnetz ausgelassen - obwohl es mich beinahe am Meisten interessiert hat. Hoffentlich präsentiert hier irgendwann mal jemand Fotos Luckaus einzigartigem Marktplatz mit den Rokoko-Fassaden!

    Mein zweiter Favorit ist Rochlitz. Ein riesiger Wahnsinnsmarktplatz!!! Die Mini-Städtchen in der Mulderegion zwischen Grimma und Chemnitz muten tatsächlich alle seltsam großstädtisch an.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Kannst momentan kaufen, ist aber etwas renovierungsbedürftig:
    http://cgi.ebay.de/Luckau-Interna…id=p3286.c0.m14

    Dahme ist auch ganz nett:
    http://cgi.ebay.de/AK-Dahme-Kr-Lu…id=p3286.c0.m14

    was Ausgefalleneres (AK geht aber auch entsprechend hoch):
    http://cgi.ebay.de/AK-LUCKAU-N-L-…id=p3286.c0.m14

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.