Berlin-Mitte - rund um Reinhardtstraße und Schiffbauerdamm

  • Danke, Palantir, fuer diese beiden Bilder des Umfelds bevor der neue Bau kommt. Im ersten sieht es a rechts hoechst angenehm aus bis wir zu dem weissen Riegel in der Mitte kommen. Ausser ganz rechts (verfaellt das Gebaeude?) sieht es im zweiten Bild ja recht trostlos aus, und ich fuerchte, der Neubau wird in dieselbe Richtung gehen.

  • im zweiten bild rechts zu erkennen ist die seitenfassade des berliner theaters am schiffbauerdamm. das gebäude verfällt mitnichten, keine bange.

  • Die ggf. vorgesehene Rückgewinnung des ehemals prächtigen "Portalturm´ s" des Theaters am Schiffbauerdamm wäre ein ausgezeichneter
    Gedanke, um dem verstümmelten Haus seine Noblesse entgültig zurück zu geben. Der Zuschauerraum hat sich als gutes Beispiel für
    historistischen Theaterbau weitestgehend erhalten.

    Betroffen macht dagegen der Neubau des wirren Giganto - Tumors daneben, der ( offenbar von einem Auftrags - Schreiberling ) ob und mit seinem
    " . . . unerschöpfliche(n) Vorrat optischer Wandlungsfähigkeit . . . " wie Sauerbier angepriesen wird.
    Wahrhaftig ein Anblick überzeugender "architektonischer" Grausamkeit. Derartig unausgegorene Todschlags- Architektur führt von jeglichem Bauen weg - in ein unbestimmbares Nirwana.

  • Man sollte sich in der Tat die Beschreibung des Neubaus ersparen. Dass die Nachfrage im Luxussegment überwältigend ist, ist keine Frage. Allerdings sollte man nicht "die Hülle" als etwas prächtiges verkaufen. Selbst der verstümmelte Theaterbau ist immer noch 1000mal prächtiger.

    ...

  • Das Bauwerk sieht in der Realität weitaus weniger spektakulär aus, als auf den Visualisierungen. Aber glücklicherweise wirkt es auch kleiner.

    Diese "Liebesschlösser" an dem Brückenadler finde ich furchtbar. Mittlerweile hängen diese Dinger überall. Fast schon so nervig wie Graffiti.

  • Und auch schädigend für solche Geländer wie hier an der Weidendammer Brücke. In Zwickau wurde jüngst ein Geländer neben der Paradiesbrücke aufgestellt damit die Schlösser dort angehangen werden um eine Beschädigung des Korrosionsschutzes zu vermeiden.

  • Diese "Liebesschlösser" an dem Brückenadler finde ich furchtbar. Mittlerweile hängen diese Dinger überall. Fast schon so nervig wie Graffiti.

    Volle Zustimmung, in Deutschland wird halt jeder Quatsch mitgemacht. Ich finde das auch nervig, vorallem was soll das? Was jeder Depp macht, hat doch keinen Coolnessfaktor mehr ähnlich wie Piercings oder Tatoos. Ich habe meine Piercings schon vor 15 oder mehr Jahren rausgenommen als 13 Jährige Gören damit rumrannten.

    Zum Gebäude:
    Der übliche Investorenmüll, an den man sich schon längst gewöhnt hat, tut schon fast nicht mehr weh, ist eh alles zu spät in der Ecke. eine Restuckierung des Theaters und des Eckhauses mit dem Mosaik ist wohl auch nicht zu erwarten, schließlich sind wir nicht in [lexicon='Leipzig'][/lexicon].
    wie man sieht, hatte der Stuck den Krieg unbeschadet überstanden.
    [url=http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…%A4t,_Ernst.jpg]http://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…%A4t,_Ernst.jpg[/url]

    Der deutsche Pfad der Tugend ist immer noch der Dienstweg.

    Einmal editiert, zuletzt von Pfälzer Bub (2. Juli 2013 um 10:33)

  • Vielleicht versucht sich Berlin ja auch einfach nur zu dem zu machen, auf das einer ihrer berühmtesten Söhne nur allzu oft redutiert wird: Einem gigantischen Verfremdungseffekt.

    Form is Function.

    "Fürchte nicht, unmodern gescholten zu werden. Veränderungen der alten Bauweise sind nur dann erlaubt, wenn sie eine Verbesserung bedeuten, sonst aber bleibe beim Alten. Denn die Wahrheit, und sei sie hunderte von Jahren alt, hat mit uns mehr Zusammenhang als die Lüge, die neben uns schreitet."

    Adolf Loos (Ja, genau der.)

  • Das "Palais am Deutschen Theater" auf dem Gelände der früheren Mensa ist bezugsreif. Der Name ist sicherlich anmaßend, aber trotz der für die Friedrich-Wilhelm-Stadt zu großen Baumasse ist diese m. E. wenigstens ganz anständig gegliedert und besticht durch gute Materialwahl.
    http://www.presseportal.de/pm/110423/2525…e-die-uebergabe

    Ein photographischer Rundgang von vor Kurzem:

    Reinhardtstraße

    http://www.hg-mitte.de/index.php?id=114

    Querseite am Platz

    Vom Platz am Deutschen Theater

    Schumannstraße

    Anschließend das "Schumannsche Palais", welches ja bereits seit längerem fertiggestellt ist. Gefällt mir auch ganz gut.

    Bautechnisch ist es die Rückseite des im ersten Bild links angeschnittenen verglasten Gebäudes an der Reinhardtstraße 32.
    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/stadtmo…us=liste&pl=__3

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • 14. Februar 2014

    Wenn man bedenkt, dass der Bau mal als "Kristall" tituliert wurde... :augenrollengruen:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • An dieser Ecke stehen mit diesem billig und überdimensioniert wirkenden Kasten sowie dem Spreedreieck die beiden schlimmsten Bausünden der letzten 20 Jahre.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Sieht aus wie eine Burg aus Baucontainern. Ich hoffe, man hat endlich aus dieser Bausünde und der gegenüber auf der anderen Spreeseite gelernt. Man darf sich weder von geschönten Architekten-Phrasen noch von geschönten Visualisierungen, auf den alles immer hell strahlt, irisiert und im Sonnenuntergang funkelt, täuschen lassen. rant:)

  • Schließlich hat der Entwurf im Lauf der Jahre ganz schön Federn lassen müssen, wie dieser Tagesspiegelartikel aus dem Jahr 2008 zeigt: http://www.tagesspiegel.de/berlin/luxuswo…er/1317206.html (erster Post in diesem Strang). Ja, als ein "Kristallberg" wurde der Entwurf einst mit einem gewissen Recht verkauft: Fassadenlelemente, die locker nebeneinander gesteckt dem Gebäude"berg" etwas Elegantes und zugleich Unergründliches gaben, überall Balkone oder Loggien; der Fassadenaufbau und auch die Materialien passten zu dem Versprechen, Luxuswohnungen zu bieten. Demgegenüber wirkt die Ausführungsplanung nur noch billig, das Gebäude bestückt mit den immergleichen langweiligen metallisch-technisch wirkenden Einheitselementen. Hätte ich vor sechs Jahren aufgrund der damaligen Visualisierungen eines dieser Appartements gekauft, fühlte ich mich heute betrogen und müsste konsequenterweise gegen den Bauträger prozessieren..

  • Der Bau ist leider völlig missglückt. Viel zu überdimensioniert, die Umgebungsbauten werden förmlich erschlagen von diesem Containerkasten. Auch die Fassade passt null ins Umfeld. Es ist natürlich schlimm, dass man erkennen muss, dass man hier eine Bausünde vor sich hat, obwohl noch nicht mal alle Gerüste abgebaut wurden :augenrollen:

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