Dresden - Gestaltungskommission Neumarkt

  • @ Oktavian

    vielen Dank für die Aufklärung. Um so wichtiger ist die Arbeit der GHND (Ich wollte übrigens beitreten, habe aber keine Antwort von der GHND bekommen). Wie sieht's eigentlich mit der Gestaltungssatzung aus? Bis Heute hat die Gestaltungskommissionen keinen rechtlichen Anspruch. Wird sich das eventuell mit der Gestaltungssatzung ändern? Das wäre ja erst fatal.

    @ Youngwoerth

    Das ist immer ein Problem der Demokratie. Allerdings haben die Bürger wahrscheinlich andere Sorgen als den Neumarkt. Mit der Gestaltungssatzung scheint die Stadt zumindest ein Bisschen vernüftiger geworden zu sein. Ich weiss, dass mit der Satzung auch moderne bauten möglich sind, aber immerhin bekommen wir jetzt ein Mindestmass (stehende Fensterformate, Ziegeldächer, keine Glassfassaden). Es bleibt mir aber ein Rätsel wieso die Stadt den Wert einer rekonstruierten Innenstadt nicht erkennt...

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Zitat von "Wissen.de"

    Am Ende des Tages steht doch ein Grund für die Entwicklungen in Dresden an der Spitze der Pyramide: Die Politik will keinen historischen Wiederaufbau Dresdens.

    Das stimmt so definitiv nicht! Es ist alles - wie gesagt - nicht so einfach und in simplem Schwarz-Weiß-Denken zu erfassen:
    Die von Architekten besetzte Stadtplanung will den historischen Neumarkt nicht. Die Politik ist ahnungslos und häufig desinteressiert - das ist das Problerm!

  • Zitat von "Oktavian"

    Die von Architekten besetzte Stadtplanung will den historischen Neumarkt nicht. Die Politik ist ahnungslos und häufig desinteressiert - das ist das Problerm!

    Also müssen wir nicht nur die Öffenlichkeit, sondern wie ja bereits getan, auch die Politiker weiterhin informieren.

    Der Bauende soll nicht herumtasten und versuchen. Was stehenbleiben soll, muß recht stehen und wo nicht für die Ewigkeit doch für geraume Zeit genügen. Man mag doch immer Fehler begehen, bauen darf man keine. (Johann Wolfgang von Goethe)

  • Zitat von "Braunbär"


    Also müssen wir nicht nur die Öffenlichkeit, sondern wie ja bereits getan, auch die Politiker weiterhin informieren.

    GENAU!!!

  • Zitat

    Das stimmt so definitiv nicht! Es ist alles - wie gesagt - nicht so einfach und in simplem Schwarz-Weiß-Denken zu erfassen:
    Die von Architekten besetzte Stadtplanung will den historischen Neumarkt nicht. Die Politik ist ahnungslos und häufig desinteressiert - das ist das Problerm!

    Naja, so ganz entlasse ich die Politik da nicht aus der Verantwortung:

    1. Du kannst mir nicht erzählen, dass Herr Fessenmayr schon immer den historischen Neumarkt wollte und dann an der Kommission gescheitert ist. Er hat diese Kommission doch selber eingesetzt.

    2. Dass der Stadtrat seiner Kontrollfunktion nicht nachkommt wurde ja auch von mir schon mehrfach festgestellt. Dass der Stadtrat aber nun, auch wenn er umfassend informiert wird, sein Herz für den historischen Wiederaufbau entdeckt, ich habe da so meine Zweifel.

    3. Außerdem kann man als Politiker doch leicht sehen, was in der Stadt los ist, man müsste nur mal vor die Tür gehen. Wiener Platz, Postplatz etc. Dies muss doch alles von der Politik abgesegnet werden. Und dies damit zu entschuldigen, dass man die Politiker nicht informiert hat, zieht nicht, denn schließlich hat man ja daüber abgestimmt. Dann sollte man doch meinen, dass man zumindest mal auf die Tagesordnung geguckt hat, bevor man seine Hand gehoben hat.

    Also die Politik hier jetztaus der Verantwortung zu nehmen, halte ich für sehr fragwürdig. Die Politik entscheidet, wie die Richtlinien in der Stadt aussehen. Dies tut nicht ein Investor und auch nicht die Gestaltungskommission, die nur von der Politik eingesetzt wurde. Man darf hier Ursache und Wirkung nicht verwechseln.

    APH - am Puls der Zeit

  • Außerdem hat sich die CDU sehr lange und vehement für einen modernistischen Gewandhausneubau stark gemacht. Genau so, wie sie seit ewigen Zeiten die Waldschlösschenbrücke forciert. Also ich sehe da eine ganze Menge Verantwortung(slosigkeit) (--> und nicht nur Ahnungslosigkeit) bei der Politik!!!

    Ganz nebenbei finde ich es auch bemerkenswert, dass sich fast alle Dresdner hier im Forum fein säuberlich von diesem Strang, in dem es um aktive Veränderung geht, fern halten.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Zitat von "Oktavian"

    Das stimmt so definitiv nicht! Es ist alles - wie gesagt - nicht so einfach und in simplem Schwarz-Weiß-Denken zu erfassen:
    Die von Architekten besetzte Stadtplanung will den historischen Neumarkt nicht. Die Politik ist ahnungslos und häufig desinteressiert - das ist das Problerm!

    Das scheint doch ein sehr ähnliches Problem wie in Frankfurt zu sein: Dort glaubten oberflächlich informierte Politiker den Architekten ungeprüft jedes Wort und fielen nacheinander um. OB Roth (die vor der Wahl noch großspurig Fachwerk vertreten hatte) kam sich am Ende noch nicht einmal blöd vor, den dummen Spruch, den Mäckler drei Wochen vorher abgelassen hatte, 1:1 nachzuplappern, man brauche in der Innenstadt keinen Hessenpark. Keine(r) hat sich den Hut aufgesetzt und gesagt "wir wollen unbedingt historisch bauen und lassen uns da nicht reinreden".

    In DD gibt es vielleicht auch solche Politiker, die, nach ihrer Meinung gefragt, vielleicht schnell sagen "ach ja, warum nicht Rekos am Neumarkt" - aber wenn dann die BDA-Bremser kommen und dreimal "Disneyland" rufen, ziehen diese Politiker den Schwanz ein - warum sich unnötig Ärger einhandeln, so wichtig ist die Sache ja nicht.

  • Also ich kann nur den Kopf schütteln, welche Zustände in der deutschen Politik teilweise herrschen. Und diese Zustände darf man dann auch nicht mehr entschuldigen.

    Entweder man informiert sich über die Dinge, worüber man abstimmt oder man stellt sein Mandat zur Verfügung. Es kann doch nicht sein, dass 80% einfach mal die Hand bei der Abstimmung im Stadtrat heben und dann am Ende sagen, tut mir leid, ich habe gar keine Ahnung, wofür ich da den Arm überhaupt gehoben habe.

    Und dann, oktavian, kann ich diese Leute doch nicht frei von jeder Schuld sprechen. Wo kommen wir denn dann hin. Wenn man ein Mandat übernimmt, geht das mit Verantwortung einher. Dann kann man doch nicht sagen, wir können den Stadtratsmitgliedern keinen Vorwurf machen, weil sie ja nicht informiert waren. Sie haben die großen Projekte alle abgesegnet, ob bewusst oder unbewusst, das zählt nicht. Am Ende ist entscheidend, was verabschiedet wurde. Da kann man sich doch nicht damit rausreden, dass man von allem ja gar nichts gewusst hat. Man kann doch über den Wiener Platz laufen und sehen, was da passiert ist. Spätestens dann müsste man doch sagen, wenn man für den historischen Wiederaufbau Dresdens ist, da muss ich in Zukunft nachhaken und mich besser informieren, damit so etwas nicht noch mal passiert. Aber es passiert nichts, und damit trägt die Politik die Verantwortung und nicht irgendein Architekt oder irgendeine Kommission, die von der Politik eingesetzt wurde.

    Es gilt die Probleme mal beim Namen zu nennen. Wer wollte das Gewandhaus denn um jeden Preis, es waren die Politiker! Wer wollte denn den Wiener Platz und den Postplatz in seiner jetzigen Form. Wo waren denn die Politiker, als die Entscheidungen anstanden. Die lesen doch Zeitung. Wenn man den historischen Wiederaufbau gewollt hätte, wäre es leicht gewesen, im Stadtrat die modernen Entwürfe abzulehnen. Passiert ist nichts, im Gegenteil, man hat die Entwürfe munter abgenickt. Und dies mehrmals und über Jahre!

    APH - am Puls der Zeit

  • Zitat von "Wissen.de"

    Wer wollte denn den Wiener Platz und den Postplatz in seiner jetzigen Form. Wo waren denn die Politiker, als die Entscheidungen anstanden. Die lesen doch Zeitung. Wenn man den historischen Wiederaufbau gewollt hätte, wäre es leicht gewesen, im Stadtrat die modernen Entwürfe abzulehnen. Passiert ist nichts, im Gegenteil, man hat die Entwürfe munter abgenickt. Und dies mehrmals und über Jahre!

    Beim Postplatz fällt mir auch wieder der Advanta-Riegel ein, der bekanntlich teilweise das Grundstück der Sophienkirche überbaut und damit den bloßen Gedanken an eine Wiedererrichtung von vornherein im Keim erstickt hat. Würden sich die Politiker, die das verantwortet haben, damit herausreden, sie hätten leider nicht gewußt, was da am Postplatz mal gestanden hat bzw. wo genau diese Kirche gestanden hat? So schlecht informiert kann ein Amtsträger nicht sein. Oder wollten vielleicht einige das Zerstörungswerk ihres heimlichen Gesinnungsgenossen Ulbricht konservieren?

    Wir reden hier eben nicht über einen Riesenstadt wie Berlin und die Frage, ob in Marzahn ein Kiosk weiß oder grau gestrichen wird. Die Rede ist vom historischen Zentrum Dresdens, und wer bei diesem Thema über etwas abstimmt, ohne sich vorher informiert zu haben, hat in der Stadtverordnetenversammlung nichts verloren, sondern verschwendet durch seine Anwesenheit nur Steuergelder und Sauerstoff.

  • Zitat

    Die Rede ist vom historischen Zentrum Dresdens, und wer bei diesem Thema über etwas abstimmt, ohne sich vorher informiert zu haben, hat in der Stadtverordnetenversammlung nichts verloren, sondern verschwendet durch seine Anwesenheit nur Steuergelder und Sauerstoff.

    :applaus::applaus::applaus:

    ...dann ist aber der Posten des Baubürgermeisters erneut fehlbesetzt...ich denke mit Marx, werden wir wieder sehr viel "Freude" haben. Macht man sich über diesen Mann mal schlau, bleibt nicht viel Positives unter'm Strich....

    Wisst ihr, was auch sehr interessant ist, dass ausgerechnet der Teil der Platte am Neustädter Markt/Hauptstraße saniert wurde ( und auch NUR der), wo das Neustädter Rathaus stand, während der Rest vor sich hingammelt. Ein Schelm, der Böses dabei denkt....

    Gruß DV

    "We live in the dreamtime-Nothing seems to last. Can you really plan a future, when you no longer have a past." Dead Can Dance - Amnesia

  • Ich denke , der Wiederaufbau der zerstörten Städte nach dem Krieg spiegelt genau die Form jener Gesellschaften wieder, in der die jeweiligen Städte lagen.
    Der Wiederaufbau in Polen und der DDR stand unter dem Zeichen der Diktatur und führte zu einheitlichen Ergebnissen. In Polen zur umfassenden und nur in einer Diktatur so möglichen Rekonstruktion. Damit wurde als Ziel die Wiedergewinnung der nationalen Identität angestrebt.
    In der DDR wollte man die alte bürgerliche Gesellschaftsstruktur überwinden und hat ein radikal neues Gesellschaftsbild auch in der Architektur und im Städtebau verwirklicht. Auch so nur möglich mit den Mitteln einer Diktatur (Enteignungen/Einparteiensystem).
    In der alten BRD und heute in Gesamtdeutschland haben wir demokratische Entscheidungsprozesse die nicht zu ästhetisch einheitlichen Lösungen, wie den obengenannten führen können. Es gibt sicher eine gewisse Bandbreite der jeweiligen Entwicklungen (siehe Münster/München auf der einen und Stuttgart/Duisburg auf der anderen Seite), die sich aber nur durch eine leichte Verschiebung der Prämissen beim Wiederaufbau, nicht aber grundsätzlich unterscheiden. Es ist immer eine gewisse urbane Kleinteiligkeit durch die privaten Parzellen erhalten geblieben (im Gegensatz zur DDR) und auf der anderen Seite gibt es auch in der Münchner Innenstadt oder am Prinzipalmarkt in Münster Modernismen der 50iger und 60iger in Hülle und Fülle, die uns heute nur nicht mehr so ins Auge stechen, wie gegenwärtig die aktuelle Moderne am Neumarkt in Dresden.
    Es wird in einer Demokratie keine einheitlichen Lösungen im großen Stil geben, dafür gibt es einfach zu viele widerstreitende Meinungen und Ansichten. Jeder darf und sollte für seine Überzeugungen kämpfen und am Ende wird sich im Resultat unsere demokratische Gesellschaft im Ergebnis wiederspiegeln.

  • Zitat

    ich denke mit Marx, werden wir wieder sehr viel "Freude" haben. Macht man sich über diesen Mann mal schlau, bleibt nicht viel Positives unter'm Strich....

    Zitat

    Ätsch
    Es tut ja immer wieder gut zusehen, dass Provinzialität kein rein Magdeburger Problem ist. Da wären aus aktuellem Anlass z.B. die Dresdener zu nennen. Eigentlich ja eine Stadt mit einem gewissen Anspruch. Auch dort wird der Stadtrat aber solchen Ansprüchen nicht ohne weiteres gerecht. Bei der Wahl des Magdeburger Baubeigeordneten Jörn Marx zum Baubeigeordneten von Dresden gibt es letztlich zwei Gewinner: Jörn Marx und die Stadt Magdeburg! Für Dresden lief es eher suboptimal. Mal ehrlich liebe Dresdner! Nur weil Eure geliebte CDU jemanden aus Parteibuchgründen in ihr dunkelschwarzes Herz geschlossen hat, der jedoch in Magdeburg (!) nach anderthalb Jahren bereits gescheitert ist, diesen als neuen Messias in Städtebaufragen zu verehren .... Tststs .... Humor habt ihr oder werdet ihn zumindest brauchen. Besuchen Sie Dresden solange es noch steht.

    Zitat

    jörn marx hatte mehr als eine chance - er hat sie alle vergeigt. tunnel, sternbrücke, schleinufer - pleiten, pech und pannen. und: den mund immer ein bisschen zu voll genommen.

    Quelle: Magdeburg - Perle an der Elbe: Ätsch

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Damit wäre meine Frage beantwortet, was von der Marionette zu halten ist.


    Da bleibt nur eins zu sagen: Finger weg vom Neumarkt - nein, Finger weg vom gesamten Altstadtbereich, Herr Marx!
    (der Name lässt tief blicken)


    Wobei es vielleicht verkehrt ist, hier so fatal abzuschmettern & ihm keine Chance zu gewähren. Ich will nicht sagen: Lasst ihn nach seinem Gusto gewähren. Aber er sollte eine Chance bei den Dresdner Bürgern & vorallem Organisationen wie der GHND & den Forumern hier erhalten.

    Ist ein wenig wie mit Russland: Es geht nur gemeinsam mit dem Baubürgermeister! Wir müssen ihn von Anfang an für unsere Sache gewinnen, nur so gibt es noch Hoffnung für Dresden.

    Er muss vom Gedanken einer aus der Asche emporsteigenden barocken Altstadt überzeugt werden! Keine unlösbare Aufgabe, wie ich meine.

    Packen wir es an!

  • Ich habe meinen Beitrag soeben editiert.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!

  • Gut. Dann hätten wir das ja.


    Was meint ihr zu meinem Vorschlag? Muss es diesmal mit oder gegen den Baubürgermeister gehen? Wie soll nun weiter verfahren werden?


    Zumindest sollten wir mal Kontakt zu ihm aufnehmen, um seine Gesinnung besser ausloten zu können und ihn realistisch einschätzen zu können. Nicht? :zwinkern:

  • Zitat von "Vossi"

    Ich denke , der Wiederaufbau der zerstörten Städte nach dem Krieg spiegelt genau die Form jener Gesellschaften wieder, in der die jeweiligen Städte lagen.
    Der Wiederaufbau in Polen und der DDR stand unter dem Zeichen der Diktatur und führte zu einheitlichen Ergebnissen. In Polen zur umfassenden und nur in einer Diktatur so möglichen Rekonstruktion. Damit wurde als Ziel die Wiedergewinnung der nationalen Identität angestrebt.
    In der DDR wollte man die alte bürgerliche Gesellschaftsstruktur überwinden und hat ein radikal neues Gesellschaftsbild auch in der Architektur und im Städtebau verwirklicht. Auch so nur möglich mit den Mitteln einer Diktatur (Enteignungen/Einparteiensystem).
    In der alten BRD und heute in Gesamtdeutschland haben wir demokratische Entscheidungsprozesse die nicht zu ästhetisch einheitlichen Lösungen, wie den obengenannten führen können. Es gibt sicher eine gewisse Bandbreite der jeweiligen Entwicklungen (siehe Münster/München auf der einen und Stuttgart/Duisburg auf der anderen Seite), die sich aber nur durch eine leichte Verschiebung der Prämissen beim Wiederaufbau, nicht aber grundsätzlich unterscheiden. Es ist immer eine gewisse urbane Kleinteiligkeit durch die privaten Parzellen erhalten geblieben (im Gegensatz zur DDR) und auf der anderen Seite gibt es auch in der Münchner Innenstadt oder am Prinzipalmarkt in Münster Modernismen der 50iger und 60iger in Hülle und Fülle, die uns heute nur nicht mehr so ins Auge stechen, wie gegenwärtig die aktuelle Moderne am Neumarkt in Dresden.
    Es wird in einer Demokratie keine einheitlichen Lösungen im großen Stil geben, dafür gibt es einfach zu viele widerstreitende Meinungen und Ansichten. Jeder darf und sollte für seine Überzeugungen kämpfen und am Ende wird sich im Resultat unsere demokratische Gesellschaft im Ergebnis wiederspiegeln.

    Aber auf Dresden trifft das nicht ganz zu. Denn wie allgemein bekannt ist, ist eine große Mehrheit der Dresdner für eine einheitliche Lösung (einen rekonstruierten Neumarkt) und nicht für ein Abbild unserer pluralistischen Gesellschaft. Demokratie kommt immer noch von demos "Volk" und kratia "Herrschaft", also sollte normalerweise auch der Wille des Volkes von unseren gewählten Repräsentanten umgesetzt werden. Nur leider stellen sich unsere Repräsentanten zu oft selbstherrlich und rechthaberisch (bürokratisch) über den Volkswillen. Und Dresden ist für diese Problematik geradezu exemplarisch. Schlimm, welches Demokratieverständnis einige Verantwortliche in den zuständigen Ämtern haben. Ich bin deshalb schon lange ein Anhänger der direkten Demokratie, so wie es in der Schweiz schon lange wunderbar funktioniert. Durch die modernen Kommunikationsmitteln, die uns heutzutage zur Verfügung stehen, ist das auch auf ein so großes Land wie Deutschland mühelos übertragbar. Nur dann hat man meiner Meinung nach eine wirkliche Chance, dass solche Machenschaften wie in Dresden der Vergangenheit angehören. Aber jeder Schritt dorthin, bedeutet Machtverlust für unsere jetzigen Repräsentanten (Politiker) und wird blockiert. Aber es müssen einfach mehr "Plebiszitäre Elemente" kommen. Ansonsten wird die "Politikverdrossenheit" in der Bevölkerung zunehmen und radikale Parteien, wie "Die Linke", weiter kräftigen Zulauf haben. Zuviele Bürger fühlen sich in diesem System einfach nicht mehr repräsentiert.

    Ich finde es schon interessant und höchst bedenklich, wie geschickt mittlerweile manch gewählter Repräsentant die Unzulänglichkeiten unseres System für ihre eignen Zwecke (ihre persönlichen Eitelkeiten und Ziele) ausnutzen. Bestes Beispiel für mich ist das Antwortschreiben des Baubürgermeisters Feßenmayr an Herrn Kulke (GHND):
    http://www.neumarkt-dresden.de/Presse/2008/09…-fessemayr.html

  • Zitat von "Kindvon2dresdnern"

    Zurück zur Gestaltungskommission!

    Diese Diskussion wurde schon so oft geführt - wer meint, sich das alles auf ein Neues antun zu müssen, der kann gerne einen Strang dafür eröffnen.

    Ich entschuldige mich von Herzen für meine früheren arroganten, provokanten, aggressiven und unfreundlichen Beiträge!
    Jesus ist mein Herr und Retter!