Stuttgart und seine negativen Seiten

  • Zitat von "AntinomyX"

    Hallo, ich schreibe hier zum ersten Mal und bin froh, dass es noch Leute zu geben scheint, denen mein Anliegen auch wichtig zu sein scheint!...

    Hehehe, wobei es aber viele Stuttgarts in Deutschland gibt ! Dabei hätte Stuttgart noch enormes Potential, vor allem wegen seiner ehemaligen Residenzbauten, die jetzt aber leider nur noch "Fassade" sind. Ist man beispielsweise drin im Schloss, dann kommt die Ernüchterung sehr schnell. Na, vielleicht gibt es ja bald doch noch eine Stuttgarter Rekowelle ! Ich würde es der Stadt wünschen ! :daumenoben:

  • Tatsächlich war mein einziger Besuch an Stuttgart sehr trist. Musste dort übernachten in einer Hotel am Schnellweg in einer Industrieviertel!!!!
    Grausames Verbleiben. Wer um Gotteswille baut ein Hotel dort???

    Sogar die Hotels in Frankreich neben der Autobahnen haben mehr charm.
    Billig war es auch nicht.

    Dann Esslingen: noch eine Enttäuschung: viele zu weiss angestrichen Häuser mit grossen Glasfenster. Sehr sächlich, total ohne jede Reiz oder Charme.

    Bin zum tiefsten Enttäuscht wie die Deutschen mit ihren Städten umgehen. Offenbar gibt es keine Schönheitskommitttees oder Baugeszetze die etwas mit ästhetik zu machen haben. Die Situation in Deutschland heute (sehe Stuttgart, Magdeburg, Kassel (einst riesig grosse Städte mit unzählige schöne Bauten und Ecken) ist rein "Armselig" fast total "hoffningslos".

    Na, dann sind Salzburg, Linz, Innsbrück, Klagenfurt, Graz, Wien doch wirklich noch sehr schön, auch Einheitlich.

    Bausünden sollen nun einmal sein, aber eine Stadt nut ein bestimmtes Areal an Bausünden verkraften sonst droht die totale Verkümmerung, Verelendung.

  • Na ja, also Esslingen ist doch wirklich klasse, oder? Schon allein die Lage mit den Weinbergen und der Burg darüber. Die vielen Fachwerkhäuser, die Stadttore, der Maille-Park, die bebaute Brücke gleich daneben, die Neckarkanäle.... für mich eine der schönsten Städte in Deutschland*.

    *ja, die Bahnhofstraße ist nicht so toll, die autogerechte Erschließung hätte nicht sein müssen, aber sonst? Esslingen, 10 points!

  • Stuttgart leidet vor allem unter den mitten durch die Innenstadt gelegten vielspurigen Straßen, die wie eine Barriere zwischen den einzelnen Quartieren liegen und es dem Besucher erschweren, sich die durchaus vorhandene Schönheit der Stadt zu erschließen. So findet man im südlichen Innenstadtbereich (Heusteig-/Lehenviertel) ein geschlossenes gründerzeitliches Gebiet ohne Lücken vor, ähnliches gilt für einen Großteil von Stuttgart West, hier haben Krieg und Abriss jedoch teilweise ihre Spuren hinterlassen. Dennoch gibt es auch hier Historismus im Überfluss.
    Aber wie gesagt, der erste Eindruck von Stuttgart ist der, den man zwischen Hauptbahnhof und Wilhelmsbau erhält. Hier sind leider lediglich kleine "Traditionsinseln" wie Schillerplatz oder das Gebiet der Altstadtsanierung erhalten, die nicht wirklich ausreichen, um das Erscheinungsbild der Innenstadt zu bestimmen.
    Vorrangig für eine Stadtreparatur bleibt in jedem Fall ein Rückbau der trennenden Autoschneisen, so daß die innerstädtischen Quartiere wieder zueinander finden. Dies würde auch zu einer Aufwertung z.B. des Bohnenviertels, des Hospitalviertels oder des Bereichs zwischen Paulinenstraße und Marienplatz führen.

    Stuttgart ist für mich viel Schatten, aber auch viel Licht. Das Zentrum könnte allerdings mehr Licht vertragen. Möglichkeiten gäbe es, z.B. durch Wiederherstellung ursprünglicher Fassaden bei Geschäftshäusern entlang der Königstraße. Hier stammt fast die Hälfte der Bausubstanz aus der Vorkriegszeit, was jedoch durch Veränderungen und Umbauten nicht mehr erkennbar ist.

    In dubio pro reko

  • Zitat von "klingentor"

    Die Stuttgarter Situation ist hoffnungslos.
    Abgesehen von Stuttgart 21 droht mit dem Projekt der Breuninger-Gruppe das nächste städtebauliche Fiasko:
    http://www.stuttgart.de/sde/menu/frame…/gen/198470.htm


    Wird denn schon gebaut? (Artikel ist ja schon rund 15 Monate alt)
    Das wäre ja wirklich eine Katastrophe, wenn die Neubauten von Ben van Berkel gebaut würden. :schockiert:

  • Hildi

    Die Eckpunkte für das Projekt scheinen seit Mitte Juli abgesteckt.
    siehe: http://www.aphforum.de/forum/viewtopi…er=asc&start=24

    Und ganz aktuell, die weitere Verteuerung des Projekts "Stuttgart21"!
    MP Oettinger zeigte sich heute sehr gereizt und möchte das Projekt trotz Mehrkosten von rund 265 Millionen Euro unbeirrt durchziehen :augenrollen:
    http://www.b2b-deutschland.de/berlin/wirtsch…_2191572411.php

  • Zitat von "klingentor"

    Die Stuttgarter Situation ist hoffnungslos.
    Abgesehen von Stuttgart 21 droht mit dem Projekt der Breuninger-Gruppe das nächste städtebauliche Fiasko:
    http://www.stuttgart.de/sde/menu/frame…/gen/198470.htm
    Selbstredend ist in diesem Zusammenhang geplant eine weiteres Vorkriegsgebäude (ehem. Hotel Silbermann) abzureißen.

    Was hat den so ein Schrottbau noch mit Architektur zu tun?

    :übelkeit: :übelkeit: :übelkeit: :übelkeit:

    Als Kulisse für einen Science-Fiction-Film lasse ich mir das eingehen, aber nicht in einer realen Stadt.

    :schild6:

  • Zitat

    Was hat den so ein Schrottbau noch mit Architektur zu tun?

    In niederländischen Trabantenstädten (Almere, Houten, Zoetermeer) sieht es generell so aus. Wenn diese Non-Architektur aber in dem Ausmaß in die Stuttgarter Altstadt kommt, ist das wahrlich eine Katastrophe. :schockiert:

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat von "Brandmauer"

    In niederländischen Trabantenstädten (Almere, Houten, Zoetermeer) sieht es generell so aus. Wenn diese Non-Architektur aber in dem Ausmaß in die Stuttgarter Altstadt kommt, ist das wahrlich eine Katastrophe. :schockiert:

    Ich war mal in Maastricht. Die Altstadt auf der linken Maas-Seite ist wunderschön. All das, was ein historieninteressiertes Herz begehrt.
    Die rechte Maas-Seite der Stadt dagegen eine reinste KATASTROPHE!

    Lichtproblem in Stuttgart: Ich sag es mal sarkastisch. Ein Lichtproblem existiert eigentlich nicht, denn es gibt ja genug Glas, das die Sonnenstrahlen reflektiert ^^

  • Zitat von "silesianospostato"

    ...

    Bad Cannstatt kann immerhin 400 m einer ansehnlichen Fußgängerzone und den netten Marktplatz aufweisen, dann kommt schon der erste Kaufhausklotz am Wilhelmsplatz, und der Rest ist leider auf Stuttgarter Niveau zubetoniert.

    Sorry, aber da muss ich Dir widersprechen!!!!In Bad Cannstatt ist es nicht nur die Fußgängerzone, sondern auch die Seitengassen, die weitgehend ursprünglich sind! Dann ist da noch der wunderschöne (obere)Kurpark mit dem Kursaal, die König-Karl-Straße mit den tollen Vor-Gründerzeithäusern und das riesengroße Viertel drumherum, wo es fast geschlossene Straßenzüge mit 19.-Jhd.-Häusern hat.
    In Bad Cannstatt ist es so, dass es hier fast keine "Junge-Leute"-Clubs, Discos etc. gibt, deshalb ist es vielen Außwärtigen nicht bekannt...

    Der Tiefpunkt der Baukultur wurde in den 60er und 70er Jahren des 20sten Jahrhunderts erreicht...

  • Zitat von "AntinomyX"

    Ach ja, kann mir jemand sagen, ob sich hier http://www.sanierung-heslach.de/ noch was tut? Die Seite ist schon seit über 3 Jahren nicht mehr aktualisiert worden.

    Dieses Heslach scheint ja ein typisches Beispiel für ein verstädtertes Dorf zu sein, das zwar von Großstadtbebbauung (Gründerzeit und 50er Jahre) "eingekapselt" ist, aber dennoch einen Teil der Gebäude aus der dörflichen Vergangenheit erhalten hat. Hoffentlich tut sich da was mit Sanierung, die Gebäude sahen auf den Bildern in vielen Fällen wirklich nicht mehr so toll aus. Hoffentlich baut man dann auch wieder mehrflügelige Sproßenfester aus Holz (und keine Attrappen wie beim ach so tollen "Landhausstil", wo lediglich ein Einflugel-Fenster mit Sproßenimitation versehen wird) in die Häuser ein.

  • Na ja, die Küblerstraße als Seitenstraße der Fußgängerzone ist noch historisch, wenn auch nicht sehr gepflegt. Die Bebauung kurz hinter dem historischen Klösterle in Richtung Badstraße ist dann aber komplett neu oder zumindest nicht historisch. Den Park finde ich wiederum eher sehr einfach gestaltet (kein Vergleich mit dem Maille-Park in Esslingen), die Gründerzeitgebäude nicht übermäßig gepflegt. Der Rest des Zentrums wird wieder von einfachen Gebäuden geprägt, ergänzt um recht große Betonbauten.

    Hier einige Fotos:

    http://picasaweb.google.de/KimDealReloaded/BadCannstatt\r
    picasaweb.google.de/KimDealReloaded/BadCannstatt

    P.S. Ich beziehe mich nur auf den Innenstadtbereich von Bad Cannstatt.

    P.S.S. Weiß eigentlich jemand, was das für ein Betonhochbau gleich hinter der Neckarbrücke ist? Ein Hochbunker aus dem Krieg?

  • AntinomyX hat geschrieben:

    Zitat

    Ich war mal in Maastricht. Die Altstadt auf der linken Maas-Seite ist wunderschön. All das, was ein historieninteressiertes Herz begehrt.
    Die rechte Maas-Seite der Stadt dagegen eine reinste KATASTROPHE!

    Da warst Du noch nicht in Tilburg, Eindhoven, Nijmegen, Rotterdam? Die neue niederländische Architektur ist entweder total 08/15 oder eine marktschreierische wichtigtuerische sinnleere Posse. Deshalb finde ich es auch so schlimm, daß in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] anstatt der alten Uni und der Kirche jetzt das Gebäude dieses Niederländers kommt.
    Der Niederländer fährt nach [lexicon='Leipzig'][/lexicon], sieht das neue Gebäude und denkt: ach ja, hier war der Krieg und ist vieles falsch gewesen. Dann fährt er weiter nach Polen, sieht die Rekonstruktionen dort (in den Großstädten) und denkt: das ist großartig, die Polen machen es richtig, besser als die Deutschen.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Zitat von "Brandmauer"

    Da warst Du noch nicht in Tilburg, Eindhoven, Nijmegen, Rotterdam? Die neue niederländische Architektur ist entweder total 08/15 oder eine marktschreierische wichtigtuerische sinnleere Posse.

    Ich bin neulich durch Eindhovens Innenstadt gefahren. Merkwürdige Stadt. War es im Krieg zerstört?

  • Zitat von "Stefan"

    Durchaus und interessant - den Betreiber der Seite hast Du bereits angeschrieben?

    Habe ich gemacht, aber noch keine Antwort erhalten. Ich hoffe, die Mail-Adresse existiert noch. Wenn es eine Reaktion gibt, werde ich das bekannt geben.


    Zitat von "silesianospostato"

    Na ja, die Küblerstraße als Seitenstraße der Fußgängerzone ist noch historisch, wenn auch nicht sehr gepflegt. Die Bebauung kurz hinter dem historischen Klösterle in Richtung Badstraße ist dann aber komplett neu oder zumindest nicht historisch. Den Park finde ich wiederum eher sehr einfach gestaltet (kein Vergleich mit dem Maille-Park in Esslingen), die Gründerzeitgebäude nicht übermäßig gepflegt. Der Rest des Zentrums wird wieder von einfachen Gebäuden geprägt, ergänzt um recht große Betonbauten.

    Aus historischer Sicht zähle ich Cannstatt nicht zu Stuttgart. Ist ja einem Stuttgarter bekannt, wie arg sich die jeweiligen Stadtteile und Bezirke noch irgendwie als eigenständig betrachten und gegeneinander "konkurieren", aufgrund der Geschichte.
    Ein älterer Cannstatter bezeichnet sich nicht als Stuttgarter, sondern eben als Cannstatter.
    Oder ein Botnanger sagt, dass er aus Botnang kommt, nicht aus Stuttgart. Nur Heslach ist seit je her zu Stuttgart gehörig, auch wenn es ganz früher nur ein Weiler war.

    Zu Heslach:
    Es ist erschreckend, dass der Großteil der verlorenen Bausubstanz nicht durch den krieg verloren ging, sondern durch die schonungslose Planungs- und Baupolitik der 50er, 60er und 70er Jahre. Einige Gebäude könnten heute noch stehen, aber Verkehrsschneisen und Straßenbahngleise waren in einer immer schneller wachsenden Stadt notwendig. Leider.

  • Johan.

    Die USA hat die Stadt bombardiert (wegen die Philips) Werke dort. Dann wurde es befreit aber auch dort wurde gekämpft. Die Innenstadt ist zum grössten Teil modern. Nordlich der Bahnhof sogar noch mehr!