Stuttgart und seine negativen Seiten

  • Du solltest Politiker werden. Egal wie sehr das Land vor die Hunde geht, man ist doch immerhin besser als die Nazis und den Kindern in Afrika geht es noch schlechter. Zum Brechen.

    Zum Thema: Hat jemand technische Zeichnungen (Aufrisse etc.) zu der historischen Bebauung des Stuttgarter Marktplatzes?

    Einmal editiert, zuletzt von Verweser (13. März 2017 um 21:28)

  • Und was ist dein Problem? Ist die Architektur und die Infrastruktur vom Himmel gefallen? Leben die Stuttgarter in einer Diktatur? Entweder das, oder die Stuttgarter kümmert es nicht. Und in der Hinsicht sind die Stuttgarter natürlich zu kritisieren.

  • Offensichtlich hast Du meinen Beitrag nicht verstanden. Ich wollte , wenn Du so argumentierst, dir beipflichten und nur darauf hinweisen, daß es dann weitaus hässlichere Städte gibt, deren Bevölkerung man erst recht kritisieren sollte, gerade weil sie diese Hässlichkeit offensichtlich nicht nur nicht stört, sondern durch ihr Eigenlob auch noch ins Lächerliche zieht.

  • Dieser Strang gebührt aber Stuttgart. Die Stadt hat ihn sich einfach verdient...

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  • Hier also wie angekündigt die Fotosammlung zu Stuttgart:

    - einmal als Flickr Galerie: Stuttgart (klickt man unter den Fotos auf die kleine Karte, wird eine Übersicht eingeblendet)
    - einmal als KMZ-Datei für Google Earth: KMZ-Datei Stuttgart

    Und so wird die KMZ-Datei angezeigt: Google Earth installieren, ZIP-Datei entpacken, auf die entpackte Datei doppelklicken. Je nach Wunsch die 3D-Gebäude in der Leiste unten links ein- oder ausblenden.

    Es fehlen Stuttgart-Ost, Heusteigviertel sowie die Ecke Rotenberg/Luginsland - das muß ich bei Gelegenheit nochmals mit Geotags fotografieren.

    Einmal editiert, zuletzt von silesien (14. März 2017 um 15:52)

  • Dieser Rangordnung kann ich durchaus zustimmen, bis auf eine Kleinigkeit: Frankfurt am Main hat nicht bald wieder eine Altstadt, sondern nur einen Block rekonstruierter Altbauten in der ehemaligen Altstadt. Ich begrüße das Reko-Projekt selbstverständlich, aber natürlich sind 15 wiederaufgebaute Fachwerkhäuser von ehemals 2000 keine neue Altstadt.

    Im Prinzip richtig. Du darfst allerdings nicht übersehen, dass das Dom-Römer-Areal ein Verbindungsglied ist, dass eine etwas größere zusammenhängende Altstadtfläche wieder zusammenfügt. So befinden sich ja bereits weitere (einst rekonstruierte) Fachwerkäuser auf dem Römerberg, zudem das Römer-Rathaus und das Haus Wertheym mit dem gegenüberliegenden Altbauten-Komplex des Historischen Museums. Auf der anderen Seite liegen der Dom und das Leinwandhaus. Das Dom-Römer-Areal hat somit eine über sich selbst hinausgehende städtebauliche Bedeutung.

  • Stuttgart kann so schön sein (Warnung: Keine Bilder für Miesmacher)


    Genau!

    Und in diesem Punkt unterscheidet sich Stuttgart nicht von den meisten Städten gleicher Größenordnung und Bedeutung in Deutschland.: Es gibt schöne Ecken, es gibt hässliche Ecken und es gibt solche die zwar nicht schön aber zu verbessern sind.

    Dieses "Städte schlecht machen" hier im Forum bringt doch genauso wenig, wie diese Ranglisten, die ohnehin nur subjektiv sein können.

    Königsblau, lass Dir doch die Stadt in der Du lebst und somit kennst nicht von irgendwelchen Foristen madig machen, denen es ohne jeden Sachverstand offensichtlich nur um Provokation geht.

  • saudadegostosa, die Marienkirche hättest du nicht vielleicht von vorne fotografieren können? Wo das doch eine meiner liebsten Kirchen in Stuttgart ist. :)

    Ansonsten halte ich mich mit Kritik zurück, nur eine Anmerkung: Diese Galerie als "Stuttgart komplett" zu bezeichnen ist schon reichlich, sagen wir, selbstbewußt.
    Daher ergänzend die zwei Galerien darunter, die Spekulation darüber, welcher Fotograf der Stadt wohl mehr zugetan ist, überlasse ich dem Betrachter. Ich bitte um freundliche Beachtung.

    In dubio pro reko

    2 Mal editiert, zuletzt von reklov2708 (14. März 2017 um 17:33)

  • Ja, es gibt in nicht geringem Maße Historismus in S-West und Süd und ja, diese Wohnlagen sind beliebt. Da sind wir alle d`accord. Dann können in Zukunft auch "Wuppetal deluxe"- oder "Kassel deluxe"-Stränge mit den jeweiligen Außenstadtteilen folgen. Negativ für Stuttgart spielt für mich hier der übermäßige Individualverkehr (vor allem im Westen) mitrein.

    Entschuldigung, Königsbau, ich wiederhole mich: Historismus hat jede Stadt, die vor und nach 1900 gewachsen ist, das ist nichts, aber auch gar nichts Besonderes.

  • Daher ergänzend die zwei Galerien darunter, die Spekulation darüber, welcher Fotograf der Stadt wohl mehr zugetan ist, überlasse ich dem Betrachter. Ich bitte um freundliche Beachtung

    Ich fotografiere fast alle Städte möglichst komplett (außer Rom, Paris und Co, da wäre mir das einfach zu gefährlich), auch in Hamburg bin ich in die "City Süd" und nach Harburg und Wilhelmsburg gefahren und habe da ebenso fotografiert wie in Blankenese und Ottensen. Ich bin Stuttgart weder zu- noch abgetan noch habe ich irgendeine Vorauswahl getroffen, das sind schlicht alle Fotos, die ich jemals gemacht und getaggt habe (ergo gibt es keine Fotos, die älter sind als 2010, weil ich da noch keinen Geotagger hatte). Außerdem zeigt doch die KMZ-Datei, daß außer manchen Außenbezirken praktisch alles abgedeckt wurde.

    Der Hauptunterschied zwischen den Galerien besteht wohl einfach darin, daß der andere Fotograf kein Ultraweitwinkelobjektiv eingesetzt hat, was zu deutlich eingeschränkteren Bildausschnitten führt.

    P.S. Wer in Flickr die Kartenübersicht aufruft, bekommt auch Fotos anderer Fotografen angezeigt. Das wären dann rund 31.000 Fotos mit Geotags zu Stuttgart. Das wäre hier.

  • Über Flickr und als Google Earth-Export gern, für richtige Galerien fehlt mir leider die erforderliche Muße... insgesamt habe ich rund 29.000 Digitalfotos vorliegen, getaggt ist aber nur rund die Hälfte.

  • Ach, Ihr Lieben, ich finde diese Endlosschleife "Stuttgart ist hässlich - nein ist es nicht" könnten wir jetzt sein lassen und uns an den von zwei rührigen, engagierten Forumsmitgliedern bereitgestellten Fotogalerien laben, ansonsten ufert das hier nur ins Recht- haben-wollen aus und in emotionalen Reaktionen aus persönlicher Betroffenheit und Verletzung.
    Als gebürtiger Stuttgarter (genauer Bad Cannstatt), der mit dieser Stadt später vom Rande des Kreises Stuttgart aus aufgewachsen ist, habe ich diese vom Krieg und Wiederaufbau so unendlich waidwunde und verletzte Stadt (wie so viele in Deutschland) lieben und schätzen gelernt. Auf meinen Streifzügen und Kulturgenüssen stets auch das Hässliche registrierend, wahrnehmend und in der Vorstellung dennoch ergänzend zum Schönen hin, erlebte ich die Stadt zweifach. Real und in der Fantasie.
    Es hat schon auch etwas durch die kantige Ödnis der 60iger von der Panoramastraße herunter gehend den Talgrund zu durchschreiten, auf die Königstraße Richtung Schloßplatz zu spazieren und dann in die Weite dieses Platzes zu treten und in stets einem befreienden Ahh und Ohhh aufzuatmen, endlich ist das Herz der Stadt erreicht und es schlägt noch. Dann weiter über den großzügigen Schloßplatz an den Springbrunnen vorbei, linkerhand die Dreiflügelanlage des Residenzschloßes mit seiner freundlich hellen Sandsteinfassade sehend zu spüren, das andere, zweite und ältere Schloß dann zu erreichen, eine ehemalige Wasserburg, ausgebaut zum Renaissanceschloß mit einem der schönsten Arkadenhöfe des deutschsprachigen Raumes. (Wo gibt es das so nah beieinander ein zweites Mal?)
    Diesen Hof ebenfalls mich mit der Stadt auf Neue versöhnend zu durchschreiten und auf den mittelalterlichen Kern hinaus zu treten, dem Schillerplatz mit den historischen Fassaden der Alten Kanzlei, dem Fruchtkasten und dem Chor der Stiftskirche nun ein ganz anderes Stadtbild vor Augen zu haben. Selbst die von den 50iger Jahre Bauten gerahmten Gassen um den Marktplatz lassen in ihrer meist alten Wegführung den jetzt erreichten mittelalterlichen Kern der Stadt erahnen. Hier habe ich mich immer wohl gefühlt, in dieser Stadt, abendlich beseelt von den Konzerten in der Stiftskirche dann noch was im Hans im-Glück-Brunnen Viertel essen gegangen und anschließend wieder durch das Gassengewirr zurück zur U-Haltestelle unter dem Schloßplatz geschlendert, noch einen kurzen Blick auf die Tempelfront des Königsbaus geworfen, ... und ich war mit diesem Abend in Stuttgart einverstanden, froh, erfüllt und einig, solange ich mich nicht erinnerte, was alles verloren gegangen und an dessen Stelle getreten ist.
    Auch die Halbhöhenlage kenne ich. Eine Freundin wohnte in den 80igern eine Zeit lang in einem kleinen 30iger Jahre Häuschen in zweiter Reihe, von der Straße zurückversetzt, ganz ruhig und versteckt im Grün der alten Gärten in Hanglage und wir genossen die lauen Sommerabende mit viel grün drumherum und konnten zu Fuß das Kulturleben der Stadt erreichen . Wo gibt es das so nah beieinander!?

  • Dann mach mal mit der sich selbst beweihräuchernden Kölner Bevölkerung weiter, die (um die unerträgliche Häßlichkeit ihrer Stadt ertragen zu können?), sich in Hunderten von Liedern selbst feiert.

    Das Kölner Beispiel zeigt in der Tat verblüffend wie traurig zugleich, dass ein überbordender Lokalpatriotismus allein offensichtlich nicht dazu führt, dass die Bewohner sich Gedanken um ihr Stadtbild machen.

  • Nachdem sich die Wogen ein wenig geglättet haben, möchte ich etwas einwerfen. Was in der Vergangenheit schlecht geplant wurde, mag dazu führen, dass wir die Stadt als schön oder hässlich empfinden. Wobei für mein Empfinden die Fotos von "Saudadegostosa" das Bild der Stadt durchaus treffend wiedergeben. Bloß, die Vergangenheit ist nun geschehen. Heute geht es doch darum, wie wir Wunden der Vergangenheit heilen können, wie wir das Stadtbild verbessern können, wie wir Stuttgart schöner machen. In diesem Punkt mögen doch diejenigen, die Stuttgart hässlich oder schön finden, völlig einer Meinung sein. Also, haben die in Stuttgart wirkenden Stadtplaner und Architekten mittlerweile etwas gelernt? Machen sie es heute besser? Geht es voran? Wie sieht es z.B. auf dem Areal aus, das heute noch von Bahngleisen beherrscht ist, in Zukunft aber - "dank Stuttgart 21" - ein Stadtviertel werden soll. Entsteht dort das schönere, bessere Stuttgart? Oder wird Stuttgart dort hässlicher gemacht? Gibt es hier für unser Anliegen Interventionsmöglichkeiten? Oder können wir uns am Ende die Entwicklung nur wieder schönreden?
    Das sind die Fragen von Wichtigkeit.

  • Wie sieht es z.B. auf dem Areal aus, das heute noch von Bahngleisen beherrscht ist, in Zukunft aber - "dank Stuttgart 21" - ein Stadtviertel werden soll. Entsteht dort das schönere, bessere Stuttgart? Oder wird Stuttgart dort hässlicher gemacht? Gibt es hier für unser Anliegen Interventionsmöglichkeiten

    Berechtigte Fragen; mich würde es aber wundern, wenn es dort tatsächlich noch Einflussmöglichkeiten geben würde.
    Im Grunde war die Unterbuddelung der Hauptbahnhofs dort doch von Beginn an mehr ein Projekt für Immobilien-Investoren als für die Bahn selber. Angesichts der ohnehin schon hohen Kosten werden die Investoren sicherlich bei der so beliebten und bewährten Kästchen-Architektur zur Gewinnmaximierung bleiben.

    Und wie die Neubauten in der Umgebung des Hauptbahnhofes heute schon aussehen, lassen sie nichts Gutes für die Umgebung erahnen. Es wird dort ähnlich aussehen wie nördlich des Berliner Hauptbahnhofs.

  • In einer Stadt ohne ein einziges Reko-Projekt wird wohl kaum einfach so plötzlich ein neues historisches Viertel entstehen. Natürlich wird es dort nur Kisten und Kuben geben.

    Habt doch Mitleid, denn die Modernisten brauchen doch auch mal eine Chance. ablachen:)

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "