Stuttgart und seine negativen Seiten

  • Das wird wohl so ähnlich aussehen wie das schon teilweise realisierte "Europaviertel":

    http://www.europaviertel-stuttgart.eu/

    Da gibt es dann Büros, Einkaufsmöglichkeiten und Luxuswohnungen, aber auch dieselben Fastfood-Läden und Filialisten, die es schon mindestens 5 Mal oder so an anderer Stelle gibt... wobei sich das ganze extrem schleppend entwickelt und die seit 2003 verfügbaren Flächen immer noch nicht komplett bebaut wurden (siehe auch diesen Artikel).

  • Hier noch einige Fotos von einem kleinen Rundgang durch Stuttgart vom letzten Freitag (leider bei nicht mehr so sonnigem Wetter). Wie man unschwer erkennen kann, wird die Bebauung in Hanglage nicht nur deutlich attraktiver als im Zentrum, sondern ist tatsächlich ziemlich geschlossen und sehenswert - so gesehen für diesen Strang unpassend.

    Heusteigviertel und Co. folgen dann, wenn die Lichtverhältnisse wieder optimal sind, am Freitag war es einfach schon zu dunkel. Die genauen Aufnahmeorte sind aus der KMZ-Datei ersichtlich, im wesentlichen folgt die Strecke einem großen Bogen vom Bopser aus nach Westen und dann über Stuttgart-Süd und Marienplatz bis zum Rotebühlplatz und knapp vor den Schloßplatz.

    Fotogalerie

    KMZ-Datei für Google Earth

  • Also, dieses Bild ist mein persönlicher Favorit. Man sollte es tausendfach versenden und sich einen griffigen Namen dafür ausdenken, z.B. "bundesdeutscher Boulevard", "neudeutsche Gemütlichkeit" oder einfach "ehrliche Bauten in einer Demokratie".... =O

    http://aph-bilder.de/image/xcZ

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Zum Abschluß noch ein ganz kurzer Abstecher in eines der schönsten Viertel von Stuttgart:

    Lehen in Stuttgart-Süd mit der Markuskirche (grenzt unmittelbar an den Marienplatz an, entsprechend zeigen die Fotos zum Abschluß des kleinen Rundgangs auch den Marienplatz)

    Lehen

    KMZ-Datei für Google Earth

    Ziemlich geschlossene historische Bebauung auf hohem Niveau, gepflegt und mit angenehmem Publikum. Am schönsten finde ich den kleinen Platz, an dem sich Immenhofer und Heusteigstraße treffen (hat der einen Namen?) - dem würde nur ein kleines Cafe/Kiosk anstelle der Blumenarrangements gut tun, und wenn es nur eine provisorische Konstruktion wie am Falbenhennenplatz etwas weiter oben wäre.

  • Ich habe selten so triste Einfassungen für Blumenarrangements gesehen. Es scheint fast, als wollte da jemand "spannende Kontraste" zu diesen anlegen: viele graue, hässliche Steine für relativ wenige Blumen.
    Dabei gibt es so viele Vorbilder für Grünanlagen, die zu einer geschlossenen historischen Bebauung wie dieser passen würden (gleiches gilt natürlich für Mülleimer dieser Art).

    So erscheint natürlich selbst eine provisorische Konstruktion eines Kiosks als verlockende Alternative. Ich kenne allerdings wenige Kiosk-Neubauten, die einen Platz mit historischer Bebauung architektonisch aufwerten.

    2 Mal editiert, zuletzt von newly (24. März 2017 um 15:15)

  • Diese Baumeinfassungen waren, meiner Erinnerung nach, eine 80er-Jahre-Mode. Möglichenfalls gibt der Untergrund keine ebenerdige Bepflanzung her, weil dort Leitungen verlaufen. Dann hätte man sich vielleicht besser mit Hecken und Beeten behelfen sollen. So oder so würde eine Begrünung des Platzes gut tun.

    Hier sieht man ähnliche Einfassungen bei der Neuen Kräme in Frankfurt:
    http://q-ec.bstatic.com/images/hotel/max300/190/19092650.jpg
    http://www.hotel-neuekraeme.de/neuekraeme/med…lder/kraeme.jpg

  • Ich kenne allerdings wenige Kiosk-Neubauten, die einen Platz mit historischer Bebauung architektonisch aufwerten.

    Ich dachte da an die typischen Kioske, wie man sie in Paris findet: Kiosk

    Zwischen den abgebildeten Betonkonstruktionen sind übrigens Sitzmöglichkeiten eingerichtet, bei Nichtbepflanzung sieht das sicherlich noch wesentlich trister aus :)

  • Na immerhin 251 Stimmen dafür bei 360 dagegen! Da kann man nur abstimmen, wenn man registriert ist!?
    Die Kommentare habe ich mir erspart.
    Die Crux in Stuttgart ist eben, daß der Marktplatz bereits in großen Teilen kleinteilig bebaut ist. Großen Änderungbedarf sehe ich zuerst bei diesem Breuningerkasten. Das könnte ein Antoß werden. Die Situation in Frankfurt war eine ganz andere. Ein Monstrum von Gebäude hatte ein ganzes Areal besetzt gehalten. Dann wurde das Monster vertrieben und der Platz war frei. Und dann konnte man auch gleich ein zweites Monster vertreiben. Welch ein städtebauliches Glück! Welches Monster räumt denn am Stuttgarter Marktplatz freiwillig das Terrain? Ich sehe da leider keinen Anwärter! :unsure::daumenunten:

  • Abstimmen konnte man nur als Registrierter. Der Online-Bürgerhaushalt wird seit 2011 im Zweijahresabstand durchgeführt, seitdem stiegen die Teilnehmerzahlen stetig. In meinen Augen ist diese Aktion aber nur ein Placebo, weil die Stadtverwaltung sich in der Regel selten an die Vorschläge hält, sie teilweise trotz viel positiver Bewertungen komplett abschmettert oder nicht mal diskutiert. Auf den vordersten Plätzen der Abstimmungsergebnisse landen jedenfalls immer nur Themen bezüglich Neubau von Schulen, Sportplätzen und Sporthallen.

  • Ach, naja. Ich fand den alten Titel ehrlich gesagt auf eine gewisse Art amüsant, weil er so rein emotional war, und weil ich bei den bisher vielleicht 20 h, die ich in Stuttgart verbracht habe, auch entsetzt über den Mangel an gemütlichen Ecken war. Aber es ist dein Thread, und wenn Du den Blick nunmehr etwas kühler aufs Stadtplanerische lenken willst, ist das auch i.O.

  • Bei mir ist es genau umgekehrt ... vielleicht, weil ich nicht nur 20 h, sondern die letzten 20 Jahre in dieser Stadt verbracht habe. Ich möchte AntinomyX ausdrücklich für die Umbenennung danken. Der neue Titel ist sehr viel gerechter und richtiger.

  • Danke für das Lob für die Änderung Nibelgauer.

    Übrigens kam letzten Freitag ein Artikel in den Stuttgarter Nachrichten zum Europaviertel. Ich finde ihn ziemlich gut, denn er spricht deutlich das große Manko dieses mehr oder weniger toten Areals an:

    "Das Europaviertel am Hauptbahnhof zeigt nicht den Geist Europas. Die wahren Europaviertel Stuttgarts sind woanders, dort, wo Menschen unterschiedlicher Herkunft zusammenleben, meint Lokalchef Jan Sellner."

    Die Stadt braucht einen Aufbruch

  • Zitat aus dem genannten Artikel:

    Zitat von Stuttgarter Nachrichten

    Die eigentlichen Europaviertel Stuttgarts liegen ohnehin ganz woanders – im Hallschlag oder im Zentrum von Cannstatt oder in Feuerbach. Treffender wäre dafür die Bezeichnung Eine-Welt-Viertel, denn dort leben Menschen aus Dutzenden Nationen überwiegend in guter Nachbarschaft zusammen.

    Damit sind dann sicherlich so schöne Ecken wie die Gegend um den Cannstätter Bahnhof (abendliches Umsteigen ist ein multikultureller Hochgenuß!) oder die Mauserstraße in Feuerbach gemeint, mit einer typisch europäischen Großmoschee der lupenreinen Demokraten der DITIB, wo bestens integrierte Europäer sich klar für mehr Demokratie aussprechen.

  • Cannstatt ist für mich persönlich sowieso absolute No-Go-Area. Am Bahnhof ist es eine Katastrophe. Was sich dort für Gesindel herumtreibt, man fühlt sich eher wie im Orient, und im Rest des Stadtteils sieht es auch nicht viel besser aus, ganz davon abgesehen, wie heruntergekommen einige Bereiche um den Bahnhof und Wasen aussehen. Und das sage ich als jemand, von dem ein Elternteil (Mutter deutsch) nicht aus Deutschland stammt, sondern ebenfalls aus einem kulturell eher schwer integrierbaren Milieu! In Feuerbach und Zuffenhausen haben wir fast dasselbe Problem. Viel Multikulti der problematischen Sorte gepaart mit einer abscheulichen Architektur, die sich zwischen Bosch- und Porsche-Industriegebäuden befindet.

  • In Stuttgart-Vaihingen soll das alte Gebäude, in dem bis September das Fahrradfachgeschäft Speiche viele, viele Jahre beheimatet war, abgerissen werden. Es steht (noch) in direkter Nähe zum Bezirksrathaus. Es soll mal wieder ein seelenloser Neubau hingeklatscht werden. Es fand sich kein Nachmieter und der Käufer will es abreißen lassen.
    Der Vaihinger Ortskern ist ohnehin schon arg gebeutelt, und spätestens seit die Schwabengalerie 2004 fertiggestellt wurde, eigentlich nicht mehr wirklich schön.

    "Die Stadt nutzt ihre Chance nicht"

    Einmal editiert, zuletzt von AntinomyX (8. Oktober 2019 um 14:24)