• Schweinfurt ist in großem Stil abgerissen worden, was man mitunter fälschlich als Kriegszerstörung wahrnimmt. Ohne Zweifel steht das rechte Haus auf dem letzten Bild vor dem Abbruch - es dürfte mittelalterlich sein. Rechts von ihm findet sich schon eine Baulücke. Drei Häuser weiter links klafft auch so ein Loch, daneben ein eher nichtssagender Zwischen- oder Nachkriegsbau. Sukzessive wurde ein edles fränkisches Platzbild nivelliert. In der CSSR hatten sich solche Platzbilder idR erhalten, in der BRD war der Erschließungsdruck gerade hier immens, sodass nur die wenigen wirklich prägenden Einzelbauten erhalten blieben.

    Schweinfurt könnte heute einen so eindrucksvollen zentralen Platz wie zB Komotau oder Elbogen haben.

    Dass das alte Stadtbild in den 60er Jahren noch weitestgehend vorhanden war, wird gerne unter den Teppich gekehrt, um am Image der Wirtschaftswunderzeit nicht zu kratzen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Wurden da seitdem noch einige Bauten abgerissen?!

    Ja, allerdings.

    Das obere Bild zeigt den größten Teil der Ostseite des Marktes. Zumindest bei den rechten zwei Dritteln des Bildes könnte ich für kein einziges der abgebildeten Häuser bestätigen, dass es noch steht. Soweit man auf den historischen Aufnahmen Nachkriegsgeäude sieht, sind diese ganz erträglich. Das empfinde ich bei den Gebäuden, die seit den 90ern gebaut wurden, nicht so.

  • Soweit man auf den historischen Aufnahmen Nachkriegsgebäude sieht, sind diese ganz erträglich.

    Mehr als das, ich würde sogar sagen: hervorragend - man würde ihnen ihr junges Alter nicht anmerken.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.