Berlin - Molkenmarkt und Klosterviertel

  • Die Farbe ist auch nicht wirklich das Problem. Ein hellerer Creme-Ton würde vielleicht etwas Feundlichkeit in diese ansonsten so graue Durchgangsstraße bringen.

    @Friedenau
    Mir ist schon klar, dass die Farbgestaltung nicht die großen Probleme in diesem Bereich löst, aber sie könnte helfen, sie zeitnah zumindest ein wenig zu kaschieren.

    Und solange die o.g. Straßen nicht zurückgebaut werden - wann und ob überhaupt das auch immer geschehen mag - bin ich doch begnügsam und sage mir: "etwas Freundlichkeit" ist besser als nichts.

    Was den Durchgangsverkehr angeht, bin ich ganz auf deiner Seite. Aus meiner Sicht gehört der Mühlendamm etc. sowieso untertunnelt (im Vergleich z.B. zur B 96 gar nicht soo teuer).
    So bleibt auch nach einem "Rückbau" eine vierspurige, starkbefahrene Schneise; das wirkliche Problem wird so auch nicht gelöst.

    Zu deiner Frage: Ich fürchte, dass eine Mehrheit (plus einflussreicher Lobbys) dem Durchgangsverkehr den Vorrang einräumt bzw. den Autoverkehr an jeder Stelle als Element einer pulsierenden Metropole ansieht.

  • Ich finde das Gebäude gar nicht mal sch

    Das Hotel an der Stralauer Straße, Klosterstraße wird gerade abgerüstet. Hier einige Impressionen von heute, von mir:


    Das Dach ist einfach zu übertrieben groß und man hätte zwischen den unspannenden Dachfenstern einen anderen Baustoff verwenden sollen.

    Ich finde das Gebäude eigentlich recht gut gelungen, und zwar gerade wegen des übergroßen Daches. Das Dach tariert den Baukörper aus und ordnet ihn der umgebenden Architektur unter. Die Proportionen muten deshalb klassisch und typisch berlinisch an: Sockelgeschoss, Vollgeschosse, großes Dach. Wenn man sich mal die beiden Nachbarhäuser rechts anschaut: die haben zwar nicht so steile, aber im Verhältnis zum jeweiligen Baukörper ebenso große Dächer. Toll, dass der Architekt auf das sonst übliche Staffelgeschoss-Gemenge verzichtet und sich getraut hat, ein Stadthaus zu bauen! (Bzw. Toll, dass der Bebauungsplan das so mutig vorgeschrieben hat. Muss aus Vor-Lüscherscher Zeit stammen...) Natürlich hätte man hier im Detail noch manches schöner machen können. Aber im Interesse von moderner und konsensfähiger Architektur, die sich trotzdem in einen Kontext einfügt und Städtebautradition fortschreibt, kann ich mit diesem Gebäude gut leben.

    "Die Qualität städtischen Bauens resultiert aus einer Generationen währenden, kollektiven Leistung." Hans Kollhoff

  • Mir kommt es immer mehr so vor, als ob die jeweiligen Senate die Stadt als ihren Privatbesitz sehen und diesen je nach ihrer Parteideologie und eigenem Gutdünken gestalten und verhunzen können, wie es beliebt. Offensichtlich keine Verpflichtung der Gesamtbevölkerung gegenüber. Kindisch und höchst gefährlich ist das!
    Keine Fördergelder in Zeiten bester wirtschaftlicher Boomzeit anzunehmen, und das bei klammen eigenen Kassen ist arrogant, hochnäsig, dumm und in diesem Sinne städtebaulicher Selbstmord. Aber wahrscheinlich blicke ich das eh nicht, was da geht... !?

  • Man will die Millionen für den Neptunbrunnen nicht, man will die Millionen für die Kolonnaden nicht, man will die Millionen für die Alte Münze nicht. Kunst und Kultur nimmt der linke Senat nicht mal geschenkt. Bezeichnend...

  • Was erwartet ihr von diesen Kommunisten? Vor ein paar Jahrzehnten haben sie erst die Stadtschloesser gesprengt und sonstige Kulturgueter vernichtet. Ich frage mich aber, wer hat diesen Abschaum denn gewaehlt? Mein Beileid zu diesem Senat und diesem Stimmvieh, das so etwas waehlt.

  • Hauptstadtvertrag: Berlin fordert mehr Geld vom Bund t-online 03.11.2015

    Zitat von t-online

    Auch die immer noch nicht beendete Entwicklungsmaßnahme "Hauptstadt Berlin - Parlaments- und Regierungsviertel" müsse Berlin zu 36 Prozent finanzieren. Dazu gehöre, im Umfeld der Regierungsbauten die entsprechende Infrastruktur wie Straßen und ein ansprechendes Umfeld wie Grünanlagen zu schaffen. Da möchte Berlin seinen Anteil senken.

    Keinen Cent müsste Berlin vom Bund mehr bekommen! Einfach ein Skandal!!!

  • Ansichten der 'Klostergärten' neben der Parochialkirche.

    Die Front zur Klosterstraße ist noch verhüllt.

    Der nach Norden zur Kirche geöffnete Hof.

    Der Bau harmoniert ausgezeichnet mit dem Gemeindehaus der Parochialkirche.

    Selbst die Gesimse bestehen bei den 'Klostergärten' übrigens aus überspritztem Styropor.

    Und noch einige Ansichten des gelungenen Hotelbaus jenseits der Stralauer Straße.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Kann man nicht wenigstens die Gesimse und Fenstergewände sowie die Säulenkapitelle in Sandstein ausführen sowie den Sockelbereich? Das würde die Bauten unglaublich aufwerten und kostet im Vergleich zum Gesamtpreis eigentlich nix.
    So ist das Ergebnis aus der Ferne zwar sehr erfreulich. Bei Nähe betrachtet aber mal wieder viel Potential verschenkt.

    APH - am Puls der Zeit

  • Schlechte Verhandlungsbasis. Solange man so etwas durchgehen lässt, können wir auch in Zukunft keine qualitativ hochwertige Architektur erwarten.

    Dagegen wäre die Bezeichnung 'Disneyland-Architektur' noch ein Ritterschlag. WTF

  • Dagegen wäre die Bezeichnung 'Disneyland-Architektur' noch ein Ritterschlag.

    Sobald ein Neubau einmal von der modernen Einheitsblockweise abweicht, kommt seltsamerweise dieser abwertende Begriff "Disneyland-Architektur" ins Spiel.

    Als ob erstere per se eine "qualitativ hochwertigere Architektur" liefern würden.

  • Auch bei solchen Gebäuden stellt sich mir die Frage nicht, aus welchem Material sie bestehen. Erbse hat passend dazu in seiner Signatur die 3 Basen der Architektur nach Vitruv: schön ists ja (meine Meinung). Bei Styropor stellt sich mir aber die Frage der Stabilität. Wir setzen hier schließlich auch auf Nachhaltigkeit traditioneller Bauten, die die modernistischen Kisten und Billigbauten nunmal nicht haben (müssen).

    Die Materialwahl ist bei Patzschke eigentlich das einzige, was ich als laienhafter Normalbürger beanstanden würde.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Einerseits redest Du von Billigbauten, aber an Styroporgesimsen hast Du nichts nichts zu beanstanden. Für Freunde von gefälschten Markenklamotten, der heilen Welt in der Glotze und Regierungspropaganda würde es wohl auch ausreichen, spannte man einfach hübsch bedruckte Folien vor die Fassaden. Sähe doch auch irgendwie altertümlich aus.

  • ...und trotzdem wäre ich froh, wenn ganz Mitte im Stil der Klostergärten gebaut würde.

    Wenn man den Material-Aspekt mal ausblendet - für so eine Architektur kann man heute wirklich dankbar sein. Man vergleiche nur mal mit dem Schinkelplatz.

    Das Hotel halte ich hingegen für mäßig gelungen. Die Fassade ist geht, aber das Dach ist nichts weiter als ein zur Straße leicht geneigtes Flachdach, und dazu noch ohne Gauben. Hier war ein Architekt am Werk, der es nicht kann oder der es nicht will.