Berlin - Molkenmarkt und Klosterviertel

  • Nein, mit den Plänen des Senats gehts das nicht übereinander. Erstens ist die Straßenführung nach wie vor überbreit und anders als historisch und zweitens werden die Grunerstraße begleitend aus Lärmschutzgründen keine Wohnungen zugelassen. Stell dir den Molkenmarkt einfach mit MotelOne, easyhotel und einer weiteren Hochgarage vor - dann kommst du der Realität sicher näher.

  • In 1951 wurde der beschädigte Westtrakt wieder rekonstruiert ausserhalb denn die beide hohe Türme, die etwas abgesägt wurden......
    Schade dass 20 Jahren später der ganzen Westtrakt inklusiv der mächte Haupteingangshalle met Treppenhaus völlig demoliert wurde......
    So hier noch mit priorität rekonstruiert, später abgebrochen: ein unverschämter Verbrechen einer der wichtigsten Bauten Berlins.
    Auch das Kaufhaus Wertheims erscheint noch in guter Zustand zu sein. Noch ein verbrechen um so einer herrlichen Bau ab zu tragen......
    Die ganze Mitte wurde so Stück für Stück "leer" gemacht. Das historisch gewachsen Herz Berlins also kaputt gemacht.

    Warum heute keine Heilung dieser schrecklichen Wunden??? Ich verstehe es gar nicht. Wenn ich Lüscher wäre, dann hätte ich fast jeder historisches Objeckt in der Mitte wieder rekonstruiert, Stück für Stück. Polizeipräsidium Keibelstrasse: die südlichen Trakt wurde auch niemals mehr rekonstruiert. Das Gebäude sieht wie der Dom richtig entstellt und wenig harmonsich aus. Noch ein Opfer. Karstadt am Hermann Platz: auch ein enstelltes Opfer: alle Stockwerken auf wenige nach wurden abgetragen .....sieht auch nicht aus. Und so gehts weiter in Berlin. Deutsche Bank, Behrenstrasse: früher eine Augenweihe, heute: ziemlich schlicht, nicht komplett.

    Stadtreparatur heisst das alle entstellten Bauten wieder ihre ursprüngliche Kubatur bekommen mit historischen Dächer, Türme, Erker, Details.....die Datails machen Bauten schön, wertvoll und reizvoll. Es gibt imdessen genug Kuben, Kisten & Kasten. :engel:

    Einmal editiert, zuletzt von Klassiker (26. März 2015 um 21:20)

  • Zitat

    Karstadt am Hermann Platz: auch ein enstelltes Opfer: alle Stockwerken auf wenige nach wurden abgetragen .....sieht auch nicht aus.

    Karstadt am Herrmannplatz war vollständig durch Sprengbombenvolltreffer zerstört. Alles, was dort heute zu sehen ist, ist ein Wiederaufbau seit den 50er Jahren.

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Nicht ganz: an der Seite zur Hasenheide ist die letzte Achse des Altbaus erhalten geblieben. Danke aber für die Information zu den Sprengbombentreffern, das war mir neu; jetzt müssen etliche stadt- und baugeschichtlichen Bücher überarbeitet werden!

  • Karstadt am Herrmannplatz wurde vom Boden aus zerstört. In einer Festschrift der Firma las ich vor ein paar Jahren, dass sich dort ein Lebensmittelmagazin befand, das beim Vorrücken der Russen von der SS gesprengt wurde. Andere Quellen wollen Brandstiftung nicht ausschließen:

    http://de.wikipedia.org/wiki/Hermannplatz und
    http://www.berlin-hermannplatz.de/karstadt/.

    Diese Quelle bestätigt die Version von Karstadt: http://www.berliner-untergrundbahn.de/karstadt.htm

  • Ja, ich hatte voreilig aus dem Ruinenbild einen Sprengbombenschaden geschlossen :peinlich: ... In "Kriegsschicksale Deutscher Architektur" ist neben einem Foto der Ruine (angeblich von 1945, Trümmerschutt des vorderen Bereiches mit wenigen Fassadenresten liegt auf dem Boden des Erdgeschosses, der hintere Bereich steht noch mit tlw. nach vorne abgeklappen Betondecken, in der Tat ist an der Seite zur Hasenheide noch ein geringer Rest der Fassade zu erkennen) lediglich eine Zerstörung 1945 zu 95% erwähnt, ohne Hintergründe.
    Beseler/Gutschow: Kriegsschicksale Deutscher Architektur, Bd. 1, S. 162/163

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Vorderhaus, Ansicht Klosterstrasse

    Blick in den Kirchhof

    Vorderhaus, Ansicht vom Kirchhof

    Hinterhaus (links), Ansicht vom Kirchhof

    Alle Bilder von mir.

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

    Einmal editiert, zuletzt von Ein_Hannoveraner (6. Oktober 2015 um 13:23)

  • Bisher sind keinerlei Veränderungen gegenüber dem Zustand, den ich seit über 20 Jahren kenne, wahrzunehmen. Der Umbau der Grunerstrasse und die Neuparzellierung des deutlich zu erweiternden/ zu verdichtenden Klosterviertels soll nun, dem Vernehmen nach, bis mindestens 2017 auf sich warten lassen.

    Übersicht, gesehen von der Dachterrasse des park inn by Radisson Berlin Alexanderplatz

    Die alles beherrschende Stadtautobahn der Grunerstrasse, Blick in Richtung Alexanderplatz

    Viel Platz auch für ruhenden Verkehr, in bester Lage

    Asphaltwüste Molkenmarkt, garniert mit unnötigen, da nicht nutzbaren Grünanlagen

    Überdimensionierter Platz vor dem Stadthaus mit mäßiger Aufenthaltsqualität

    Brach- und Hofflächen zwischen Molkenmarkt und Klosterstrasse

    Klosterstrasse/ Ecke Grunerstrasse, Fläche des „Grauen Klosters“

    Alle Bilder von mir

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Danke, dieser Bereich der Grunerstraße ist derzeit wirklich schrecklich. Eine Verengung und angemessene Bebauung muss wirklich das vorrangige Ziel zur städtebaulichen Verbesserung von Berlins Mitte sein.

    Hier die diesbezüglichen Pläne:

    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/staedte…ung/index.shtml

    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/staedte…ung/index.shtml

    http://www.stadtentwicklung.berlin.de/planen/staedte…molkenmarkt.pdf

  • Na, ich bin mal sehr gespannt, ob wir die Bebauung dieses Geländes noch erleben werden. Die Verdichtung in diesem Teil der Stadt, halte ich auch für ausgesprochen wichtig. Gibt es da eigentlich mittlerweile einen verlässlichen Termin? Es ist zu hoffen, daß dort nicht wieder nur dieses übliche Flachdachgerümpel gebaut wird, wie am Schinkelplatz.

    Auch dieser üble Plattenbau links neben dem Rathaus , sollte irgendwann mal beseitigt werden. Der ist mir schon bei meinem ersten Besuch in Berlin (1992) sehr unangenehm aufgefallen.

  • Update zum Neubau zwischen Parochialkirche und Tietzhaus, von heute, von mir:




    Ein Musterfenster:





    Blick vom Kirchhof der Parochialkirche:


    Vom Stadthaus gesehen:


    Das Nachbarhaus, einst Fabrikationsstätte für Knöpfe etc. der Gebrüder Tietz (nicht zu verwechseln mit den Warenhausmagnaten Oskar und Hermann Tietz, wie leider oft in den Foren, aber auch in der Presse):

  • Wenn der Patzschke-Bau gut gelingt und auch der Turm bald wieder in alter Größe steht, dann werden wir hier ein sehr schönes, geschlossenes (wenn auch kleines) traditionelles Ensemble haben. :)

  • Die Planung ist gut. In der Folgezeit wird es Aufgabe, z.B. der Gesellschaft historisches Berlin, sein, auf die architektonische Gestaltung Einfluss zu nehmen. Vielleicht ist ja sogar die ein oder andere Rekonstruktion drin.

  • Da die Planung vollständig ahistorisch ist kann es auch keine Rekonstruktion geben - jedenfalls nicht am historischen Ort. Welche Gebäude schwebten Dir denn zur Reko vor? Müsste ja was 6-geschossiges in gewerblicher Nutzung sein, vielleicht sollman da mal in Chicago oder Moskau auf die Suche gehen...