Berlin - Molkenmarkt und Klosterviertel

  • Ich würde es ja noch verstehen, wenn diese Gebäude irgendeine Wertigkeit besäßen, in ihrer Ästhetik, in ihrer Ausführung, in dem was sie für das Stadtgefüge tun. Irgend etwas. Aber sie sehen nicht nur schäbig aus, sondern sie wurden auch billig gebaut, und sie ruinieren das Stadtgefüge. Das ist wirklich als ist man so besessen von Ostalgie, dass man einfach alles aus dieser Ära unter Schutz stellt, selbst wenn es ein Hundehaufen aus dieser Zeit ist. Gruselig...

    Es ist auch traurig zuzugeben, aber das was unter Frau Kahlfeldt hier entsteht, ist keinen Deut besser als was wir von Frau Lüscher über ein Jahrzehnt vorgesetzt bekamen. Ich bin sehr enttäuscht.

    Warum sollte es einen Ästhetischen Anspruch geben , vielleicht ist der Mehrheit die Umgebung egal... ich weiß es nicht ? Die Mehrheit hat vielleicht zurzeit andere Probleme. Zitat : " ist man so besessen von Ostalgie " ...... hat man seinerzeit im Westen soviel anders gebaut ?

  • Es geht nicht um "Ostalgie", die DDR-Fassaden sind nach den Umbauten in der Regel nicht mehr zu erkennen. Es geht um die Verhinderung einer schönen Altstadt - das leisten diese spießigen Schrankwände auch im sanierten Zustand. Wohnen möchte da keiner der Befürworter, die bleiben lieber in ihrer Schöneberger Altbauwohnung.

  • Die Kleinteiligkeit und architektonische Vielfalt von Architektur ist mit Gestaltungshandbüchern zu erzwingen sondern lebt von den Persönlichkeiter der Bauherren - das ist hier eben, mindestens pro Block, der gleiche.

    Nunja. Das war ja in Potsdam auch so. In Frankfurt war es auch nur ein Bauherr für das ganze Altstadtquartier, die DomRömer GmbH. Es kommt eben auf den Willen und die Qualitätskontrolle an.

  • Nunja. Das war ja in Potsdam auch so. In Frankfurt war es auch nur ein Bauherr für das ganze Altstadtquartier, die DomRömer GmbH. Es kommt eben auf den Willen und die Qualitätskontrolle an.

    Das sieht man allerdinsg auch an allen Ecken und Enden. Das hat in Frankfurt dazu geführt, dass durch die politisch motivierten Kosten das Projekt mit einem erheblichen Defizit abgeschlossen wurde (Fachwerkhäuser im EH-40-Standard) und manch' eine Fassade ist mehr als grenzwertig.

    In Frankfurt war es aber wenigstens eine extra für das Projekt gegründete städtische Gesellschaft mit passabler Führung, keine existierende WBG wie in Berlin am Molkenmarkt.

  • Zwei Photos vom zukünftigen Molkenmarkt. Die neue Grunerstraße (6-spurig) ist fertig umverlegt.

    Zweite Richtungsfahrbahn am Molkenmarkt ist ab heute in Richtung Pankow befahrbar. Damit ist die Umverlegung des Hauptstraßenzuges abgeschlossen. Der Kfz-Verkehr wird nun ausschließlich über die neuen Fahrbahnen geführt. Quelle


  • Endlich ist diese Horrorstraßenschneise Geschichte. Beim Betrachten der Bilder fällt auf: Das ganze Sammelsurium an modernistischer und DDR-Architektur ist einfach nur hässlich. Dieser Klotz in der Klosterstraße, die Hochhäuser der Fischerinsel, die Nachwendebauten an der Stralauer Straße und am Mühlendamm - alles Abrisskandidaten.

    Nachtrag: Die wirklich überzeugende Schönheit an "Neubauten" ist der Turm der Parochialkirche im Sonnenschein.

  • Das ganze Sammelsurium an modernistischer und DDR-Architektur ist einfach nur hässlich. Dieser Klotz in der Klosterstraße, die Hochhäuser der Fischerinsel, die Nachwendebauten an der Stralauer Straße und am Mühlendamm - alles Abrisskandidaten.

    Jo, hier hat der DDR-Städtebau wirklich komplett versagt. Diese Stelle ist wirklich unsäglich, ich hab sie mir nicht so schlimm vorgestellt. Hier gehört dringend etwas gemacht. Diese Bilder geben die Misere wirklich getreu wieder. Sich hier noch an DDR-Relikte klammern, ist auch irgendwie gestört, anders kann man das nicht sagen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.