Berlin - Staatsoper Unter den Linden

  • Ich stehe da mal wieder zwischen zwei Stühlen, denn ich finde beide hervorragend. Der Raum nach Langhans ist für seine Zeit noch/schon recht prunkvoll. Die Gestaltung nach Paulick wiederum wirkt leicht, eben klassizistisch. Der jetzige Zustand ist schon fast eine Aufwertung der paulick'schen Raumgestaltung, da die Decke jetzt eher eine Kuppel ist. Dort fehlen aber definitiv noch die Akzente in rot.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • So sieht der fertige, umgestaltete Saal aus:

    Quelle:https://twitter.com/StaatsoperBLN

    Bis auf einige sehr unschöne Unterbringungen moderner Technik, wie die Beleuchtungstechnik oben auf der Nachhallgalerie oder den Rängen ist es doch sehr schön geworden.
    Die neue Nachhallgalerie lässt den Raum sehr viel größer, luftiger und erhabener als zuvor wirken.

  • Ich finde die Raumwirkung faszinierend, gleichzeitig luftig und weit, und doch irgendwie intim. Dabei nicht überladen sondern sehr geschmackvoll abgestimmt. Das alles vermochte nichtmal der Originalzustand zu leisten.

    In dubio pro reko

    Einmal editiert, zuletzt von reklov2708 (27. September 2017 um 17:49)

  • Ich muss auch sagen, dass die neue Paulick Variante mir besser gefällt weil der Raum deutlich eleganter und großstädtischer wirkt. Es sieht viel mehr nach Metropole aus. Die vorherige Variante war auch nett. Aber im Vergleich ist die neue Form doch weltstädtischer.

    Trotzdem ist das alles natürlich erstens Geschmackssache und ich gebe zu bedenken dass man ursprünglich ja einen komplett modernen Saal wollte. Das wäre eine Katastrophe gewesen. Somit kann man mit dem aktuellen Ergebnis extrem zufrieden sein :applaus:

    APH - am Puls der Zeit

  • Der schwarze/dunkle Hintergrund der Nachhallgalerie stört mich ganz gewaltig D:
    Oder wird da noch speziell hinterleuchtet?

  • Ich finde gerade das schön, hat was vom Nachthimmel aus der Zauberflöte.

    Geschmäcker sind halt verschieden, die Intention hatte ich auch schon, aber es passt nach meinem Geschmack nicht zur cremig-bonbon-farbenen Stimmung des Paulickraums. Der Kontrast ist einfach zu hart. Eine Königin der Nacht passt da einfach nicht rein. Soetwas hätte gut in einen bläulichen ode silbernen Zuschauerraum gepasst. Wäre das Gitter golden, dann auch in einen dunklen, gediegenen, roten Raum.

  • Die penetreante, unsensible Installation der Bühnenscheinwerder wurde ja schon erwähnt. DAS ist für mich ein bitterer Minuspunkt. Gibt es da keine andere Lösung? Sieht aus wie auf einer Experimantalbühne eines Berliner soziokulturellen Zentrums im alten E_Werk.
    Also wenigstens alle Scheinwerfer an den Brüstungen in derselben Farbe wie die Brüstungen! disgust:)

  • Für gewöhnlich ist der Zuschauerraum während der Vorstellung abgedunkelt. Wenn man dann in der ersten Reihe sitzt stören die schwarzen Scheinwerfer wesentlich weniger als irgendwie farblich angepasste. Und es kommt ja wohl mehr auf das an was auf der Bühne passiert, als ob einem die Scheinwerfer bei Tageslicht optisch nicht gefallen.

  • Hm, mag ja sein, aber ich geh' ja nicht im Dunkeln in den Zuschauerraum, sondern sitze da auch erstmal ne halbe Stunde bei Festbeleuchtung bis die Aufführung beginnt, ebenso in den Pausen habe ich Gelegenheit den Raum zu genießen!
    Warum geht das in der Semperoper ohne das Scheinwerfelzeugs anstandslos!?
    Ich finde das hier in Berlin eine raumbildschädigende Unsensiblilität der Fachleute, alles rein technisch gesehen, ohne ästhetisches Empfinden. Schwarze Scheinwerfer auf allen Rängen vor die Stukkaturbrüstungen zu montieren, tsss :daumenunten: !!!


    Quelle: Pressefoto, Semperoper Dresden
    https://www.semperoper.de/presse/pressefotos-semperoper.html

    Einmal editiert, zuletzt von SchortschiBähr (28. September 2017 um 19:20)

  • Warum geht das in der Semperoper ohne das Scheinwerfelzeugs anstandlos!?

    Hm... na ja so ganz "ohne" gings natürlich auch in DD nicht.

    Wenn Du Dir das Bild genau anschaust, wirst Du leicht die große Galerie an Scheinwerfern im ehem. 5. Rang erkennen. Außerdem wurden die ehem. Kgl. Proszeniumslogen an den Seiten komplett zu "Beleuchterplätzen" umfunktioniert.
    immerhin aber strich man dank des (damals noch) beherzten und verantwortungsvollen Eingreifens der Sächsischen Demnkmapflege dort die Scheinwerfer weiß (!) an.
    Dafür kamne dann vor 10 Jahren die ekligen grell-grün leuchtende Notausgangsbeleuchtungen hinzu, die dan grandiosen berühmten "meergrünen" Anstrich der Wände konterkarieren. Alternativlos? (um mit unserer Bundeskaiserin zu sprechen)? Mitnichten!
    in Bruchsal - nur so zum Vergleich: In der neu eingerichteten Bruchsaler Beletage gelang es der Architektin, sehr elegante glasgeschliffene und nur weiß leuchtene Notausgangs-Leuchten anzubringen, die erst im alarmfall grellgrün aufleuchten. Genial gell? Kostete sie aber einen enormen Aufwand und zahlreiche Gänge durch die Verwaltungen. Wo ein Wille ist, ist gestalterisch immer ein guter, kompromisshafter Weg zu beschreiten möglich.... Wie gesagt:Wenn der Wille da ist...

  • Ich hoffe, die Rauten erfüllen auch ihren Zweck und haben letztendlich nicht alles verschlimmert oder so. Weiß man ja nie bei sowas...Vielleicht etwas nachteilig, dass die Decke dafür nun etwas schwarz ist, aber sieht trotzdem cool und elegant aus.

    Vom Apollo-Saal wusste ich ja gar nichts...Wurde ja offenbar eher stiefmütterlich behandelt in der Presse.