Berlin - Staatsoper Unter den Linden

  • Der Pierre-Boulez-Saal ist schon eine Weile in Funktion, aber erst gestern hatte ich Karten dafür. Hier einige Eindrücke vom leeren, halb besetzten und ausverkauften Hause:

    Das Konzert mit Hisperion XXI unter Jordi Savall ist ab heute in der arte Mediathek 30 Tage zu sehen.



  • Hat aber den Vorteil, dass wenn der Laden nicht so voll ist wie letzten Mittwoch, die Künstler dass nicht so sehen können. Denn es ist doch sicher deprimierend so leere Ränge zu sehen, was hoffentlich nicht so oft der Fall sein wird.

    So verschwimmen die leeren Lehnen mit dem allgemeinen Kleiderbrei der Anwesenden und es gibt ein einheitliches Bild.

  • Gehen die Berliner überhaupt noch in die Oper? Ich dachte, hier hört man nur "Feine Sahne Fischfilet" und Gangsta-Rap, je nach Bezirk. OK, bißchen polemisch.

    In dubio pro reko

  • Nun, wie versprochen, einige Bilder aus dem Inneren der Staatsoper, gestern abend anlässlich der Aufführung der 'Poppea' geknipst.

    Zuerst aber noch ein paar Fotos vom Umgang des III. Rang, der sich farblich etwas von den schon gezeigten Fotos vom Umgang des I. Rangs unterscheidet:


    Aufgang:


    An den Hinweisschildern feheln leider schon häufig Buchstaben, entweder geklaut oder abgefallen:


    Das moderne Treppenhaus, zweiter Fluchtweg:


    Der Umgang:



    Beim Umgang zum III. Rang fehlt wegen des Regieraumes eine Verbindung von 'Links' nach 'Rechts', so dass etliche Leute, um sich den Umweg über die II. Etage zu ersparen, sich durch die Reihen drängen mussten, um zu ihren Plätze zu gelangen, echt nervig!


    Gleich gint's den Innenraum der Staatsoper mit vielen Details.

  • Nun aus dem Großen Saal:




    Ein bisserl unscharf die Verzierungen an den Brüstungen:






    Langsam füllt sich der Saal:


    Sitz für Türbeschließer ,-in, einfach niedlich:


    Die Bühne mit den häßlichen Kästen in schwarz für die Texte in deutsch und englisch. In der Deutschen Opern oder war's in der Komischen Oper, sind diese in den Sitzlehnen integriert. Aber wenns dunkel ist sieht man dann nur die Schrift oberhalb der Bühne.


    Demnächst mehr 'in diesem Theater'.


  • Nun den Rest der Bilder aus der Staatsoper:




    Über der Vorbühne:


    Der Orchestergraben:


    Die Proszeniumloge, mit sozialistischer, unter Denkmalschutz stehender Supraporte im Rokokostil, sicher einzigartig auf der Welt:



    Die Aufführenden der Oper von Claudio Monteverdi und der Dirigent Diego Fasolis:



    Zum Jahresende wünsche ich allen Foristen ein Frohes und Gesegnetes Weihnachtsfest und einen Guten Rutsch ins Neue Jahr 2018 und weiter viele interessante Beiträge hier im Forum.


    Ich selber werde mich für drei Wochen in meine 2. Heimat aufmachen, aber griechisches Inselleben interessiert hier sicherlich niemanden, falls doch, so möge er sich melden, darum erst mal keine größeren Beiträge von mir.

  • Wunderbar! Ebenfalls frohe Festtage und einen guten Start in 2018 dir Spreetunnel!

    Die Staatsoper ist wieder ein Juwel. Ein ganz spezieller Bau, den es so nirgendwo noch einmal gibt. Andere Opern mögen prächtiger, größer und sonstwas sein, aber diese ist wirklich einzigartig. Wie vieles in Berlin, das macht die Stadt so besonders.


    PS: Gegen Bilder von Milos und Umgebung hätte hier sicher auch keiner was (in der passenden Galerie). :)

  • Ja klar, nach den vielen Spreetunnel'schen schönen repräsentativen Fotos (VIELEN DANK DAFÜR!!!) braucht's dann halt auch wieder ne Kritik, okay, dann hol' ich meine Kritik an den den ganzen Raum verunstaltenden, schwarzen Lichtkanonen halt auch wieder hervor. Finde das ist sehr unsensibel gelöst worden. Kenne ich von anderen Opernhäusern nicht so störend.
    Sonst schließe ich mich Erbsens Worten an!!!
    Frohe Weihnachten Allen und in alter, neuer Leidenschaft für das schöne Bauen in 2018 für alle seeleverwandten Architekturfans hier!

    Einmal editiert, zuletzt von SchortschiBähr (15. Dezember 2017 um 12:03)

  • .....und fertig ist die Maus:


    Foto von gestern, aufgenommen vom 2. Stock des Seitenflügels der Humboldt-Universität.

    Von hier aus zeigt sich auch, wie fippsig das Kreuz auf der Hedwigskirche ist.

  • Vielen Dank für das Foto! Viel interessanter als die Staatsoper finde ich allerdings den Blick aufs Prinzessinnenpalais, das nun offenbar (endlich auch) abgerüstet ist!

  • Bei der Staatsoper sind noch eine Menge Putz- und Anstricharbeiten zu machen, die Dachverschindelung hat noch erhebliche Lücken und die Pflasterung auf der Ostseite ist auch noch ausstehend...Nur es tut sich so gut wie nichts. Hier und da mal ein paar lustlos wirkende Bauarbeiter, die mehr rumstehen als etwas tun. (Bummelstreik, Krankheitswelle, gar Materialmangel?)
    Alles nicht mehr nachvollziehbar, wo doch die erheblich verzögerte, unvollständige Fertigstellung auf den letzten Drücker schon eine Peinlichkeit ersten Ranges war und die Stadt sich täglich mit mehr Gästen und Touristen füllt. Frau Lüscher hat damit natürlich am allerwenigsten zu tun, die wird als Senatsbaudirektorin wohl für andere Dinge bezahlt. :daumenunten:

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (10. April 2018 um 09:20)

  • Sehe ich auch so. Denke aber, dass da so bald nichts zu machen ist. Das Denkmal für die Bücherverbrennung liegt ja auch irgendwie etwas ungünstig für eine Neugestaltung.

    Mir hätte ja, wenn schon das Kaiserin-Denkmal nicht mehr verfügbar ist, eine Gestaltung z.B. mit dem Wrangel-Brunnen in der Mitte gut gefallen. Oder ein neuer, aber klassisch aufgebauter Schalenbrunnen. Leider wäre so etwas ja schon wegen des sehr dogmatischen Ansatzes der Berliner Denkmalpflege nicht realisierbar.

    "Mens agitat molem!" "Der Geist bewegt die Materie!"

  • Ich hatte dazu mal eine Diskussion im DAF. Drei wichtige innerstädtische Plätze - der Gendarmenmarkt, der Opernplatz und der Lustgarten sind während der NS-Zeit erheblich umgestaltet worden, um für Großdemonstrationen und Menschenmassen besser nutzbar zu sein. Alle drei haben das charakteristische Pflaster mit der Karreestrutktur erhalten, wie es heute noch (oder wieder) auf dem Bebelplatz und dem Gendarmenmarkt zu sehen ist. Zu den olympischen Spielen 1936 war das soweit abgeschlossen und die Plätze konnten genutzt werden. Beim Lustgarten hat man sich nach der Wende entschieden, die Pflasterung aus der NS-Zeit zugunsten der gartenähnlichen Gestaltung wieder aufzugeben. In den anderen beiden Fällen ist die Gestaltung meines Wissens denkmalgeschützt.

  • Ich verstehe hier das Anliegen des Denkmalschutzes nicht. Ist hier die Erinnerung an NS-Massenaufmärsche ein so hohes Schutzgut, dass man die Umgestaltung durch die Nazis zwingend beibehalten muss? ?( Und sind die davor anscheinend jahrhundertelang bestehenden Gestaltungen mit Grünanlagen dabei vollkommen irrelavant?

    Auch das relativ kleine Denkmal an die Bücherverbrennung ist doch nicht wirklich ein Grund.
    Im Gegenteil: die Glasplatte findet auf dem steinigen Platz ohne Aufenthaltsqualität, über dem die meisten nur von A nach B huschen, doch kaum Beachtung.

    Eher wäre die zweigeschossige Tiefgerage eine kleine (!) Herausforderung für eine grüne Umgestaltung..die i.Ü. ja auch im Hinblick auf Feinstaubwerte und Klimawandel einen kleinen positiven Beitrag leisten könnte. ;)