Berlin - Staatsoper Unter den Linden

  • Ich würde mal sagen, dass Spreetunnels fachkundige Antwort klargestellt hat, warum es hier zu einer übermäßigen Nutzung von Holz kam im Innenraum!

    Hier steht die Akustik im Vordergrund, nicht das Aussehen.

  • Was mich wundert ist, dass der Magazinbau scheinbar nicht mehr benötigt wird. Hat man das Magazin deutlich verkleinert oder vollständig ausgelagert? Letzteres würde für mich bedeuten, dass die gesamte Ausstattung von außerhalb an- und abgeliefert werden muss. Aus meiner Sicht wäre dies weder gut für die Bühnenbilder, noch für die Umwelt.

    Der Raum an sich ist ganz interessant geworden, wobei ich zugeben muss, dass Kaorus Interpretation auch das erste ist, an das ich beim Anblick der Sitzbezüge gedacht habe. Ich hoffe, dieses 90er-Jahre-Revival tut man dem Raum nicht an, selbst wenn man bunte Muster möchte, gibt es modernere Lösungen.

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Da Berlin 3 Opernhäuser besitzt hat man sich in den 2000er Jahren zu einer Opernstiftung entschlossen bei der viele Dinge gemeinsam gemacht werden, so auch eine gemeinsame Kulissenherstellung und Lagerung. Die gemeinsame Verwaltung befindet sich jetzt nahe beim Ostbahnhof am Wriezener Bahnhof.

    Dazu bei Wiki:

    Opernstiftung Berlin

  • Es geht voran am Intendanzgebäude, heute wurden Ulmen gepflanzt. An der Barenboim-Said-Akademie ist die Bossenquaderung zur Französischen Straße fertig gestrichen, Bilder von heute:

    Links unfertig, rechts fertig:


    Ulmen werden gepflanzt:



    Der Eingang zur Intendanz is fertig, eine Lampe ist wohl zerbrochen:




    Von links nach rechts, LampenträgerInnen 8) :


    Die Straße östlich der Staatsoper wird auch schon hergerichtet:


  • Nachfolgend noch einige Bilder der Arbeiten an den Paulickbauten an der Oberwallstraße und Französische Straße von gestern.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Kann mir jemand sagen, wo eigentlich die Figuren und Vasen auf dem Magazingebäude herkommen? Und auch die Herkunft der Figuren auf der Balustrade? Ich hab schon lange danach gesucht.

  • Ist mir heute so in den Sinn gekommen: wäre vielleicht nicht verkehrt gewesen, wenn man für die Farbgebung der Gebäude am östlichen Linden-Ende eine Art Masterplan gemacht hätte. Sowas gabs bestimmt nicht. Schade. Ein farblich harmonisches Ensemble kommt da am Ende wohl nicht raus...

  • Wenn in Zukunft der Verkehr weitgehend verschwunden sein wird, nahezu autofrei, weniger Busse wegen der neuen U-Bahn, dann wird man sehen, welche Nutzungsanforderungen der Berliner Bummelboulevard eigentlich hat. Ein spannendes städtebauliches Experiment.

  • Kann mir jemand sagen, wo eigentlich die Figuren und Vasen auf dem Magazingebäude herkommen? Und auch die Herkunft der Figuren auf der Balustrade? Ich hab schon lange danach gesucht.

    Das habe ich mich auch schon lange gefragt. Beantworten konnte es mir auch der Gebietsdenkmalpfleger nicht.

    Die Figuren sind beim Bau durch Richard Paulick "im Geiste Knobelsdorffs" auf die Attika gekommen. Beim Wiederaufbau der heutigen Humboldtuni hat man hierfür auch Bestandsfiguren seinerzeit schon beseitigter Gebäude, wie dem potsdamer Stadtschloß, oder andere Figuren aus Depots eingesetzt.

  • Dieser Richard Paulick hat sowieso eine höchst interessante Genese seines Schaffens. Vom Bauhaus Avangardisten zum Architekten des DDR Neoklassizismus mit sehr gutem Gespür für das historische bis hin zu dem Pionier-Rekonstrukteur der alten Berliner Mitte:

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…us_Dessau_2.JPG

    http://farm2.static.flickr.com/1486/24166267216_5168b07d53.jpg

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…tsoperInnen.jpg

    https://upload.wikimedia.org/wikipedia/comm…enpalais_01.jpg

    Architekten mit soviel Talent in Tradition und Moderne braucht das Land.

  • Das würde mich überraschen, Spreetunnel. Die Figurengruppen auf dem Magazin sehen im Stil eher frühbarock und für den Ort etwas überdimensioniert aus. Irgendwie passen sie nicht. Auch die Putten über dem Eingang sind als Bacchanten dargestellt - passt nicht wirklich zu einem Magazin einer Oper. Man würde sie eher an einem Lustschloss vermuten.

    Von Kaoru wurde ein Bild des Kronprinzenpalais eingestellt - auch hier die Frage nach den Figuren, die sich früher dort nicht befanden, aber auch nicht imitiert aussehen. Sind da vielleicht noch welche vom Schloss untergebracht worden? (Glaube ich zwar nicht, aber ich habe es auch noch nicht wirklich überprüft.)

    Einmal editiert, zuletzt von Friedenau (9. Dezember 2016 um 10:49)

  • Für die Lampenträger kämen ja nur zwei Gruppen in Frage: Opernbrücke und Spandauer Brücke. Sonst kenne ich keine weiteren. Es sei denn die im Zuge des Festungsgrabens gebauten Brücken (nicht Kolonnaden) hätten einen Schmuck gehabt. Dazu gibt es aber keine Abbildungen. Wie gesagt kam die Auskunft aus dem Denkmalschutz.

    Zum Vergleich, zuerst die Figuren der Opernbrücke, die später am Leipziger Platz standen:

    Ein Stich von der Brücke über dem Festungsgraben (Zwirngraben) im Zuge des Straßenzug 'An der Spandauer Brücke'


    Foto von mir:


    Wir hatten das Thema bereits in einer früheren Diskussion, etwas Neues scheint es dazu nicht zu geben. Ich habe auch mal die Frage an den rbb als Sonntagsfrage gestellt, dazu gab's keine Reaktionen. Vielleicht stammen ja die Figuren aus einem Magazin, wo möglicherweise Sachen aus den Raubzügen Friedrich II. in Sachsen eingelagert waren :D Putten gab's doch in Sachsen zuhauf in den Schlössern.

  • Schade eigentlich, daß die Staatsoper den Berlinern hier nicht so sehr am Herzen zu liegen scheint. Ab und an einmal ein paar neue Bilder wären soooo schön - oder sieht man dort (zumindest außen) so gar keine Fortschritte?!?

  • Was weißt du denn "von am Herzen liegen"?

    Hier ein paar Aufnahmen von heute morgen, die zeigen, dass lediglich beim Umfang des Anstrichs äußerliche Fortschritte gemacht wurden.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (28. Februar 2017 um 20:42)

  • Besonders beeindruckend fand ich die Oper nie, da gibt es weitaus schönere Beispiele in Deutschland (wenn ich da nur an Frankfurt denke). Aber mit dem neuen Anstrich ist sie jetzt sogar richtig hässlich geworden. Dennoch Danke für die aktuellen Fotos.

    In dubio pro reko