Bremen - Innenstadt (Galerie)

  • Hallo!
    Heute war ich seit langem mal wieder in Bremen. Mit der NordWestBahn sind es von meinem Zuhause gerade mal eine Stunde, mit dem Auto 40 Minuten.

    In Bremen habe ich nebenbei ein paar Fotos von der Innenstadt gemacht, die ich euch nicht vorenthalten möchte. Hatte leider nur mein Handy dabei, um die Fotos zu machen.

    Nun aber zu den Bildern... Viel Spaß!


    Bremer Rathaus




    Bremer Roland vor dem Rathaus









    Das Gebäude der Deutschen Bank sticht heraus.










    Rathausmarkt


    Rathaus - sehr beeindruckend mit den vielen Details.







    Häuser am Rathausmarkt

  • Du hast das Haus der Buergerschaft wohl bewusst ausgeblendet :) Im uebrigen ist diese Ecke ungemein praechtig, aber leider nicht repraesentativ fuer das Bremer Stadtbild insgesamt.

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Ich wollte schöne Bilder von den historischen Häusern machen. Das Haus der Bürgerschaft verschandelt die Bilder nur. Also hab ich es weggelassen. :zwinkern:

    Hast recht, nicht überall ist es in Bremen so schön. Es gibt teilweise wirklich furchtbare Ecken. Was ich an Bremen gar nicht mag, das sind die Hochstraßen. Einfach nur grausam.

  • Das nächste Mal nimm' Dir Zeit fürs Schnoorviertel, dort findest Du sogar moderne Architektur, die zum Küssen gut ist; von dort aus streifst Du weiter bis zur Kunsthalle (Franz Marc, immerhin), am Theater vorbei und dann in den Ostertorsteinweg. Mehr Urbanität gibts nirgenwo und wenn Du anfängst rechts und links in den Seitenstraßen herumzustreifen, möchtest Du nie wieder aufhören.

    Anschließend erholst Du Dich im Bürgerpark bei der Rhododendronblüte.

  • Zitat von "Brandmauer"

    Du hast das Haus der Buergerschaft wohl bewusst ausgeblendet :) Im uebrigen ist diese Ecke ungemein praechtig, aber leider nicht repraesentativ fuer das Bremer Stadtbild insgesamt.

    Ein Bild war doch oben davon zu sehen? Ich finde, dass das Haus der Bürgerschaft sich irgenwie einfügt. Vielleicht liegt es an den "Giebeln" und die Kupferverkleidung. Für einen 60er Jahre Bau ist es schon ganz gut gelungen. Das Gewandhaus in Dresden wäre 100 Mal schlimmer.

    Schön wären auch Bilder der Schlachte und der Langen Strasse. Die Sögestrasse sieht auch ganz nett aus. Ansonsten kann ich das benachbarte Verden empfehlen.

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Nein, ich habe leider keine Innenaufnahmen. War nur zum Einkaufen in Bremen und wollte nicht mit meinen Tüten in die Kirche gehen :zwinkern:

    Werde aber nochmal bei schönem Wetter nach Bremen fahren und dann noch mehr Aufnahmen machen, auch von Schlachte und Schnoor. :D

  • Ich war vor ein paar Tagen im Rahmen einer Weserrenaissance-Exkursion der Kunsthistoriker der Uni Bamberg in Bremen (nebenbei bemerkt, eine Galerie zum Thema Weserrenaissance folgt noch, außerdem kann ich bei Interesse auch noch Bilder von Alfeld, Petershagen und Rinteln einstellen) und habe natürlich fleißig fotografiert. Besonders interessant fand ich, dass in Bremen doch noch mehr historische Substanz erhalten ist als ich geglaubt habe - vor allem die Gründerzeit hat mit vielen Anklängen an lokale Baukultur sehr hochwertiges hervorgebracht (auch wenn ich nicht wissen möchte, was dafür an historischen Bauten alles plattgemacht wurde). Außerdem kommt man, wenn man mit einem der bedeutendsten Bauforscher Deutschlands (G. Ulrich Großmann) an Orte, die sonst selten für den Publikumsverkehr offenstehen. Oder war schon mal jemand von euch auf dem Dach des Bremer Rathauses :D?

    Gründerzeit mit Lokalkolorit (ich weiß leider nicht mehr, wo). Man beachte die leeren Wappen. Offenbar fiel dem Bauherrn oder Architekten nicht ein, wie er sie füllen soll:

    Ein mächtiger Gründerzeitler. Wie ich finde, wirkt der allerdings nicht so klotzig wie manch moderner Kaufhausbau, der weniger Volumen hat:

    Auch sehr interessant:

    Einige Detailaufnahmen vom Rathaus und vom Marktplatz (Überblicksfotos gab's ja schon von Memel:


    Sieht auf den ersten Blick aus wie ein Gründerzeitler, ist aber zumindest im linken Teil ein Renaissancehaus, dessen Giebel nach dem Krieg nicht wiederhergestellt wurde:

    Zwei Häuschen an der Liebfrauenkirche (die im Inneren übrigens ziemlich kahl wirkt, weil irgendwer meinte, bei einer Restaurierung in den 60ern den ganzen Putz runterschlagen zu müssen - Speyer und Bamberg lassen grüßen):

    Ein paar Fotos vom Inneren des Rathauses. Zuerst aus dem historistischen Anbau:





    Und nun der große Rathaussaal aus dem frühen 17. Jh. (sicher auch mit historistischen Überarbeiten, die Fenster und die Außenwände stammen noch aus der Zeit um 1400):






    Figurenschmuck mal ganz nah:

    Ein (Back-)Steinmetzzeichen:

    Nun geht's hoch ins Dach (leider teilweise etwas unscharf):



    Der mittlere Zwerchgiebel von innen:

    Und von außen:


    Der junge Herr rechts hat vermutlich mächtige Potenzprobleme :D :

    Blick auf Markt, Roland und Schütting (und in die Böttcherstraße) von der Galerie am Dach des Rathauses:



    Blick in die Obernstraße:

    Nun geht's bergab - jedenfalls bis in die Erdgeschosshalle, die momentan restauriert wird und darum für den Publikumsverkehr gesperrt ist. Die Deckenbalken und die von mächtigen Ständern gestützten Unterzüge datieren um 1400:


    Zuletzt noch ein Blick auf die Gewölbekappen des Kellers:

    Wieder draußen angekommen werfen wir ein paar kurze Blicke auf die mit Touristen überlaufene Böttcherstraße.




    Weiter geht's in der Langenstraße. Die Stadtwaage von 1587/88 wurde im Krieg bis auf die Umfassungswände zerstört. Der Giebel ist rekonstruiert, der Rückgiebel in recht zurückhaltender Form modern wieder aufgebaut:


    Gegenüber hat das Haus Langenstraße 16 (frühes 17. Jh.) den Krieg unbeschadet überstanden (zumindest die Fassade, die Traufwände wirkten bei einem Blick in den Hof des Nachbarhauses sehr modern). Zum Dank darf es dafür in stilvoller Umgebung stehen:

    Neben der Stadtwaage haben die Reste des Giebels der Sonnenapotheke (Sögestraße 35, um 1580) ein neues Zuhause gefunden - allerdings neu arrangiert. Die Apotheke war übrigens im Krieg ausgebrannt, aber die Umfassungsmauern inklusive Giebel standen noch. Ein Wiederaufbau wäre also möglich gewesen:

    Zwei Häuser weiter dann die Reste des Essighauses. Warum man ihm in den Siebzigern einen Barockgiebel verpasst hat, das wissen die Götter (oder die Architekten):

    Wie prachtvoll die Langenstraße früher mal ausgesehen haben muss, zeigt diese Tafel neben dem Essighausrest:

    Heute sieht das ganze so aus. Eher ungemütlich und ziemlich uneinheitlich. Da müsste dringend eine Gestaltungssatzung für Neubauten her (man beachte den einfallslosen Betonklotz in der Bildmitte, der noch keine zehn Jahre alt zu sein scheint):

    Ähnlicher Blick vor dem Krieg. Auch nicht viel einheitlicher, aber auf jeden Fall architektonisch anspruchsvoller:

    (Quelle: Bildindex)

    Leider weiß ich nicht mehr genau, wo dieses Ensemble steht. Da ist aber (neben viel Historismus) auf jeden Fall noch Renaissance mit drin (der linke Giebel stammt vom Haus Martinistraße 35, wurde aber schon um 1900 hierher versetzt):

    Schöne Wiederaufbauleistung an der Schlachte:

    Das Highlight in der Langenstraße (leider direkt an der stark überdimensionierten Martinistraße, die die Langenstraße an dieser Stelle heute in zwei Teile zerschneidet) ist das Haus Nr. 28 von etwa 1620. Es besitzt im Inneren als letztes der Bremer Kaufmannshäuser noch eine Diele. Heute ist dort ein Malerfachgeschäft drin. Keine Ahnung, wie man auf die Idee kommt, so etwas ausgerechnet mitten in der Altstadt anzusiedeln:

    Schwenk zur Obernstraße. Das rekonstruierte Gewerbehaus (erbaut 1618-21) ist neben vereinzelt stehen gebliebenen Gründerzeitlern das letzte Haus von Interesse in dieser Straße. Ansonsten dominieren Kaufhausklötze:


    Zum Schluss noch zwei Kuriositäten. Zum einen die erst vor wenigen Jahren vor einen Neubau gepappte Fassade des Hauses Wachtstraße 32 (um 1770):

    Und zum anderen das kleine gotische Häuschen Hinter dem Schütting 1 (vor 1400)...

    ...das in sehr stilvoller Umgebung steht:

    Damit beende ich den kleinen Rundgang durch die Bremer Altstadt. Leider hatte ich nicht mehr Zeit, um mich noch weiter umzuschauen. In Bremen gibt's sicher noch einiges zu sehen, vor allem auch außerhalb der Altstadt in den zahllosen Straßen mit den berühmten "Bremer Häusern".

  • Zitat

    Außerdem kommt man, wenn man mit einem der bedeutendsten Bauforscher Deutschlands (G. Ulrich Großmann) an Orte, die sonst selten für den Publikumsverkehr offenstehen.

    Und einem der bedeutendsten Rekonstruktionsgegnern, wenn ich mich nicht irre.

    Zitat

    Zwei Häuser weiter dann die Reste des Essighauses. Warum man ihm in den Siebzigern einen Barockgiebel verpasst hat, das wissen die Götter (oder die Architekten):

    Das kann man sich ja mit Recht fragen.. :gehtsnoch: Es schreit weiterhin nach Rekonstruktion.

    Zitat

    Und zum anderen das kleine gotische Häuschen Hinter dem Schütting 1 (vor 1400)...

    Das laut Aufschrift zum "spitzen Gebel" heisst. "Der Giebel" heisst auf niederlaendisch "de gevel". Auf niederdeutsch anscheinend "de Gebel".

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • Sehr interessante Bilder. Insbesondere die Holzkonstruktion des Rathauses ist schlicht der Hammer und ein Traum für jeden Holzbaufreund. :D Zum Heulen dagegen der herbe Verlust an Bürgerhäusern allerhöchster Güte, da gibt es langfristig noch eine Menge zu tun.

  • Interessant sind aber auch auf jeden Fall die Gebäude des 20. Jh., egal ob Karstadt (hoffentlich verfolgt Bremen nicht irgendwann mal das "Essener Modell"), Überseemuseum, Baumwollbörse oder den grandiosen Hauptbahnhof, wo man empfangen wird wie sonst nur in Frankfurt, Hamburg, Wiesbaden oder [lexicon='Leipzig'][/lexicon], großstädtisch unter einer riesigen historischen Stahl/Glas-Halle

    Wo die Sonne der Kultur niedrig steht, werfen selbst Zwerge lange Schatten
    Karl Kraus (1874-1936)

  • Ein wunderbarer Spaziergang. Ich möchte ganz offen meinen Neid gegenüber den Denkmalpflege-Studenten bekunden. Das sieht für mich aus wie dort zu arbeiten, wo andere (geistigen) Urlaub machen. Und es scheint ja eine sympathische Truppe zu sein. Herr Großmann ist manchmal etwas streng mit seinen Ansichten, aber wer ist schon perfekt? ;)

    Bremen hat wirklich bemerkenswerte Gebäude übrig, und sie sind in etwas erlebbar, was sich noch Stadt nennen kann. Fast unglaublich, daß z. B. das Rathaus mit derartiger Substanz überlebt hat. Großartig, und zu Recht Welterbe. Wie immer bei solchen Städten bleibt die Hoffnung, daß neue Gebäude nicht respekt- und rücksichtslos erbaut werden, wie leider des öfteren zu erleben ist.

  • Hallo zusammen.

    Ich möchte mich in diesem Forum als "Neuer" vorstellen, dies tue ich, da ich hier seit sieben Jahren wohne, im Bremen-Strang. Dies ist, nach zwei Testbeiträgen hier, überhaupt der erste Forumsbeitrag, den ich schreibe. Ich interessiere mich seit knapp 10 Jahren für Architektur und kann es immer noch nicht ganz glauben, dass ich hier einen Haufen Gleichgesinnter gefunden habe, die, wie ich, leiden, wenn sie durch eine zerschossene Altstadt gehen und sich für schöne, alte Gebäude begeistern. Ich lese schon eine ganze Weile mit und möchte mich zunächst bei allen Forums-Initiatoren und
    -Mitgliedern bedanken, die mich bislang mit einer Fülle von Informationen versorgt haben.

    Besonders begeistert haben mich unlängst Beiträge über den Wilhelmsplatz in B, den ich schon vor Ort vergeblich gesucht hatte. Dank der Zeichnungen von Palantir und wissen.de weiß ich jetzt, wo er ist (bzw. war). 100 Punkte für das Zitat von Keith Moon.

    Beginnen möchte ich mit dieser tollen Aufnahme der Bremer Innenstadt, offensichtlich im Vorkriegszustand. Wir gucken vom Norden der Altstadt in Richtung Süden, rechts außen ist die Weser. In der unteren Bildmitte erkennen wir die Ansgarii-Kirche, eine der ältesten Kirchen Bremen mit einem der höchsten Kirchtürme Norddeutschlands. Leider hat das Gebäude den Krieg nicht überstanden, heute steht dort ein Kaufhaus. Knapp links dahinter sehen wir das Verwaltungsgebäude des Norddeutschen Lloyd mit einem das Standbild bestimmenden Turm. Leider überstand auch dieses Gebäude den Krieg nur demoliert, wurde noch eine Weile von Behörden genutzt, dann aber in den 60ern abgerissen, um einen Kaufhofgebäude mit Würfelfassade Platz zu machen.

    Darüber sehen wir den Marktplatz mit dem Dom, daunter dem Rathaus und gegenüber der Bremer Börse, die dort nur von ca. 1865 bis in die 1950er gestanden hat. Das Bremer Rathaus ist für mich ein großes Wunder, überstand es doch den Krieg in zerstörtem Umfeld nahezu unbeschädigt und ist gerade von innen im Originalzustand zu bewundern.

    Ich werde heute in der Innenstadt ein paar Fotos schießen, die Bilder hier einstellen und dannn nach und nach einige Ecken von Bremen vorstellen.


  • Moin, Erpel!

    Freue mich auf Bilder aus Bremen - dieses ist hier, wie viele andere Regionen auch, deutlich unterrepräsentiert.
    Natürlich darfst Du dabei den neuen Schütting keinesfalls auslassen. :)

    @alle Mitlesenden: Folgendes aus Bremen ist einfach phantastisch! :applausueberkopf:

    Zitat

    Der Schütting zeigt sein neues Gesicht
    Allein das Kupferdach! Ganz so wie früher, bevor der Schütting im Krieg von einem Luftangriff schwer getroffen wurde. Am 4. Oktober 1944 war das, nur die Außenmauern standen noch, ein Jammer. Acht Jahre später konnte das Haus der Handelskammer dank großzügiger Spenden aus der Wirtschaft wieder bezogen werden. Für ein Dach aus Kupfer langte es dann aber nicht mehr, also wurde mit Schieferplatten gedeckt. Auch auf die sechs kleinen Dacherker von ehedem musste verzichtet werden. Nach der Sanierung gibt es sie wieder, gezimmert aus Eichenholz. Und der Schütting, erbaut in den Jahren zwischen 1536 und 1538, hat endlich sein altes Aussehen wieder


    http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen…ne+Geruest.html

    Die Bilder direkt:
    http://www.weser-kurier.de/Artikel/Bremen…es+Gesicht.html

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Moin, Palantir,

    Bilder vom Schütting wollte ich bei nächster Gelegenheit einstellen. Da sehen wir die cleveren Bremer Kaufleute, die ein Dach in Kupfer dann sanieren, wenn der Kupfer-Preis ganz unten ist. Wie erstellst Du den farbigen Wikipedia-Link zu "Schütting"?

  • Nachdem am vergangenen Freitag schönes Wetter war, habe ich mir meine Kamera geschnappt und bin einmal vom Marktplatz um den Dom geflitzt. Die Ecke ist zwar nicht sonderlich spektakulär, hat aber eine (zumindest wenn man nicht im falschen Augenblick in die falsche Richtung guckt) sehr gute Bausubstanz, die in anderen Ecken der Bremer Innenstadt so nicht mehr zu sehen ist. Der Süden der Innenstadt hat den Krieg deutlich besser überstanden als der Norden. Ich beginne mit dem phantastischen Bremer Rathaus. Ich wohne jetzt seit sieben Jahren in Bremen, es ist mir immer wieder eine Freude, davorzustehen.


    Gebaut kurz nach 1400 ist das Gebäude ja nun im Kern gotisch. Kurz nach 1600 wurde es durch Vorsetzen diverse Erker und Verzierungen im Stil der Weserrenaissance umgebaut. Dieses Vorsetzen kann man im Detail gut erkennen.


    An der Seite, Richtung Dom, ist der gotische Ursprung gut zu erkennen. Unten die beiden Herolde, errichtet zu Beginn des 20. Jahrhunderts.


    Zum Bremer Rathaus steht einiges bei Wikipedia. Wenn ich mich nicht irre, sehen wir über dem rechten Herold Marcus Tullius Cicero.


    Vor dem Dom steht eine Bismark-Statue (1910). Angeblich hatte Wilhelm II die Statue nicht einweihen wollen, da sich nur der Kaiser hoch zu Roß zu zeigen hatte.


    Zwischen Dom und Rathaus öffnet sich der Domshof, an der Südseite steht die Bremer Bank.


    Gegenüber allerdings steht dieses Gebäude, das den Platz völlig killt. Wie ich nun sicher weiß, wird das Gebäude grundlegend umgestaltet, ich frohlockte schon in Erwartung eines Abrisses. Gemäß neuesten Erkenntnissen wird die Fassade allerdings stehenbleiben, da sie denkmalgeschützt ist. Es ist nicht zu glauben.


    Wir gehen nun um den Dom herum in die Straße "Am Dom". Hier bieten sich einige schöne Perspektiven.





    Jetzt sind wir einmal um den Dom herum und gucken zum Konzerthaus "die Glocke", gebaut 1926-1928. Hierzu wurde seinerzeit ein zum Dom gehöriger gotischer Chorgang abgerissen.


    Rechts am Ende der Glocke geht es wieder zum Marktplatz. Das Gebäude links hinten ist der Rest der in den 50ern abgerissenen Börse, der heute in die Bremische Bürgerschaft mehr oder weniger integriert ist. Der Glasaufbau wird, wenn man näher kommt, immer häßlicher.


    Gucken wir allerdings Richtung zur Weser, packt uns wieder der Horror.

    Wieder zurück auf dem Marktplatz schließe ich mit zwei Bildern des kürzlich renovierten "Schütting", der wieder mit seinem historischen Kupferdach incl. Erkern versehen wurde. Der Spruch über dem Eingang (Buten und binnen = draußen und drinnen) ist in Bremen allgegenwärtig.


  • Erstaunlich und erfreulich. Die Gassen um den Dom kannte ich gar nicht.
    Von den ganz großen Städten ist Bremen ziemlich am besten weggekommen, was bei dieser mörderisch exponierten Lage ein kleines Wunder darstellt.
    Jetzt noch ein kleinwenig Stadtreparatur, und die Geschichte hat sich.
    Übrigens: Wie wär s mit einer Reko von St. Ansgari? Der Westen der Altstadt bedarf dringend einre Aufwertung. ME die einzige ma. Großkirche einer westdt Hansestadt, die verloren ging. Warum eigentlich? Volltreffer einer Sprengbombe?

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Zitat

    Als am 1. September 1944 der Turm von St. Ansgarii in das Mittelschiff stürzte – eine Sprengbombe hatte bereits 1943 das Fundament geschädigt – wurde das Kirchengebäude schwerst beschädigt, von dem allerdings die Seitenwände und die Zütphen-Kapelle größtenteils erhalten blieben. Bremen verlor mit dem höchsten Turm der Stadt das Wahrzeichen seiner Silhouette. Die Gemeinde verkaufte das Ruinengrundstück an den Warenhauskonzern Hertie und fand in der Hollerallee / Ecke Schwachhauser Heerstraße ein neues Grundstück. Die wiederaufbaufähige Ruine wurde in den 1950er Jahren unter Aufhebung des Denkmalschutzes gegen erhebliche Widerstände in der Bevölkerung schrittweise beseitigt und machte dem Neubau des seinerseits in den 1980er Jahren abgerissenen Hertie-Kaufhauses Platz.

    Quelle und weitere Infos: http://de.wikipedia.org/wiki/St._Ansgarii_(Bremen)

    Ich habe Bilder der Ruine gesehen - viel war nicht mehr übrig. Vielleicht ist eine Turm-reko noch möglich?

    Unsere große Aufmerksamkeit für die Belange des Denkmalschutzes ist bekannt, aber weder ökonomisch noch kulturhistorisch lässt es sich vertreten, aus jedem alten Gebäude ein Museum zu machen. E. Honecker

  • Zitat von "ursus carpaticus"

    Erstaunlich und erfreulich. Die Gassen um den Dom kannte ich gar nicht.
    Von den ganz großen Städten ist Bremen ziemlich am besten weggekommen, was bei dieser mörderisch exponierten Lage ein kleines Wunder darstellt.
    Jetzt noch ein kleinwenig Stadtreparatur, und die Geschichte hat sich.

    Was für ein Gelächter, wenn auch ein bitteres:
    es ist kaum etwas häßlicheres und gesichtsloseres denkbar, als die Bremer Innenstadt westlich vom Rathausplatz und zwischen Rathaus und Bahnhof.