Potsdam - sonstiges Baugeschehen

  • Die Fraktion "die Andere" hat sich aber zu der geplanten Abstockung der MfS-Platten an der Hegelallee (vormals Kaiser-Wilhelm-Allee) geäußert. Diese sollten im Rahmen der Sanierung des Stadthauses und des kommunalen Stadtverwaltungscampus um zwei Geschosse reduziert werden, damit es sich besser in die Stadt einfügt. Hiergegen haben sich "die Anderen" entschieden ausgesprochen.

  • Na das ist doch klar Konstantin,das auch das Abstocken von Etagen von DDR Gebäuden diesen Dauerquerulanten"Die Anderen" nicht passt.Deren Denken zur Stadtplanung und Architektur ist auf dem Niveau der DDR Stadtplaner.Man bekommt langsam Kopfschmerzen was diese"Anderen"in so einer Architektonisch anspruchsvollen Stadt ständig alles so absondern.
    Das Motto dieser für Potsdam sinnlosen Typen lautet,hauptsache bei allem,immer feste dagegenhalten.

  • Die Vita von Herrn Pfrogner ist bekannt. In der Wählergruppierung spielen aber genauso andere eine Rolle, die keine "Tätervita" haben, sondern hippe Zugezogene sind. Und für mich ist die Vergangenheit das eine, die Zukunft aber das andere.

    Das Wesentliche für mich ist deshalb, dass zur Neugestaltung der Landeshauptstadt wenig bis keine Vorschläge gemacht werden. Wenn man von 1990 bis heute von 125.000 auf 180.000 Einwohner zulegt ist das jedoch notwendig - oder man plädiert für eine Zuzugssperre. Da ist die PDS schon kreativer. Bei den Anderen bleibt es nur bei der Forderung alles so zu erhalten wie es ist. Zum Prozess der Neugestaltung der Potsdamer Mitte beispielsweise hatten die Anderen nichts beizutragen als eine Andrea-Nahles'sche-"Bätschi"-Äußerung - das ist wenig konstruktiv. Auch sonst fällt die Wählergruppierung mit dem Einsatz für ein Lenin-Standbild auf und entwirft kaum eine Vorstellung für die Zukunft. Das ist eine strukturkonservative Haltung, die sich jeder Veränderung widersetzt. Im Selbstbild jedoch betrachtet man sich als "links".

  • Durch ein Versehen sind einige Einträge beim Thread "Sonstige Potsdamer Meldungen"
    gelandet. Nun soll der Eintrag wieder stimmen. Vielleicht verschiebt der Moderator die älteren Beiträge nach hier. Danke.

    Ein Update:

    So etwa sollte es mal werden:


    Irgendwann ist auch diese Aussicht dicht...

    Fotos: Autor. 06.02.2018

  • Hier wird geklotzt, nicht gekleckert...Nun ist es deutlicher, was hier geschehen wird. Eingeschlossen von der Nutheschnellstraße, der Friedrich-List-Straße (B1), der Eisenbahnlinie und der Wohngebietsstraße, die nicht für den Durchgangsverkehr ausgelegt war, ist das für den solventen Mieter eine wunderschöne Möglichkeit, sein Geld aus dem Fenster werfen zu dürfen...Der historische Bau (Jutefabrik) wird nach Fertigstellung nicht mehr wahrnehmbar sein. Aber wer möchte schon ein schwarzes Wohnhaus sehen wollen...?


    Fotos: Autor; 17.05.2018

  • Wer hat denn diese "Bauklötzchen" an die alte Jute- Spinnerei angesetzt :sad: ?! Wenn man die alte Jute- Spinnerei schon zu einem Wohnhaus umbaut hätte man die Höhe der Gebäude der Jute- Spinnerei anpassen sollen.

  • Die Diskussionen über den Aufbau von Containern zur Erweiterung von Schulkapazitäten zieht sich ja schon lange hin. Das Problem war bisher, dass beim Gedanken an Container sofort an Schiffe gedacht wurde, die solche "furchtbaren Dinger" transportieren. Auch der neue OB wurden von PNN u.a. am 29.12.18 gefragt:

    "Dennoch müssen die Potsdamer Kinder weiterhin in Containern lernen.
    Ich verstehe jeden, der sagt, ich will nicht, dass mein Kind in einem Container lernen muss. Aber damit hat das, was wir mittlerweile errichten, nichts zu tun. Schauen Sie sich die Modulbauten in Fahrland doch einmal an. Oder im Zentrum-Ost. Wir setzen hierauf die Verwendung vorgefertigter Bauteile, um eine Schule schneller in Betriebnehmen zu können. Das sind Typenbauten – als Ergänzung zu Schulen in normaler Bauweise – die man durchaus 20 Jahre nutzen kann."

    Im hier zitierten Zentrum Ost hatte ich ein paar Tage vorher den Schulcontainer fotografiert und bekam gleich noch ein paar positive Aussagen gratis mitgeliefert. Scheinbar fühlt man sich hier recht wohl und vom äußeren Erscheinungsbild her war das Ganze, auch bei Regenwetter, sehr ansprechend.


    Fotos: Autor, 11.12.18

  • Scheinbar fühlt man sich hier recht wohl und vom äußeren Erscheinungsbild her war das Ganze, auch bei Regenwetter, sehr ansprechend.

    Also, wenn solche Bauten schon im Stadtbild-Forum als "sehr ansprechend" bezeichnet werden, dann ist "architectura pro homine" bereits die Puste ausgegangen, bevor es richtig losgegangen ist... :zwinkern:

    Aber mal im Ernst. Gerade eine solche Architektur ist es doch, die in Zukunft auf uns vermehrt zukommen wird. Hier regen sich noch viele über die Lüscherschen Rasterfassaden auf, sehen aber nicht, dass solche 70er/80er-Jahre-Barracken (ich bin selbst zeitweise in so etwas zur Schule gegangen und habe - zumindest dadurch - auch keinen direkten Schaden genommen) zwangsläufig im Vormarsch sind. Warum? Sie helfen der Politik, in den von ihnen selbst verursachten Zwangslagen auf möglichst niedrigem Niveau weiter zu wurschteln.

    - Kein Geld ist - aufgrund falscher Ausgaben - in der Stadt- und Landeskasse mehr für ordentliche öffentliche Gebäude?
    Kein Problem, wir können noch billige Module hinstellen.
    - Wachstum ist das wichtigste überhaupt. An Bevölkerung, Schülern, Arbeitnehmern, Sozialhilfeempfängern. Doch wohin mit den Leuten?
    Kein Problem, wir können noch billige Module hinstellen.
    - Keine Aufträge könnten in Zukunft der Bauindustrie drohen, wenn der Immobilienhype verebbt ist?
    Kein Problem, wir können noch billige Module hinstellen und uns bezahlen lassen. Dafür wird Bedarf sein. Denn die Dinger müssen nach wenigen Jahrzehnten abgerissen, entsorgt und neu errichtet werden. Und das beschert eine ständige Einnahmequelle.
    - Städte sind zu statisch, zu sehr mit Geschichte aufgeladen, beklagt sich der modernistische Architekturtheoretiker.
    Kein Problem, Modulbauten sorgen für ständigen Wandel. Beständigkeit und Stadtbild sind Begriffe von gestern.

    Du magst das angesichts dieses harmlosen Schulbaus als übertriebene Kritik ansehen. Und es geht auch weniger um diesen konkreten Bau als die Entwicklung, die in Zukunft dahinter stehen wird.
    Übrigens sehen so auch die Lösungen weltweit aus. Z.B. nach Kriegen, Tsumamis, Erdbeben. Es werden schnelle erbaubare Containerbauten aufgestellt, um die Not zu lindern. Das Problem ist, dass sie nicht mehr so schnell verschwinden, sondern stets durch neue Container ersetzt werden. In Ländern der 3. Welt mögen solche Bauten enorme Fortschritte gegenüber dem Slum-Wildwuchs oder Zeltstädten sein. Wir indes nähern uns auch auf diese Weise ganz langsam dem Niveau solcher Weltregionen.

  • @Heimdall
    "Also, wenn solche Bauten schon im Stadtbild-Forum als "sehr ansprechend" bezeichnet werden, dann ist "architectura pro homine" bereits die Puste ausgegangen, bevor es richtig losgegangen ist... "

    Im Vergleich zu allen Bauten, die hier so aus der Vergangenheit und der Gegenwart rumstehen und sicher noch später gebaut werden, ist diese Lösung aus meiner Sicht gelungen. Wir sprechen ja auch von einer "temporären Lösung"... Gerne schicke ich mal ein paar aktuelle Aufnahmen zum Vergleichen rum.

  • Ich finde das Erscheinungsbild der "Grundschule am Humboldtring" nicht schlecht. Die Farben (orange/grau) harmonieren sehr gut. Diese positive Reaktion kommt von meiner Seite, denn nach der Flüchtlingskrise 2015/2016 hat man ganz schnell an verschiedenen Orten in Deutschland Flüchtlingscontainer errichtet. Diese waren meistens aufeinandergestapelt, in der Farbe grau, praktisch aber nicht schön und da hat man sich in Potsdam schon etwas einfallen lassen um das Gesamtbild aufzuwerten.

  • Ich finde das Erscheinungsbild der "Grundschule am Humboldtring" nicht schlecht. Die Farben (orange/grau) harmonieren sehr gut.

    Weil man ein paar orangene Alu- oder Eternitplatten vorgehängt hat? Dieserlei "Einfälle" gibt es andernorts auch schon lange, und nicht zu selten. Nur zwei Beispiele aus Offenbach: Die Kantine der Rudolf-Koch-Schule in Türkis, Grau und Dunkelblau. (Siehe hier). Vorher war dort eine Freifläche. Ein Kumpel sagte, als er das das erste Mal sah: "Was haben sie da denn für ein hässliches Ding an die Schlossstraße geknallt?" Vorher war dort eine großzügige Freifläche. Oder die Freiwillige Feuerwehr Rumpenheim. Türkise Platten zum roten Hauptbau. (Siehe hier und hier)
    Es sei natürlich jedem überlassen, so etwas ansprechend zu finden. Und sicherlich geht es noch viel schlechter. Aber für mich ist das vom Anspruch hier viel zu niedrig angesetzt.

  • Das Erdgeschoss des Hotels befindet sich gerade im Rohbau, hier zu sehen von der Französischen Straße :

    ... und hier von der Straße Am Kanal:

    Alle Bilder sind von mir.

  • Das erst allgemein publizierte Bild des neuen Hotels neben der Hauptpost: maximale Beliebigkeit.

    Luftpost

    "Jammern auf hohem Niveau" - ja klar ist das städtebaulich (viel zu groß) und architektonisch (beliebig) eine verpasste Chance.

    Trotzdem, es hätte auch sehr viel schlimmer kommen können. Der Bau hat immerhin ein richtiges Dach, die Fassade weist eine dezente Untergliederung auf, und er versucht auch nicht als Solitär zu protzen, sondern fügt sich, soweit das bei der Größe überhaupt möglich ist, ganz gut ein. In anderen Städten würden wir so etwas als Aufwertung des Stadtbildes begrüßen. Erinnert mich stilistisch ein bisschen an die besseren Exemplare der frühen Nachkriegsarchitektur.

  • Eigentlich passt sich die Fassade dieses Neubaus an die bauliche Umgebung ja an.Das Postgebäude ,Fr.Kirche und ein paar Häuser in der Posthofstraße sind sowieso die letzten Vorkriegsbauten in diesem Quartier.Ein Neubau in traditioneller Bauform an dieser Stelle würde wie ein Fremdkörper heute in dieser Gegend wirken.HelgeK,ich finde die Fassade weist eine für mich kaum sichtbare dezente Untergliederung auf eher ist sie zu einheitlich,monoton langgezogen und hätte meiner Meinung nach doch leicht Gegliedert werden sollen.Was wäre dieser Neubau ohne Schrägdach?Ein Schrägdach entschärft optisch vielleicht etwas einen ansonsten architektonisch langweilig modernen Bau,mehr aber auch nicht.

  • Ein Neubau in traditioneller Bauform an dieser Stelle würde wie ein Fremdkörper heute in dieser Gegend wirken.

    Bloß gut, dass sich modernistische Architekten auch stets so viel Gedanken darüber machen, dass ihre Kreationen nicht wie Fremdkörper in einem Ensemble wirkden.

  • Darf ich einmal dezent anmerken, daß vor dem Hotel und der Hauptpost der Potsdamer Stadtkanal verläuft, der momentan unter einer Asphaltschicht versteckt ist und unter Denkmalschutz steht. Wenn der Kanal wiederkommt wird die Straße ganz anders aussehen.

    Zudem sind in der Straße Am Kanal seit dem Soldatenkönig die Mansartdächer zuhause. Das markiert die seinerzeit wichtigste Straße Potsdam mit einer Reihe von Adelspalais der Minister der preuß. Könige. Selbst die schwachen Neubauten auf der Ostseite der Französischen Straße haben das Mansartdach aufgenommen - das Holiday Inn schafft es nur nach einem Tobsuchtsanfall der Gestaltungsratsmitglieder ein schlichtes Schrägdach auszubilden. Zudem hat das Hotel nicht auf die "stumpfe Ecke" regaiert, die die andere Seite formuliert. Der Architekt hat einfach nicht verstanden, daß die Französische Straße die Front der Kirche rahmen soll. Das historische Foto zeigt schon, wie die gründerzeitlichen Aufstockungen dieses Bild zerstört haben. Man hätte es nun einfach und meinethalben auch mit zeitgenössichen Mitteln korrigieren können, aber leider wird - auch hier häufig - nur der Block betrachtet und nicht der Stadtraum.

    Das Kernproblem aber ist und bleibt eine 50 Meter lange monotone Fassade, die man problemlos hätte weiter untergliedern können. Doch der Potsdamer Baubeigeordnete Rubelt ist der Meinung, daß eine Nutzung eine Fassade bedingt, was nun gerade in Potsdam ideologischer Unsinn ist. Ein Holiday Inn hat auch nicht die gleiche städtebauliche Wichtigkeit wie die Hauptpost einer Landeshauptstadt.