Potsdam - sonstiges Baugeschehen

  • Der ehemalige Parkplatz in der Helene-Lange-Straße / Friedrich-Ebert-Straße wird nun endlich bebaut. 21 Eigentumswohnungen und vier Gewerbeinheiten wird das Neubauproejekt dann beinhalten. Am 24.03.2017 erfolgt zwischen 11.00 Uhr und 13.00 Uhr der provisorische Spatenstich unter Anwesenheit Presse, ersten Käufern und allgemein Interessierten aus Potsdam laut Eventium.io.

    Projektbeschreibung und Ansichten mit Renderings: Helene-Lange-Palais.com

  • Das Gebäude ist ja ganz annehmbar und es ist auch schön, dass die Lücke geschlossen wird.
    Die Bezeichnung "Palais" hierfür ist jedoch völlig überzogen und wurde wohl gewählt um solvente Käufer anzulocken.
    Laut Duden ist ein Palais ein repräsentatives, schlossartiges [Wohn]gebäude, hier handelt es sich doch eher um ein normales Wohn/Geschäftshaus.

    Einmal editiert, zuletzt von newly (23. März 2017 um 22:25)

  • Heute heißt ja nun mal alles "Palais". Ist doch nur Marketing. Wenn das Bauschild weg ist und alles vermietet/verkauft wurde, ist dieser Projektname schnell wieder vergessen.

    Wahrlich kein Meisterwerk, aber - wie newly schon sagte - annehmbar, kein Grund, sich aufzuregen, außer man will es einfach mal wieder. Man könnte die geschlossenen Balkone sowie diese Fenster auch als Anleihe von 20er-Jahre-Genossenschaftsbauten sehen. Und wer weiß, vielleicht bekommen die Balkone ja doch noch Geländer. Bis man dort angekommen ist, kann sich ja noch einiges tun.

  • Ja, ich dachte auch an "entstruckter Gründerzeitler" oder "Genossenschaftsbau 20er/30er Jahre". Natürlich könnte ein wenig Ornament nicht schaden, aber es ist auf jeden Fall ein Schritt in die richtige Richtung.

  • Das o.g. "Palais" ist ja fast so "schön und einmalig", wie die oben gezeigten Gebäude in der Geschwister-Scholl-Straße. Ein Glück, dass hier nur ganz wenige Touristen vorbei kommen werden.

    Die PNN berichten am 26.03.2017 etwas ausführlicher über das Objekt: "Einst Kino „Colosseum“, bald Wohnpalais"

  • Ich habe heute einen Spaziergang durch mein Wohnviertel rund um die Neue Fachhochschule im Bornstedter Feld gemacht und möchte euch die dortige "Architektur" nicht vorenthalten.

    Hier in Bornstedt schießen nicht mehr die Häuser wie die Pilze, sondern die Pilze wie die Häuser aus dem Boden:

    Neubaugebiet Bornstedter Feld

    Leider entstehen nur Belanglosigkeiten:

    Neubaugebiet Bornstedter Feld

    Wie kommt man auf die Idee, dass dieses 'Gelb' eine schöne Fassadenfarbe ist?

    Neubaugebiet Bornstedter Feld

    Direkt gegenüber der Fachhochschule hat man sich zumindest ein bisschen Mühe gegeben. Die Farbe in Kombination mit den Holzelementen und den Ranken passt zusammen:

    Neubaugebiet Bornstedter Feld

    Geht man die Georg-Hermann-Allee weiter, findet sich hinter der FH ein Büro-Neubau:

    Neubaugebiet Bornstedter Feld

    Als man das Gebiet mitsamt Bugapark ausgewiesen hat, scheint man noch größere Ideen gehabt zu haben. Zumindest sind die Gebäude, die bereits länger stehen, ansprechender gestaltet, aber mittlerweile werden die verbliebenen Flächen möglichst schnell und billig zugekleistert und die Bauherren können sich im Recht fühlen, da die Wohnungen wie geschnittene Semmeln weggehen. Als Mieter hat man ja meist auch keine Wahl und ist froh, wenn die Infrastruktur der Gegend passt; aber einen freien Markt gibt es aktuell leider nicht. Vielleicht würden uns dann solche Belanglosigkeiten erspart bleiben?


    Moderationshinweis (Riegel):
    Könntest du in deinen nächsten Beiträgen nicht die Bilder bitte ein bisschen grösser einstellen? Bei deiner Bildupload-methode solltest du irgendwo small medium und large einstellen können. Ich habe jetzt die Bildlinks von "small" in "medium" abgeändert.

    Einmal editiert, zuletzt von Primergy (31. März 2017 um 20:10)

  • @ Primergy, Deinen Willen und Dein Engagemant uns mit Fotos über das Baugeschehen am Rande Potsdams zu informieren in Ehren und anerkennend, möchte ich Dich aber inständigst bitten Deine Wortwahl zu überprüfen. Kritik ist ja gut und auch gewollt. In deinem post bekomme ich allerdings den Eindruck, daß es Dir mehr um's Abmotzen geht, als um sachliche Berichterstattung!

    Zitat: "... gehört an die entsprechende Wand gestellt:..." Hallo, ist das ein Ausrutscher!? Sowas geht überhaupt nicht.
    Oder: "Vielleicht würden uns dann solche Verbrechen erspart bleiben?" Geht's noch unverhältnismäßiger in Deiner Einschätzung!?
    Irgendwie scheinst Du etwas falsch oder noch nicht verstanden zu haben, worum der Forumsgemeinde im Großen und Ganzen hier geht! Bitte studieren, worum es hier wirklich geht!
    Entschuldige, daß ich hier Moderatorenfunktion übernehme, aber ich war offensichtlich der erste, der Deinen Post gelesen hat und ihn kommentieren wollte.

    Also bitte, wir brauchen hier in diesem Forum kompetente Beiträge, die die Menschenwürde respektieren!!!

    Danke! :lehrer:

  • @ Primergy, Deinen Willen und Dein Engagemant uns mit Fotos über das Baugeschehen am Rande Potsdams zu informieren in Ehren und anerkennend, möchte ich Dich aber inständigst bitten Deine Wortwahl zu überprüfen. Kritik ist ja gut und auch gewollt. In deinem post bekomme ich allerdings den Eindruck, daß es Dir mehr um's Abmotzen geht, als um sachliche Berichterstattung!


    Also bitte, wir brauchen hier in diesem Forum kompetente Beiträge, die die Menschenwürde respektieren!!!

    Ich habe den Beitrag angepasst. Ich pflege im Generellen einen eher derben Sprachstil, aber face-to-face wird deutlich, dass dabei auch immer eine gehörige Portion Ironie mitschwingt. Da vergisst man leicht, dass im Internet die non-verbalen Zeichen fehlen, die dies deutlich machen, daher: Mea Culpa! :peinlich:

  • Das hat aber auch mit der Generation "Hedonist" zu tun. Wichtig ist nicht mehr, wie aufwendig die Fassade gestaltet ist, oder wie viel wirklicher Gegenwert dem gegenübersteht, sondern nur, dass man sagen kann, ich habe mir eine teure Eigentumswohnung (auch gern Hedonistenschließfach genannt) geleistet. Wie scheiße die dann aussieht, kann ohnehin kaum einer mehr wirklich beurteilen, da die meisten Menschen heute an absoluter Geschmacklosigkeit leiden.

    Biologisch steht dahinter der Wunsch, sein Selbstwertgefühl zu steigern. Die meisten Leute haben nämlich keines mehr. Begünstigt wird dieses durch unsere total individualisierte Gesellschaft - ein kranker Entwurf zur eigentlichen Gemeinschaftsgesellschaft. In einer Gemeinschaftsgesellschaft entsteht der Selbstwert aus sich selbst heraus, wie gut man in der Gemeinschaft verankert ist. Deshalb sind dort auch materielle Güter zweitrangig. Erst unsere hoch individualiserte Gesellschaft hat es fertig gebracht, "mein Auto, mein Haus, mein Boot" (mein Selbstwert) uns ins Hirn zu brennen. Wir rennen diesem Schwachsinn so sehr hinterher, dass das eigentliche schöne Leben an uns vorbeigeht, zumal wir konditioniert wurden, alles und jedem zu misstrauen.

    Und nur zum Verständnis, unter Gemeinschaftsgesellschaft versteht man schon das Mehrgenerationen-Wohnen.

  • ...


    Begünstigt wird dieses durch unsere total individualisierte Gesellschaft - ein kranker Entwurf zur eigentlichen Gemeinschaftsgesellschaft. In einer Gemeinschaftsgesellschaft entsteht der Selbstwert aus sich selbst heraus, wie gut man in der Gemeinschaft verankert ist. Deshalb sind dort auch materielle Güter zweitrangig. Erst unsere hoch individualiserte Gesellschaft hat es fertig gebracht, "mein Auto, mein Haus, mein Boot" (mein Selbstwert) uns ins Hirn zu brennen. Wir rennen diesem Schwachsinn so sehr hinterher, dass das eigentliche schöne Leben an uns vorbeigeht, zumal wir konditioniert wurden, alles und jedem zu misstrauen.

    Sehr richtig, Stichwort: Gemeinschaft!
    In diesem Sinne kann man sich bei der Ökodorfbewegung einiges abschauen, z.B. hier oder hier und hier.

  • Wie kommt man auf die Idee, dass dieses 'Gelb' eine schöne Fassadenfarbe ist?

    Muss man nicht froh sein, dass ein Gebäude zur Abwechslung mal gelb gestrichen ist statt weiss, grau und Anthrazit? Auf den Fotos ist es natürlich schwer zu entscheiden, um was für ein Gelb es sich handelt. Auch ist positiv anzumerken, dass die Balkone ein Holzgeländer haben, anstatt des üblichen Stahls und Glas. Zugleich haben die das leidige Problem des Sichtschutzes gelöst, indem dort mieterseits sicher nichts unästhetisches wie Plastik, Schilfrohr oder mit Blumenmuster bedruckter Stoff befestigt wird... Weshalb man aber bodentiefe Fenster gemacht hat, um diese im Nachhinein mit Holzgeländern wieder zu verdecken, ist mir ein Rätsel.

  • Muss man nicht froh sein

    Lieber "Riegel", Deine intensive Beschäftigung mit den gezeigten architektonischen Ergüssen in allen Ehren. Indes, mir fällt es schwer (wenn nicht unmöglich) auch nur irgendetwas an diesen belanglosen Containern zu finden, das mich froh zu stimmen in der Lage wäre. Ob gelb, blau, grau oder schwarz gestrichen ist bei dieser Art von Bauten so etwas von egal, ebenso, ob es mit Holz verkleidete Balkone oder bodentiefe Fenster gibt. Das Gezeigte ist nichts, ist Anti-Architektur, und insofern kann ich erst nach einer radikalen Umgestaltung der Fassaden und Dachstruktur etwas inhaltlich dazu äußern.

  • In Potsdam West ist nun der Bau einer neuen Wohnanlage fertig geworden. Wie auch in den Altstädten von Lübeck, Frankfurt, Potsdam ist jetzt die Shaping-Architektur Mode: ungefähre Wiederholung eines historischen Baukörpers in der Kubatur mit anschliesender moderner Hinrichtung (hier: einfügen des Modetrends "versetzte Fenster):

    Was hat das eigentlich angefangen?

  • So Fantasielos, dass das Nebengebäude mit DDR-Rauputz schon fast gut aussieht. Wer für den Trend der versetzten Fenster verantwortlich ist würde mich auch interessieren.

  • Um mal zu zeigen, dass ein neues Wohngebiet richtig nett aussehen kann, habe ich diese aktuellen Fotos von heute hier reingestellt. Während sich auf der anderen Straßenseite die Waldresidenz (heißt die wirklich so? Egal) befindet, siedeln die Leute in der "Residenz Steinstraße". Zum Teil sind die Wohnungen schon bezogen, zum anderen stehen die Möbelwagen vor der Tür. Der hintere Teil des Objektes ist noch Baustelle. Lediglich ein kleines Wäldchen musste wieder mal verschwinden, was selbstverständlich Proteste auslöste. Irgendwie erinnern mich die Bauten an alte Babelsberger Bautraditionen, natürlich modern ausgeführt.

    Mehr Informationen: hier und hier


    Fotos: Autor, 01.04.2017

  • Haus Elephant Haus Elephant Haus Elephant Haus Elephant Haus Elephant Haus Elephant Haus Elephant
    Ein Neubau aus Babelsberg im Artdeco Stil. Hier haben sich ein Tischler und ein Architekt als Bauherren zusammengetan.
    Insgesamt sehr gelungen wie ich finde. Was meint ihr?

  • ^

    Danke für die Fotos.

    Auf den ersten Blick: Top! Auf den zweiten Blick: Das Treppenhaus ist zwar großzügig, die Treppen selbst vermitteln jedoch leider ein absolutes 0815-Gefühl. Die Geländer verstärken leider den Eindruck zusätzlich. Zudem fehlt irgendwie komplett die Struktur an den Wänden; die kaltweiße (?) Farbe über so viele Quadratmeter wirkt einfallslos.

    Was gar nicht geht: Was sind denn das bitte für Türen im Dachgeschoss? Oder sind das nur Notzugänge? Die Tür im Erdgeschoss wirkt ja sehr hochwertig.

    Die eigentliche Architektur gefällt mir wiederum sehr. Sehr schöne Anleihen an die 20er-Jahre. Es passt vielleicht eher in die USA als nach Potsdam, aber der Bau gehört trotzdem sicher zu den besten Neubauten der letzten Jahre.

    Insgesamt ein besonderer Neubau, leider mit einigen Schwächen. Gerne hätte ich ein paar Aufnahmen mit mehr Weitwinkel gesehen. Hast du noch mehr Infos zu dem Projekt und kannst du sagen, wo es sich genau befindet?