Dresden, Neumarkt - Quartier III/2

  • Und was folgt nach dem Neustädter Markt?

    Elbfront abreißen, Brühl´sche Herrlichkeiten rekonstruieren. Semperoper und Galerie alte Meister abreißen, endlich Pöppelmanns Schloßpläne verwirklichen.

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    Bis dahin werden wir uns wohl mit Neumarkt und Neustadt zufriedengeben müssen. Der Ruf aus Dresden geschah 1990, also vor 34 Jahren, Schützhaus und Köhler´sches Haus feiern dieses Jahr ihren 20. Geburtstag. Das also ist Zeit...

    Ob wir nach dem Neustädter Markt noch die nötigen Reserven für weitere Projekte besitzen, ist natürlich eine Frage. Ansonsten geschieht dann die Bebauung, auf uns bezogen, posthuman.

  • Das Hotel "Stadt Rom" fehlt ja immer noch... und der dazugehörige, korrekte Straßenverlauf...

    Ich bin aber nicht unzufrieden, dass man sich Zeit gelassen hat - und lässt - und nicht schnell "drauf los" gebaut hat. Ich beschäftige mich seit fast 30 Jahren mit dem Neumarkt - die positiven Entwicklungen überwiegen m. E. deutlich die Enttäuschungen... Nach den Architekturwettbewerben von 2000/01 z. B. hatte ich das Gebiet schon fast abgeschrieben...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Der Bedeutung und dem Rang des "Stadt Rom" zum Trotz wird bei dem Rückblick auf die vergangenen 20 Jahre der Wiederaufbauzeit des Neumarkts, der Enthüllung der Rampischen Straße 4 und dem noch laufenden Baufortschritt von Quartier III/2 deutlich, daß sich damit auch der Wiederaufbau des Areals insgesamt seinem Ende nähert. Daß das "Stadt Rom" aktuell vollkommen in der Schwebe steht und damit der Neumarkt im eigentlichen Sinn noch nicht abgeschlossen ist, läßt sich durch die Geschlossenheit des Neumarkts einigermaßen verkraften. Die offenen Fragen zu Wiedererrichtung am originalen Standort oder Verschiebung beeinflussen das Erscheinungsgebiet des ganzen Areals und sollten nicht vorschnell getroffen werden. Auch mit einer späteren Entscheidung würde man leben können. Jetzt steht zuerst einmal die Fertigstellung des weiteren Quartiers III/2 in der Rampischen Straße und in der Landhausstraße an. Die Startbedingungen, die dieses Quartier vor 20 Jahren hatte, ließen "anderes" erwarten und die aktuellen Bilder hätte man sich in seinen kühnsten Träumen nicht ausmalen mögen. Mit ihm sind nunmehr alle ehemaligen Straßenverläufe wiederhergestellt. Die Problematik der Moritzstraße war vor 20 Jahren bekannt und wird in der Zukunft noch genauso fortbestehen. Alles in allem ist damit ein Zustand erreicht, mit dem man durchaus gut leben kann.

  • Aber ausserhalb dieses Gebiet herrrschen noch Neubauten die wenig flair haben im Vergleich der Vorkriegszustand. Auch das Gebiet rund Altmarkt ist wenig historisch. Neustädter Markt, Albertplatz, Ferdinand Platz, Sachsenplatz: es gibt noch viel zu tun.

  • Es muss v.a. eine lebenswerte, urbane Nachverdichtung der Vorstädte erreicht werden und deren Anbindung an die innere Altstadt. Blockrandstruktur, Mischnutzung, abwechlungsreiche Architektur, ggf. hier und da auch Abrisse in die Jahre gekommener alter Nachkriegs- odr verhunzter Nachwendebauten.

  • Das Quartier III/2 zumindest kann ein sehr gutes Beispiel dafür abgeben, unter welch hochproblematischen Voraussetzungen ein Quartier am Anfang gestanden hat und wie sehr es sich seit dieser langen Zeit doch in die richtige Richtung entwickeln konnte. Man sollte nicht vergessen, daß R 2 und 4 und die Fäsch-Fassade nicht von Anfang an vorgesehen waren. Auch wenn die alte Post und das Soli-Do-Gloria-Haus nicht wiederkommen konnten und dies einen erheblichen Verlust darstellt, dürfte das Quartier nach seiner Fertigstellung von Anfang an eines sein, das gut angenommen und akzeptiert wird und das (auch wegen der Passage Rampische Straße - Landhausstraße) so etwas wie unproblematische Startbedingungen haben wird. Man könnte aus ihm so einiges ausarbeiten, wie man es andernorts angehen könnte. Daß es so einige weitere Standorte als Kandidaten gibt, wird Thema für so einige Stränge sein.

  • Neustädter Markt, Albertplatz, Ferdinand Platz, Sachsenplatz

    eine lebenswerte, urbane Nachverdichtung der Vorstädte erreicht werden und deren Anbindung an die innere Altstadt. Blockrandstruktur, Mischnutzung, abwechlungsreiche Architektur, ggf. hier und da auch Abrisse in die Jahre gekommener alter Nachkriegs- odr verhunzter Nachwendebauten.

    "Meinen" im engeren Sinn ist nicht gemeint. Ich meine nur, daß für zukünftige Entwicklungen in den betreffenden Gebieten der Strang Q III/2 hier sicher nicht der richtige (und einzige) Ort ist.

  • Rekonstruktion Adams-Bau

    Was für eine Wonne. Dresden 20. März 2024.

    Diese Ecke ist für mich persönlich die schönste am ganzen Neumarkt.

    "Wenn wir die ehemalige Schönheit der Stadt mit der heutigen Gemeinheit verrechnen, kommen wir, so die Bilanz, aufs direkteste in den Schwachsinn." (E.H.)

  • Diese Ecke ist für mich persönlich die schönste am ganzen Neumarkt.

    Dto.

    Es geht nicht darum, den Jüdenhof mit dem Johanneum, dem Dinglingerhaus und dem Regimentshaus kleinzureden, aber hier an dieser Ecke stimmt einfach alles. Vermutlich ist es das Zusammenspiel von Eingang in die Rampische Straße, das Coselpalais, der frühe Fertigstellungszeitpunkt von Q II, bei dem von der Qualität alles stimmt, der Chor der Frauenkirche und nicht zu vergessen AdF 16 und 17, wobei AdF 16 zu den besten Fassaden des ganzen Neumarkts zählt, als Privathäuser dazu in Topqualität erbaut, und schlußendlich das Augustiner. Hier ist das pralle Leben, hier ist ist erster Anlaufpunkt und Herzensheimat; und nicht zu vergessen das Gefühl, hier auf diesen Quadratmetern zuhause und wirklich angekommen zu sein.

  • Diese Ecke ist für mich persönlich die schönste am ganzen Neumarkt.

    Mir ist ehrlich gesagt noch etwas Angst und Bange, wie der Innenhofdurchgang letztendlich gestaltet wird. Der könnte, wenn er wenig angepasst gestaltet wird und sehr klaffend ist, diese ansonsten sehr schöne Ecke sehr entstellen.
    Visualisierungen und derzeitige Baubilder machen mir nicht viel Mut.

  • Bei altesdresden.de sind einige Bilder zu finden, so z.B. AdF 16 und 17, Rampische Straße 4 und 6, AdF 15 und Rampische Straße 1.

    In den beiden Neumarkt-Büchern sind weitere Bilder. Im Löffler sind m.W. zu dieser Ecke nur ganz wenige Bilder vorhanden. Der Abschnitt wurde zwar mehrfach von Bellotto gemalt, aber davon hat ja auf der Südseite mit Ausnahme von AdF 16 kaum etwas überlebt.

  • Mein neustes Video zum Baufortschritt ist fertig. Ich habe das gesamte Quartier in beiden Straßen gefilmt. Die Fotos und Videos sind 5 Tage alt.

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  • Obwohl die Südseite der Rampischen Straße noch nicht abgerüstet ist, ist auch hier durch das Video erkennbar, welch eine enorme Strahlkraft die Fassade der Nro. 4 in ihr entfalten wird. Die Ensemblewirkung ist bereits jetzt im unfertigen Zustand abzusehen; und wie hier bereits mehrfach geschrieben, macht sie den Neumarkt an diesem Standort einzigartig. Die Faszination der Nro. 2 ist vielleicht etwas schwer zu erklären, möglicherweise auch deswegen, da der Rokoko am Neumarkt nicht besonders zahlreich vertreten ist. Hier steht er in der Tradition der Betonung der Mittelachse bei einer relativ schmalen Parzelle. Die herrlich schönen Stukkaturen wecken gewisse Assoziationen zu manchen großen höfischen Bauten und auch an Beispiele von Knöffel, die an der Fassade scheinbar diskret zitiert wurden. Mit seltsamer Entschlossenheit steigt die Nro. 4 zu meinen absoluten Favoriten auf.

  • Bögen sind eingeputzt. Werksteinelemente größtenteils gesetzt. Das bleibt für mich ein Wackelkandidat. Als Quartierseingang ist das Haus ja minimal ambitionierter und heiterer gestaltet als die zwei Nachbarn rechter Hand. Andererseits kommt auch hier schon diese „Füllbau-Potsdam-Stimmung“ auf. Alles sehr angestrengt und bemüht mit diesem Wechsel aus affirmativem zitieren und doch starkem Vereinfachen.






    Nun zum nördlichen Quartierseingang. Hier bekanntermaßen noch mehr Zittern. Immerhin wurde jüngst der fehlende Pfeiler gesetzt. Das hilft bereits sehr. Die Pfeiler werden noch bekleidet. Hoffentlich stark genug. So ist es arg klapprig. Decke zum Glück im vorderen Bereich auch noch nicht gedämmt. Ingesamt weicht der Übergang zum EG im gebauten Zustand bereits so positiv von den Visualisierungen ab, dass man sich Mut zureden kann. Auf dem zweiten Bild erahnt man die Rustika der Hofbebauung und Fensterrahmungen. Vermutlich/hoffentlich in der Fläche noch nicht final gestrichen.


    Rechter Hoym Nachbar.

  • Wenn man sich die aktuellen Kulturkämpfe in Berlin und Potsdam um die dortigen Rekonstruktionen anschaut, dann wird man demütig und dankbar für das, was in Dresden geschafft wurde - egal wie jetzt der eine oder andere Neubau aussieht.

    Es ist mehr als erkennbar, dass der aktuelle woke Zeitgeist Rekonstruktionen massiv entgegensteht. Und ich fürchte, das wird noch lange so bleiben.....

    Dies zu den Wünschen einiger hier, was denn endlich nach dem Neustädter (!) Markt rekonstruiert wird. :kopfschuetteln:

  • Die "Augustiner-Ecke" mit den sieben rekonstruierten Fassaden und der Frauenkirche zur rechten ist vielleicht der Rekonstruktionshöhepunkt Deutschlands der letzten 20 Jahre.