Salzburg (Galerie)

  • @uaoj36 schrieb:
    Nein zusammen mit Wien die absolute nr 1 und 2 des Deutschsprachiges Gebiet.

    Sehr nett, diese Austrophilie und sehr ehrend für unser kleines Land, aber doch etwas übertrieben (von der Nr 1 für Wien natürlich abgesehen). Schon mal Erfurt, Regensburg und Bamberg gesehen?
    Insgesamt haut mich die Qualität der Salzburger Bauten nicht so sehr vom Hocker (Franziskanerkirche mal ausgenommen). Alles in allem sehr italienisierend, leider aber nur 2. Garnitur (etwa Tiepolo arbeitete in Würzburg!)
    Auch die Bürgerbauten sind sehr eher lieblos ausgestaltet und weisen kaum Zierrat auf.
    Wenn du unsere Großstädte sosehr magst, empfehle ich zur Ergänzung Graz und das viel unterschätzte Linz. Gerade für die hier zahlreich vertretenen Historismusfreund dürfte doch der 'gotische' Dom ein Muss sein!
    Dazu noch die viel kleineren Steyr, Krems und Wels. Alle sind sie rein von der Mikrosubstanz (Fassadenabwicklung, Straßenbilder) her dem eher langweiligen Salzburg zumindest ebenbürtig.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Die Retourkutsche auf ursus´ Beiträge im Süd-Forum? Langsam wird´s kurios hier ;)!

    "Ich denke an Wien, so wie Sie an Brüder, an Freunde denken, die jetzt an der Front sind. Nun sind sie fern von Ihnen und Sie wissen sie in Gefahr, ohne ihnen beistehen, ohne diese Gefahr teilen zu können" - Stefan Zweig 1940

  • Vielleicht hätte eine Investition in einen Straßenbahnfahrschein große Wirkungen gezeitigt?
    Ich bin jedenfalls noch nie auf die Idee gekommen, die Strecke in die Stadt per pedes zurückzulegen.

    1) Das Bahnhofsviertel von Salzburg zu beschönigen, ist eine schier unlösbare Aufgabe.
    Mögliche Gründe für diese Wucherung:
    a) Ö wurde taktisch und nicht strategisch bombardiert, was für Bahnhofsviertel Nachteile, für die Innenstädte Vorteile brachte.
    b) Ich meine, dass die hier (implizit nicht nur von youngwoerth) oft vertretene 'ganzheitliche Stadtsicht' eher nicht unsere Sache ist. Weder an Bahnhofsvierteln noch an Bahnhöfe selbst stellen wir irgendwelche ästhetische Forderungen, sie müssen einfach funktionieren. Dafür funktioniert bei uns die Altstadtpflege mE weit besser.
    c) Salzburg ist nicht das Kitschidyll, das uns die Tourismuswirtschaft verkaufen will, sondern eine Großstadt, in heutigen Zeiten heißt das pleonastisch: eine stinkende Großstadt. Vielleicht wollten die Stadtväter mit dem damals ultramodernen Bahnhofsviertel diesen Umstand, also dass S. eigentlich eine stinknormale Stadt ist, mit einem gewissen Stolz demonstrieren?
    d) Allerdings ist das Bahnhofsviertel zu Passau, Salzburgs nördlicher Schwester, auch keine Offenbarung. Passau ist halt kleiner und daher etwas kleinstädtischer, daher in seinen modernen Vierteln ein kleinweniger hässlicher, wie es auch in seinen alten Viertel ein kleinweniger schön als Salzburg ist.
    2) Die heutigen Verkehrsprobleme sind in den Großstädten imgrunde nicht lösbar, auch nicht in Salzburg. Durch die Enge des vorgegebenen Raumes wird dies entsprechend sicht- dh hörbar. Jedoch ist die Verkehrssituation in der Innenstadt recht rigoros und daher passabel gelöst.
    3) sollte man Salzburg außerhalb der Saison, also eher in den kälteren Jahreszeiten besuchen.
    4) ist Salzburgs Schönheit trotz der augenfälligen Prachtlage meiner bescheidenen Meinung nach (und ich bin wahrlich kein allzugroßer Bewunderer der Stadt, für mich ist sie lediglich eine sehr schöne Stadt unter einigen) eine sich nicht auf den ersten Blick Darbietende. Die Bischofsstadt ist prima vista sehr zurückhaltend-italienisierend, dezent und von einer gewissen Farblosigkeit, die Bürgerstadt sehr grobschlächtig . Ich selbst lernte die Stadt erst nach einigen Besuchen richtig zu schätzen, erst dann war ich bereit, zuzugestehen, dass sie ihren Ruf zu einem gewissen Grad gerecht wird.

    Deine aus momentaner Befindlichkeit (was nun einmal jedem passieren kann) und gewissen Oberflächlichkeiten (Presslufthämmer gehören nun heutzutage zum alltäglichen Leben, die einem immer und überall Schlaf und Freunde vergällen können) resultierende Abneigung, zeno, entspricht absolut nicht deinem Niveau, zeno, und du tätest gut daran, diese zu überdenken und Salzburg eine zweite Chance zu geben. Schließlich ist es trotz allem eine erzbayerische Stadt, die dir zweifellos unter halbwegs günstigen Rahmenbedingungen gefallen muss und wird. Nur bitte meinen ersten Satz zu beherzigen!
    PS Und über deine sonderbare, ja befremdliche Indifferenz gegenüber Wien reden wir ein andermal.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Wahrscheinlich hast Du recht, Ursus. Salzburg wäre nicht die erste Stadt, die mir angesichts der Hektik missfallen hat. Und sie wird auch nicht die erste sein, die mich mittels mußevoller Betrachtung - vielleicht in winterlichem Zauber - und nicht an einem brütend heißen Tag im Frühling, als soviel Wärme völlig ungewöhlich war (es war schon um 9 Uhr unerträglich), in ihren Bann zu ziehen vermag, wie es vordem schon andere Orte taten. Noch nie fühlte ich mich geborgen in der Mitte von Menschenmassen und Vertrautheit entsteht nicht in Hektik.

  • Zeno
    Ich hab ja imgrunde dieselben vorbehalte gegen diesen Touristenschnickschnack und den ganzen Festspielpöbel, deshalb ist meine Meinung hier möglicherweise mal etwas objektiver.
    Von meinen ersten Besichtigungsfahrten nach Salzburg war auch ich ziemlich enttäuscht - vom Osten Österreichs her ist man doch da weit mehr Fassadenschmuck und kraftstrotzenderes Barock gewohnt. Erst seit ich dort mehr beruflich zu tun habe und die Stadt quasi 'so nebenbei' auf mich einwirken lasse, bin ich von ihr einigermaßen angetan.
    Allein diese Einbindung in die Landschaft, die naturgemäß nur im Alpenland möglich ist, aber mW nirgendwo sonst eine solche Ausprägüng erfahren hat - eine Stadt mit einem richtigen Berg im Zentrum, der sie regelrecht erdrückt, andererseits wieder von einem Bauwerk, der Festung bekrönt wird, und der vielfältige Panoromablicke zulässt, dank der vielen Türme in enormer Anzahl. Dann diese Platzfolge der Bischofstadt, die dadurch entstehenden immer neuen Ausblicke. Dann die Kirchen und zu allem Überfluss die verwinkelte, enge eigentliche Altstadt...
    Man muss sich ein bisschen Zeit nehmen für das alles.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ein kleiner Gang an der winterlichen Salzach entlang des Elisabethkais nach Süden bis zur Staatsbrücke Richtung Altstadt.

    Müllnersteg

    Makartsteg

    Staatsbrücke

    Mozartsteg

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

    Einmal editiert, zuletzt von Mantikor (5. Februar 2017 um 16:15)

  • Als Ergänzung ein Aufstieg auf den Kapuzinerberg auf rechts-altstädtischer Seite.

    Dreifaltigkeitsgasse mit Goldschlägerhaus und sog. Sauterbogen

    Eckhaus Dreifaltigkeitsgasse N°2 mit Sgraffitofries von 1927.

    Wenn man rechts die Linzer Gasse hinaufgeht, gelangt man zur Franziskuspforte, welche auf den Kapuzinerberg führt.

    Hinauf in Richtung Felixpforte

    Eine stattliche Anzahl Kapellen säumt den Weg.

    Endstation

    Das Kapuzinerkloster, das noch noch "in Betrieb" ist.

    Der Ausblick nach Norden, über den Makartplatz die Salzach hinab.

    In der Ferne diese mir unbekannten Berge auf deutscher Seite.

    Von einem leicht tieferen Aussichtspunkt schaut man auf Möchsberg und Links-Altsstadt.

    V. l. n. r. Domtürme, St. Peter, Franziskanerkirche, Rathausturm (vorne mit Uhr), Kollegienkirche

    Zum Abschluss ein Blick über den Dom auf die Festung Hohensalzburg im krassen Gegenlicht.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die beiden unbekannten Berge auf deutscher Seite sind der Hochstaufen (oben das Reichenhaller Haus) und der Zwiesel. Mal sehen ob ich da irgendwann doch auch noch rauf komme...

  • Salzburg ist auch bei mir ein beliebtes Ausflugsziel, vielen Dank für die schönen Fotos.
    In diesem Thread gibt es jetzt Fotos von Salzburg bei Nacht und im Winter mit Schneefall aber ich persönlich finde, dass es bei Sonnenschein mit Abstand am schönsten aussieht, auch wenn die Winterstimmung in Salzburg besonders schön sein kann.

    Da ich öfters dort bin, werde ich versuchen in Zukunft ein paar Bilder zu fotografieren und hier zu posten, auch mal Abseits, von den etwas weniger touristischen Orten.

    Was mich in Salzburg aber immer wieder in Schockstarre versetzt sind österreichs Baubestimmungen, solche Neubauten sind gang und gäbe.

    Einmal editiert, zuletzt von Baumstamm (8. Juli 2017 um 15:42)

  • Wie diese Bilder ziegen, liegt der Reiz von Salzburg n der 3. Dimension, in landschaftlicher Einbettung, in Turmstaffelungen, der Festung, im Blick hinauf oder von oben. Die Altstadt selbst ist nicht von besonderer Qualität. Alle anderen Großstädte sind da ungleich aufregender.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.