Sehschule - Banalität des Alltags

  • "Zeitlos", ich denke, die jetzige Sanierung können wir erst mal nicht rückgängig machen. Aber, "Stadtbild" oder ein Altstadtverein sollte solche Vergleichs-Graphiken, wie die Deine (vielleicht noch ein wenig feinjustiert) z.B. stets an die Bauherren, die Kommunalpolitiker und die Presse weiterreichen, um für das Thema zu sensibilisieren. Am besten bevor das Kind in den Brunnen gefallen ist. Das ist nur die spontane Antwort, die mir jetzt mal auf die Schnelle einfällt.

  • Dem Vergleich könnte man leicht entgegnen, dass das eine Haus für höchstens zwei Familien konzipiert worden ist, die Eigentümerfamilie und ggf. deren Bedienstetenfamilie, während das andere Haus wohl um die 10 Wohnungen enthält. Man würde wohl auch heute nicht ein Einfamilienhaus mit einem Geschosswohnungsbau vergleichen in architektonischer Hinsicht, daher ist es im historischen Vergleich umso unglücklicher.

    Oder soll die Intensität der Vorstadtbebauung kritisiert werden?

  • Ich denke, da geht es um ästhetische Fragen, nicht um die Flächenausnutzung.

    Aber, die Gebäude stehen hoffentlich nicht in direktem Zusammenhang. Also, die historistische Villa wurde doch wohl nicht für das unförmige modernistische Etwas abgerissen?

  • Oder soll die Intensität der Vorstadtbebauung kritisiert werden?

    Nein, gemeint ist die Architektur, die bei dem Neubau doch wirklich alles andere als gelungen ist. Es ist heutzutage eben selten und Glücksache, ob ein Neubau schön anzusehen ist oder nicht und hängt, wie wir ja wissen, vom guten Willen des Investors und dem Können des Architekten ab. Auch ein flächenmäßig optimierter Neubau muss ja nicht zwangsläufig hässlich sein.

    Für den Neubau wurde meines Wissens kein altes Haus abgerissen. Google Maps zeigt nur ein zugewuchertes Brachgrundstück.

    Hier noch das neueste Vergleichsbild aus unserer Facebook-"Serie" "als Schönheit noch selbstverständlich war":

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • Nein, gemeint ist die Architektur, die bei dem Neubau doch wirklich alles andere als gelungen ist.

    Ich denke, da geht es um ästhetische Fragen, nicht um die Flächenausnutzung.

    Ja, klar für Uns ist das ein schönes plakatives Beispiel. Wollte eine Perspektive aufzeigen, die eventuell über dieses eine Vergleichsbild zum ersten Mal auf die Thematik aufmerksam wird, und diese dann womöglich schnell verwirft, weil das eine laienhaft einfach die Villa eines reichen Typen sein könnte, und das andere günstiger Sozialwohnungsbau.

    Der neue Vergleich ist sehr gelungen, ich denke das lässt wenig Raum für Fehldeutungen. :thumbup:

  • Aus der Serie "Als Schönheit noch selbstverständlich war":

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  • Wo ist das jeweils?

    Beide in Berlin. Oben: Grunewald, Baujahr ca. 2015. Unten: Siemensstadt, Wohnsiedlung 1920er Jahre.

    Eingestellte Bilder sind, falls nicht anders angegeben, von mir

  • dass "Kleinteiligkeit" in der Bebauungsart noch lange keinen großen Wert darstellt.

    ist völlig richtig und kann man gar nicht genug betonen.

    Augustinus (354-430) - Zweiundzwanzig Bücher über den Gottesstaat
    14. Buch 9. Kapitel
    Der Staat oder die Genossenschaft der nicht gottgemäß, sondern nach dem Menschen wandelnden Gottlosen dagegen, die eben infolge der Verehrung einer falschen und der Verachtung der wahren Gottheit Menschenlehren anhangen oder Lehren der Dämonen, er wird von den bezeichneten verkehrten Gemütserregungen geschüttelt wie von Fieberschauern und Stürmen.

  • Ein super Abriss über die Verirrungen modernistischer Architektur und warum viele Neubauten eigentlich so seltsam und hässlich gestaltet werden:

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