Lindau (Bodensee) (Galerie)

  • Nachdem Lindau hier in der Galerie offenbar noch fehlt, nachfolgend eine Auswahl von etwa 60 Aufnahmen (eingescannte Dias) von der Inselstadt vom Mai 2002 und Oktober 2004.

    Toll an Lindau ist vieles:
    - die Lage ist einzigartig
    - der Hafen mit altem und neuen Leuchtturm, dem Bayr. Löwen sowie See- und Alpenblick
    - die engen Gassen, Straßen und Plätze, heute fast durchwegs Fußgängerzone und nicht durch Autos (nicht einmal geparkte) beeinträchtigt
    - die alten Häuser mit ihren Dachgauben, Erkern, Lauben, Wirtshausschildern, aufgrund der teilweise durchgehend 3 und 4, z.t. 5 Stockwerke sehr städtisch wirkend
    - der alte Kopfbahnhof auf der Insel (tritt man durch den Ausgang ist man sofort in der Altstadt)
    Insgesamt kaum bis keine Beeinträchtigungen im Altstadtbereich, sodaß man sich teilweise um Jahrzehnte bzw. Jahrhunderte zurückgesetzt fühlt.

    Lindau war anfangs eine Fischersiedlung, im 9. Jh. Klostergründung, im 14. Jh. Aufstieg zur freien Reichstadt mit Seehafen, andererseits aber auch (ähnlich wie z.B. in Kempten) einem eigenen ummauerten Stiftsbezirk.

    Im 15./16. Jh. bedeutende und wohlhabende Handelsstadt (u.a. Korn, Salz), infolge des Hafens und der Kreuzung von Handelsstraßen nach Italien (mit wöchentlichen Kurierdiensten nach Mailand, sog. "Mailänder bzw. Lindauer Bote"). Aus dieser Zeit stammt noch ein erheblicher Teil der Bausubstanz in der westlichen Altstadt, während im Stiftsbereich 1728 ein Brand wütete. 1805 an Bayern. Im 19.Jh. Ausbau des südlichen Seehafens. Die ursprünglich 3 getrennten Inseln (die westliche ehem. landwirtschaftlich genutzt, u.a. Weinanbau) wurden durch Aufschüttungen im 19. Jh. (v.a. an der N-und O-seite, u.a. auch für den Kopfbahnhof) erweitert und vereinigt.

    Im 20. Jh. hat sich Lindau auf dem Festland weiter ausgebreitet, heute ist Lindau Bayerns westlichste Stadt und hat etwa 25000 Einwohner. Die Insel ist mit dem Festland durch einen Straßen- und Eisenbahndamm verbunden.

    Ausführliche Geschichte der Stadt:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Lindau_%2…e%29#Geschichte

    Zur Lage im Bodensee:
    http://de.wikipedia.org/wiki/Bild:Lindau-insel_luftbild.jpg

    http://lindau.icserver3.de/index.php?sid=…e4778aacd158e92

    5x Bildindex:

    und vom See aus:


    Vorweg ein Blick auf die Altstadt und den Seehafen mit dem Mangturm (ehem. Alter Leuchtturm) von der Plattform des Leuchtturmes, rechts die beiden Türme der evang. Stephanskirche und der Stiftskirche St. Maria:

    Die Altstadt wird in W-O-Richtung von drei +/- parallel laufenden Straßenzügen erschlossen, wobei die südliche Ludwigstraße und die nördliche Straße In der Grub den ehem. Küstenlinien folgten.

    Der Rundgang durch die Stadt beginnt am Bahnhof. Von dort geht es als erstes in die Ludwigstraße.
    Unten Wohnhäuser mit vorkragenden Obergeschossen und Krangauben:


    Vordere Metzgergasse


    Die Ludwigstraße mündet in den Reichsplatz vor der Südfassade des Alten Rathauses. Auf dem Platz der Lindavia-Brunnen.


    An der Westseite zwei 5-geschossige Wohnhäuser, das rechte (Ludwigstraße 11) ein vom Grundriß quadratisches Turmhaus mit Buckelquadern am Eck, im Kern aus dem 14. Jh.


    Die Südfassade des Alten Rathauses (15./16. Jh.) vom Reichsplatz aus. Die Fassadenmalerei E. 19. Jh. , 1930 völlig verändert und um 1975 wiederhergestellt nach alter Vorlage.


    Dargestellt über den Fenstern im 1. OG, hinter denen sich der Große Ratssaal befindet, die Ankunft von Erzherzog Philipp dem Schönen v. Burgund in Bregenz und sein Einzug in Lindau zum 1496 hier abgehaltenen Reichstag. Das Schiff als Allegorie der Seestadt. Über dem Eingang das reichsstädt. Wappen.


    Ältere Aufnahmen der südlichen Rathausfassade (Bildindex):

    1907


    vor 1970

    Großer Ratssaal


    Unweit des Alten Rathauses und des Reichsplatzes folgt der Hafenplatz, von dort Blick zur Hafeneinfahrt.

    Der Hafen um 1900:



    Ausblick vom begehbaren Leuchtturm, vorne rechts der bayrische Löwe


    halbrechts im Bild der Treppengiebel des Alten Rathauses


    Burggasse (oben) und Linggstraße (unten) zwischen Seehafen und Markt- bzw. Stiftsplatz


    Haus "Zum Baumgarten" auf der Nordseite des Marktplatzes, erbaut unmittelbar nach dem Stadtbrand 1728


    Westseite des Marktplatzes mit dem Haus "Zum Cavazzen", ebenfalls unmittelbar nach dem Brand errichtetes Patrizierhaus mit Mansarddach und reicher Fassadenmalerei aus derselben Zeit.
    Auf dem Marktplatz der Neptunbrunnen.


    Im Haus zum Cavazzen das Städt. Museum mit reich ausgestatteten Räumen zur Lindauer Wohnkultur.

    Fortsetzung folgt...

    3 Mal editiert, zuletzt von Markus (7. November 2013 um 22:46)

  • War viele Malen in Lindau aber fand auch die Uferseite am Bodensee sehr schön bestückt mit "Sound oof Music" artige Landhäuser!!!

    Lindau machte eine ungeheure "Rein Deutsche" Eindruck auf mich. Selten in Deutschland so etwas gefühlt.

    Rob

  • Ja, da hat sich Bayern ein wirklich schönes Stückchen Bodensee ergaunert.:zwinkern: Lindau ist, was den Wohnbau des 16. Jahrhunderts angeht, wohl eines der bedeutendsten Ensembles in Süddeutschland. Hatte die Fassadenmalerei in Lindau bereits vor dem 19. Jahrhundert Tradition?

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • @ Stefan
    Da sind gewisse Ähnlichkeiten vorhanden :zwinkern:

    @ Georg Friedrich
    Die Fassadenmalerei am Haus Cavazzen stammt von um 1730, wird sicherlich nicht die einzige damals gewesen sein. Interessant fände ich auch ob es ähnlich wie in Augsburg oder Landshut zur Renaissance- bzw. Barockzeit dort üblich war, zumindest in der Maximilianstraße würde man das erwarten.
    Leider habe ich von der Fassadenmalerei am Haus zum Cavazzen offenbar keine Details gemacht, was heute nicht mehr passieren würde...

    Übrigens nur so am Rande: der Turm auf http://www.bildindex.de/bilder/MI01939f11b.jpg\r
    http://www.bildindex.de/bilder/MI01939f11b.jpg scheint mir nicht aus Lindau zu stammen, da hat sich doch der Sinwellturm ins Schwäbische gemogelt.


  • Nochmals Marktplatz Richtung W


    Auf der Ostseite des Marktplatzes die evang. Pfarrkirche St. Stephan und die ehem. Stiftskirche Mariä Himmelfahrt


    Inneres der Stiftskirche, nach dem Brand 1728 zwischen 1748-55 neu erbaut von J. C. Bagnato. 1922 Brandschäden, 1987 stürzte die Langhausdecke ein, inzwischen wiederhergestellt.


    St. Stephan von der Schmiedgasse unweit der Seebrücke aus


    Wohnhäuser in der Schmiedgasse neben dem Hl.-Geist-Spital


    Das sog. Starenhäusle (Hintere Fischergasse 1) mit weit vorkragendem Fachwerkobergeschoß im ehem. Fischer- und Gerberviertel im O der Altstadt


    Die unterhalb des Stiftes nahe des Seeufers verlaufende Fischergasse


    Die W-O-verlaufende Hauptachse der Altstadt ist die Maximilianstraße, oben und nachfolgend die Häuser auf der Nordseite, in Mischbauweise, z.t. (verputztes) Fachwerk, z.t. mit Laubengängen. Im Hintergrund zweigt links die Cramergasse zum Marktplatz und rechts die Bindergasse zum Hafen ab.
    Links im Bild der Durchgang zum Zitronengässele (Rückseiten von Maximilianstraße 12 und 14), siehe unten

    Zitronengässele (Bildindex):

    zum Vergleich ältere Aufnahmen (Bildindex):


    1947


    Das Haus in der Mitte mit vor einigen Jahren wieder freigelegtem Fachwerk und 4-geschossigem Erker ist das sog. Orthaus (16./17. Jh.), die Fachwerkhäuser rechts E. 16. Jh.

    Auf der Südseite (Maximilianstraße 1) das oftmals umgebaute Gasthaus zum Sünfzen (das einstige Gesellschaftshaus der Patrizier) mit Laubengängen, links am Eingang der Bindergasse das Haus zum Krebs mit Treppengiebel-Brandmauer:


    auf den Sünfzen folgt das Haus zum Regenbogen und die Engel-Apotheke mit auffälligem Erker


    Links die Engel-Apotheke, ganz rechts wieder ein Haus mit Laubengängen und Erker am Eingang zur Salzgasse


    Weitere viergeschossige Wohnhäuser auf der Südseite der Maximilianstraße


    Nochmals die Nordseite der Maximilianstraße, in der linken Bildhälfte am Eingang der Bürstergasse ein Haus mit Pultdach

    Es folgt der Rathausplatz mit der Nordseite des Alten Rathauses (die überdeckte Treppe und der Erker E. 19. Jh. rekonstruiert):

    Fassadenmalerei mit Schilderung eines Stadtfestes während des Reichstages, Wappen einiger Seestädte und Allegorie der Gerechtigkeit:


    Rathausplatz abends, rechts das Neue Rathaus (A. 18. Jh.)

    Fortsetzung folgt...

    2 Mal editiert, zuletzt von Markus (7. November 2013 um 22:53)

  • Zitat von "Markus"


    Inneres der Stiftskirche, nach dem Brand 1728 zwischen 1748-55 neu erbaut von J. C. Bagnato. 1922 Brandschäden, 1987 stürzte die Langhausdecke ein, inzwischen wiederhergestellt.


    Wie einige andere auch habe ich derzeit das Chipperfield-Trauma :zwinkern: :ich stelle mir vor, auf welche Art und Weise der Meister wohl am liebsten die 1987 zerstörte Decke verschandelt hätte, hätte man ihn damals nur gelassen...da wäre ihm sicherlich was Hässliches eingefallen :boese:

  • Zitat von "Markus"

    @ Georg Friedrich
    Die Fassadenmalerei am Haus Cavazzen stammt von um 1730, wird sicherlich nicht die einzige damals gewesen sein. Interessant fände ich auch ob es ähnlich wie in Augsburg oder Landshut zur Renaissance- bzw. Barockzeit dort üblich war, zumindest in der Maximilianstraße würde man das erwarten.
    Leider habe ich von der Fassadenmalerei am Haus zum Cavazzen offenbar keine Details gemacht, was heute nicht mehr passieren würde...

    Interessant ist vielleicht auch, dass im nahen Stein am Rhein um 1900 umfangreich an den Fassaden zahlreicher Häuser gemalt wurde - die Stadt ist ja genau dafür berühmt. Damals wurden auch Malereien aus dem frühen 16. Jahrhundert erneuert. Die Fassadenmalerei dürfte demnach eine längere Tradtion in diesem Gebiet haben. Und der Einfluss Augsburgs reichte gewiss auch bis an den Bodensee (ja sogar bis weit in den Alpenraum hinein).

    http://www.malergipser.com/pdf/06-applica…_Die_Pflege.pdf

    "Meistens belehrt uns der Verlust über den Wert der Dinge."
    Arthur Schopenhauer

  • Weiter geht´s mit der Maximilianstraße:

    Nochmals Aufnahmen vom Rathaus, Nordseite zum Bismarckplatz:

    Maximilianstraße, Südseite:


    Stattliche Bürgerhäuser Ecke Maximilianstraße / Schneeberggasse, Nordseite (gegenüber Altem und Neuem Rathaus), links das Haus zur Rebe, in der Mitte das Haus zum Schneggen:

    Bindergasse:

    Cramergasse mit Hirschapotheke:

    Nochmals Zitronengässele:


    Wieder in der Maximilianstraße

    An der Nordseite folgt nach Westen zu an der Ecke zur Schafgasse das Haus Wegelin zum Pflug (Eckhaus mit Treppengiebel und Pultdach, auf das 14. Jh. zurückgehend) und das Haus zur Brotlaube mit Laubengang, um 1400):

    Bebauung auf der Südseite:

    Schafgasse 4, Gasthaus zum Engel, im Kern E. 14.Jh.:

    Auch ziemlich mittelalterlich wirkt der nördlich parallel zur Maximilianstaße und zur ehem. nördlichen Uferlinie verlaufende Straßenzug "In der Grub", der Verbindungstraße zwischen dem Stiftsbezirk und St. Peter:

    Der Paradiesplatz, anschließend ehem. der Kornhafen (im 19. Jh. aufgelöst, Inselerweiterung durch Aufschüttungen):

    Im Westen endet der Straßenzug "In der Grub" am Oberen Schrannenplatz (dort ehem. die Kornhäuser) mit dem Turm der Peterskirche:

    Nördlich davon am Unteren Schrannenplatz das Haus zur Glocke (rechts St. Peter):


    Eine der ältesten erhaltenen Kirchenbauten im Bodenseeraum ist St. Peter, z.t. noch aus romanischer Zeit, heute als Kriegergedächtnsisstätte genutzt.


    Innen teilweise erhaltene Wandmalereien (eine Zeit lang Hans Holbein zugeschrieben) aus dem Ende des 15. Jh. (Passion Christi)


    Benachbart der Diebsturm, ein Teil der Stadtbefestigung, um 1370/80

    Soweit der Rundgang durch die Altstadt von Lindau.


    Zum Abschluß noch ein paar Ergänzungen:

    Nochmals die Stiftskirche mit der wiederhergestellten Langhausdecke innen:

    Details der Fassadenmalerei am Haus zum Cavazzen (zur Cramergasse):

    Weitere Aufnahmen von der Ludwigstraße:

    rechts das Haus zum Comissari

    Fischergasse:

    Schmiedgasse:

    Und zum Abschluß nochmals ein paar Aufnahmen vom Hafen:

    Einmal editiert, zuletzt von Markus (7. November 2013 um 23:15)

  • Vielen Dank für die Eindrücke aus Lindau.

    Ist die Peterskirche ehemals in die Festungsanlagen integriert gewesen?
    Ihr Kirchturm wirkt wie ein schlichter mittelalterlicher Wehrturm.
    Der Diebsturm hat einen schönen Dachabschluss, ist dieser mittelalterlich oder eine Zutat des 19.Jahrhunderts?

  • Zitat von "Stefan"

    Ist die Peterskirche ehemals in die Festungsanlagen integriert gewesen?
    Ihr Kirchturm wirkt wie ein schlichter mittelalterlicher Wehrturm.
    Der Diebsturm hat einen schönen Dachabschluss, ist dieser mittelalterlich oder eine Zutat des 19.Jahrhunderts?

    stimmt, der Turm gehörte einstmals zur Stadtbefestigung. Wortwörtlich aus den Baudenkmälern Schwabens: "Zur Sicherung der in der Nordwestecke der Insel um die erhöht gelegene Peterskirche entstandenen Fischer- und Schiffersiedlung und der ehem. Lände am heutigen Paradiesplatz diente ursprünglich der Turm dieser ersten Pfarrkirche, der um 1425 auf den Fundamenten des 11. Jh. wiedererrichtet wurde."
    Bezüglich Diebsturm: die Bedachung scheint aus dem 19. Jh. zu stammen, die Ecktürmchen sehen auch etwas neuer aus.

  • Ich war gerade heute Nachmittag kurz in Lindau; traumhafte Stimmung mit bewegtem Bodensee, sehr flach scheinende Sonne durch teilweise dunkle Wolken hindurch, Regenschauer, mit verschneiten Österreicher und Schweizer Alpen und Voralpen im Hintergrund! Leider keine Kamera dabei... dafür hab ich's umso mehr genossen :gg:

    Zitat von "Stefan"

    Der Diebsturm hat einen schönen Dachabschluss, ist dieser mittelalterlich oder eine Zutat des 19.Jahrhunderts?


    Auf dem Merian-Stich aus dem 17. Jahrhundert hat der Turm bereits sein heutiges Kegeltach mit seinen vier "Auslugerkern". Der Turm scheint in der Mitte des 20. Jahrhunderts gründlich restauriert worden zu sein, denn die sandsteinernen Fenstereinfassungen und Erkerkonsolen haben keinerlei Verwitterungsspuren. Das originale Fachwerk dürfte damals mit einem "Brettchenfachwerk" überdeckt worden sein. Als ich im Juni dieses Jahres schon in Lindau weilte, interessierte mich vielmehr, ob in der sehr alten Dachziegeleindeckung evtl. ein Muster sichtbar ist, denn ein Grossteil der farbig glasierten Ziegel ist sehr alt! Bisher bin ich noch nicht fündig geworden, aber ich werde mal alle vier Seiten unter die Lupe nehmen.


    Das Gegenstück zum Diebsturm ist der alte Leuchtturm (oder Mangeturm) am Hafen: Die heutige farbige Ziegeleindeckung stammt aus dem 20. Jahrhundert, aber bereits Abbildungen um 1800 zeigen das markante Zickzack-Muster. Der Turm selbst stand ursprünglich ganz im Wasser und wurde um 1300 errichtet. Farbige Ziegeldächer auf Kirchen und Türmen haben eine Jahrhunderte alte Tradition, und es ist sehr wohl möglich, dass beide Türme bereits vor 1500 ihre farbigen Abschlüsse erhielten.

    Zitat von "Markus"

  • Ein Gruss an baukunst-nbg :zwinkern: :

    Ein unauffälliger Neubau in der Altstadt von Lindau. Auch wenn er sich durch die Baumasse und Gliederung sehr gut einfügt, ist er nicht mehr Wert als reine Investorenarchitektur. Modische, bodentiefe Fenster, deren weit öffnendes "Raumgefühl" durch vorgesetzte Radiatoren geschmälert wird... Und wo ist der Hauseingang??? Türen zuhauf, aber keine führt ins Treppenhaus. Dafür zentral in der Mitte ein gähnendes Loch, welches hinunter in die Tiefgarage führt. Und der Altbau links erfuhr ohne jegliches Feingefühl eine Modernisierung.

  • Die Banaliät des Alltags!

    Vielen Dank, Riegel, für diese Veranschaulichung.
    Gibt es eine wissenschaftliche Abhandlung, Artikel,
    die sich mit dieser Masse der Gegenwartsarchitektur beschäftigt
    und auseinandersetzt?
    Haben oder finden wir Wege raus aus diesem Dilemma?
    Müssen Gebäude so aussehen und warum sieht die Masse so
    aus? Kann man solche Gebäude durch Umbau optisch verbessern,...?

    Fragen über Fragen, vielleicht finden wir Antworten...? :)

  • Zitat von "Riegel"

    Ein Gruss an baukunst-nbg :zwinkern: :

    Ein unauffälliger Neubau in der Altstadt von Lindau. Auch wenn er sich durch die Baumasse und Gliederung sehr gut einfügt, ist er nicht mehr Wert als reine Investorenarchitektur. Modische, bodentiefe Fenster, deren weit öffnendes "Raumgefühl" durch vorgesetzte Radiatoren geschmälert wird... Und wo ist der Hauseingang??? Türen zuhauf, aber keine führt ins Treppenhaus. Dafür zentral in der Mitte ein gähnendes Loch, welches hinunter in die Tiefgarage führt. Und der Altbau links erfuhr ohne jegliches Feingefühl eine Modernisierung.

    Ja, da stülpt sich der Magen des geneigten Betrachters um ... lieb- und lustlos hingerotzter Entwurf, mit dem man die armen Opfer der Immobilienvermarktung hinters Licht führen kann. Schlimm!