• Rettung eines Fachwerkhauses

    Neulich in nordhessischen Buchenau (bei Bad Hersfeld) - zumindest ich hatte sowas vorher noch nie gesehen und deshalb mal ein paar Bilder gemacht:

    Kommt man die Straße, die zum Schloß führt hoch, stößt man auf ein hoffnungslos heruntergekommenes, leerstehendes Fachwerkhaus, das scheinbar nur noch auf die Abrißbirne wartet: (:weinen:)


    Geht man ein paar Meter weiter, erkennt man frohen Herzens, daß die Ruine sehr wohl noch eine Zukunft hat:

    Das Haus wird grundlegend saniert, und offenbar war es hier 5 vor 12, denn es werden so viele marode Balken ausgetauscht, daß das Ergebnis wohl ein halber Neubau werden wird.


    Neu und alt, das ist auch mal ein Kontrast...

    Sieht aus der Nähe aber auch echt übel aus, die Außenfassade.... :schockiert:


    Hier geht's rein in die gute Stube...

    Sieht doch schon sehr gemütlich aus...

    Das Haus wird innerlich buchstäblich auseinandergepflückt:

    Auf jeden Fall sind hier echte Idealisten am Werk, die weder Kosten noch Mühe scheuen. Und eines Tages wird diese Bruchbude wieder so schön aussehen wie die Häuser schräg gegenüber:

    Ich finde, das ist doch mal eine erfreuliche Geschichte - als kleiner Ausgleich für die vielen Abriß- und Verfall-Themen, die einen hier immer frustrieren.

    Und als Belohnung für alle, die bis hier gelesen und geguckt haben, gibt's hier noch das benachbarte Renaissanceschloß:

    (blöde Idee: Die Lampe am Brunnen)

  • Na, das ist doch wirklich mal toll! :)

    Können unsere FW-Experten denn einschätzen, ob das auch gut gemacht wird? Aber Idealisten sind es auf jeden Fall, den mit finanziellen Aspekten darf da keiner kommen. Schön, dass es wenigstens ab und zu noch solche Leute gibt. :)

    Eine der vorzüglichsten Eigenschaften von Gebäuden ist historische Tiefe.
    Die Quelle aller Geschichte ist Tradition. (Schiller)
    Eine Stadt muss ihren Bürgern gefallen, nicht den Architekten.

  • Wahnsinn... dem Mann (oder Frau) sollte man einen Orden verleihen - da kommen einem echt fast die Tränen, dass es soviel Einsatz wirklich noch gibt. Es handelt sich hier definitiv um eine Sanierung und keine Notsicherung, auch wenn diese, wie schon ganz richtig erkannt, wohl kaum ein Holz verschonen wird, die Bilder vom Inneren zeigen ja, dass hier wohl jahre-, wenn nicht jahrzehntelang die Witterung ungebremst ihr Werk tun konnte. Aufgrund von Konstruktion und Ornamentik würde ich das Haus in die zweite Hälfte des 17. Jahrhunderts datieren, also ein echtes Kleinod. Wird sicher herrlich gemütlich, wenn's mal fertig ist... :)