Berlin - Gebäude der Technischen Universität

  • ...würdest Du auf die Ablehnung des Universitätsrats stoßen. Ohne Geld bleibt Dir diese Enttäuschung wenigstens erspart..

    VBI DOLOR IBI VIGILES

  • 50 Mio für die Fassade, dann noch mal 50 Mio für die Uni. Wer kann da schon "nein" sagen?!

    Auch da bin ich mir fast sicher, dass man auf Ablehnung stößt. Der Neubau bietet deutlich mehr Platz als der Originalbau (Spekulier ich einfach mal aufgrund der Höhe). Das müsste man durch bau in die Tiefe ausgleichem bei einer Rekonstruktion, was ungleich teurer sein dürfte.

  • Sicher, die Rekonstruktion würde mindestens 50 Mio kosten, dafür würden viele Räume entfallen, viele große Wandelhallen und Lufträume hinzu kommen (wer braucht sowas, wie ist das vermittelbar?), die fehlenden Räume müssten an anderer Stelle neu geschaffen werden, denn eine Erweiterung nach hinten ist aufgrund der dort vollständig erhaltenen Originalfassaden nicht sinnvoll. Bedauerlich, dass man bei der vor wenigen Jahren erfolgten Fenstererneuerung im Altbau-Teil noch nicht mal die Original-Fenster rekonstruiert hat.

  • Frei historisieren? In Berlin^^?
    Die Verantwortlichen lassen sich nicht mal mit dem Argument des Kriegsverlustes oder Abrisswahn einer anderen Diktatur überzeugen, dazu wird es nicht kommen, da leg ich meine Hand ins Feuer.

  • Heimdall, stimmt, dann müsste man allerdings die Front und den Portikus abweichend von der historischen Situation nach vorne vorrücken. Wäre aber, wenn man genau hinschaut, gar nicht schlimmt, weil die (erhaltenen) Seitenfronten der Seitenflügel ohnehin nicht symmetrisch sind und sich ohne weiteres kürzen lassen. Nachteilig ist auch, dass die Geschosshöhen nicht passen würden - dann musste man einen fassadenhohen Luftraum hinter der Fassade einbauen, durch den die Räume belichtet und belüftet würden - technisch anspruchsvoll und teuer zu unterhalten, sollte aber gehen. Naja, und im Endeffekt stände dann dieses Hochhaus auf dem Dach. Trotzdem, wenn ich länger drübernachdenke, gar nicht so schlecht.

  • Ich denke, wir müssen uns damit abfinden das uns dieser herrliche Anblick...

    leider versagt bleibt.

    Ich für meinen Teil, bin schon froh das zumindestens die rückwärtige Fassade erhalten geblieben ist.
    Diese würde ja auch grade erst einer Fassaden Instandsetzung unterzogen.
    Das Ergebnis kann sich sehen lassen und betont den Qualitätsunterschied zwischen historischer und moderner Fassade.

  • Ich laufe im Sommer öfter an der TU vorbei, Richtung Tiergarten. Ich laufe aber nie am Haupteingang vorbei, sondern immer an der phantastisch schönen Rückseite.....ich denke mehr muss ich dem nicht hinzufügen. :wink:

    Nur so viel: Diese Vorderseite der TU ist nicht nur abgrundtief hässlich, denn das wäre ja nur eine subjektive Äußerung. Sie ist ganz klar ein Verbrechen an der Stadt, und zwar ein schweres. Zumal die Fassade ja nichtvollständig zerstört war, sondern so wie z.b. das gesamte [lexicon='Berliner Schloss'][/lexicon] oder das Frankfurter Schauspielhaus und Schumann-Theater, oder Dresdner Alberttheater, zum Teil erhalten. All diese Gebäude standen noch! Wenn ich anfange darüber nachzudenken rege ich mich nur unnötig auf.

    "Die Modernisten sollten sich endlich eingestehen, dass sich die Qualität einer Stadt konventioneller Architektur verdankt" - (H. Kollhoff).

  • Der beachtliche Neubau der TU an der Marchstraße 21-24 ist zwar schon drei Jahre bezogen, aber Bilder hatten wir leider (bis jetzt) noch keine hier.

    Seitenansicht zum Einsteinufer

    Ecke der Längsseite zur Marchstraße

    Architekt des Baus ist Tobias Nöfer.

    Mittelrisalit mit Haupteingang

    Genutzt wird das Gebäude von diversen TU-Instituten und -Fakultäten.

    Seitenansicht zur Guerickestraße

    Großansicht von der Marchbrücke betrachtet

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Ein tolles Gebäude, es sieht vorallem sehr wertig aus. Das ist bei Neubauten heute so unglaublich selten, daß man ihnen eine so gute "Haptik" schon ansieht.
    Die meisten wirken durch verputzte Dämmschichten, Plastikteile, Überhänge über den Sockelzone, vorgehängte und "luftige" Rustika-"Riemchen" einfach nur billig, so als wären sie das Hologramm einer lieblosen Visualisierung.
    Das alles ist hier nicht der Fall, einer der wenigen Neubauten, abgesehen von einigen Rekonstruktionen, die nicht nur so ein "Naja-geht-so" -Gefühl auslösen, sondern wirklich ein ehrlich positives! Das Trias in [lexicon='Leipzig'][/lexicon] http://abload.de/img/20140706-wp_0006567eku4.jpg gäbe mirauch fast vor diesem Gefühl, doch hier fallen eben, wenn nicht auf dem Photo, dann doch wenn man davor steht, trotz guter Architektur, die von mir kritsierten Details vieler neuerer Gebäude etwas auf und vertrüben mir den immer noch positiven Gesamteindruck.

  • Nöfer oder? Was der baut wird eigentlich immer erstklassig. Leider ist er nur in Berlin tätig, seine Arbeit wäre auch hier in Stuttgart hochwillkommen.

    In dubio pro reko

  • Der Entwurf stammt von Nöfer.
    Ich bin auch sehr angetan von der hochwertigen Ausführung.
    Auch gut das hier konsequent auf Blockrandbebauung gesetzt wurde.

  • Dieses Beispiel zeigt doch, dass auch moderne Architektur begeistern kann, wenn sie sich gestalterisch nicht nur auf Kubenformen und grauen Beton beschränkt. Das Gebäude strahlt Wert und Raffinesse aus, auch ganz ohne klassische Zutaten. Das ist dann eben auch nachhaltig, denn ich wette solche Architektur überdauert mehr als 25 Jahre.

    In dubio pro reko