Berlin - Gebäude der Technischen Universität

  • Ja, bei den Herstellern der Pfosten-Riegel-Konstruktionen musst Du als Architekt nur die Maße des Baukörpers, die Geschosshöhe und - in einem gewissen Rahmen - die Fensterbreite angeben. dann bekommst Du nach 14 Tagen die Blätter für den Bauantrag und später auch für die Ausführungsplanung.

    Zum Beispiel Schüco-Fassadensysteme, es gibt aber auch viele andere Anbieter.

  • Ich muss zugeben, ich wusste beim Anblick der Visu sofort, um welches Architekturbüro es sich dabei handelt. :D
    CUA entwirft solche Rasterfassaden mit Hingabe. Aber für Wissenschaftsgebäude ist das schon okay. Auf dem TUD Campus stehen mehrere vergleichbare Riegel, die durchaus hochwertig aussehen.
    Problematisch ist, dass Wohn-/Bürogebäude von CUA auch nicht gerade vor Kreativität strotzen. Zu sehen am geplanten Güntzareal in Dresden:(Quelle: http://www.codeunique.de/projekte.html)

  • Da es hier noch nicht angesprochen wurde: der Bau des Hauptgebäudes der TU Berlin gleicht architektonisch sehr dem Hauptgebäude der ETH Zürich. Man musste sich vor dem Bau der TU (zu diesem Zeitpunkt Königlich Technische Hochschule Charlottenburg) überlegen, wie ein Polytechnikum auszusehen hat und hat sich am bereits bestehenden Bau von Semper in Zürich orientiert:

    ETH Hauptgebäude

    Ansicht Rückseite TU Berlin

    Historische Front

    Quelle: Architekturmuseum TU Berlin

    Quelle: Architekturmuseum TU Berlin

    Ehemalige Eingangshalle Mittelrisalit

    Quelle: Architekturmuseum TU Berlin
    Eingangshalle ETH Hauptgebäude

    ETH Durchgang 1. Stock, links Haupthalle

    Lichthof TU Berlin (erhalten)
    Quelle: Architekturmuseum TU Berlin

    Die Statuen, Malereien und Leuchter gibts heute leider nicht mehr. Der Lichthof wurde im Vergleich zu damals leider vereinfacht, ist in seiner jetzigen Form allerdings immer noch beeindruckend

    Treppenhaus 1. Stockwerk Front (nicht erhalten)

    Quelle: Architekturmuseum TU Berlin


    ETH Semperaula


    Aula TU Berlin (nicht erhalten)
    Quelle: Architekturmuseum TU Berlin

    Lesesaal TU Berlin (nicht erhalten)

    Quelle: Architekturmuseum TU Berlin

    Blick aus der Semperaula

    © Fotos sind von mir

    Einmal editiert, zuletzt von Leviathan (23. Februar 2018 um 15:38)

  • Ein paar Ansichten des TU Campus:

    Erweiterungsbau der TU Berlin

    Interessant ist hier v.a. die Ornamentik (KTH als Kürzel für die damalige Königlich Technische Hochschule sowie Symbole für die einzelnen Departemente). Hier wurden vor einiger Zeit an der Frontseite (hier sichtbar im Foto) Fassadenrenovierungen vorgenommen, die zur Zeit an der Rückseite fortgesetzt werden. In meinem Bild (leider schlecht erkennbar) sieht man, dass die Fassade des Risalits frei von jeglicher Ornamentik ist. Ich habe gehofft, dass mit der Renovierung auch die Ornamente zurückkommen, das ist leider nicht passiert. Auch das Portal wurde nach der Zerstörung ersetzt durch einen kastenförmigen Vorbau (in meinem Bild verdeckt durch den Baum).

    Zum Vergleich ein Bild im Zustand 1945:
    Quelle: Architekturmuseum TU Berlin

    Chemisches Laboratorium Frontansicht:
    Auch hier wurde das Portal umgestaltet und ein kastenförmiger Evakuierungsbereich vorgelagert. Diesen hätte man aus meiner Sicht wirklich in den Innenbereich des Gebäudes legen sollen, denn so stört er das Gesamtbild.

    Rückseite + Institut für Fluiddynamik

    Historische Innenansicht Eingangsbereich Chemisches Laboratorium:
    Quelle: Architekturmuseum TU Berlin

    Im Museum gibt es auch noch einige interessante Entwürfe zur Gestaltung des Hauptgebäudes von Lucae, die nicht umgesetzt wurden:


    Quelle: Architekturmuseum TU Berlin

    Meines Wissens nach war eine Erweiterung des Areals der Technischen Hochschule in den Invalidenpark geplant, hierzu wurden bereits Skizzen angefertigt, u.a.:

    Quelle: Architekturmuseum TU Berlin

    Noch einige ehemalige Ansichten aus dem Hauptgebäude (davon habe ich zwar schon ein bisschen was gepostet, ich persönlich kann von dieser Architektur aber nicht genug bekommen, einfach genial :(

    Quelle: Architekturmuseum TU Berlin

    Zum Vergleich heute:
    Die Wandmalereien in allen Innenhöfen wurden übermalt, eigentlich müssten sie aber unter dem heutigen Putz noch vorzufinden sein.

    Quelle: Architekturmuseum TU Berlin

    Eine Rekonstruktion der zerstörten Teile des Hauptgebäudes zusammen mit einer starken finanziellen Förderung der Lehre und Forschung wären wirklich jeden Cent wert, denn das würde dem Renommee der TU einen richtigen Schub verpassen. Man müsste sich nicht einmal Gedanken über die zukünftige Nutzung des Gebäudes machen, wie beispielsweise bei der Bauakademie, sondern lediglich über die zu schaffenden Kapazitäten für Büroräume, die durch den Wegfall des Neubaus im Hauptgebäude fehlen. Platz genug hat die TU auf ihrem Areal allemal, was wirklich fehlt ist das Geld und der politische Wille. Aber ielleicht findet sich ja mal ein reicher Alumni, der mit seinem Geld etwas sinnvolles anstellen möchte :D

  • Eine Frage an die Community: Was macht eurer Meinung nach eine erfolgreiche Rekonstruktionskampagne aus? Welche Risiken und Argumentationspunkte stehen im Vordergrund und wie strukturiert man ein solches Vorhaben? Learnings vom Wiederaufbau des Stadtschlosses/ Garnisonskirche? Es gibt in Berlin einige öffentliche Gebäude, die nach dem 2.WK umgebaut wurden und in Bezug auf ihre ursprüngliche Form nicht mehr wiedererkennbar sind, obwohl ein großer Teil der Altbausubstanz weiterhin vorhanden ist. Ein Paradebeispiel hierfür ist das Hauptgebäude der TU.

  • Eine Frage an die Community: Was macht eurer Meinung nach eine erfolgreiche Rekonstruktionskampagne aus? Welche Risiken und Argumentationspunkte stehen im Vordergrund und wie strukturiert man ein solches Vorhaben? Learnings vom Wiederaufbau des Stadtschlosses/ Garnisonskirche? Es gibt in Berlin einige öffentliche Gebäude, die nach dem 2.WK umgebaut wurden und in Bezug auf ihre ursprüngliche Form nicht mehr wiedererkennbar sind, obwohl ein großer Teil der Altbausubstanz weiterhin vorhanden ist. Ein Paradebeispiel hierfür ist das Hauptgebäude der TU.

    Die TU-Berlin ist die Quelle für die ideologische Bekämpfung jedes Ornaments und jeder Rekonstruktion. Wenn man radikale Beiträge irgendwo liest, haben die Leute oft dort studiert. Vielleicht bekommt man eine Art "Gehirnwäsche" oder bei der Auswahl der Mitarbeiter wurde auf eine sehr einseitige Ausrichtung geachtet -so dass irgendwelche Diskussionen gar nicht aufkommen können. So etwas, wie der Neubau vor dem Hauptgebäude wird durch Architekten der TU heute noch rücksichtslos geplant und befürwortet (Lesesaal Stabi, Innenraum Reichstag, Neues Museum, Komische Oper u.v.m.).

  • Der Neubau sieht aus wie das umkämpfte Rechenzentrum in Potsdam, nur ein wenig größer.

    War vom Altbau / bzw. der Hauptfassade eigentlich nur noch so wenig übrig dass ein Wiederaufbau unmöglich war??

  • Die TU Gebäude an Ernst-Reuter-Platz und Straße des 17.Juni sind allesamt inklusive der vermurksten Fassade des Hauptgebäudes typischer BRD Nachkriegsmist. Es ist zugig und nix passt zusammen ?

  • Die TU-Berlin ist die Quelle für die ideologische Bekämpfung jedes Ornaments und jeder Rekonstruktion. Wenn man radikale Beiträge irgendwo liest, haben die Leute oft dort studiert. Vielleicht bekommt man eine Art "Gehirnwäsche" oder bei der Auswahl der Mitarbeiter wurde auf eine sehr einseitige Ausrichtung geachtet -so dass irgendwelche Diskussionen gar nicht aufkommen können. So etwas, wie der Neubau vor dem Hauptgebäude wird durch Architekten der TU heute noch rücksichtslos geplant und befürwortet (Lesesaal Stabi, Innenraum Reichstag, Neues Museum, Komische Oper u.v.m.).

    Vielleicht sollte man dann gerade dort eine Rekonstruktion fordern! Quasie mitten auf die Fr**** ?

  • Man braucht sich nicht zu wundern, wenn die Leute, die da täglich Zeit verbringen, schwere Persönlichkeitsstörungen entwickeln.

    Edit: "BRD Nachkriegsmist" kann es aber nicht sein, denn Berlin West gehörte formal nicht zur BRD.

    Also ist es Westberliner Nachkriegsmist.