Potsdam - Garnisonkirche

  • predator: Da sonst keiner antworten mag, fasse ich mal zusammen, was mein Stand der Dinge ist: Es wird zunächst nur ein Teil des Turms gebaut, ohne die Haube und ohne den skulpturalen Bauschmuck (=Vasen und Trophäen), äußerlich originalgetreu, aber soweit ich weiß nicht historisch gemauert. Also Betonkonstruktion, auf jeden Fall mit verändertem Grundriss, so dass eine Kapelle unten hineinpasst. Der Bauschmuck direkt an der Fassade sollte aber inklusive sein.

    Verbessert mich, wenn ich das falsch wiedergebe.

  • aber soweit ich weiß nicht historisch gemauert.

    Nicht? Ich meine schon. Nur die Innen-Gestaltung/Nutzung wird nicht originalgetreu. Äußerlich (zunächst ohne Beiwerk) und die Bauweise sollten eigentlich historisch ausgeführt werden.


    Edit:
    Zumindest steht noch auf der HP:

    Zitat von GK

    Die reichhaltig vorhandenen Quellen erlauben eine Rekonstruktion der ursprünglichen Architektur der Garnisonkirche, in historischer Bauweise und mit authentischem Material (Ziegel). So wird ein Hauptwerk des preußischen Barocks, dessen Baumeister Philip Gerlach war, wiedererstehen.

    garnisonkirche-potsdam.de

    98% of everything that is built and designed today is pure shit. There's no sense of design, no respect for humanity or for anything else. Frank Gehry

    Einmal editiert, zuletzt von Lingster (20. September 2017 um 22:41)

  • Es gibt einen Spendenkatalog... dort werden aber eher ganze Bauteile, Räume,Treppenstufen oder Ziegelsteinflächen angeboten:
    garnisonkirche-potsdam.de/file…katalog__Stand_16.11..pdf

    Einfach mal in dem im Mai von "Ein_Hannoveraner" verlinkten Spendenkatalog die Seite 4 ansehen. Dort sieht man Grund- und Vollversion als Schnitte nebeneinander, ergänzt durch den folgenden Text:

    Zitat

    Der Bau beginnt mit dem Fundament. 42 Pfähle werden in die Erde gesetzt, geothermische Nutzung wird dadurch möglich. Dann folgt Stein auf Stein die sogenannte „Grundvariante", hier schematisch links abgebildet. In dieser Kubatur sind bereits alle nutzbaren und für die inhaltliche Arbeit erforderlichen Räume und Gebäudeteile von der Kapelle bis zur Aussichtsplattform enthalten. Wenn damit alle Räume zur Nutzung geschaffen sind, kommt auch der Schmuck an die Fassade, kann auch die Haube den Turm krönen. Die Wetterfahne wartet schon darauf, wieder die Turmspitze zu zieren.

    Es wird also Stein auf Stein gemauert, keine Rede von Beton. Es kommt erst die Grundversion, und wenn innen alles fertig ist, wird - wohl wenn weitere Gelder vorhanden sind - der Fassadenschmuck folgen.

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Richtig. Das ist im übrigen nur deshalb möglich,weil Kirchen von Bauvorschriften wie der EnEv befreit sind.

    Wenn die Pfahlgründer kommen, wird auch der letzte in Potsdam merken, dass es los geht. Den Nutzern des Rechenezentrums werden die Tassen auf dem Kaffeetisch vibrieren...

  • Offenbar wird gerade der gemauerte Bogen weggerissen:


    Quelle: http://garnisonkirche-potsdam.de/nc/webcam/webc…kirche-potsdam/

    Ich dachte, der würde in den Turm integriert werden und wäre durch den wechselnden Versatz der Steinschichten schon zur Verzahnung mit dem neuen Mauerwerk vorbereitet gewesen??? :schockiert:

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Ich dachte, der würde in den Turm integriert werden und wäre durch den wechselnden Versatz der Steinschichten schon zur Verzahnung mit dem neuen Mauerwerk vorbereitet gewesen??? :schockiert:

    Das würde doch wegen der neuen Pfahlgründung und dem neuen Fundament gar nicht gehen, oder ?

  • Zu dem Zeitpunkt, zu dem der Bogen erstellt wurde, gab es ja noch keine Tragfähigkeitsuntersuchung der Fundamente und/ oder die damit einhergehenden Überlegungen (Schonung der letzten originalen Bausubstanz...). Außerdem wurde ja zwischenzeitlich der kreuzförmige Grundriss der Kapelle im Erdgeschoss aufgegeben zugunsten eines etwas größeren Oktogons. Da passt dieser Bogen gar nicht mehr hinein (soweit ich das beurteilen kann). Da war der vorzeitige Aufbau des Bogens vielleicht etwas blauäugig, aber symbolisch doch sehr schön und wirksam...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

    2 Mal editiert, zuletzt von Ein_Hannoveraner (21. September 2017 um 13:26)

  • Einfach mal in dem im Mai von "Ein_Hannoveraner" verlinkten Spendenkatalog die Seite 4 ansehen. Dort sieht man Grund- und Vollversion als Schnitte nebeneinander, ergänzt durch den folgenden Text:

    Es wird also Stein auf Stein gemauert, keine Rede von Beton. Es kommt erst die Grundversion, und wenn innen alles fertig ist, wird - wohl wenn weitere Gelder vorhanden sind - der Fassadenschmuck folgen.

    Vielen Dank für den Link!

    Es scheint ja doch ordentlich ausgeführt zu werden und eine Spende ist gut angelegt.

    Hatte nur Zeit zum Überfliegen, aber wo jetzt im Inneren die Unterschiede zum Original sind wird nicht so richtig klar?

  • Ich bin jetzt mit den neuesten Entwicklungen dort nicht mehr auf dem Laufenden. Was bedeutet die veränderte Form der Kapelle (Oktogon statt Kreuzform)? ist eine moderne Innenausstattung geplant oder wird das Innere auch originalgetreu rekonstruiert?

    " Dem Wahren, Schönen, Guten "

  • Hier eine Kurzinformation zum Aufbau des Turmes. Der Film entstand im Auftrag der BI "Mitteschön". Hatten wir hier schon mal, aber so braucht niemand die Suchfunktion nutzen:

    Externer Inhalt www.youtube.com
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    Quelle: mrpotsdamfan im Auftrag von "Mitteschön"

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) hat sich in Ihrer Ausgabe vom 29.09.2017 mit dem Wiederaufbau der Garnisonkirche beschäftigt. Die Prüfung der Unterlagen für die zwölf Millionen Euro ist fast abgeschlossen. Der Bau des Kirchturms soll in der zweiten Oktoberhälfte beginnen. 3sat zeigt 30-minütigen Film über das Streitprojekt.

    http://www.pnn.de/potsdam/1221751/



  • Jetzt habe ich mir das mit den Spenden gerade mal angsehen...bei dem komplizierten Ablauf muss man sich nicht wundern wenn kein Geld reinkommt?
    http://garnisonkirche-potsdam.de/unterstuetzen/…gelpatenschaft/

    Wenn ich eine Ziegel für 100€ spenden will fang ich doch nicht an ein pdf-Formular auszufüllen und zu unterschreiben? Hätte gerne ein Online-Formular + Paypal...

    Oder habe ich etwas übersehen? Vielleicht liest ja jemand mit ;)

  • Nein, bis nächstes Jahr auf jeden Fall nicht, da bis dahin der Vertrag mit den Nutzern läuft. Und dieser wird ja gerade erneuert, beziehungsweise soll erneuert werden, bis 2023 (und das wird er höchstwahrscheinlich). Das heißt das Schiff steht maximal in 5 bis 10 Jahren an. Aber solange Turm Abschnitt I nicht steht, Turm Abschnitt II nicht finanziert und ebenfalls gebaut wurde und die Frage nach dem architektonischem Aussehen des Schiffes nicht hundertprozentig feststeht (Die EKD hat sich da ja Rechte zugesichert), solange wird es kein Schiff geben.

    Es gibt eine Architektur, die zur Landschaft gehört, sowie eine andere, die sie zerstört.

  • Der Großspende würde erstmal für den Turm gebraucht. Hier fehlt noch der ganze Bauschmuck, das kostet noch Millionen. Man darf ja auch nicht vergessen, dass schon im Turm Kapelle, Bibliothek und Seminarräume enthalten sind - d.h. der Bau muss auch erstmal bespielt werden. Ernsthafte Gedanken über das Schiff macht sich die Kirche, wenn das läuft.

    Die Frage des Rechenzentrums wird mit viel Geld bis 2019 verschoben - da ist Jakbs nicht mehr OB. Das darf dann sein Nachfolger auslöffeln. Vorher erleben wir noch die Fertigstellung der Plantage an der Garnisonkirche als Schulsportplatz.

  • Potsdamer Neuste Nachrichten (PNN) hat sich in ihrer Ausgabe vom 07.10.2017 mit dem Wiederaufbau der Garnisonkirche beschäftigt.

    Das linke Bündnis „Stadtmitte für alle“ wendet sich gegen die Pläne der Stadt, beim Bau der Garnisonkirche die durch den mittelfristigen Erhalt des Rechenzentrums verursachten Mehrkosten zu finanzieren.

    Jetzt verstehe ich etwas nicht und brauche eure Hilfe. Auf der einen Seite möchte das linke Bündnis "Stadtmitte für alle" das Rechenzentrum auch über das Jahr 2023 erhalten wird, allerdings möchte das Bündnis auch nicht das die anfallenden Mehrkosten für die Erhaltung des Gebäudes durch die öffentliche Hand finanziert werden.

    Nun wer soll denn dann die mittefristige Erhaltung des Gebäudes finanzieren? Ich kann mir nicht vorstellen das das linke Bündnis so viel Geld hat, das die dieses Gebäude selber erhalten.

    pnn.de/potsdam/1223745/

    Zugleich hat sich Saskia Hüneke (die Grünen) in einem offenen Brief an Hildegard Rugenstein, Pastorin der Französisch-Reformierten Gemeinde gewendet. Diese hat scharfe Kritik am Wiederaufbau der Garnisonkirche geübt.

    http://www.maz-online.de/Lokales/Potsda…ief-an-Pastorin
    (Quelle: Märkische Allgemeine Zeitung, 08.10.2017)

    2 Mal editiert, zuletzt von Meister Lampe (9. Oktober 2017 um 10:56)

  • Da der kirchlichen Stiftung Garnisonkirche das Grundstück mit der Zusage übereignet wurde, dass das Rechenzentrum 2017/18 abgebrochen wird, fallen bei weiterem Bestand des Rechenzentrums Mehrkosten für die gemeinnützige Kirchenstiftung und die Stadt an.

    Diese sind einerseits darin begründet, dass der 5-geschossige Bau aus DDR-Tagen knapp 2 Meter vom Bauvorhaben des Garnisonkirchturms entsteht. Hier entstehen Mehrkosten für veränderte Gründung (die GK gründet 60 Meter tief unter die Fundamente des RZ) und Rüstung. Alles in allem macht das ca. 500.000 Euro aus.

    Andererseits kommen Kosten hinzu, um den Bestandsbau des Rechenzentrums weiter nutzbar zu halten. Die Aufzüge sind nicht mehr betriebssicher, und jede Menge Brandlasten müssten entfernt werden, sonst schließt die Bauaufsicht nach Auslaufen der Kulanzregelungen Mitte 2018 den Bau. Die Ertüchtigung des Rechenzentrum für weitere 5 Jahre würde nochmals rund 500.000 Euro verursachen.

    Deshalb hat der OB der SVV vorgeschlagen, den Betrag von einer Million Euro aufzuwenden, um sich 5 Jahre Zeit für die Suche nach einem Alternativquartier für die "Künstler" zu kaufen. Hier sind mehrere Standorte im Gespräch.

    Da die Gruppe "Stadtmitte für alle", die nur einen kleinen Teil der "Künsller vertritt und offen mit Linksradikalen zusammenarbeitet, am Künstlerhaus wenig interessiert ist, sondern in erster Linie die Verhinderung des Garnisonkirchenbaus betreibt, verweist die Gruppe (mit einigem Recht) auf einen SVV-Beschluß, der der Verwaltung eine Finanzierung des Kirchenprojektes mit kommunalen Mitteln untersagt. Dieser ist gefasst worden, nachdem die Stadt das Grundstück in die Kirchenstiftung ohne Gegenwert eingebracht hatte. Ein ähnlicher Beschluß besteht ja für den Stadtkanal.

    Diese Beschlußlage will der OB Jakobs bezüglich der GK nun durch eine erneute Befassung in der SVV ändern. Es zeigt sich hier, dass die Schlingerpolitik des OB immer wieder Probleme erzeugt, die letztlich nur durch die sinnlose Verwendung von Steuergeld und auch dann nur scheinbar und temporär gelöst werden können. Eine klare Linie für den Kirchenbau, wofür es immer eine Mehrheit in der SVV gab und gibt, hätte dies verhindert.