Potsdam - Garnisonkirche

  • Dies ist einfach so absurd und widersinnig: Manche Menschen arbeiten FREIWILLIG daran, ihre Städte möglichst hässlich zu halten, um irgendwelchen Luftgespinsten wie "Zeitmäßigkeit" gerecht zu werden. "Zeitmäßigkeit" kann kein Grund sein, jegliche städtische Verschönerungs-Maßnahmen zu negieren. Wörter wie "Kitsch" reichen aus und schon überspielen diese Leute ihr natürliches Schönheitsempfinden und arbeiten aktiv daran, etwas zu verhindern, was die absolute Mehrzahl der Menschen objektiv als eine Aufwertung des Stadtbildes empfinden würde. Natürlich ist die Geschichte der Garnsionkirche teils düster gewesen, aber trotzdem muss man zugeben, dass das Bauwerk ein extrem bedeutendes architektonisches Denkmal war, dessen Rückkehr Potsdam nur schöner machen würde.

    3 Mal editiert, zuletzt von Suebicus (4. September 2017 um 01:07)

  • Das ist diese typische Argumentation. Heutzutage baut man nun mal hässlich, also hat man das zu akzeptieren - jegliche Verbesserungsversuche wären ja "rückwärtsgewandt". Dass zeitlicher Fortschritt manchmal nicht unbedingt identisch mit wirklichem Fortschritt ist, wird hierbei gerne vergessen. Und auch dieses "Disneyland"-Argument ist Blödsinn: Stört es irgendeinen Venedig-Touristen, dass der Campanile am Markusplatz "bloß" eine Rekonstruktion ist? Oder der Michel in Hamburg? Ich kann es nicht nachvollziehen, dass wir durch solche Nichtigkeiten, durch solch einen aufgebauschten Popanz davon abgehalten werden sollen, endlich die Nachkriegsbetonwüsten etwas aufzuhellen. Wird sich irgendein Spaziergänger, durch die Pracht der (teils) wiederauferstandenen Frankfurter Altstadt flanierend, daran stören, dass er nur ein "Disneyland" vor sich hat?! Oder der Dresden-Besucher, der total beeindruckt vor der steinernen Kuppel der Frauenkirche erstarrt? Ich denke, seine Faszination wird nur geringfügig von dem Wissen beeinträchtigt, dass die Kirche kein Original ist. Es ist eine unbestreitbare Tatsache, dass historische Architektur dem menschlichen Auge generell mehr zuspricht, warum sollten wir uns dann von irgendwelchen imaginären Zwängen an die Hässlichkeit unserer Großstädte ketten lassen?!

    6 Mal editiert, zuletzt von Suebicus (3. September 2017 um 23:47)

  • Ich habe eine bloede Frage. Vieleicht kriege ich auch eine blesondere Antwort;
    Waerre es nicht besser die Kirche mit "Kirche der Heimkinder" zu betiteln?
    Ist den der Offizielle Name nicht "Kirche der Garnision und des Waisenheims"?
    Dann braucht man nur der Oeffentlichkeit zu sagen das die heutigen Gegner gegen den
    Wiederaufbau der gesprengten " Waisen, Kinder und Familienkirche der Garnisionstadt Potsdam" sind.
    Der Name macht den Rest.

  • Der offizielle Name des Standortes ist seit 1946 "Heilig-Kreuz-Kirche". Der historische Bau, desssen Turm jetzt äußerlich rekonstruiert wird und der eine Kapelle im Inneren erhalten wird, hieß "Hof- und Garnisonkirche Potsdam". Der Bau war damit das Pendant zur katholischen Garnisonkirche.

    Semantische Fragen sind in der Debatte um den Wiederaufbau viele aufgeworfen worden. Weder bei der innerkirchlichen noch in der bürgerschaftlichen Diskussion hat die Frage nach dem Namen je eine nennenswerte Frage gespielt. Dies mag daran liegen, dass sich die Benennung "Brandenburgischer Landtag" für das Stadtschloß auch nicht durchgesetzt hat. Die Berliner nennen den Rechstag ja ebenfalls nicht "Bundestag".

    Deshalb spricht viel dafür, dass die Potsdamer eine solche Umbennung als das erkennen würden, was es wäre: Betrug und politisch-taktische Spielerei.

  • Sollten die Bauarbeiten nicht jetzt im Spätsommer/ Herbst losgehen? Ich hoffe, das nächste Foto hier zeigt die ersten Bohrpfähle oder den Bohrer in Aktion...

    Wer zwischen Steinen baut, sollte nicht (mit) Glashäuser(n) (ent)werfen...

  • Das sind doch gute Nachrichten! Bei den ganzen Diskussionen ist mir im Moment aber gar nicht mehr klar, was nun überhaupt gebaut wird und wofür ich spenden würde?

    Zunächst ist nur der Turm geplant?

    Das äußere entspricht 100% dem Original?

    Innen wird auch alles mit Ziegel aufgemauert ist aber gegenüber den Original Plänen verändert, so dass zB ein Aufzug Platz findet?

    Wer kann mich kurz abholen oder einen Link mit dem letzten Stand posten?

  • Kleiner Tipp noch:

    Wer das Bild nicht nur so mickrig mit 640x360px auf der von sturming dankenswerterweise verlinkten Webseite sehen möchte, kann es sich auch in Full HD (1920x1080px) über diesen Link ansehen wie ich gerade herausgefunden habe! 8):koenig:

    Falls hier jemand von der Stiftung mitliest: Schön wäre noch das korrekte Datumsformat auf dem Bild - ansonsten alles super, vielen Dank für die Kamera!

    Lûbeke, aller Stêden schône, van rîken Êren dragestu de Krône. (Johann Broling, Lübecker Kaufmann und Ratsherr, um 1450)

  • Anlässlich der heutigen Schaltung der Baukamera einige Aufnahmen aus damaliger Zeit.

    Frühe Aufnahme, wohl 1880er Jahre.

    Über den Kanal hinweg.

    Bildquelle: Digitales Architekturmuseum der TU Berlin

    Über die Breite Brücke gesehen.

    Bildquelle: http://www.bildindex.de

    Portal an der Breiten Straße.

    Bildquelle: http://www.bildindex.de

    Aus der Mammonstraße.

    Bildquelle: http://www.bildindex.de

    Breite Straße Richtung Westen.

    Bildquelle: http://www.bildindex.de

    Und diese Bildmontage von Max Baur, welche erst heute und nachträglich als Vision zu deuten ist.

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)