Potsdam - Garnisonkirche

  • Die Dieckmannsche "Predigt" ist aber auch nicht frei von Widersprüchen. So führt er aus:

    "Der Bau (der Garnisonkirche, Anm. A.)verging ja nicht gänzlich im Bombenfeuer des 14. April 1945. Der Turmstumpf stand noch, zwei Etagen hoch. Er verschwand durch die gewaltige Tat des Großen Städtebauers Walter Ulbricht. Am 23. Juni 1968, einem Sonntag, ließ Ulbricht sprengen, zur Gottesdienstzeit. Das zerstörte kein totes Rudiment, sondern den Versammlungsort der Kreuzgemeinde."

    Allein das rechtfertigt für mich den Wiederaufbau der Kirche.

    Daneben sieht ja Dieckmann auch die stadtbildnerischen Gründe. Das Argument vom "Turmbau zu Babel" könnte man jedem repräsentativen Kirchenbau entgegenhalten, das tut ja nicht einmal Dieckmann. Bleibt noch die Kirche als Symbol der Verbindung von Thron und Altar in Preußen. Das wiederherstellen will und kann aber keiner mehr.

    Da spricht doch selbst dann, wenn man die von Dieckmann aufgezählten Argumente abwägt, weitaus mehr für den Wiederaufbau als dagegen.

    Stichhaltige Argumente gegen den Wiederaufbau sehe ich weit und beriet keine.

  • Was spricht denn dagegen in der Garnisonkrche auch an deren Funktion als Verherrlichung der preuß. Könige zu erinnern? Das gehört zur Geschichte des Ortes, der Turmbau ist ohne die Geschichte Preußens unverständlich wie der Bau und ein Großeteil der heutigen Gestalt Potsdams ohne die Hohenzollern unerklärlich bleibt.

  • Heute zitiere ich mal das ND vom 31.03.17:

    "LINKE: Gotteshaus Symbol der Verknüpfung von Staat, Kirche und Militär / Merhheit m Bundestag für Wiederaufbau"

    Der zweite Teil soll heißen: Mehrheit im Bundestag für Wiederaufbau. :D

    "Die Linkspartei ist im Bundestag mit ihrer Forderung gescheitert, keine Bundesmittel für den Wiederaufbau der Potsdamer Garnisonkirche bereitzustellen."

    Und das finde ich gut so... :applaus:

  • Die Sozialisten hatten versucht, die zugesagten Bundes-Fördermittel zurückzuholen - und ist wieder gescheitert. Die geben nie auf, Mehrheit in Bundestag, Potsdamer Stadtverordnetenversammlung, ev. Landessynode - egal. Wir als Linke sind moralisch überlegen und nur wissen, was gut für das Land ist.

  • Zu diesen notorischen und verbissenen linken Dauerkritikern der GK kann ich zietieren:

    ,,Je engstirniger,je kleiner,je schmalhorizontiger der Standpunkt eines Menschen,um so unnachgiebiger wird er vertreten".

    ,,Nicht die Dinge an sich,sondern unsere Sichtweise auf die Dinge ist das,was uns beunruhigt". Epiktet

  • Und das nach all den Diskussionen über die Verknüpfung von Militarismus und Kirche. Da holt man sich nun also die aufgeklärtesten Geister unserer Zeit ins Haus. Wenn das mal nicht nach hinten los geht.

  • Das ist wohl eher ein verspäteter Aprilscherz. Der Kirchenturm ist doch viel zu klein (Potsdam braucht Platz für 500 Gläubige!) und die Thematik des Kirchenschiffes steht doch noch gar nicht auf der Tagesordnung. Im übrigen sollte man als verantwortlicher Politiker warten, bis das Bauwerk im Bau ist - sonst gelingt eine ordentliche Kostenexplosion doch nicht mehr!

    Zudem: eine Moschee für 500 Personen macht mit Rettungswegen einen großen Bau: Die Gläubigen brauchen pro nase mind. 2 qm plus Rettungswege plus Toiletten etc. - das macht mach VersammlungstättenVO eine Grundfläche, die das Kirchenschiff der Garnisonkirche bei weitem überschreitet. Die Muslims sitzen ja beim Beten nicht auf Kirchenbänken...

  • Das mit der Moschee ist wirklich genial. Absolutes Totschlagargument für die "Hitler-Kirche"-Schreier.
    Ich habe selber eine Bekannte, die in Potsdam wohnt und auch immer von der "Hitler-Kirche" spricht. Beim nächsten geselligen Abend werde ich dies einmal ansprechen, wie sie denn zu einer "Hitler-Moschee" stehen würde. :rolleyes:

  • Das mit der Moschee ist wirklich genial.

    Nein, das ist nicht genial sondern undurchdacht und naiv. Erst vor wenigen Tagen hat der ARD-Journalist Constantin Schreiber ein Buch herausgegeben, in dem dargelegt wird, dass mehrheitlich in den deutschen Moscheen der Koran erzkonservativ ausgelegt und gepredigt wird, den Muslimen wird ihre angebliche "Höherwertigkeit" gegenüber Christen und Juden mit einer damit verbundenen Aufforderung zur Abgrenzung und Kontaktvermeidung eingebläut. Darüber hinaus "tickt" die Mehrheit der Muslime in Deutschland erzkonservativ, wie diese Studie belegt.
    Es würde also durchaus eine Herausforderung für die Potsdamer werden, eine westlich-liberale muslimische Gemeinde für die GK zu finden. Gegen diese hätte ich auch keine Einwände. Wer aber in der GK zukünftig (zurecht!) keine braunen Fanatiker sehen möchte, der sollte auch so konsequent sein, und religiöse Fanatiker ebenso konsequent aussperren!!

  • Gut, dann tauschen wir doch. Die Muslime bekommen die Garnisonskirche und im Gegenzug die Christen die Hagia-Spohia! Ne, mal im Ernst, mit solchen Vorschlägen brauchen sich die Etablierten auch nicht über Vorwürfe von Realitäts- und Bürgerferne wundern!

    Labor omnia vincit
    (Vergil)

  • Genau. Lasst uns im Gegenzug doch mal fordern, dass wir zukünftig das Sonntagsgebet ja auch in Mekka abhalten können. Ist ja nix dabei. ...

    Es ist echt nur noch schockierend, wie sehr man mittlerweile auf die eigene Kultur in diesem Land sch... . Ich bin ja für Integration und Vielfalt, aber das kann doch nicht heißen, dass man sich derart klein macht vor anderen und dass man seine eigene Kultur derart mit Füßen tritt. Ich verstehe manchmal mein eigenes Land nicht mehr und man musste ja die letzten Jahre schon so manch seltsame Entscheidung ertragen.

    Aber was da manchmal in die sogenannte Elite fährt, dass man überhaupt auf solche Gedanken kommt, ich weiß auch nicht mehr wo das nich hinführen soll. Man kann nur integrieren, wenn man selber weiß woher man kommt, wenn man ein starkes Wertefundament hat, welches Halt und Orientierung bietet.

    Dazu gehört eine positive Selbstidentität, eine differenzierte Wahrnehmenung der eigenen Geschichte ( und ja, dass heißt, dass man Fehler beim Namen benennt, aber auch Leistungen der eigenen Kultur wertschätzen kann) und auch etwas Liebe zu sich selber.

    Was hier einige als Integration verkaufen, ist nichts anderes als die völlig falsche Kompensation gefühlter innerlicher Unkonformität mit der eigenen Identität.

    Letztlich ist es so unglaublich eigentümlich, wie es die westliche Welt es aktuell schafft, seine eigentiche objektive Stärke in eine gefühlte totale Unterwürfigkeit gegenüber allem und jeden zu verwandeln.

    Ich hoffe, dass man mal langsam wieder zur Besinnung kommt und in der Lage ist, bei allem was man an Hilfe für andere leisten kann und muss, auch daran zu denken, dass wir auch noch da sind und dass es auch okay ist, wenn man mal ein Gebäude baut, was unsere Kultur repräsentiert, ohne das man wieder zwanghaft das Dritte Reich, Flüchtlinge oder irgendeinen Aussöhnungs- und Interkulturkram ins Konzept packen muss. Eigentlich müsste man mal aufstehen und sagen es ist mal wieder Zeit für ein Haus was sich den Christen widmet. Aber nein, das wäre ja zu verrückt :thumbup:

    APH - am Puls der Zeit

    Einmal editiert, zuletzt von Apollo (6. April 2017 um 21:10)

  • Zum Thema zwei Leserbriefe aus der "Welt" von heute:

    @Wissen.de

    Auch stolze Nachkriegsnationen wie England und Frankreich haben es nicht vermocht, die Masse der Muslime erfolgreich zu integrieren, im Gegenteil. Keine wie auch immer geartete Integrationspolitik kann das leisten. Ob Einwanderung in eine Gesellschaft gelingt, hängt von der inneren Verfasstheit der einwandernden Kultur/Religion ab, nämlich ob diese Gutes oder Schlechtes in den Menschen fördert, wenn jene nach Orientierung suchen: Gewaltbereitschaft oder Friedfertigkeit.

    3 Mal editiert, zuletzt von Philipp (7. April 2017 um 00:28)

  • Fuer den Fall einer Garnisonsmoschee waere ich sogar bereit, per Hexenwerk Bomber Harris fuer einen Nachschlag auferstehen zu lassen.

    Man haelt's im Hirn nicht aus...

    „Groß ist die Erinnerung, die Orten innewohnt“ - Cicero

  • Es ist schon bizarr, dass man sich von der einzigen öff. Institition, die bis dato nichts zum Projekt beigesteuert hat und jeden Pfennig öff. Geld bis heute verweigert (die Stadt gab ja das Grundstück, der Bund 12 Millionen SED-Geld und die ev. Landeskirche ein großes Darlehen), jetzt - nach vielen Jahren der Diskussion - kurz vor Baubeginn solchen Unsinn anhören muss.

    Man muss ja nicht dafür sein, aber es gilt der alte Grundsatz: wer keine Ahnung hat sollte die Klappe halten.

  • Der Kopfbau des Langen Stalls ist von gewaltbereiten Erbsenhirnen mittels Farbwürfen und dummen Texten besudelt worden.

    Weitere Farbwürfe trafen das Ausstellungsbebäude.

    Auch die Plakatwände mit den Darstellungen des Kirchturms wurden beschädigt.

    Rechenzentrum Breite Straße/Dortustraße

    Schön ist das, was ohne Begriff allgemein gefällt.
    (Immanuel Kant)

  • Die politischen Graffiti finden sich überall in Potsdam, auch an historischen und unter Denkmalschutz stehenden Gebäuden wir der Husarenkaserne. Das Portal von Georg Christian Unger, als Eingang zum sog. Langen Stall nach Motiven der Loggia Valmarana von Andrea Palladio 1781 dem Exerzierhaus vorgeblendet, bedarf ohnehin einer Grundsanierung. Die Stadt kann sich noch nicht so recht entscheiden, was hinter dem Giebel passieren soll - die Ausschreibungen für die Grundstücke solle aber dieses Jahr kommen.