Die Dieckmannsche "Predigt" ist aber auch nicht frei von Widersprüchen. So führt er aus:
"Der Bau (der Garnisonkirche, Anm. A.)verging ja nicht gänzlich im Bombenfeuer des 14. April 1945. Der Turmstumpf stand noch, zwei Etagen hoch. Er verschwand durch die gewaltige Tat des Großen Städtebauers Walter Ulbricht. Am 23. Juni 1968, einem Sonntag, ließ Ulbricht sprengen, zur Gottesdienstzeit. Das zerstörte kein totes Rudiment, sondern den Versammlungsort der Kreuzgemeinde."
Allein das rechtfertigt für mich den Wiederaufbau der Kirche.
Daneben sieht ja Dieckmann auch die stadtbildnerischen Gründe. Das Argument vom "Turmbau zu Babel" könnte man jedem repräsentativen Kirchenbau entgegenhalten, das tut ja nicht einmal Dieckmann. Bleibt noch die Kirche als Symbol der Verbindung von Thron und Altar in Preußen. Das wiederherstellen will und kann aber keiner mehr.
Da spricht doch selbst dann, wenn man die von Dieckmann aufgezählten Argumente abwägt, weitaus mehr für den Wiederaufbau als dagegen.
Stichhaltige Argumente gegen den Wiederaufbau sehe ich weit und beriet keine.